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Johann Georg Wilhelm Schachtrupp 24 Dezember 1801 in Osterode am Harz 29 April 1864 in Braunschweig war ein deutscher Bleiweissfabrikant Das von ihm bis 1854 gefuhrte Unternehmen war von 1812 bis 1879 ein bedeutender Wirtschaftsfaktor weit uber die Grenzen Osterodes hinaus Die Schachtrupp Villa in Osterode erbaut ab 1819 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Die Schachtruppsche Bleiweissfabrik 1 2 Schachtrupp Villa 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn des Berghandelsfaktors Johann Friedrich Schachtrupp 1773 1822 der 1812 die Bleiweissfabrik am Scheerenberg im Sudwestharz gegrundet hatte besuchte die Lateinschule in Osterode welches ab 1814 zum Konigreich Hannover gehorte Im Jahre 1823 erhielt er das Burgerrecht in Osterode und 1828 den Titel eines Berghandlungsfaktors Schachtrupp wurde 1835 in die Osteroder Kaufmannsgilde aufgenommen und 1839 zum Oberfaktor ernannt Die Schachtruppsche Bleiweissfabrik Bearbeiten Schachtrupp ubernahm das Familienunternehmen im Januar 1822 nach dem plotzlichen Tod seines Vaters und erweiterte es durch die Grundung einer Filiale in Quedlinburg Die Produktpalette der Schachtruppschen Fabrik umfasste Kremserweiss und Bleiweiss Bleiglatte Bleizucker Walzblei Kupfervitriol Grunspan und Schrot das in einem hohen Turm hergestellt wurde 2 Im Zeitraum ab 1830 wurden zeitweise bis zu 8500 Zentner Blei und 2000 Zentner Bleiglatte pro Jahr abgesetzt Das als Weisspigment verwendete Bleiweiss war bezuglich Deckkraft und Haltbarkeit dem englischen uberlegen 3 und wurde nach Holland Norddeutschland Amerika Asien und Afrika exportiert 4 Nach anderer Quelle wurden von 100 bis 130 Mitarbeitern 160 000 Zentner bleihaltige Produkte produziert die nach Deutschland Danemark Schweden Russland Nord und Sudamerika der Turkei London und Paris geliefert wurden 5 Die turkische Flotte soll 1839 mit Schachtruppschem Bleiweiss gestrichen worden sein 6 Schachtrupp engagierte sich fur das Wohl seiner Beschaftigten So wurden unterhalb der Fabrik Garten und Obstplantagen angelegt die den Arbeitern zur Verfugung standen Dazu kamen Sozialleistungen im Krankheitsfall oder nach Arbeitsunfallen was bei Zeitgenossen grossen Eindruck hinterliess Das grosste Interesse Osterode s erweckt jedoch der beruhmte Scheerenberg in merkantilistisch fabriklicher Hinsicht der merkwurdigste Ort und das grossartigste Etablissement am ganzen Harze C G Fr Brederlow Der Harz Zur Belehrung und Unterhaltung fur Harzreisende Braunschweig 1846 S 545 Im Jahre 1854 ubergab er das Unternehmen an seinen Sohn aus erster Ehe Johann Friedrich Schachtrupp und ubersiedelte nach Braunschweig Dort wohnte er ab 1857 an der Promenade am Hohenthore 7 8 Er starb im April 1864 in Braunschweig Das Unternehmen brach 1879 zusammen nachdem es bereits 1839 aufgrund des Konkurrenzdrucks aus dem Ausland zu einem Absatzruckgang gekommen war Zudem erforderte die Unterhaltung der Gebaude und Parks einen hohen finanziellen Aufwand Schachtrupp Villa Bearbeiten Der Name Schachtrupp ist heute noch in Osterode vor allem durch die gleichnamige klassizistische Unternehmervilla bekannt die Johann Friedrich Schachtrupp ab 1819 mit Anklangen an Palladios Villen errichten liess 9 Die vier flach ubergiebelten Fronten des wurfelformigen Baukorpers ahmen Formen des Steinbaus nach Ein niedriger Dachaufbau dient der Belichtung der zentralen offenen Wendeltreppe Der Bau wird von den Osteroder Burgern scherzhaft auch als Kaffeemuhle bezeichnet 10 Die Stadt erwarb die Villa 1858 und nutzte sie zeitweise fur das Osteroder Gymnasium Literatur BearbeitenBergit Korschan Kuhle Schachtrupp Johann Georg Wilhelm In Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 513 Einzelnachweise Bearbeiten Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag 1977 S 754 C S Schweitzer Reisehandbuch fur den Harz 2 Aufl Berlin 1852 S 194 Thuringen und der Harz Druck und Verlag von Friedrich August Eupel Sondershausen 1839 S 137 Bergit Korschan Kuhle Schachtrupp Johann Georg Wilhelm In Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 513 Mittheilungen des Gewerbe Vereins fur das Konigreich Hannover Hannover Jahrgang 1857 Sp 185 Thuringen und der Harz Druck und Verlag von Friedrich August Eupel Sondershausen 1839 S 138 Braunschweigisches Adress Buch fur das Jahr 1857 Eintrag Schachtrupp Wilh Oberfactor Promenade am Hohenthore 3026 Braunschweigisches Adress Buch fur das Jahr 1863 Eintrag Schachtrupp Wilhelm Oberfactor Promenade am Hohenthore 11 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag 1977 S 754 Webprasenz der Stadt Osterode Zugriff 13 Oktober 2018 Normdaten Person GND 1035138786 lobid OGND AKS VIAF 302105749 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schachtrupp Johann Georg WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher BleiweissfabrikantGEBURTSDATUM 24 Dezember 1801GEBURTSORT Osterode am HarzSTERBEDATUM 29 April 1864STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Wilhelm Schachtrupp amp oldid 221594457