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Johann Burger 5 August 1773 in Wolfsberg Karnten 24 Januar 1842 in Wien war ein osterreichischer Agrarwissenschaftler Johann Burger 1773 1842 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Hauptwerke 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenBurger Sohn eines Arztes ging zunachst bei einem Chirurgen in die Lehre studierte Medizin in Klagenfurt und erhielt 1794 die Magisterwurde Nach dreijahriger Tatigkeit in der Arztpraxis seines fruh verstorbenen Vaters setzte er sein Medizinstudium an der Universitat Wien fort und beendete es 1798 an der Universitat Freiburg i Br mit der Promotion Dann kehrte er in seine Heimatstadt Wolfsberg zuruck und liess sich als praktischer Arzt nieder Wie Albrecht Daniel Thaer betrieb auch Burger neben seiner arztlichen Tatigkeit intensive botanische Studien In seinem Hausgarten zuchtete er Blumen Durch Thaers landwirtschaftliche Schriften fand er den Weg zum wissenschaftlichen Landbau 1804 pachtete er einen kleinen Gutsbetrieb bei Wolfsberg Hier widmete er sich besonders dem Anbau von Mais Er besorgte sich aus vielen Landern Saatgut dieser Kulturpflanze und prufte die Anbauwurdigkeit der unterschiedlichen Varietaten Er studierte die gesamte Maisliteratur und fuhrte einen umfangreichen Briefwechsel mit Landwirten im In und Ausland 1809 veroffentlichte er eine Vollstandige Abhandlung uber die Naturgeschichte Cultur und Benutzung des Mais oder turkischen Weitzens Diese erste Mais Monographie war jahrzehntelang ein unubertroffenes Standardwerk und gehort heute zu den Klassikern der pflanzenbaulichen Fachliteratur Von 1808 bis 1820 wirkte Burger als Professor fur Landwirtschaft am Lyzeum in Klagenfurt Mit dem Erwerb eines grosseren Gutes unweit von Klagenfurt erweiterte er seine Versuchsbasis In den Jahren der Napoleon schen Kontinentalsperre beschaftigte er sich vornehmlich mit der Gewinnung von Zucker aus Weintrauben Pflaumen Mais und Ahornsaft und publizierte die Ergebnisse 1811 und 1812 in zwei Schriften Daneben forderte er nachhaltig die Tatigkeit der Karntner Ackerbaugesellschaft So unterstutzte er deren Plane zur Einfuhrung von Versicherungen gegen Feuer und Hagelschaden In Klagenfurt schrieb Burger sein wissenschaftliches Hauptwerk ein zweibandiges Lehrbuch der Landwirthschaft Der erste Band erschien 1819 der zweite 1821 In diesem Buch gliedert Burger die Landwirtschaftslehre in funf Hauptgebiete Agronomie Standortlehre Agrikultur Dungerlehre Pflanzenkultur Allgemeiner und Spezieller Pflanzenbau Viehzucht und Haushaltslehre Okonomie Wegen der sprachlichen Klarheit und der logischen Systematik gehorte dieses Werk zu den besten Lehrbuchern seiner Zeit Bis 1838 erlebte es vier Auflagen Auch in anderen europaischen Landern wurde es hochgeschatzt Es erschienen Ausgaben in polnischer russischer schwedischer franzosischer und englischer Sprache 1820 wurde Burger als Gubernialrat nach Triest versetzt und mit der Grundabschatzung fur Steuerkataster betraut Die gleiche Arbeit wurde ihm spater fur das lombardisch venezianische Konigreich ubertragen Als wissenschaftliches Ergebnis dieser Tatigkeit veroffentlichte Burger 1831 32 das zweibandiges Werk Reise durch Ober Italien mit vorzuglicher Rucksicht auf den gegenwartigen Zustand der Landwirthschaft Das zweimal neu aufgelegte Buch gilt als ein Meisterwerk der Darstellung landwirtschaftlicher Verhaltnisse in einer Region 1830 nahm Burger seinen Wohnsitz in Wien und organisierte die Grundabschatzungen fur die Steuerkataster in Niederosterreich Gleichzeitig war er aktives Mitglied in der Landwirtschafts Gesellschaft in Wien und von 1838 bis zu seinem Tode deren Sekretar Wahrend der letzten Jahre seines Lebens beschaftigte er sich uberwiegend mit der Kultur der Weinrebe Neben kleineren Beitragen in Fachzeitschriften veroffentlichte er 1837 eine Systematische Klassifikation und Beschreibung der in osterreichischen Weingarten vorkommenden Traubenarten Burger seit 1801 verheiratet und Vater von sieben Kindern war ein unermudlicher Forscher der ganz fur die Landwirtschaft lebte Er hat sich sowohl um eine wissenschaftlich fundierte als auch um eine an den Bedurfnissen der Praxis orientierte Landwirtschaftslehre grosse Verdienste erworben Er gehort zu den herausragenden Landbauwissenschaftlern in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Hauptwerke BearbeitenVollstandige Abhandlung uber die Naturgeschichte Cultur und Benutzung des Mais oder turkischen Weitzens Joseph Geistingers Verlag Wien 1809 2 Aufl I C Kummer Leipzig 1811 Untersuchungen uber die Moglichkeit und den Nutzen der Zuckererzeugung aus dem Safte der Weintrauben in den osterreichischen Staaten Verlag Leon Klagenfurt 1811 Versuche uber die Darstellung des Zuckers aus dem Safte inlandischer Pflanzen Verlag Gerold Wien 1812 Lehrbuch der Landwirthschaft 2 Bde Verlag Gerold Wien 1819 u 1821 2 Aufl ebd 1823 u 1824 3 Aufl ebd 1830 4 Aufl ebd 1838 Reise durch Ober Italien mit vorzuglicher Rucksicht auf den gegenwartigen Zustand der Landwirthschaft die Grosse der Bevolkerung Bodenflache Besteuerung und den Kauf und Pachtwerth der Grunde 2 Bde Verlag Doll Wien 1831 u 1832 Neuauflagen unter dem Titel Die Landwirthschaft in Ober Italien geschildert auf einer Reise von Triest uber Venedig nach Mailand und von da an in alle Gegenden der Lombardei Mit historischen statistischen geographischen und vorzuglich landwirthschaftlichen Bemerkungen 2 Bde Verlag Braumuller Wien erste Neuausgabe 1843 zweite Neuausgabe 1851 Systematische Klassifikation und Beschreibung der in osterreichischen Weingarten vorkommenden Traubenarten mit den charakteristischen Merkmalen der Gattungen und Arten ihren wissenschaftlichen und ortsublichen Benennungen und den besonderen Eigenschaften der Trauben und der aus ihnen gekelterten Weine Verlag Gerold Wien 1837 Literatur BearbeitenDr Johann Burger In Neuer Nekrolog der Deutschen Jg 20 1842 Tl 1 1844 S 77 89 mit Schriftenverz Constantin von Wurzbach Burger Johann In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 2 Theil Verlag der typografisch literarisch artistischen Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1857 S 215 217 Digitalisat William Lobe Burger Johann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 591 595 Burger Johann In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 129 Heinz Haushofer Burger Johann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 45 f Digitalisat Karl Dinklage Johann Burger 1773 1842 In Grosse Landwirte Herausgegeben von Gunther Franz und Heinz Haushofer DLG Verlag Frankfurt Main 1970 S 103 118 mit Bild und Schriftenverz Weblinks BearbeitenEintrag zu Johann Burger Agronom im Austria Forum Biographie Normdaten Person GND 117641332 lobid OGND AKS LCCN n87912130 VIAF 57397568 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burger JohannKURZBESCHREIBUNG osterreichischer AgrarwissenschaftlerGEBURTSDATUM 5 August 1773GEBURTSORT Wolfsberg KarntenSTERBEDATUM 24 Januar 1842STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Burger Agronom amp oldid 220076098