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Johann Kravogl 24 Mai 1823 im Ansitz Rosengarten in Lana Gefurstete Grafschaft Tirol 1 Januar 1889 in Brixen war ein Erfinder Buchsenmacher und Mechaniker Johann Kravogl Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erfindungen 3 Literatur 4 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Elektrisches Kraftrad von KravoglKravogl wuchs als jungster Sohn eines Kanzlisten beim Landgericht in Lana auf Kravogl und seine beiden alteren Geschwister verloren fruh die Eltern und wuchsen auf sich gestellt mit Unterstutzung von Nachbarn im Elternhaus auf Kravogl erwies sich als begabter Schuler und begann nach dem Ende der sechsjahrigen Schulpflicht im Alter von 12 Jahren eine vierjahrige Schlosserlehre bei seinem Onkel Josef Haring in Imst Dieser war ein vielseitiger Techniker der nicht nur Schlosser aller Art sondern auch Feuerspritzen herstellte und zudem als Buchsenmacher tatig war Die Gesellenjahre fuhrten den jungen Kravogl auf Wanderschaft erste Belege existieren erst wieder 1844 21 jahrig arbeitete er in Zams und machte seine erste Erfindung die Pressluftlokomobile Kravogl tat nichts um die Maschine zu vermarkten erst Jahre spater wurden nach seiner Konstruktion Bergwerkslokomobile gebaut Kravogls Maschine steht heute im Innsbrucker Ferdinandeum Spater zog Kravogl nach Innsbruck 1855 nach Munchen und arbeitete dort im Fraunhoferschen Institut In Munchen horte er in Abendvorlesungen und Sonntagskursen uber Geometrie Maschinenkunde Physik Gewerbechemie sowie Materialkunde und erhielt dafur Zeugnisse Aufgrund der sehr geringen Entlohnung zog Kravogl weiter nach Wien wo er wiederum Vorlesungen uber Physik dekadische Arithmetik Bewegungskunde und Mechanik horte 1857 schliesslich liess er sich als Mechaniker im Innsbrucker Stadtteil Wilten nieder wo er zunachst im Haus seiner alteren Geschwister in seinem Werkstattraum wohnte Nach und nach fand er Kundschaft bei Gewerbeschulen Gymnasien und der Universitat von Innsbruck Kravogl lernte Orgelspielen und baute sich selbst ein zweimanualiges Harmonium Um 1860 regte Professor von Waltenhofen ihn zur Konstruktion einer Quecksilberluftpumpe an die als Vakuumpumpe alle bisherigen Konstruktionen bei weitem ubertraf und Kravogl in Wissenschaftskreisen bekannt machte sowie den Titel eines k k Universitatsmechanikers einbrachte 1867 entwickelte er das Elektromotorische Kraftrad einen Elektromotor mit einem Wirkungsgrad von uber 20 Im selben Jahr fuhrte er auf Anregung der Innsbrucker Handelskammer den Motor zusammen mit einem kleinen elektromotorischen Rotationsapparat einer Prazisionswaage und seiner Quecksilberluftpumpe auf der Pariser Weltausstellung vor und erhielt eine Silbermedaille Die Reise und Transportkosten kamen aus einem Fonds fur unbemittelte Aussteller da Kravogl die Kosten selbst nicht aufbringen konnte Die Reise wurde auch finanziell ein Erfolg Der Motor wurde fur 2000 Franken an den osterreichischen Kaiser verkauft und ging an das Polytechnische Institut in Wien Kravogl wurde mit dem Goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet und erhielt als Zuschuss fur seine Forschungen nochmals 1000 Gulden Kravogl erhielt danach verschiedene Angebote zur Verwertung seines Motors die er teils mit den Worten Mit reichen Leuten mag ich nichts zu tun haben ausschlug verkaufte schliesslich seinen Motor aber doch an Werner von Siemens Kravogls nachste Konstruktion war ein Schnellfeuergewehr das die Feuerschnelligkeit der bisher in der osterreichischen Armee um das 30 fache uberbot Die Erfindung wurde aufgrund von Streitigkeiten im osterreichischen Heer dann nicht nach Osterreich sondern nach Frankreich verkauft 1884 ubersiedelte er vom Burggrafenamt nach Brixen im Eisacktal und richtete sich dort eine kleine Werkstatt ein Ein junger Verwandter der spater auch den Betrieb ubernahm stand ihm als Mitarbeiter zur Seite Am Neujahrstag 1889 starb Kravogl nach einer langen Lungenkrankheit ledig und kinderlos Strassen in Lana Munchen Marling Partschins Bozen Meran und Brixen sowie in Innsbruck Salzburg Wien und St Polten wurden nach ihm benannt Erfindungen BearbeitenZu Kravogls Erfindungen zahlen u a die Luftdruck Lokomobile 1864 die Quecksilberluftpumpe 1861 eine Vakuumpumpe die als Dichtung Quecksilber benutzt und alle bis dahin bekannten Pumpenkonstruktionen um mehr als das Dreifache ubertrifft das Elektromotorische Kraftrad und ein kleiner Elektromotorischer Rotationsapparat 1867 ein Schnellfeuergewehr das 60 Schusse in der Minute ermoglicht 1868 eine Prazisionswaage eine lithografische Presse ein Leistungskondensator fur Hochspannungen eine elektrische GlockeTrotz der grossen Bedeutung vieler seiner Erfindungen konnte er keinen wirtschaftlichen Nutzen daraus ziehen Literatur BearbeitenAttlmayr Kravogl Johann In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1969 S 237 f Direktlinks auf S 237 S 238 Rudolph Granichstaedten Czerwa Johann Kravogl Erfinder des elektrischen Kraftrades Wien um 1910 Albert Innerhofer Johann Kravogl Erfinder des elektrischen Kraftrades Nachdruck 1998 reich bebildert anlasslich des 175 Jahrestags seiner Geburt herausgegeben vom Heimatschutzverein Lana Sudtirol Karl Wieninger Sudtiroler Gestalten Bozen 1977 S 230 235Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Kravogl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Johann Kravogl Erfinder des Elektromotors Biografie In tecneum eu Normdaten Person GND 124000029 lobid OGND AKS VIAF 42759760 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kravogl JohannKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Buchsenmacher und MechanikerGEBURTSDATUM 24 Mai 1823GEBURTSORT Lana Sudtirol STERBEDATUM 1 Januar 1889STERBEORT Brixen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Kravogl amp oldid 225785907