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Johann Schwarzhuber 29 August 1904 in Tutzing Oberbayern 3 Mai 1947 in Hameln war ein deutscher SS Obersturmfuhrer 1944 und Schutzhaftlagerfuhrer des Mannerlagers im KZ Auschwitz Birkenau Johann Schwarzhuber 1947 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer gelernte Buchdrucker Schwarzhuber seit 1936 verheiratet und Vater von mindestens zwei Kindern trat im Fruhjahr 1933 der NSDAP Mitgliedsnummer 1 929 969 und der SS SS Nr 142 388 bei Ab dem 5 Mai 1933 war er Angehoriger der Wachmannschaft im KZ Dachau und absolvierte dort einen zweijahrigen Lehrgang unter Theodor Eicke Ab 1935 war er in Dachau Blockfuhrer und spater Rapportfuhrer Am 1 September 1939 wurde er in das KZ Sachsenhausen versetzt und war bereits zwei Monate spater als Kommandofuhrer im Aussenkommando Klinkerwerk tatig 1 Am 1 September 1941 wechselte er in das KZ Auschwitz wo er zunachst wiederum Leiter eines Aussenkommandos wurde 1 Im September 1942 wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz II Klasse mit Schwertern verliehen was eine Beteiligung an Haftlingsmorden nahelegt 2 Vom 22 November 1943 bis zum November 1944 war er Schutzhaftlagerfuhrer des Mannerlagers im KZ Auschwitz Birkenau 3 Von Uberlebenden wird Schwarzhuber ambivalent geschildert einerseits sind unter seiner Verantwortung Tausende Haftlinge zu Tode gekommen und andererseits soll er eine Gruppe von etwa 70 Kindern vor der Vergasung bewahrt haben indem er sie in das Mannerlager uberstellte Als Musikliebhaber protegierte er die Lagerkapelle und liess sich oft seine Lieblingslieder vorspielen 4 Laut dem Auschwitzuberlebenden Filip Muller beteiligte sich Schwarzhuber im Februar 1944 an der Selektion von 200 Haftlingen des Sonderkommandos im KZ Auschwitz Birkenau welche spater im KZ Majdanek ermordet wurden Nach spateren Aussagen des Angehorigen der Lager SS Engelschall wirkte Schwarzhuber an der Niederschlagung des Aufstandes des Sonderkommandos im Oktober 1944 mit 2 Am 11 November 1944 wurde Schwarzhuber wieder in das KZ Dachau versetzt und leitete diverse Lager des KZ Aussenlagerkomplex Kaufering Vom 12 Januar 1945 an war er Schutzhaftlagerfuhrer im KZ Ravensbruck bis zur Auflosung des Lagers im April 1945 Unter seine Verantwortung fielen die Vergasungen die ab Februar 1945 im KZ Ravensbruck vorgenommen wurden und auch viele Exekutionen 1 Im Prozess nach Kriegsende machte Schwarzhuber folgende Aussage zu den Vergasungen in Ravensbruck Zwischen 2300 und 2400 Menschen wurden in Ravensbruck vergast Die Gaskammer war ungefahr 9 4 5 Meter und fasste ungefahr 150 Menschen Die Kammer lag ungefahr 5 Meter von dem Krematorium weg Die Gefangenen mussten sich in einem kleinen Schuppen 3 Meter von der Gaskammer entfernt ausziehen und wurden durch ein kleines Zimmer in den Gasraum gebracht 5 Zusammen mit dem Lagerkommandanten des KZ Ravensbruck Fritz Suhren sollte Schwarzhuber schliesslich noch Ende April 1945 ein Auffanglager fur die evakuierten Haftlinge aufbauen was jedoch durch den Kriegsverlauf nicht mehr zustande kam 6 Noch vor Kriegsende wurde Schwarzhuber von der britischen Armee verhaftet und im ersten Ravensbruck Prozess im Hamburger Curiohaus am 3 Februar 1947 zum Tode verurteilt Trotz eines von ihm eingebrachten Gnadengesuches wurde das Todesurteil durch Hangen am 3 Mai 1947 vollstreckt 1 Literatur BearbeitenStaatliches Museum Auschwitz Birkenau Hrsg Auschwitz in den Augen der SS Oswiecim 1998 ISBN 83 85047 35 2 Karin Orth Das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager Pendo Verlag Hamburg 2002 ISBN 3 85842 450 1 Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen Opfer und was aus ihnen wurde Ein Personenlexikon S Fischer Frankfurt am Main 2013 ISBN 978 3 10 039333 3 Hermann Langbein Menschen in Auschwitz Frankfurt am Main Berlin Wien Ullstein Verlag 1980 ISBN 3 548 33014 2 Silke Schafer Zum Selbstverstandnis von Frauen im Konzentrationslager Das Lager Ravensbruck Berlin 2002 Dissertation als pdf Bernhard Strebel Das KZ Ravensbruck Geschichte eines Lagerkomplexes mit einem Geleitwort von Germaine Tillion zugleich Dissertation 2001 an der Universitat Hannover unter dem Titel Der Lagerkomplex des KZ Ravensbruck Paderborn Munchen Wien Zurich Schoningh 2003 ISBN 3 506 70123 1 Inhaltsverzeichnis herunterladbar als PDF DokumentWeblinks BearbeitenKurzbiografie von Schwarzhuber auf deathcamps orgEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Silke Schafer Zum Selbstverstandnis von Frauen im Konzentrationslager Das Lager Ravensbruck Berlin 2002 S 177f a b Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen und Opfer und was aus ihnen wurde Ein Personenlexikon Frankfurt am Main 2013 S 371f Staatliches Museum Auschwitz Birkenau Hrsg Auschwitz in den Augen der SS Oswiecim 1998 S 243 Kurzbiografie auf ARC Mainpage SS Hauptsturmfuhrer Johann Schwarzhuber im Prozess JAG 333 1948 vor dem Britischen Militargerichtshof Hamburg Zitiert bei Holocaust Referenz Karin Orth Das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager Hamburg 2002 S 330Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 12 September 2017 PersonendatenNAME Schwarzhuber JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Obersturmfuhrer und SchutzhaftlagerfuhrerGEBURTSDATUM 29 August 1904GEBURTSORT TutzingSTERBEDATUM 3 Mai 1947STERBEORT Hameln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Schwarzhuber amp oldid 232799784