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Johann Michael Petzinger 5 Mai 1763 in Pirmasens 27 Januar 1833 in Darmstadt war ein hessen darmstadtischer Soldaten und Hofmaler sowie Ingenieur Er arbeitete erst fur Prinz Friedrich von Hessen Darmstadt und wurde nach dessen Tod vom Landgrafen Ludwig X zum Hofmaler berufen Schwerpunkt seiner Werke sind militarische Darstellungen darunter Soldaten in Uniform aber auch Bilder von Pirmasens als Garnisons und Residenzstadt unter Landgraf Ludwig IX Ende des 18 Jahrhunderts Soldaten des Landgrafen Ludwig IX auf einem Bild von Petzinger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPetzingers Eltern waren der Soldat Johann Petzinger aus Langenhain und dessen Frau Maria Margaretha Tochter des Darmstadter Backers Johann Nikolaus Knerr Zum Zeitpunkt seiner Geburt diente der Vater als Korporal in der Garnison von Pirmasens das der zukunftige Landgraf Ludwig IX zu seiner Residenz und dem grossten hessen darmstadtischen Militarstutzpunkt ausbauen liess Im Jahr 1763 hatte das ursprungliche Walddorf Pirmasens gerade die Stadtrechte erhalten 1 Mit 18 Jahren trat Johann Michael im Jahr 1781 als Grenadier im Regiment Landgraf selbst ins Militar ein das die Haupterwerbsquelle fur die 4500 Einwohner der Stadt darstellte von denen etwa 1500 Grenadiere waren Bis 1783 stieg er zum Sergeanten auf wechselte 1784 in das Regiment Erbprinz und 1790 in das Regiment Hanau Lichtenberg Im selben Jahr starb der Landgraf die Residenz wurde aufgelost und die Garnison deutlich verkleinert Das Regiment Hanau Lichtenberg blieb noch bis 1791 in Pirmasens stationiert Im Laufe der 1790er Jahre verliess Petzinger die Stadt und ging nach Darmstadt Dort nahm ihn Prinz Friedrich von Hessen Darmstadt der zweite Sohn Ludwigs IX als Maler in seinen Dienst Wann und wo Petzinger seine Malkenntnisse erwarb ist nicht bekannt Fur den Prinzen erstellte er vor allem Bilder des Pirmasenser Militarlebens in dem er grossgeworden war 1 Als Prinz Friedrich im Marz 1802 starb trat Petzinger in den Dienst von dessen alterem Bruder Landgraf Ludwig X der ihn am 1 Juni 1802 zum Hofmaler ernannte Erneut waren es insbesondere Motive des hessen darmstadtischen Militars die er darstellen sollte Etwa 1808 beauftragte ihn der inzwischen zum Grossherzog aufgestiegene Landesherr mit der Aufsicht uber dessen Bauprojekte am Genfer See Zusammen mit Generalleutnant Heinrich Joseph von Oyen 1771 1850 2 reiste Petzinger dorthin um als Bauingenieur auf den Schweizer Gutern seines Landesherrn zu arbeiten 1809 kehrte er von dort nach Darmstadt zuruck Wo er seine Kenntnisse als Ingenieur erworben hat ist ebenfalls unklar 1 3 Zuruck am Hofe des Grossherzogs widmete er sich nun hauptsachlich der Darstellung neuer Militaruniformen Zunehmend litt er allerdings unter Paranoia und fuhlte sich standig von der Polizei verfolgt angeblich verursacht durch eine ungluckliche Liebe Geplagt von immer starkeren Depressionen verubte er im Marz 1813 einen Selbstmordversuch Der Pfarrer Ludwig Friedrich Baur aus Wixhausen im Norden Darmstadts fand den schwer verletzten Petzinger in einem Wassergraben und versorgte ihn erst in einer nahegelegenen Muhle bevor er ihn zu seinem Haus brachte Dort erholte Petzinger sich und es gefiel ihm dort so gut dass er nicht nach Darmstadt zuruckkehrte sondern beim Pfarrer und dessen Familie blieb Er nahm die Malerei wieder auf und portratierte unter anderem die gesamte Pfarrersfamilie und die Familie des Verwalters Rheinwald aus Grafenhausen 1 3 Petzinger begleitete den Pfarrer auch bei dessen Umzugen nach Beedenkirchen im Odenwald im Juni 1814 und nach Messel im Jahr 1824 In diesem Jahr fertigte er noch einmal zehn Gemalde mit Militarbezug an darunter mehrere Darstellungen von Pirmasens Pfarrer Baur starb am 7 April 1828 Petzinger kehrte danach nach Darmstadt zuruck wo er funf Jahre spater vermutlich in relativer Einsamkeit starb Von seinen Gemalden blieben nur wenige erhalten die allerdings immer noch einen bedeutenden Einblick in das hessen darmstadtische Militar und die Pirmasenser Garnisonszeit vermitteln Der Kunsthistoriker Ernst Emmerling wurdigte Petzinger im Jahr 1933 als einzigen wirklichen Kunstler unter den hessischen Soldatenmalern 1 3 Literatur BearbeitenErnst Emmerling Hessen darmstadtische Militarmaler In Volk und Scholle Nr 11 1933 S 177 182 Weblinks BearbeitenPetzinger Johann Michael Hessische Biografie Stand 22 November 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Ralph Martin Wilhelm Johann Michael Petzinger vor 250 Jahren in Pirmasens geboren Institut fur pfalzische Geschichte und Volkskunde 10 Januar 2013 abgerufen am 22 November 2022 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der deutschen graflichen Hauser auf das Jahr 1855 S 573 a b c Petzinger Johann Michael Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 22 November 2022 Normdaten Person GND 1044535725 lobid OGND AKS VIAF 305424082 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Petzinger Johann MichaelKURZBESCHREIBUNG hessen darmstadtischer Soldaten und Hofmaler sowie IngenieurGEBURTSDATUM 5 Mai 1763GEBURTSORT PirmasensSTERBEDATUM 27 Januar 1833STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Michael Petzinger amp oldid 228709746