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Johann Georg Zimmermann 18 Juni 1680 in Wittenberg Kurfurstentum Sachsen 16 August 1734 ebenda war ein sachsisch deutscher Postkommissar Er ging als Ehemann der Wittenberger Giftmischerin in die Geschichte ein J G Zimmermann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Die Tragodie 3 Nachwirkung 4 LiteraturLeben BearbeitenJohann Georg Zimmermann wurde als Sohn des Geleitsamtsverwalters Johann Balthasar Zimmermann und seiner Frau Magdalene Sybille geb Leiste am 18 Juni 1680 in Wittenberg geboren Da sein Vater verstorben war erhielt er kostenlos eine Ausbildung an der Universitat Wittenberg wo er am 19 Oktober 1685 aufgenommen wurde Nach einem juristischen Studium an dieser Universitat ging er als Kandidat beider Rechte 1710 nach Dresden und kam 1714 nach Wittenberg wo er eine Beamtenstelle als Amtsschreiber und als Vertretung des verstorbenen Schwagers das Amt des Rentamtvorstehers ubernahm Am 26 April 1715 ubernahm er das Postmeisteramt in Wittenberg und wurde 1717 durch koniglichen Erlass zum Postkommissar ernannt Am 15 Marz 1721 wurde er zum Koniglichen kurfurstlichen Geleits und Accisekommissar ernannt und als Strassenbaumeister im Kurkreis Sachsen bestellt Im Oktober 1721 ubernahm er die Steuerverwaltung des Kurkreises Obwohl seine eigene Entwicklung ein ausreichendes Potential zur Personlichkeit bereithalt erfuhren insbesondere seine familiaren Unwagbarkeiten eine literarisch haufig interpretierte Betrachtung Bereits zu seinen Lebzeiten wurde diese Angelegenheit uberregional diskutiert und ging letztlich als Die Tragodie im Hause Zimmermann in die Geschichte ein Die Tragodie Bearbeiten nbsp Gedenktafel am Haus Markt 18 in der Lutherstadt WittenbergAm 23 September 1717 heiratete Zimmermann die reiche Witwe Sophie Elisabeth Wolff geb Conradi aus Leipzig die eine Stieftochter Wilhelmine Elisabeth Wolff mit in die Ehe brachte Aus dieser Ehe gingen 3 Sohne hervor Johann August 21 Juli 1718 Karl Ludwig 16 Dezember 1719 und Johann Balthasar Gottlieb 30 Mai 1722 Als seine erste Frau am 23 Mai 1724 starb suchte Zimmermann seinen Kindern eine neue Mutter So heiratete er in zweiter Ehe am 13 Februar 1725 die Witwe Christiane Rosine Blechschmidt Sie starb auch zeitig im Wochenbett am 4 Mai 1726 so dass sich Zimmermann abermals auf die Suche nach einer neuen Mutter fur seine Kinder begeben musste Auf Vermittlung seiner Schwiegermutter lernte er Susanne Hoyer die Witwe des Rittmeisters Johann Bergmann aus Pegau kennen Diese war in Waldkirchen im Erzgebirge als Tochter des Mullers Caspar Hoyer geboren und ebenfalls zweimal verwitwet Sie heirateten am 18 Februar 1727 in Wittenberg Als Zimmermann acht Tage nach der Hochzeit eine Dienstreise machte fand er bei seiner Ankunft seinen jungsten Sohn Balthasar mit Erbrechen und Leibschmerzen im Bett liegend Nach zwei Tagen traten Krampfe bei demselben auf und am 4 Marz war er tot Als seine Frau Susanne Hoyer von einer Besuchsreise Maultaschen mitbrachte ubergab sie dem altesten Sohn eine derselben Diese ass er aber nicht sondern schenkte sie dem Kindermadchen das nach deren Genuss starb Als Nachstes traten Vergiftungserscheinungen hervorgerufen durch Purganz bei der Stieftochter Zimmermanns auf die nach 17 tagigem Krankenlager an den Folgen der Vergiftung verstarb Das nachste Opfer war der alteste Sohn August Am 24 Juli 1727 hatte sie ein Gift Mercurium sublimatum mit Tee verabreicht woran der Junge bis Mittag verstarb Jetzt wurde der Hausarzt misstrauisch Jedoch konnte Susanne Hoyer durch ihr Treiben jegliche Untersuchungen an dem Leichnam des Jungen verhindern Am 12 August traten dann auch Vergiftungserscheinungen bei dem letzten verbliebenen Sohn Carl Ludwig auf Zimmermann zog nun seinen Schwager Abraham Vater hinzu Nach einigen Besprechungen wurden die Sachen der Frau auf Anraten des Hausarztes durchsucht und ein arsenhaltiges Pulver gefunden Obwohl es offensichtlich war dass die Frau uber giftige Mittel verfugte nahm man die Ursachenklarung nicht mit aller Konsequenz wahr Dem letzten verbliebenen Kinde von Zimmermann ging es immer schlechter so dass es am 5 September nach dreiwochigem Krankenbett von seinen Qualen durch den Tod erlost wurde Bei der anschliessenden Sezierung durch Abraham Vater wurde einwandfrei der Tod durch Vergiftung bestatigt Als man eine gerichtliche Untersuchung einleitete stellte man fest dass Zimmermanns dritte Frau Susanne Hoyer auch ihre beiden ersten Ehemanner sowie die Schwagerin ihres Bruders des Koniglich Polnischen Hofmalers David Hoyer umgebracht hatte und gedachte auch Johann Georg Zimmermann aus dem Weg zu raumen Im Gerichtsurteil vom 5 Januar 1728 des Schoppenstuhl zu Leipzig wurde sie dazu verurteilt geschleift und geradert zu werden Am 26 Oktober 1728 wurde das Urteil vor dem Wittenberger Rathaus vollzogen Die bei der Hinrichtung abgefallene Hand der Giftmischerin befindet sich heute noch in den stadtischen Sammlungen der Lutherstadt Wittenberg Nachwirkung BearbeitenInnerlich ein einsamer Mann geworden dessen Leben durch die Schande die seine Frau uber das Haus gebracht hatte verwirkt schien verfasste er am 30 Januar 1733 sein Testament in Belzig Darin legte er fest dass sein ganzes Vermogen fur die Erziehung und Versorgung unbemittelter Waisen eingesetzt werden solle und beauftragte die Stadt Wittenberg mit der Durchfuhrung Die Stadt legte das Geld der Stiftung in Grundstucken an und konnte von den Ertragen der Zimmermannschen Breite viele Jahre die Bedurfnisse der Fursorge armer Waisen uber das gesetzliche Mass hinaus bestreiten Auf dem einstigen Gebiet der Zimmermannschen Breite legte man die Zimmermannstrasse in Wittenberg an Als gebrochener Mann starb Johann Georg Zimmermann am 16 August 1734 in Wittenberg Die Stadt Wittenberg errichtete auf dem Friedhof links der Dresdner Strasse einen Grabstein zum Gedenken an ihn In den stadtischen Sammlungen der Lutherstadt Wittenberg befinden sich heute noch zwei Olgemalde von ihm Literatur BearbeitenBeschreibung Der Execution So in Wittenberg an Susannen Hoyerin Letzt verehelichten Zimmermannin Wegen Durch Gifft verubten Kinder Mords Am 26 Octobr 1728 vollzogen worden Digitalisat Fortsetzung Des an einen guten Freund Susannen Hoyerin Letzt Verehligt gewesenen Zimmermannin Anno 1727 beschehenen Dreyfachen Kinder Mords Und erfolgten Bestraffung halben Gefertigten Send Schreibens Oder wahrhaffte Und Acten massige Relation Wie die Susannen Hoyerin zuerkannte Straffe Der Schleiffung zur Feimstadt und des Rades Digitalisat Die Tragodie im Hause Zimmermann in Blatter fur Heimatgeschichte Beilage der Wittenberger Zeitung vom Oktober 1928 Die Suhne der Susanne Hoyerin in Unser Heimatland Beilage des Wittenberger Tageblattes vom 13 Oktober 1928 Gottfried Kruger Die Tragodie im Hause Zimmermann Wittenberg 2009 ISBN 3942005093 Sagen und Geschichten aus dem Kreis Wittenberg Teil II Schriftenreihe des Stadtgeschichtlichen Museums Wittenberg 1980 Teil 3 Beruhmte Personlichkeiten und ihre Verbindung zu Wittenberg von Heinrich Kuhne und Heinz Motel im Verlag Gottinger Tageblatt 1990 ISBN 3 924781 17 6 Beruhmte Wittenberger Gaste Rotary Club Wittenberg 2 AuflageNormdaten Person GND 1071093800 lobid OGND AKS VIAF 316388735 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zimmermann Johann GeorgALTERNATIVNAMEN Zimmermann Johann GeorgeKURZBESCHREIBUNG deutscher PostkommissarGEBURTSDATUM 18 Juni 1680GEBURTSORT WittenbergSTERBEDATUM 16 August 1734STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Zimmermann Postkommissar amp oldid 221440822