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Johann Christoph Winters 23 November 1772 in Bonn 5 August 1862 in Koln war der Begrunder des Kolner Hanneschen Theaters Gedenkmal fur Winters von Stefan Kaiser 2002 auf dem Kolner Melaten FriedhofKolner Hanneschen Theater am Eisenmarkt KolnGedenktafel von 1954 fur den Grunder des Hanneschen Theaters am Eisenmarkt Koln Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Christoph Winters erlernte in Bonn das Schneiderhandwerk und erhielt am 24 Juli 1798 den Gesellenbrief Seine Wanderjahre als Schneidergeselle fuhrten ihn nach Antwerpen wo er das flamische Puppenspiel kennenlernte Um die Jahrhundertwende kam er nach Koln Dort heiratete er am 22 Juni 1800 Elisabeth Thierry Lisette genannt die Tochter eines Kolner Kaufmanns In Koln sesshaft geworden finanzierte Johann Christoph Winters seinen Lebensunterhalt in den Sommermonaten mit Maler und Anstreicherarbeiten In den Wintermonaten versuchte sich Winters am Puppenspiel fur kleine Kinder 1 1803 beantragte Winters beim Kolner Maire Oberburgermeister Johann Jakob von Wittgenstein die Erlaubnis ein Krippenspiel fur kleine Kinder anzustellen Er hoffte so wegen Abgang anderen Verdienstes hiermit auf redliche Art sein Brot zu gewinnen und berief sich dabei auf eine Vorjahresgenehmigung Folglich wird die Grundung des Hanneschen Theaters auf das Jahr 1802 datiert Da die Konzession nur fur einen Winter gewahrt wurde stellte Winters jeden Winter erneut einen Antrag auf Spielgenehmigung 1 habe ich ein schones eingerichtetes Bobbenspiel welches allen Menschen wohl gefallt weil ich auf keine einzige verfuhrerische Art kein Mensch mit meinem Spiel beleidige weil ich vor alle unartige anstandt besorget bin denn mein Spielhaus ist wohl mit Licht versehen und auch zwei aufmerksamen Mannern welche gute Subordination beibehalten Dieses Spiel ist eine gute Erfindung fur mich weil ich in dem betrubeten Winter meine Frau samet der drey Kinderen nothdurftig ernahren kann Ubrig ist davon nichts da der Eingang nur ein Stuber ist Johann Christoph Winters Aus einem Antragsschreiben 1 Das erste feste Haus als Spielstatte fur sein Stockpuppentheater bezog er 1804 in der Mauthgasse in der Kolner Altstadt In den folgenden Jahren wechselten die Spielstatten haufig vornehmlich zwischen Pferdestallen und Lagerraumen blieben jedoch stets im Bereich der Kolner Altstadt und wurden nie zur Wanderbuhne 2 3 Winters hatte trotz haufig wechselnder Spielstatten von Anfang an Erfolg In den 1820er Jahren wurden Stucke wie Die Wahl oder der neue Burgermeister Die Kunst alte Weiber jung zu machen Der Rulbs oder der betrunkene Bauer Die Belagerung der Marienburg oder Der Jud im Weinfass aufgefuhrt 3 Er griff mit seinem Spiel die tagesaktuellen Ereignisse mit parodierendem Spott nach dem Motto Wat morgens passeet kutt ovends op et Tapeet auf 4 Mit wachsender Beliebtheit des Theaters wuchs auch die Akzeptanz in den Kreisen des Kolner Bildungsburgertums so haben der Kunstsammler Matthias Joseph de Noel und der Universitatsdirektor Ferdinand Franz Wallraf auch Stucke fur das Theater geschrieben 1 Winters schuf fur seine Geschichten zahlreiche Figuren wobei Tunnes und Schal heute zu den Kolschen Originalen gehoren Wahrend die Figur des Tunnes bereits seit 1803 zum Ensemble des Theaters gehort ist die Figur des Schal erst seit den 1850er Jahren Teil des Hanneschen Theaters Die Figur des Schal ist wohl als Persiflage auf den innerstadtischen Puppenspielkonkurrenten von der Schal Sick Franz Andreas Millewitsch 5 entstanden der 1843 in Deutz ebenfalls ein Puppentheater eroffnet hatte Trotz der abweichenden Schreibweise handelt es sich bei diesem um einen direkten Vorfahren des bekannten Volksschauspielers Willy Millowitsch Das Hanneschen das zunachst nur als Intermezzo Figur in den Krippenspielen auftrat gilt heute als Protagonist und Identifikationsfigur des Theaters Winters und seine Frau spielten die Figuren der Grosseltern Besteva und Bestemo selbst 1 Winters pries selbst das in der Kolner Bevolkerung beliebte Volkstheater als Kolsches Nationatheater an 6 Obwohl sich das Hanneschen Theater in der Kolner Bevolkerung grosser Beliebtheit erfreute lebten Winters und seine Frau in armlichen Verhaltnissen und nahmen an den jahrlichen Armenspeisungen des Burger Comitees teil Johann Christoph Winters starb am 5 August 1862 und wurde in einem Armengrab auf dem Kolner Melaten Friedhof beerdigt 1 Rezeption Bearbeiten nbsp Inschrift des Gedenkmals auf dem Melaten FriedhofIm Oktober 1991 wurde der Kolner Schule fur Kinder und Jugendliche mit somatischen und psychischen Erkrankungen der Name Johann Christoph Winters Schule verliehen Auf Initiative des damaligen Direktors Wolfgang Oelsner schuf der Bildhauer Stefan Kaiser anlasslich des 200 jahrigen Bestehens des Hanneschen Theaters im Jahre 2002 ein Gedenkmal Johann Christoph Winters auf dem Kolner Melaten Friedhof 4 Literatur BearbeitenUlrich S Soenius Jurgen Wilhelm Hrsg Kolner Personen Lexikon Greven Verlag Koln 2008 ISBN 978 3 7743 0400 0 S 583 584 Werner Jung Das Neuzeitliche Koln 2 Auflage J P Bachem Verlag Koln 2009 ISBN 978 3 7616 1590 4 S 225 228 Max Leo Schwering Handwerk in Koln 1 Auflage Hrsg Kreishandwerkerschaft Koln Koln 1984 S 312 Max Leo Schwering Das Kolner Hanneschen Theater Geschichte u Deutung 1 Auflage J P Bachem Verlag Koln 1982 ISBN 3 7616 0642 7 S 167 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Christoph Winters Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Johann Christoph Winters in der Kolsch Wikipedia Uwer uns Geschichte haenneschen de Johann Christoph Winters Denkmal in Koln denkmalplatz de Schule fur Kranke Johann Christoph Winters Schule stadt koeln deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Johann Christoph Winters epoche napoleon net abgerufen am 24 August 2015 Ulrich S Soenius Jurgen Wilhelm Hrsg Kolner Personen Lexikon Greven Verlag Koln 2008 ISBN 978 3 7743 0400 0 S 583 584 a b Werner Jung Das Neuzeitliche Koln 2 Auflage J P Bachem Verlag Koln 2009 ISBN 978 3 7616 1590 4 S 225 228 a b Johann Christoph Winters Schule Lindenburger Allee Namensgeber abgerufen am 24 August 2015 Frauke Kemmerling Monika Salchert Mieh Hatz wie Holz neue Erkenntnisse alte Tradition immerwahrende Sehnsucht 200 Jahre Kolsch Hannesche 1 Auflage Emons Koln 2002 ISBN 978 3 89705 237 6 S 107 Gerard Schmidt Kolsche Stars Wienand Koln 1992 ISBN 3 87909 286 9 S 19 f Normdaten Person GND 1055915583 lobid OGND AKS VIAF 26899393 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Winters Johann ChristophKURZBESCHREIBUNG Begrunder des Hanneschen Theater in KolnGEBURTSDATUM 23 November 1772GEBURTSORT BonnSTERBEDATUM 5 August 1862STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Christoph Winters amp oldid 231046876