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Johann Lambert Gregor Reichsfreiherr von Babo 8 September 1725 in Mannheim 1799 war ein kurpfalz bayerischer Hofbeamter sowie Stadtschreiber in Mannheim und Weinheim Er gilt als Begrunder des Geschlechts der Reichsfreiherren von Babo Wappen der Familie Babo vor der Nobilitierung vom Grab der 1 Ehefrau in der St Laurentius Kirche WeinheimNobilitierungsblatt der Reichsfreiherren von BaboGrab der 1 Ehefrau in der St Laurentius Kirche Weinheim geschaffen von Franz Conrad Linck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Wirken 1 2 Mannheim 1 3 Nachkommen 2 Verwandte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren wurde er am 8 September 1725 als Sohn von Marcellus Antonius Babo in Mannheim Er wurde am 9 September 1725 getauft Bereits als 16 Jahriger war er an der Heidelberger Universitat immatrikuliert Er ist dort verzeichnet als Lambertus Babo Mannheimensis logices studiosus Am 1 September 1747 schloss er seine erste Ehe mit Maria Anna Krautlein Kreitlin Krettelin in der Pfarrkirche zu Mundenheim bei Mannheim Sie wurde am 20 Mai 1706 in Zell im Zillertal geboren und ist am 18 August 1765 als Taufpatin einer Konvertitin bezeugt Maria Anna starb am 15 Januar 1785 Johann Lambert war zum Zeitpunkt ihres Todes bereits 60 Jahre alt Das Grabmal in der katholischen Weinheimer St Laurentiuskirche tragt folgende Inschrift Hier ruhet unter dem grossen Stein Nr 1 Maria Anna Babo gebohrene Kreitlin des kurfurstlig pfalz bairischen wirklich geheimen Regierungs u Hofkammerrath auch Anwaldschultheissen zu Mannheim dann Mitherrn zu Strassheim Herrn Johann Lambert Babo fromm getreu gewesener Ehegattin Sie ward gebohren den 20 May 1706 starb dahier den 15 Jenner 1785 zu deren Seelenheil ein Anniversarium auf den Sterbetag nebst jahrlicher Austheilung von funf Gulden unter arme Bethende in hiesiger Pfarrkirche gestiftet worden Sie ruhe in seeligen Frieden Ihr Grabstein wurde von dem aus Speyer stammenden Bildhauer Franz Conrad Linck geschaffen Wirken Bearbeiten Von 1752 bis 1757 war Johann Lambert als Stadtschreiber in Oggersheim tatig In seinem Abschiedswunsch schrieb er der sich in der Unterschrift als Polygraph Vielschreiber bezeichnete Finis felix corona topus Ein gluckliches Ende kront das Werk Johann Lambert wurde dann Stadtschreiber beziehungsweise Ratsschreiber in Weinheim an der Bergstrasse und loste damit Franz Joseph Buchler ab der von 1744 bis 1757 Stadtschreiber war Zu seinen Aufgaben gehorten die Fuhrung der Rats und Gerichtsprotokolle die Grundbucher die Testamentbucher die Steuerlisten und Stadtrechnungen und die Verantwortlichkeit fur den gesamten Schriftwechsel der Stadt Rechtswissenschaftliche Kenntnisse waren im Allgemeinen erforderlich Das Amt wurde nicht jahrlich neu besetzt sondern meist uber einen langeren Zeitraum ausgeubt Da die Pfalz katholisch regiert wurde wurde auch das Amt des Schreibers mit einem Katholiken besetzt Franz Joseph Buchler besass 1766 ein Vermogen von 45 Gulden so viel wird versteuert zwei Acker zwei Weingarten und einen Pflanzgarten Von einem Hausbesitz ist nichts bekannt Im Ratsprotokoll von 1757 ist zu lesen 12 Mai 1757 Hochloblicher Oberamt communiciret unterm 29ten huj d Monats G R Churfurstlichen u Hohen Regierungs Aufnahmebefehl fur dermaligen Stadtschreiber Babo zur Nachricht mit dem weiteren Befehl dass hierunter die weiter notige verfugt werden soll Er ubte nach seinem Amtsantritt Kritik am Schatzungswesen der Stadt Die Stadt fuhrte kein Lagerbuch Das Ab und Zuschreibeprotokoll war unordentlich gefuhrt und viele Weinheimer zahlten keine Abgaben da sie nicht in den Schatzungsregistern vertreten waren Auch in der Registratur und in anderen Bereichen gab es Mangel Im Ratsprotokoll vom 22 Januar 1759 findet sich folgender Eintrag Stadtschreiber Babo traget Rath und Gemeind abermalen vor wie dass er das Schatzungswesen zum Nachtheil des Churfurstlichen und Stadtischen arary degestalten angetroffen und hiergegen aller angeordneten Muh aus den Ursachen weilen die Stadt kein Lagerbuch habe das Ab und Zuschreibungsprotokoll in einem solchen betrubten zustand seye dass solches durch die viele Tausend ausgerisseneen Blatt und ohncontinuierten Punkte einem confusen Chaos gleichet nicht zu steuern gewesen mithin ohne renovation dasselbe nicht mehr in Ordnung zu bringen seye Nenbtliche Beschaffenheit habe es mit der Registratur und vielen anderen stadtischen Sachen Besonders befinden sich in der Stadt so viele nicht mit erforderlichem Schutz versehene Haushaltungen und Einwohner die der Burgerschaft grossen Abtrag causierten und nicht einmal in dem Schatzungsregister befindlich noch bisher einige andere Gelder entrichtet Da nun Stadtschreiber dieses alles und mehreres schon ofters erinert bisher aber von Rath und Gemeind nicht die mindeste Vorkehrung zur notigen remedur schuldigst getan worden und er zum Voraus siehet dass dieser und der vielen anderen unordnungen halber die schwerste Verantwortung ihm mit zuwachsen durfte so will er dieses alles repetendo erinnert und um Einricht Abstall und resp Aenderung hiermit gegettennhaben indem heirzu ihn seine zum andern aber die Pflichten des Raths und Gemeind anweiseten Uns sollte ihm nachstens etwas zur Schuld und last diessertwegen geleget werden so berufe er sich zu seiner Excusation auf die so ofters und diese besondere letzte Anzeig welche er hiermit dem Rathsprotokolle zur kunftigen ebenfalls notigen Probfuhrung einverleiben wolle In fidem J L Babo Stadtschreiber Weinheim 1759 22 Januar Mannheim Bearbeiten 1760 ging er nach Mannheim und tauschte mit Buchler die Tatigkeit Im Ratsprotokoll vom 27 Marz 1760 steht Hochloblicher Oberamt communiciret Hohen Regierungs Rescriptum dass die zwischen den beiden Stadtschreibern Buchler und Babo verabredete Dienstpermutation unterm 14ten Februar gnadigst bewilligt und ersterer seinen vorhin allschon geleisteten Pflichten von Oberamts wegen erinnert worden sei 1763 wurde er Anwaltschultheiss und zugleich Hofkammerrat beim residierenden Pfalzgrafen und Kurfursten Carl Theodor Spater wurde er zum Hofkammerdirektor und am 8 April 1785 zum wirklichen pfalzisch bairischen Geheimrat ernannt In Mannheim begann sein weiterer Aufstieg 1775 schlug er vor ein Komodienhaus zu bauen Dazu erarbeitete der Hofkammerrat ein Gutachten Der Antrag wurde wegen der Kosten abgelehnt Erst am 25 August wurde ein neuer Antrag mit 58 405 Gulden bewilligt Im ehemaligen Arsenal entstand das neue Schauspielhaus das am 12 Januar 1776 dem Spital St Borromeus angeschlossen wurde Am 16 September 1776 wurde es durch kurfurstliches Edikt selbstandig gemacht und unter die Aufsicht von Babo gestellt Ausgenommen war die Schaubuhne zu deren Direktor 1777 Marchand ernannt wurde Babo hatte die gesamte wirtschaftliche Leitung des Theaterwesens zusammen mit Bier Wein und Teeausschank In einer Verordnung vom 16 September 1776 hiess es I Das ausschliessliche Recht alle Spektakel Komodien und Taschenspiele Gaukler und Seiltanzer auch alle ubrigen Neuigkeiten von fremden Thieren Figuren etc Damit hauptsachlich alle jene Balle Redouten offentliche Gesellschaften und Concerte so nicht in dem Churfurstlichen Schlosse und Theater bei Hof aufgefuhret werden in demselben allein zu halten II Der unbeschrankte Wein Bier Liqueur Caffee Chocolade und Theeschank die Haltung eines oder mehrere Billards und sonstige erlaubte Kartenspiele Zu seinem Dienstbereich gehorte zeitweise auch das Hoftheater Am 7 Juni 1777 wurde er durch ein Rescript des Kurfursten von der zeithero mit guten Erfolg besorgten Okonomie bei der deutschen Schaubuhne abgelost Sein Nachfolger wurde Graf Savioli Bis 1787 war er noch als Theaterbaukommissarius tatig 1777 war das sogenannte Schullhaus auf Vorschlag von Babo als Theater umgebaut worden Am 8 April 1785 wurde er in Rucksicht vieljahrig geleisteten und auch noch leistenden treu ersprusslichen diensten zum wirklichen pfalz bairischen Geheimrat ernannt Am 8 September 1790 ernannte Kurfurst Carl Theodor in seiner Eigenschaft als Reichsvikar Babo zum Reichsfreiherrn Er erhielt ein Wappen nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Schon zuvor war er auf einem Denkmal auf dem Mannheimer Marktplatz verewigt worden Darauf wird er als Mannheimer Propraetor bezeichnet Am 19 Mai 1785 heiratete er in zweiter Ehe Maria Anna Cordula Sartorius 8 August 1765 7 Januar 1827 die Tochter des Weinheimer Deutschordensverwalters Franz Simon Sartorius und dessen Ehefrau Helena Catharina Maria Anna brachte viel Grundbesitz in die Ehe eine ganze Anzahl Guter auf der Weinheimer Gemarkung Lambert Gregor wurde so Besitzer des ritterschaftlichen Gutes zu Ingelheim sowie der Guter zu Strassenheim Heppenheim und Weinheim und des Zehnten zu Bammental 1795 wurde er mit dem Reichslehen der von Sickingen zu Ladenburg belehnt Uber die Lage des Freiherrn von Babo informiert ein Briefwechsel mit der Grafin Marianne Oberndorff aus dem Jahre 1793 Zu dieser Zeit lag er mit Frau Kind Magde Bedienten und Kutscher krank darnieder In Mannheim besass er zwei grosse Hauser 1792 quartierten sich dort 13 Soldaten ein wofur er 1 100 Gulden zahlen musste Er furchtete wegen Bommern und Feuerkugeln um seine kostbaren Mobel Soeben hore ich dass Herrgraf von Lehnbach und seine Frau welche zu Deutsheim gewesen und ihre Habseligkeiten von da nacher Mannheim bringen wollen von denen Franzosen uber Rhein erwischt seyn sollen Aus denen beylagen werden Euer Excellenz die Laage von gestern verlesen Die verflossene Nacht seynd dahier zu Weinheim wohindas Lazaret der pfalzer aus dem Elsass gebracht worden uber 200 elendig kranke und blessierte Bayern vom Pfalzischen contingent dahier eingelanget und gleich darauf ruckte das Regiment Kayser das 2400 Mann stark war uns 54 officier hatte mit etwas uber 600 Mann und 17 Officier im elendig und betrubtesten Zustan auch in der Naht hier ein um die Wintercampagne zu machen Nachkommen Bearbeiten Aus der Ehe mit Maria Anna gingen drei Kinder hervor Der Sohn Josef Albert Christian von Babo am 3 Juli 1789 geboren starb am 10 Oktober 1869 kinderlos als Besitzer des Strassenheimerhofes Der zweite Sohn Lambert Joseph von Babo 1790 1862 gelangte im 19 Jahrhundert zur Beruhmtheit und war ein bedeutender Burger von Weinheim Das Paar hatte ausserdem die Tochter Anna Maria von der nur das Datum ihrer Beisetzung am 23 Juli 1786 bekannt ist Verwandte BearbeitenDer Sohn seines Cousins des kurtrierischen Offiziers Johann Carl Babo war der Schriftsteller Joseph Marius Franz von Babo 1756 1822 der zeitweise auch am Theater in Mannheim wirkte 1 Literatur BearbeitenWilhelm Blab Die Ahnen der Freiherren von Babo und des Dichters Joseph Marius von Babo Munchen 1948 Karl Zinkgraf Freiherr Lambert v Babo und sein Denkmal in Weinheim a d Bergstrasse Druck Diesbach Weinheim 1912 Einzelnachweise Bearbeiten Genealogische Seite zur Familie BaboNormdaten Person GND 135754895 lobid OGND AKS VIAF 15995790 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Babo Johann Lambert vonKURZBESCHREIBUNG deutscher StadtschreiberGEBURTSDATUM 8 September 1725GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 1799 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Lambert von Babo amp oldid 230065627