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Johann Georg Michael Wieninger kurz meist nur Georg Wieninger genannt 21 April 1746 in Trautmannsdorf 31 Januar 1827 in Vilshofen war ein bayerischer Unternehmer Brauer und Politiker Eine Pionierleistung lag in seinem Beitrag zum Aufbau einer bayerischen Zuckerrubenindustrie Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Familie 2 Geschaftliche Expansion und Pioniertaten 2 1 Wartberg 2 2 Scharding 2 3 Vilshofen 2 4 Furstenzell 2 5 Passau 2 6 Zuckerfabrikation 2 7 Geschaftsstrategie 2 8 Verwaltung des Besitzes 2 9 Gesellschaftliche Leistungen 3 LiteraturLeben und Familie BearbeitenWieninger wurde als Sohn des Gastwirts Thomas Wieninger 1712 1788 als zweites von 16 Kindern geboren Die Gastwirtschaft in Trautmannsdorf ist bereits um 1500 im Besitze der Familie Wieninger verburgt Seine Mutter Euphrosina Hilz 1723 1753 stammte aus einer Brauerei in Zenting einer Seitenlinie der bekannten Glashutten Dynastie Hilz Etliche seiner Familienmitglieder waren politisch aktiv und liessen sich in die bayerische Kammer der Abgeordneten wahlen drei seiner Sohne Johann Georg Franz Xaver und Gottlieb Wieninger auch sein Enkel Anton Pummerer der Mann seiner Enkelin Jakob Josef Ziegler der Halbbruder Philipp sowie der Neffe Max Christian Wieninger Der Sohn Felix sollte das Anwesen in Scharding und Furstenzell ubernehmen die Tochter heirateten in bekannte Familien in Vilshofen Regensburg Stadtamhof Passau und Salzburg ein Von seinen Urenkeln wirkte Georg Wieninger in Scharding als Agronom wahrend Ludwig Boltzmann als Physiker besondere Beruhmtheit erlangte Der Mann einer Enkelin der Bad Reichenhaller Apotheker Mathias Mack erfand die Destillation des Latschenkieferols der Munchner Grossbrauer Josef Hierl war ebenfalls mit einer Enkelin Wieningers verheiratet Nach dem fruhen Tod der Mutter erlernte Johann Georg bei seinem Stiefgrossvater Johann Adam Schonauer in Perlesreut den Beruf des Hopfenhandlers 1773 heiratete er dessen Enkelin Maria Katharina Krieger 1754 1824 und zog nach Wartberg bei Perlesreut wo der Schwiegervater Matthias Krieger um 1785 das bischofliche Passauische Schlossl bewohnte und den Hopfenhandel weiterbetrieb und angeblich sogar ein Kaufhaus hatte Einige Jahre nach dem Tod des Schwiegervaters zog er mit seiner Familie nach Vilshofen wo er eine Brauerei zunachst pachtete und spater kaufte ebenso wie Gebaude des ehemaligen Kapuzinerklosters Vilshofen Von Vilshofen aus baute er seine diversen Betriebe auf und leitete sie In der Stadtpfarrkirche Vilshofen befindet sich eine Gedenktafel mit der Inschrift Auspicie Deo iussu et expensis Maximiliani Josephi IV Electoris Bavariae sub directione Joannis Georgii Wieninger braxatrois Vilshofensis jam dissoluta Canonicali Capitulo haec ecclesia die XII Maji MDCCXCIV flammis deleta suis ex favillisl aeta resurrexit Anno MDCCCIV Quelle Donau Zeitung 18 August 1854 Geschaftliche Expansion und Pioniertaten BearbeitenWartberg Bearbeiten Einige Jahre nach dem Tod des Schwiegervaters Matthias Krieger um 1785 verkaufte Georg das Anwesen in Wartberg Scharding Bearbeiten Bereits 1786 hatte Wieninger Anwesen in Scharding vom aufgehobenen Stift Suben erworben Vilshofen Bearbeiten 1804 erwarb Wieninger die Gebaude und einen Teil des Gartens des 1802 aufgehobenen Kapuzinerklosters Vilshofen Der Konvent wurde nach Wasserburg transportiert Kloster und Kirche wurden spater teilweise zerstort Er betrieb in Vilshofen v a eine Brauerei Furstenzell Bearbeiten Die Familie Wieninger erwarb die Kloster und Okonomiegebaude gab den Bewohnern der Umgebung Arbeit und liess eine Besiedlung des Ortes zu 1807 wurde die Klosterkirche Pfarrkirche wenige Jahre darauf die bisherige Pfarrkirche in Unterirsham abgebrochen Wegen der schlechten Wirtschaftslage verkaufte sein Urenkel Franz Wieninger den Gebaudekomplex im November 1928 an die bischofliche Brauerei Hacklberg die ihn jedoch schon zwei Jahre spater an die Deutsche Provinz der Gesellschaft Mariens weiterverausserte Passau Bearbeiten Johann Georg erwarb in Passau ein Tabaktrafikgeschaft und einen Olstampf im Schleiferhaus am Severinstor mit dem Recht auf Fabrizierung von Schnupf und Rauchtabak Er ubergab nun seinem altesten Sohn Johann Georg die Passauer Betriebe Johann Georgs Witwe Therese suchte 1822 um Fortsetzung des Geschaftes nach und verkaufte noch im gleichen Jahr an ihren zweiten Ehemann den Tabakfabrikanten Josef Paur Zuckerfabrikation Bearbeiten Wieninger liess seinen Sohn Felix in Augsburg bei Utzschneider und Nikolaus v Grauvogl fur die Rubenzucker Erzeugung ausbilden 1812 beantragte er eine Konzession fur Rubenzuckerfabrikation in Furstenzell Dies war damals eine der ersten Rubenzuckerfabriken Deutschlands musste aber aus Rentabilitatsgrunden bald aufgegeben werden Geschaftsstrategie Bearbeiten Wieninger der aus einer kinderreichen Familie stammte und somit kaum ein nennenswertes Erbe erlangt haben kann nutzte jede Gelegenheit zur Vergrosserung seines Immobilienbesitzes Hier kam ihm die Sakularisation in Osterreich und Bayern zu statten er konnte gunstig Besitz von den Klostern und aus Konkursen erwerben Moglicherweise stammte sein Startkapital von seiner Ehefrau und somit aus dem Verkauf von deren Anwesen in Wartberg Verwaltung des Besitzes Bearbeiten Wieninger ubergab den Passauer Betrieb seinem altesten Sohn Johann Georg den Schardinger Betrieb seinem Sohn Felix und den Vilshofener Betrieb seinem unverheirateten Sohn Gottlieb In Furstenzell setzte Felix vermutlich Verwalter ein erst 1887 waren Familienmitglieder dort wohnhaft Gesellschaftliche Leistungen Bearbeiten Als ein biederer tuchtiger frommer Burger charakterisiert leitete Wieninger der Wiederaufbau der Stadtpfarrkirche St Johannes der Taufer der Stadt Vilshofen an der Donau nach dem schrecklichen Brande am 12 Mai 1794 welcher die ganze Stadt in Asche legte Literatur BearbeitenAlois Ebner Die Familie Wieninger Handschriftliches Manuskript undatiert Furstenzell ca 1920er Jahre Josef Zormaier und Rupprecht Haertl Genealogie und Familienchronik der Pummerer und Haertl Bocholt Haertl 1993 Helmut Hilz Spiegelungen der Geschichte im Schicksal bayerischer Wald Glashutten Riedlhutte Heimatverein d Ohetaler Riedlhutte Grafenau Morsak 2001 ISBN 3 9804872 8 8 und ISBN 3 87553 550 2 Rainer A Roth Josef Sagmeister Vom Krummstab zum Bayerischen Lowen 1803 die Sakularisation des Klosters Furstenzell Hrsg Volksbildungswerk Furstenzell e V Furstenzell GraphX Werbestudio 2003 PersonendatenNAME Wieninger Johann Georg MichaelALTERNATIVNAMEN Wieninger GeorgKURZBESCHREIBUNG bayerischer Bierbrauer und UnternehmerGEBURTSDATUM 21 April 1746GEBURTSORT TrautmannsdorfSTERBEDATUM 31 Januar 1827STERBEORT Vilshofen an der Donau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Michael Wieninger amp oldid 228594533