www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Ernst Zeiher 23 April 1725 in Weissenfels 7 Januar 1784 in Dresden 1 war ein deutscher Mathematiker Mechaniker Sprachwissenschaftler und Optiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenZeiher der sich von Kindheit an mit den Naturwissenschaften beschaftigte hatte sich bereits eingehend mit Baukunst Artilleriewesen Feuerwerkswesen Mechanik und besonders mit dem Bau optischer Instrumente befasst bevor er sich an der Universitat Leipzig immatrikulierte Hier widmete er sich bei Abraham Gotthelf Kastner der Mathematik des Weiteren hatte er an der Universitat Erlangen Physik und Medizin studiert Auf einer Studienreise lernte er den Bergbau und die Hutten im Erzgebirge kennen Er kehrte zuruck nach Weissenfels wo er zunachst eine eigene Praxis grundete Wahrend dieser Zeit vervollkommnete er seine mechanischen Apparaturen Er schliff Glaser Brennspiegel und stellte optische Instrumente her Er erfand verschiedene Maschinen und stellte dazu Modelle her bevor er auf Empfehlung seines Leipziger Forderers Kastner 1756 eine Professur fur Mechanik an der Petersburger Akademie der Wissenschaften erhielt Hier hatte er ausreichende finanzielle Mittel zur Verfugung konnte neue Glasarten erfinden und so neue achromatische Fernrohre fertigen Am 17 September 1764 wird er an die Universitat Wittenberg berufen wo ihm am 17 Oktober 1764 die Professur fur niedere Mathematik von Johann Daniel Titius ubertragen wurde Er setzte neben den mathematischen Vorlesungen seine mechanischen Arbeiten fort insbesondere die Fertigung astronomischer und geometrischer Instrumente So gingen aus den Wittenberger Arbeiten Magnetnadeln und vieles andere hervor Der Kurfurst ubertrug ihm 1775 das Nebenamt eines Inspektors uber den Mathematischen Salon in Dresden Als solcher hatte er fur kurfurstliche Behorden physikalische und mechanische Gutachten zu erstellen und jahrlich zweimal wahrend der Universitatsferien nach Dresden zu reisen Unter seiner Anleitung installierte man in Kursachsen Blitzableiter so 1776 am kurfurstlichen Dresdner Residenzschloss und der Festung Konigstein Zu dieser Leistung gratulierte ihm Benjamin Gottlieb Laurentius Boden mit dem zwolfzeiligen Gedicht Ad Zeiherum Collegam das aus griechischen Mythen schopft Die Petersburger Akademie der Wissenschaften beschloss in einer am 22 Dezember 1766 gehaltenen Versammlung einmutig Zeiher unter vorteilhaften Bedingungen zuruckzurufen und ihm das Direktorium uber das akademische Maschinenwesen zu ubertragen Zeiher setzte sich daraufhin mit dem kursachsischen Administrator Prinz Xaver von Sachsen in Verbindung und setzte ihn davon in Kenntnis mit dem Angebot bei verbessertem Gehalt in kursachsischen Diensten zu bleiben Da er sich in Sachsen besser befahigt sah die Mechanik und Mathematik uberhaupt bei Berg Kameral und Manufakturwesen besser anzuwenden Johann Ernst Zeiher schlug seiner Fakultat am 14 Marz 1769 vor nach dem Ableben des Professors der hoheren Mathematik Georg Friedrich Baermann beide mathematischen Professuren die niedere und hohere Mathematik zu vereinigen Dazu fuhrte er an dass ein einziger Lehrer den Unterricht in der Mathematik hinlanglich bestreiten konne ohne den geringsten Nachteil fur die Universitat zu befurchten Die von ihm bisher ausgeubte Professur der niederen Mathematik sei unter allen philosophischen Professionen die schlechteste Die philosophische Fakultat schloss sich diesem nicht neuen Vorschlag an Im Ergebnis wurde Zeiher 1769 die Professur der hoheren Mathematik bewilligt aber er musste seinen alten Lehrstuhl einer neuen Kraft an Johann Jakob Ebert abtreten Zeihers umfassende Lehrtatigkeit verriet naturlich mehr am Rand technisch praktisches Interesse In seinem mechanischen Laboratorium hielt er Ubungen ab Er erteilte seit Ende der 1760er Jahre sachbezogenen englischen Sprachunterricht Als eine Frucht dieser Bestrebungen verfasste er eine deutsche Ubersetzung der Observations on modern gardening London 1770 von Thomas Whately unter dem Titel Betrachtungen uber das heutige Gartenwesen durch Beispiele erlautert Leipzig 1771 Darin werden Ratschlage erteilt wie eine Landschaft zu verschonern sei Gelegentliche Probeangebote galten der Lehre der Pyrotechnik der Optik und der Markscheidekunst Haufiger offerierte er burgerliche Baukunst und Kriegsbaukunst Er war auch in den Jahren 1768 bis 1774 an einem Gemeinschaftsprojekt der medizinischen und philosophischen Fakultat beteiligt Dabei wurden in Wittenberg sieben Bande aus der naturwissenschaftlich mathematischen Reihe Philosophical Transactions der Londoner Royal Society unverandert in englischer Sprache nachgedruckt womit das Ziel verfolgt wurde die Ausbreitung der Wissenschaften zu fordern und die englische Sprache auch als Gelehrtensprache in Deutschland bekannter zu machen Der Nachdruck fand auch Abnehmer in Polen Russland und Schweden Den Schwerpunkt der Transactions bildeten Originalberichte uber Forschungen wodurch ein hoher Grad wissenschaftlicher Qualitat erreicht wurde In einem internen Nachruf lobte die Fakultat die Spezialkenntnisse ihres verstorbenen Mitglieds in der Mechanik Optik Hydraulik und Metallurgie seine besondere Geschicklichkeit bei der Verfertigung von Instrumenten Apparaten Mikroskopen Achromaten und Brennspiegeln Werke Auswahl BearbeitenLucas Charles Herrn C Lucas d Arzeneyk Dokt Versuch von Wassern 1 Von einfachen Wassern Richter Altenburg 1761 Digitalisat Lucas Charles Herrn C Lucas d Arzeneyk Dokt Versuch von Wassern 2 Von kalten medicinischen Wassern Richter Altenburg 1768 Digitalisat Lucas Charles Herrn C Lucas d Arzeneyk Dokt Versuch von Wassern 3 Von naturlichen Badern Richter Altenburg 1769 Digitalisat Abhandlung von denjenigen Glasarten welche eine verschiedene Kraft die Farben zu zerstreuen besitzen Kaiserliche Akademie der wissenschaften St Petersburg 1763 Digitalisat De novis dioptricae augmentis Durr Wittenberg 1768 Digitalisat Lehrbegriff von den Krankheiten der Pferde und deren Heilung nebst einem Anhange von der Pferdezucht Realschulbuchhandlung Berlin 1771 Digitalisat De Praestantia Matheseos Sublimioris In Vitae Commodis Durr Wittenberg 1777 Digitalishttps digital slub dresden de werkansicht dlf 70138 1 at De Studio Mathematico Eruditis Non Satis Commendando Charis Wittenberg 1783 Digitalisat Literatur BearbeitenJohann Daniel Titius Lebensgeschichte Herrn Doct Johann Ernst Zeiher weiland Professors der Mathematik auf hiesiger Universitat In Neues Wittenbergher Wochenblatt Jg 1796 S 217 224 Heinz Kathe Die Wittenberger Philosophische Fakultat 1502 1817 Mitteldeutsche Forschungen Band 117 Bohlau Koln Weimar Wien 2002 ISBN 3 412 04402 4 Walter Friedensburg Geschichte der Universitat Wittenberg Max Niemeyer Halle Saale 1917 Fritz Junke Album Academiae Vitebergensis Bd 5 1710 1812 Halle Saale 1966 Johann Georg Meusel Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen Teutschen Schriftsteller Gerhard Fleischer Leipzig 1816 Online Friedrich August Weiz Das gelehrte Sachsen oder Verzeichniss derer in den Churfurstl Sachs und incorporirten Landern jetzlebender Schriftsteller und ihrer Schriften gefertigt Verlag Carl Friederich Schneider Leipzig 1780 Einzelnachweise Bearbeiten Erik Amburger Beitrage zur Geschichte der Deutsch russischen kulturellen Beziehungen Kommissionsverlag W Schmitz 1961 S 50Weblinks BearbeitenAuslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Johann Ernst Zeiher Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 5 November 2015 russisch Normdaten Person GND 123034965 lobid OGND AKS VIAF 30434477 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zeiher Johann ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker Mechaniker Sprachwissenschaftler und OptikerGEBURTSDATUM 23 April 1725GEBURTSORT WeissenfelsSTERBEDATUM 7 Januar 1784STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Ernst Zeiher amp oldid 228670894