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Jean Etienne Guettard 22 September 1715 in Etampes Ile de France 6 oder 7 Januar 1786 in Paris war ein franzosischer Arzt Naturforscher Kartograph und Mineraloge Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Guett Jean Etienne Guettard Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Wissenschaftliche Leistungen 3 1 J E Guettard und der Vulkanismus 4 Ehrungen 5 Schriften Auswahl 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenGuettard war ein Enkel von Francois Descurain jr 1658 1740 aus Etampes bei Paris Die Tochter von Francois Descurain jr war Marie Francoise Descurain sie heiratete am 26 Juli 1706 Jean Guettard 1691 1742 den Vater von J E Guettard 1 Leben BearbeitenJ E Guettard besuchte die Schule in Etampes in der Nahe von Montargis Jedoch war diese von geringeren Auswirkungen auf seine spateren Interessen mehr stand er unter dem Einfluss seines Grossvaters mutterlicherseits Francois Descurain jr einem Apotheker und Amateur Botaniker sowie dessen Freund Bernard de Jussieu 1699 1777 Er studierte Medizin in Paris und wurde mit seiner Dissertation Frequentior hodie quam olim febris maligna im Jahre 1741 promoviert Im selben Jahre 1741 wurde er Kurator der naturwissenschaftlichen Sammlung des franzosischen Wissenschaftlers Rene Antoine Ferchault de Reaumur 1683 1757 Wahrend dieser Zusammenarbeit mit de Reaumur einen kenntnisreichen Botaniker und Zoologen lernte er ausgiebig die Untersuchungsmethoden der mineralischen Welt kennen und Techniken der Untersuchung und Sammlung von Proben sowie deren Dokumentation Im Jahre 1742 wurde er dann Mitglied der Medizinischen Fakultat von Paris Nach seinem Studium und der Promotion in der Medizin arbeitete er vom Jahre 1747 an unter dem koniglichen Patronat Louis I de Bourbon duc d Orleans 1703 1752 In dieser Zeit von 1747 bis 1752 war er medecin botaniste des franzosischen Prinzen Louis I de Bourbon duc d Orleans und im Rahmen seiner Tatigkeit auch Huter dessen naturkundlichen Sammlung Nach dem Tode des duc d Orleans 1752 setzte er diese Arbeit unter der Schirmherrschaft von dessen Sohn Louis Philippe I de Bourbon duc d Orleans 1725 1785 fort 2 J E Guettard reiste ausgiebig in Frankreich aber auch den Niederlanden Italien Schweiz Polen und war besonders an der Geologie dieser Lander interessiert Aber auch Fragen nach Bodenschatzen und dem Bergbau sind wichtig Wissenschaftliche Leistungen BearbeitenNeben der Botanik war er intensiv an geologischen und mineralogischen Fragen interessiert Er entdeckte die vulkanische Natur der Region Auvergne in Frankreich Henri Leonard Bertin 1720 1792 als Minister und Staatssekretar ebenso zustandig fur Bergbau gab ihm den Auftrag eine geologische Untersuchung Frankreichs vorzubereiten und die mineralogische Verteilungen zu kartieren Hierzu arbeitete ab dem Jahre 1766 mit dem franzosischen Chemiker Antoine Lavoisier 1743 1794 zusammen Er gilt als Pionier der geologische Kartierung der Atlas mineralogique de la France war der erste Atlas der die geologischen Merkmale Frankreichs erfasste und kartographierte Die Zusammenarbeit von Guettard und Lavoisier hatte eigentlich schon vor diesem Zeitpunkt begonnen und die den verschiedenen Exkursionen nahmen sie gemeinsam wahr etwa ihre geologischen Exkursionen in das Elsass nach Lothringen und nach Franche Comte im Jahre 1767 Mit dem Jahre 1777 hatten sie rund 200 Karten erstellt Neben vielen anderen Errungenschaften J E Guettards sind auch seine Identifikation von Trilobiten in den Schiefern von Anjou und seine Entdeckung franzosischer Kaolin Lagerstatten Auf seiner Reise im Jahre 1746 in die Normandie entdeckte er franzosische Vorkommen von Kaolin einem unentbehrlichen Ausgangsmaterial fur die Herstellung von Porzellan Memoire et carte mineralogique sur la nature des terreins qui traversent la France et l Angleterre 1765 1766 Seine Kartierungsarbeit wurde vom Generalinspekteur fur Bergbau Antoine Grimald Monnet fortgesetzt der 1780 den Atlas Mineralogique de France herausgab Als Botaniker verteidigte er das Linnaeanische Systems gegen seine vielen Kritiker J E Guettard und der Vulkanismus Bearbeiten Im Jahre 1751 reiste er begleitet von seinem Freund Chretien Guillaume de Lamoignon de Malesherbes 1721 1794 in die Auvergne siehe auch Massif central Wahrend dieser Reise beobachtete J E Guettard dass vulkanische Gesteine oft fur den Bau von offentlichen Strassen und Wohnungen genutzt wurden er untersuchte die Steinbruche und stellte fest dass die gesamte Region vulkanisch gepragt war Diese Entdeckung beschrieb er in seinem Memoires sur quelques montagnes de France qui ont ete des volcans 1752 In der bekannten Kontroverse uber die Natur der Basaltsaulen unterstutzte J E Guettard zunachst die Ansicht dass diese Formationen nicht vulkanischen Ursprungs seien Doch nach seinen Reisen nach Italien in den Jahren 1771 und 1772 und dem Besuch der Umgebung von Montpellier im Jahre 1771 begann er an der neptunistischen Position zu zweifeln Die Richtigkeit seines Zweifelns wurden bestatigt als er 1775 die Gegend von Montelimar in Dauphine erforschte Die geanderte Meinung uber die Herkunft der Basaltsaulen fand ihren Ausdruck in den Memoires sur la mineralogie du Dauphine 1779 Die Theorie der Neptunisten deckte sich am besten mit der Schopfungsgeschichte und fand als konservative Theorie reichlich Anhanger Als jedoch die Lava als Basaltgestein eingestuft wurde und der vulkanische Ursprung aller basaltischen Gesteine erkannt worden war trugen die Plutonisten den Sieg davon Ehrungen BearbeitenCarl von Linne benannte ihm zu Ehren die Pflanzengattung Guettarda aus der Familie der Rotegewachse Rubiaceae Ein 1966 neu entdecktes Mineral wurde nach ihm Guettardit benannt 3 Das Advisory Committee on Antarctic Names benannte 1968 die Guettard Range nach ihm einen Gebirgszug im antarktischen Palmerland Der Dorsum Guettard auf dem Erdmond ist nach ihm benannt Er war Mitglied der Academie des sciences in Paris 4 Schriften Auswahl BearbeitenObservations sur les plantes 2 Bande Durand Paris 1747 Band 1 Band 2 Carte mineralogique Ou l on voit la Nature des terreins du Canada et de la Louisiane Dressee par Philippe Buache de l Ac des Sciences sur les recherches et pour un Memoire de Mr Guettard de la meme Acadademie 1752 erste mineralogische Karte Nordamerikas Memoires sur differentes parties des sciences et arts 3 Bande L Prault Paris 1768 1770 Kommentare zu Plinius der Altere Histoire naturelle 12 Bande Paris 1771 1782 Memoires sur la mineralogie du Dauphine 2 Bande Clousier Paris 1779 mit Antoine Grimald Monnet Atlas et description mineralogiques de la France Entrepris par ordre du Roi Didot l aine Paris 1780 Weblinks BearbeitenAutoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Jean Etienne Guettard beim IPNI corpusetampois com Bibliografie Biografie franzosisch Francois Ellenberg eine Wurdigung von J E Guettard annales org franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten gw2 geneanet org Genealogie mnhn fr PDF 8 8 MB Ausfuhrliche Biografie mit Bildmaterial franzosisch Guettardite Mindat Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe G Academie des sciences abgerufen am 20 November 2019 franzosisch Normdaten Person GND 117576425 lobid OGND AKS LCCN n83227724 VIAF 56774866 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guettard Jean EtienneKURZBESCHREIBUNG franzosischer Arzt Naturforscher Kartograph und MineralogeGEBURTSDATUM 22 September 1715GEBURTSORT Etampes Ile de FranceSTERBEDATUM 6 Januar 1786 oder 7 Januar 1786STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Etienne Guettard amp oldid 238765813