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Johannes Sieveking 6 Juli 1869 in Hamburg 20 September 1942 in Munchen war ein deutscher Klassischer Archaologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 BelegeLeben BearbeitenJohannes Sieveking gehorte zur alten hanseatischen Familie Sieveking die neben mehreren Burgermeistern viele Professoren Senatoren Diplomaten und Kaufleute hervorgebracht hatte Sein Vater war der Arzt Caspar Wilhelm Sieveking 1834 1917 sein Grossvater der Burgermeister Friedrich Sieveking 1798 1872 Sieveking studierte zunachst an der Universitat Bonn dann an der Universitat Berlin und wechselte dann an die Universitat Munchen wo er letzter Schuler von Heinrich Brunn war Nachdem dieser verstorben war ging er gemeinsam mit Adam Flasch an die Universitat Erlangen wo er 1894 mit der Schrift Das Fullhorn bei den Romern promoviert wurde Anschliessend fuhrten ihn Reisen nach Griechenland und Italien Nach der Ruckkehr war Sieveking kurz Assistent am Martin von Wagner Museum in Wurzburg wechselte dann aber auf Wunsch Adolf Furtwanglers an das Antiquarium in Munchen Nach Furtwanglers Tod 1907 ubernahm er die Leitung des Antiquariums und der Vasensammlung die er 1919 in den Raumen der Alten Pinakothek vereinen und neu aufstellen konnte 1938 wurde er als ordentliches Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen 1942 nahm er sich das Leben nbsp Johannes Sieveking Familiengrabanlage auf dem Friedhof Ohlsdorf in HamburgSieveking machte sich insbesondere um die Munchener Antikensammlungen verdient So ordnete er die bis dahin haufig vernachlassigten grossen und reichen Bestande der antiken Kleinkunst neu Teile restaurierte er eigenhandig Mit Rudolf Hackl begann er die Publikation der Vasensammlung die jedoch nach dem fruhen Tod Hackls 1912 nicht fortgesetzt wurde Publiziert wurden von ihm insbesondere Neuerwerbungen und kleinere Berichte In einer grossen vierbandigen Publikation wurde zudem die Bronzen und Terrakotten der Sammlung James Loeb publiziert Dank Sieveking vermachte Loeb seine Sammlung auch der Munchener Antikensammlung Es war der grosste Zuwachs der Sammlung seit ihrer Grundung und umfasste zum Teil sehr hochwertige Stucke Sein wissenschaftliches Hauptforschungsgebiet war die romische Kunst Sieveking gilt als einer der Pioniere auf diesem Forschungsgebiet Er forschte zum romischen Portrat zum Relief und den Architekturornamenten Vor allem forderte er in Nachfolge Furtwanglers eine exakte Kopienkritik Sieveking verfasste keine Monografien zu seinen Forschungen sondern schrieb viele meist kurze Aufsatze die sich uber viele verschiedene Zeitschriften verstreut finden Sieveking wurde als bescheiden scheu anspruchslos und sehr zuruckgezogen geschildert Sprichwortlich war seine Punktlichkeit Obwohl Munchen zu seiner zweiten Heimat geworden war die er nur ungern verliess blieb er vom Wesen her doch sein ganzes Leben Hanseat Ihm war personliche Diskretion sehr wichtig so erfuhren seine Kollegen erst nach Jahren anlasslich einer Erkrankung dass Sieveking verheiratet war Er verfolgte keine akademische Karriere sondern war einzig Wissenschaftler Er besuchte niemals Vortrage und hielt niemals welche Sein Arbeitstag war streng geregelt Vormittags arbeitete er im Museum nachmittags im archaologischen Seminar der Universitat Ludwig Curtius schrieb in einem Nachruf Sieveking verwirklichte auf seine Art ein modernes unromantisches aber doch horazistisches Romertum nicht eines der Triumphatoren und Proconsuln aber eines der Legaten und Militartribunen ohne deren punktliche sich dem grossen unterordnende ihnen folgende Arbeit auch das Weltreich unserer Wissenschaft nicht bestehen kann 1 Schriften Auswahl BearbeitenDas Fullhorn bei den Romern Munchen 1895 Digitalisat Die Bronzen der Sammlung Loeb Buchholz Munchen 1913 Digitalisat Die Terrakotten der Sammlung Loeb 2 Bande Buchholz Munchen 1916 Digitalisat Band 1 Band 2 Hermeneutische Reliefstudien Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Philosophisch philologische und historische Klasse Jg 1920 Abh 11 Bayerische Akademie der Wissenschaften Munchen 1920 mit Carl Weickert Funfzig Meisterwerke der Glyptothek Konig Ludwigs I Paul Wolters zum 70 Geburtstag Obernetter Munchen 1928 Bronzen Terrakotten Vasen der Sammlung Loeb Buchholz Munchen 1930 Eine romische Panzerstatue in der Munchner Glyptothek Winckelmannsprogramme der Archaologischen Gesellschaft zu Berlin Band 91 Gruyter Berlin und Leipzig 1931Literatur BearbeitenLudwig Curtius Johannes Sieveking In Romische Mitteilungen 58 1943 S VI VII Carl Weickert Nachruf auf Johannes Sieveking In Jahrbuch des Deutschen Archaologischen Instituts 58 1943 S 445 Raimund Wunsche Johannes Sieveking 1869 1942 In Reinhard Lullies Wolfgang Schiering Hrsg Archaologenbildnisse Portrats und Kurzbiographien von Klassischen Archaologen deutscher Sprache von Zabern Mainz 1988 ISBN 3 8053 0971 6 S 173 174 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johannes Sieveking im Katalog der Deutschen NationalbibliothekBelege Bearbeiten Romische Mitteilungen 58 1943 S VI VII Normdaten Person GND 117373893 lobid OGND AKS VIAF 27847063 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sieveking JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer ArchaologeGEBURTSDATUM 6 Juli 1869GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 20 September 1942STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Sieveking amp oldid 223221949