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Johann Andreas Cramer 14 Dezember 1710 in Quedlinburg 6 Dezember 1777 in Berggiesshubel bei Dresden war ein deutscher Metallurg 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenCramer studierte zunachst Medizin und Rechtswissenschaft in Halle und spater Naturwissenschaften in Helmstedt Sein besonderes Interesse galt der Chemie insbesondere der Scheidung von Metallen und Herstellung von Praparaten worin er es zur Meisterschaft brachte Im Wesentlichen war er ein autodidaktischer Einzelganger 1738 wurde er Professor fur Physik und Chemie in an der Universitat Leiden Hier stand er in Verbindung mit dem Mineralogen Isaac Lawson 2 Cramer reiste viel und hielt aufgrund seiner grossen rhetorischen Fahigkeiten vielbesuchte Vortrage uber Docimasie in Leyden und Leipzig 3 Nachdem seine Berufung an die Universitat London abgelehnt wurde trat Cramer 1743 in Blankenburg als Kammerrat in braunschweigische Dienste In der Umgebung von Blankenburg u a in Huttenrode wurde Anfang des 18 Jahrhunderts ein intensiver Bergbau auf Eisenerz Kalkstein und Sandstein betrieben In seiner Funktion als Kammerrat war Cramer auch fur das Berg und Huttenwesen zustandig welches er grundlegend reorganisierte Zudem wirkte er als Direktor des Munzkollegiums In seinem Laboratorium in einem Flugel des Blankenburger Schlosses unternahm er zwar aufsehenerregende alchemistische Versuche im Grunde zahlte Cramer aber zu den Forschern die sich schrittweise von der Alchemie losten und sich ausschliesslich auf genaue Beobachtungen und grundliche Versuche stutzten 1744 entdeckte er dass sich beim Erhitzen von Borax Boratglas bildet 4 1766 erkannte er den Sachverhalt Unter denen zur Bequemlichkeit ja zum hochsten Bedurfnis des menschlichen Lebens erforderlichen Dingen ist keines welches dem Holze die erste Stelle streitig machen kann Doch durfe auch die Gefahr des Holzmangels nicht verkannt werden denn Der Mangel fast eines jeden Bedurfnisses lasst sich obzwar nicht ganzlich doch grossenteils durch andere ersetzen der Mangel des Holzes durch nichts Wo dieses nicht vorkommt oder aus anderen Landern hingebracht wird da ist eine unwohnbare Wustenei 5 Im Gegensatz zu Cramers wegweisenden metallurgischen Forschungen stand jedoch sein Privatleben in dem er sich an keine Regeln hielt und auch die Formen seines Standes und Berufes nicht beachtete Seine rohen Umgangsformen und seine Derbheit wurden wiederholt kritisiert Als Leiter des Munzkollegiums vernachlassigte er das Rechnungswesen derart dass er 1773 seine Stellung in Blankenburg aufgeben musste Als huttenkundlicher Experte reiste er anschliessend durch Europa und liess sich schliesslich auf Einladung des Grafen Joseph von Bolza 6 1775 in der osterzgebirgischen Bergstadt Berggiesshubel nieder Hier starb Cramer 1777 Der ebenfalls aus Quedlinburg stammende Friedrich Gottlieb Klopstock hielt ihn fur ein Genie Werke BearbeitenDocimasia Leyden 1736 Elementa artis docimaticae 1739 1741 auf Englisch 1746 auf Deutsch Anfangsgrunde der Probierkunst ubersetzt von Christlieb Ehregott Gellert Stockholm 1746 und 1758 auf Franzosisch Band 1 Online Anleitung zum Forst Wesen 1766 MV Digitale Bibliothek Anfangsgrunde der Metallurgie darinnen die Operationen so wohl im kleinen als grossen Feuer ausfuhrlich beschrieben und mit deutlichen Grunden und Erlauterungen Teil 1 3 in 2 Banden Blankenburg Quedlinburg Reussner 1774 1777Literatur BearbeitenWilhelm von Gumbel Cramer Johann Andreas In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 549 f Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm von Gumbel Cramer Johann Andreas In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 549 f Cramer Elements of the art of assaying metals S 3 Friedrich Gottlieb Klopstock Horst Gronemeyer Adolf Beck Werke und Briefe historisch kritische Ausgabe Band 4 S 591 Analytik mit dem Lotrohr BURKHARD DIETZ Wirtschaftliches Wachstum und Holzmangel im bergisch markischen Gewerberaum vor der Industrialisierung Memento vom 4 August 2012 im Webarchiv archive today Ersch und Gruber allgemeine Enzyklopadie der Wissenschaften und Kunste Leipzig 1829 Bd 20Normdaten Person GND 104319445 lobid OGND AKS LCCN no90019250 VIAF 89856270 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cramer Johann AndreasKURZBESCHREIBUNG deutscher MetallurgGEBURTSDATUM 14 Dezember 1710GEBURTSORT QuedlinburgSTERBEDATUM 6 Dezember 1777STERBEORT Berggiesshubel bei Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Andreas Cramer Metallurg amp oldid 225301970