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Johann Christian Gotze 13 August 1692 in Hohburg bei Wurzen 5 Juni 1749 in Dresden war ein deutscher Theologe und Bibliothekar Grab Gotzes auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGotze wurde 1692 als Sohn des evangelischen Pfarrers Christian Gotze 1658 1742 in Hohburg geboren Er besuchte die Nicolaischule in Leipzig und studierte ab seinem 16 Lebensjahr an der Universitat Leipzig In Leipzig lebte er bei seinem Onkel dem Vorsteher der Ratsbibliothek in der sich Gotze intensiv mit Schriften zum Katholizismus beschaftigte Im Jahr 1711 trat er in Dresden zum katholischen Glauben uber Er ging im selben Jahr nach Wien als Konviktor im Kaiserlichen Kollegium der Convictores zu St Barbara und anschliessend bis 1717 nach Rom wo er am deutschen und ungarischen Kollegium zu S Apollinaris studierte Im Jahr 1717 wurde ihm durch das romische Archigymnasium die hochste Wurde in der Theologie und Philosophie verliehen 1 Im Jahr 1717 wurde Gotze in Wien Erster Kaplan des Kurprinzen Friedrich August von Sachsen Nach dem Tod Augusts des Starken ernannte er ihn nun als Kurfurst Friedrich August II zum Hofgeistlichen und ubertrug ihm 1734 die Oberaufsicht uber die kurfurstliche Bibliothek nbsp Seite 9 der von Gotze erworbenen Maya HandschriftGotze stand in regem schriftlichen Austausch mit den bedeutendsten Personlichkeiten seiner Zeit In seiner Funktion als Oberinspektor der koniglichen Bibliothek unternahm er zudem zahlreiche Reisen ins In und Ausland wo er Bucher fur die Bibliothek erwarb Im Jahr 1737 erstand er so grosse Teile der Bibliothek von Johann Gottfried Sellius 1767 und ein Jahr spater Werke der polnischen und preussischen Geschichte aus der Bibliotheca Brauniana des David Braun Bei einer Reise nach Italien und Osterreich im Jahre 1739 entdeckte Gotze bei einem Wiener Privatmann eine Handschrift die er als eine unbekannte Sache gar leicht umsonst erhalten hat 2 Er beschrieb die Handschrift in seinem Werk Die Merckwurdigkeiten der Koniglichen Bibliotheck zu Dressden Ein Mexicanisches Buch mit unbekannten Charactern und Hieroglyphischen Figuren auf beyden Seiten beschrieben und mit allerhand Farben bemahlet in langlicht Octav ordentlich in Falten oder 39 Blatter zusammen geleget die ausgebreitet der Lange nach uber sechs Ellen austragen Johann Christian Gotze 1743 3 Er brachte die heute als Codex Dresdensis bekannte 39 seitige Maya Handschrift mit nach Dresden und versuchte sich funf Jahre lang vergeblich an der Ubersetzung der Schrift Dies gelang nach Vorarbeiten von Juri Knorosow im Jahr 1952 erst 1970 vollstandig Die Maya Handschrift ist einer von weltweit vier noch existierenden Maya Codices und gilt als eine der wertvollsten Handschriften im Besitz der SLUB Dresden Eine weitere Reise Gotzes nach Osterreich und Italien im Jahr 1747 fuhrte unter anderem zu Ankaufen von Teilen der Bibliothek des Schriftstellers Giovanni Sagredo 1616 1691 fur die konigliche Bibliothek Gotze war zu Lebzeiten sowohl bei Katholiken als auch bei Protestanten hoch geachtet Er starb 1749 in Dresden Sein Grab befindet sich auf dem dortigen Alten Katholischen Friedhof Werke BearbeitenChristliche Zubereitung zu einem seligen Ende durch Glauben Hofnung Liebe volkommene Reue und Ergebung in den gottlichen Willen Ubersetzung aus dem Italienischen 1737 Die Merckwurdigkeiten der Koniglichen Bibliotheck zu Dressden 3 Bande 1743 1748 4 Die bayerische Dauphine der zukunftigen sachsischen Dauphine koniglichen Hoheit vorgestellet und unterthanigst zugeschrieben 1747 Literatur BearbeitenFriedhilde Krause et al Handbuch der historischen Buchbestande in Deutschland Georg Olms Verlag Hildesheim 1997 S 97 Ingrid Rosski Johann Christian Gotze entdeckte Maya Handschrift In Sachsische Zeitung 3 Juli 2009 S 3 Johann Christian Gotze In Gudrun Schlechte Der Alte Katholische Friedhof in der Friedrichstadt zu Dresden Hille Dresden 2004 S 139f Franz Schnorr von Carolsfeld Gotze Johann Christian In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 512 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann Christian Gotze in der Sachsischen BibliografieEinzelnachweise Bearbeiten ADB S 512 Johann Christian Gotze Die Merckwurdigkeiten der Koniglichen Bibliotheck zu Dressden Band 1 Walther Dresden 1743 S 4 Johann Christian Gotze Die Merckwurdigkeiten der Koniglichen Bibliotheck zu Dressden Band 1 Walther Dresden 1743 S 1 Digitalisat Band 1Normdaten Person GND 100152147 lobid OGND AKS VIAF 39367269 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gotze Johann ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher Kaplan und BibliothekarGEBURTSDATUM 13 August 1692GEBURTSORT Hohburg bei WurzenSTERBEDATUM 5 Juni 1749STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Christian Gotze amp oldid 229382729