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Dieser Artikel behandelt den Mediziner Johann Friedrich Meckel 1724 1774 Zum Mediziner 1781 1833 siehe Johann Friedrich Meckel der Jungere Johann Friedrich Meckel auch der Altere sowie Johann Friedrich Meckel von Hemsbach 31 Juli 1724 in Wetzlar 18 September 1774 in Berlin war ein deutscher Anatom Johann Friedrich Meckel der Altere um 1750 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Akademische Laufbahn 1 3 Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Meckel war der Begrunder einer Dynastie von Anatomen die uber vier Generationen Lehrstuhle fur Anatomie innehatte Die Familie schuf ein umfassendes anatomisches Werk und begrundete die Meckelsche Sammlung Er war der Sohn des Juristen Philipp Ludwig Meckel 1693 1764 Prokurator am Reichskammergericht in Wetzlar 1 und Rat und Geheimsekretar des Fursten von Nassau Idstein 2 und dessen Frau Maria Magdalena Moeller 1695 Sein Grossvater mutterlicherseits war der Arzt Georg Christoph Moller der Lorenz Heisters akademischer Lehrer und Medizinprofessor in Giessen 3 4 war 5 Johann Friedrich Meckel war ab 1750 mit Charlotte Louise Kamman 1724 1797 verheiratet aus der Ehe gingen zwei Sohne und funf Tochter hervor darunter der Anatom und Chirurg Philipp Friedrich Theodor Meckel 1755 1803 6 Aus dessen Ehe mit Johanna Lauer 1762 1782 entstammte der Anatom Johann Friedrich Meckel der Jungere 1781 1833 aus der Ehe mit Katharina Jetzke 1758 1826 der Anatom und Rechtsmediziner Albrecht Meckel 1790 1829 Dessen Sohn war Johann Heinrich Meckel 1821 1856 6 Akademische Laufbahn Bearbeiten Johann Friedrich Meckel nahm ein Studium der Rechtswissenschaften in Gottingen auf wechselte aber zur Medizin Zu seinen Lehrern gehorte Albrecht von Haller welcher die Ausbildung des jungen Meckel in Anatomie und Botanik forderte Von 1743 bis 1745 hielt sich Meckel auf Wunsch seines Vaters in Berlin bei August Buddeus 1696 1753 auf wo er anatomische Kurse belegte und Prosektor wurde Anschliessend kehrte er nach Gottingen zuruck Dort wurde er 1748 mit der Schrift Tractatus anatomico physiologicus de quinto pare nervorum cerebri promoviert Im gleichen Jahr liess Johann Friedrich Meckel sich in Berlin als praktischer Arzt nieder Nachdem von Haller abgelehnt hatte Mitglied der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften werden nahm Meckel erst 25 Jahre alt 1749 dessen Platz in der Akademie ein Im folgenden Jahr wurde Meckel als Nachfolger Johann Friedrich Cassebohms auf den zweiten Lehrstuhl fur Anatomie des Berliner Collegium medico chirurgicum berufen Das dortige Anatomische Theater bot durch einen staatlich geregelten Nachschub menschlicher Leichen gute Bedingungen fur anatomische Studien Nach dem Tod seines Forderers und Mentors Buddeus 1752 wurde Meckel im darauffolgenden Jahr dessen Nachfolger auf dem ersten Lehrstuhl fur Anatomie weiterhin besetzte er die Lehrstuhle fur Botanik und Geburtshilfe 1769 intensivierten er und der Professor fur Chirurgie Simon Pallas ihre Zusammenarbeit allerdings starb Pallas bereits 1770 Bis zu seinem Lebensende war er zudem in arztlicher Praxis tatig An Tuberkulose erkrankt trat Meckel 1773 von seinen Amtern am Collegium medico chirurgicum zuruck Auf ihn folgte der Anatom Johann Gottlieb Walter 7 Johann Friedrich Meckel starb 1774 im Alter von 50 Jahren in Berlin Er wurde auf dem Kirchhof an der Dorotheenstadtischen Kirche beigesetzt Sein womoglich von dem Bildhauer Wilhelm Christian Meyer geschaffenes kunstlerisch bemerkenswertes Grabdenkmal aus Sandstein zeigte eine trauernde weibliche Figur welche die Inschrifttafel in Handen hielt Es wurde beim Neubau der Kirche 1861 1863 an der sudlichen Aussenmauer der Kirche eingemauert Das Grabdenkmal ging spatestens bei der Einebnung von Kirche und Kirchhof im Jahr 1965 verloren 8 Wirken Bearbeiten Am Berliner Anatomischen Theater setzte Meckel die Reformen seines Vorgangers Buddeus fort Dieser hatte einerseits einen regelmassigen praktischen Anatomieunterricht als auch gelegentliche offentliche Schauvorlesungen eingefuhrt Unter Meckel wurden diese Demonstrationen regelmassig durchgefuhrt 7 Ein besonderes Interesse Meckels galt der Neuroanatomie Er beschrieb den kompletten Verlauf des Nervus trigeminus den Ursprung der Chorda tympani das Ganglion submandibulare und die als Cavum Meckeli bezeichnete Duraduplikatur des Ganglion trigeminale 9 Das von ihm entdeckte Ganglion pterygopalatinum wurde spater auch als Ganglion Meckeli bezeichnet 6 Weitere neuroanatomische Arbeiten Meckels betrafen den Nervus facialis Der Anatom fertigte zahlreiche anatomische Praparate an darunter Korrosionspraparate und Wachs Injektionspraparate Die Praparate gingen vor allem in die spatere Meckelsche Sammlung seines Sohnes Philipp Friedrich Theodor Meckel und seines Enkels Johann Friedrich Meckel der Jungere uber teilweise auch in die Waltersche Sammlung seines Nachfolgers Johann Gottlieb Walter Johann Friedrich Meckel war Mitglied der Academie des sciences 10 der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen der Koniglich Schwedischen Akademie der Wissenschaften und der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften 7 Schriften Auswahl BearbeitenTractatus anatomico physiologicus de quinto pare nervorum cerebri Vandenhoeck Gottingen 1748 Digitalisat Nova experimenta et observationes de finibus venarum ac vasorum lymphaticorum in ductus visceraque excretoria corporis humani eiusdemque structurae utilitate Nicolai Berlin 1772 Digitalisat Opvscvla Anatomica De Vasis Lymphaticis Dissertatio Epistolaris De Vasis Lymphaticis Berolini Stralsund 1772 Digitalisat Literatur BearbeitenSabine Schwarz Die anatomische Privatsammlung der Anatomenfamilie Meckel unter besonderer Berucksichtigung ihres praparationstechnischen Profils Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Halle 2000 Dissertation Nikolaus Rudinger Meckel von Hemsbach Johann Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 159 162 R G Meader The Meckel Dynasty in Medical Education In The Yale journal of biology and medicine Band 10 Nummer 1 Oktober 1937 S 1 b1 1 29 ISSN 0044 0086 PMID 21433747 R M Janjua R Schultka L Goebbel T G Pait C B Shields The legacy of Johann Friedrich Meckel the Elder 1724 1774 a 4 generation dynasty of anatomists In Neurosurgery Band 66 Nummer 4 April 2010 S 758 770 ISSN 1524 4040 doi 10 1227 01 NEU 0000367997 45720 A6 PMID 20305497 Curt Gerhard Lorber Meckel Johann Friedrich d A In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 900 Michael Viebig Rudiger Schultka Die Anatomen Meckel Zur Genealogie einer halleschen Arztefamilie In Zeitschrift fur Heimatforschung Beiheft 5 Verlag Andre Gursky Halle 1998 ohne ISBN Einzelnachweise Bearbeiten Peter Oestmann Ein Zivilprozess am Reichskammergericht Bohlau Koln 2008 ISBN 3 412 20246 0 S 33 Rudiger Schultka Luminita Gobbel Philipp Friedrich Theodor Meckel 1755 1803 Lebensdaten und Lebenswerk In Rudiger Schultka Josef N Neumann Hrsg Anatomie und Anatomische Sammlungen im 18 Jahrhundert anlasslich der 250 Wiederkehr des Geburtstages von Philipp Friedrich Theodor Meckel 1755 1803 Lit Verlag Berlin 2007 ISBN 3 8258 9755 9 S 25 Johann Christoph Adelung Fortsetzung und Erganzungen zu Christian Gottlieb Jochers allgemeinen Gelehrten Lexico Band 2 Leipzig 1778 Sp 1882 Curt Gerhard Lorber Meckel Johann Friedrich d A In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 900 R M Janjua R Schultka L Goebbel T G Pait C B Shields The legacy of Johann Friedrich Meckel the Elder 1724 1774 A 4 generation dynasty of anatomists In Neurosurgery Band 66 Nummer 4 April 2010 S 758 770 doi 10 1227 01 NEU 0000367997 45720 A6 PMID 20305497 S 759 a b c R M Janjua R Schultka L Goebbel T G Pait C B Shields The legacy of Johann Friedrich Meckel the Elder 1724 1774 a 4 generation dynasty of anatomists In Neurosurgery Band 66 Nummer 4 April 2010 S 758 770 ISSN 1524 4040 doi 10 1227 01 NEU 0000367997 45720 A6 PMID 20305497 S 761 a b c Sabine Schwarz Die anatomische Privatsammlung der Anatomenfamilie Meckel unter besonderer Berucksichtigung ihres praparationstechnischen Profils Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Halle 2000 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 40 41 Beschreibung des Grabdenkmals in Richard Borrmann Die Bau und Kunstdenkmaler von Berlin Springer Berlin und Heidelberg 1893 S 169 auch Fussnote 2 R M Janjua R Schultka L Goebbel T G Pait C B Shields The legacy of Johann Friedrich Meckel the Elder 1724 1774 a 4 generation dynasty of anatomists In Neurosurgery Band 66 Nummer 4 April 2010 S 758 770 ISSN 1524 4040 doi 10 1227 01 NEU 0000367997 45720 A6 PMID 20305497 S 760f Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe M Academie des sciences abgerufen am 21 Januar 2020 franzosisch Normdaten Person GND 116988665 lobid OGND AKS LCCN nr00034868 VIAF 8153783 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meckel Johann FriedrichALTERNATIVNAMEN Meckel von Hemsbach Johann Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher MedizinerGEBURTSDATUM 31 Juli 1724GEBURTSORT WetzlarSTERBEDATUM 18 September 1774STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Meckel amp oldid 233589012