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Der Japanische Sumōverband jap 日本相撲協会 Nihon Sumō Kyōkai ist die bestimmende Organisation des professionellen Sumō in Japan Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Organisation 3 Kritik 4 WeblinksGeschichte BearbeitenAls Vorlaufer kann die Kanjin Sumō der Edo Periode gelten Die Kampfe wurden damals veranstaltet um Gelder fur Reparatur oder Neubau von Brucken Tempeln Schreinen und anderer offentlicher Gebaude zu sammeln Tokugawa Ieyasu hatte das wilde Sumō auf den Strassen verboten und bestimmt es durfe nur noch zu karitativen Zwecken stattfinden Naturlich wurden aber auch die Rikishi also die Ringer von den Einnahmen bezahlt Hier lagen also bereits die ersten organisierten Wettkampfe mit bezahlten Ringern vor Geschriebene Ranglisten Banzuke wurden eingefuhrt auf denen ab 1761 die Kanjin Osumō als Organisation auftauchte Sumō wurde zu Osumō dem grossen bzw professionellen Sumō nbsp Ein Sumōkampf um 1860 Die Meiji Restauration schaffte im 19 Jahrhundert das Feudalsystem der Shōgun Zeit ab Dadurch fielen die Daimyō weg die bisher die Finanzierung der Kampfe garantiert hatten Auch der Verband machte eine Veranderung durch in der das heute bekannte System von Gehaltern und Direktoren eingefuhrt wurde 1884 sah sich der Meiji Kaiser einen Kampf an was dazu beitrug Sumō zu einem nationalen Ereignis zu machen Im fruhen 20 Jahrhundert wurde der Sport von zwei konkurrierenden Verbanden ausgerichtet die ihren Sitz in den beiden historischen Zentren des Sumō hatten in Tokio und in Osaka In den 1920ern bot der Tokioter Verband dem Verband in Ōsaka die Fusion an 1927 verschmolzen die Verbande von Tokio 88 Toshiyori oder Alteste und Ōsaka 17 Toshiyori zum Dai Nihon Sumō Kyōkai nachdem durch eine Serie von Kampfen die neue Rangliste der Ringer festgelegt worden war und in denen es teilweise zu dramatischen Ranganderungen kam Ein Ōzeki des Ōsaka Verbands fand sich gar in der Makushita Division wieder Die Yokozuna wurden beibehalten wohl auch damit alle Seiten ihr Gesicht wahren konnten Der erste Vorsitzende der Direktoren war der Generalleutnant Hirose Masanori der von 1928 bis zu seinem Tod 1938 den Verband fuhrte 1944 wurde ein Nachfolger gewahlt es wurde mit Fujishima Hidemitsu zum ersten Mal ein ehemaliger Ringer Nach dem Krieg wurde der Verband weiter modernisiert Heute ist der Nihon Sumō Kyōkai dem japanischen Erziehungsministerium untergeordnet Organisation BearbeitenDie Mitgliedschaft kann durch den Kauf oder das Erben von Anteilen erworben werden von denen es 105 gibt Der Wert dieser Anteile liegt extrem hoch und sie konnen nur von ehemaligen Sumōringern gekauft werden die entweder in ihrer Laufbahn einen San yaku Rang erreicht haben oder eine bedeutende Anzahl von Kampfen in den obersten beiden Divisionen absolviert haben d h langjahrige Sekitori Jedem Anteil ist ein bestimmter Name zugeordnet den der Erwerber in der Sumōwelt mit dem Beiwort oyakata fuhrt Der Inhaber des Dewanoumi Anteils ist so beispielsweise unter der Bezeichnung Dewanoumi oyakata bekannt Eine Ausnahme wird fur die besonders erfolgreichen ehemaligen Yokozuna gemacht denen eine Mitgliedschaft unabhangig vom Anteilserwerb angeboten wird 1971 wurde diese Regelung erstmals praktiziert als Taihō Kōki in den Verband eintrat Kitanoumi Toshimitsu und Takanohana Kōji wurden ebenfalls auf diese Weise Mitglied Chiyonofuji Mitsugu hingegen lehnte ab und bevorzugte den ublichen Weg zur Mitgliedschaft indem er einen regularen Anteil erwarb Alle vier Ringer konnten am Ende ihrer Karrieren auf jeweils mehr als zwanzig Turniersiege zuruckblicken Die Mitglieder des Verbands beziehen ein Gehalt Von ihnen wird erwartet dass sie bei den verschiedenen Aufgaben der Organisation mitarbeiten Dies kann vom Vertrieb der Eintrittskarten bis zum Vorsitz einer ganzen Abteilung reichen Auch die Shimpan Aussenrichter sind Mitglieder des Verbandes Diese mussen im Rang eines Komiteemitglieds stehen oder ehemalige Yokozuna oder Ōzeki sein Mitglieder des Verbands sind auch die einzigen denen es erlaubt ist neue Sumōkampfer auszubilden Die Ausbildung geschieht in Stallen heya die ebenfalls den Namen des jeweiligen Anteils tragen Der Stall des Eigners des Dewanoumi Anteils tragt den Namen Dewanoumi beya Etwa die Halfte aller Mitglieder bilden selbst Sumōtori aus die ubrigen gehoren als Assistenten fremden Stallen an Die hochsten Mitglieder des Verbands ubertragen oft die Verwaltung ihrer Stalle an andere Mitglieder um sich auf die Aufgaben im Verband konzentrieren zu konnen In diesem Fall tauschen sie auch ihre Namen damit der Stall einen eventuell besonders prestigetrachtigen Namen behalten kann Die Mitglieder des Verbands sind in verschiedene Range eingeteilt Einfache Mitglieder sind oyakata wahrend ehemaligen Ōzeki und Yokozuna bereits bei Eintritt ein Platz im Komitee eingeraumt wird dessen Mitglieder im Ubrigen von besonders erfahrenen Mitgliedern der Organisation gestellt werden An der Spitze steht eine Gruppe gewahlter riji oder Direktoren die den Vorstand bilden Das Gesicht des Sumō in der japanischen Offentlichkeit ist der Vorsitzende der Direktoren der rijicho Er ist der gewissermassen der Prasident des Verbandes Aktuell nimmt Hokutoumi Nobuyoshi diesen Posten ein Alle Mitglieder mussen sich im Alter von 65 Jahren zur Ruhe setzen Ihre Anteile konnen sie weitergeben der neue Inhaber muss allerdings die Erwerbsbestimmungen des Verbands erfullen Kritik BearbeitenSeit Jahrzehnten gab es immer wieder Anwurfe gegen den Verband Zuletzt war es Itai Keisuke ein im Streit geschiedener ehemaliger Rikishi der dem Verband vorwarf dass mit seinem Wissen der grosste Teil aller Kampfe durch unerlaubte Absprachen entschieden wurde Yaocho bei denen gelegentlich auch Geld fliesse Tatsachlich konnten die Autoren des Buches Freakonomics A Rogue Economist Explores the Hidden Side of Everything nachweisen dass Ringer die in ihrem letzten Turnierkampf noch einen Sieg zum Kachi koshi benotigten statistisch unerwartet oft gewannen wenn ihr Gegner bereits Kachi koshi erreicht hatte Daraus schlossen sie dass ein verstecktes System von Absprachen im japanischen Profisumō existieren musse Zusatzliche Brisanz erlangte das Thema seit dem Tod zweier ehemaliger Ringer Kan Konosuke und Hashimoto Seiichiro die nach ihrer Ankundigung von Enthullungen beide unerwartet am 14 April 1996 einer plotzlichen Erkrankung zum Opfer fielen Bis heute verweigert der Verband weiblichen Spitzenpolitikern den Turniersiegern eigenhandig Trophaen zu uberreichen da Frauen im Shintō wegen ihrer Menstruation als unrein gelten Weblinks Bearbeitenenglischsprachiges Webangebot des Nihon Sumo Kyokai The Oyakata Gallery englischsprachige Website mit detaillierten Informationen zu den Oyakata und dem NSK Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Japanischer Sumōverband amp oldid 229957527