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Jan van Woerden de Bakker auch Johannes Pistorius Woerdensis und Jan de Bakker 1499 in Woerden bei Utrecht 15 September 1525 in Den Haag war ein niederlandischer evangelischer Martyrer Jan de Bakker Johannes Pistorius Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJan van Woerden dessen Vater als Kuster diente kam schon fruh als mit dem Gedankengut von Humanismus und Reformation in Beruhrung Die Hieronymus Schule der Bruder vom gemeinsamen Leben in seinem Heimatort war fur beide Richtungen offen Die katholische Kirche verdachtigte den Rektor Johannes Rhodius Hinne Rode ein Ketzer zu sein 1 da er die Wandlung der Elemente in der Messfeier leugnete 2 Der Vater schickte seinen Sohn schliesslich nach Lowen das damals gleichfalls Teil der Spanischen Niederlande war um die septem artes liberales und Theologie zu studieren 1522 kehrte van Woerden nach einem kurzen Aufenthalt in Wittenberg in seinen Heimatort zuruck um in der heimischen Pfarrei zu Entlastung mitzuwirken Zudem wirkte er als Pfarrer in Woubrugge In seinen Predigten zeigte sich dass er bereits der Reformation zugewandt war In der Folge wurde er verhaftet und auf Drangen seiner Gemeinde entlassen Er floh nach Deutschland kehrte drei Monate spater nach Woerden zuruck und geriet erneut in Haft Die Behorden liessen ihn diesmal mit den Auflagen frei eine Busswallfahrt nach Rom zu unternehmen sowie drei Jahre seiner Heimat fernzubleiben Van Woerden verliess die Niederlande jedoch nicht sondern wirkte als Prediger in den entstehenden evangelischen Gemeinden in den Niederlanden Nach seiner Ruckkehr gab er das Priesteramt auf und wurde Backer was ihm den Beinamen de Bakker einbrachte Eine weitere Wende in van Woerdens Leben bedeutete im Fruhsommer 1524 die Ausrufung eines Ablasses durch Papst Hadrian VI der aus dem nahen Utrecht stammte Sie besagte dass dem Ablass gewahrt wurde der an einer Prozession teilnahm und die Kommunion zwei Mal empfing Jan van Woerden hatte zwar das Priesteramt niedergelegt betrachtete sich allerdings immer noch als Diakon Als solcher nahm er Beichten ab und warnte vor dem Angebot Hadrians Durch nichts konne sich der Mensch Gottes Gnade verdienen Vor der erneut drohenden Verhaftung entwich er nach Haarlem kehrte aber schliesslich zuruck obwohl ihm bewusst war dass eine erneute Verhaftung wahrscheinlich sei Als er im Juli 1525 erstmals verhort wurde blieb er der Linie der Reformatoren treu indem er darauf verwies dass er nichts getan habe oder behaupte was nicht dem biblischen Zeugnis entspreche er stehe treu zur Kirche und lehne Irrlehren ab die gegen Gottes Wort gerichtet seien Er sah sowohl die Niederlegung des Priesteramtes als auch seine Eheschliessung als biblisch legitim an Der Versuch ihn durch Gesprache mit seinem Vater oder mittels verscharfter Haftbedingungen umzustimmen um ein Todesurteil zu vermeiden schlug fehl zumal ihn sein Vater in seinen Ansichten bestarkte Schliesslich wurde van Woerden nach einem zwei Monate dauernden Prozess offentlich zum Tode verurteilt und am 15 September 1525 vor dem Gevangenpoort in Den Haag auf dem Scheiterhaufen hingerichtet Bedeutung BearbeitenNachdem die romisch katholischen Christen 1795 infolge der franzosischen Okkupation das Burgerrecht erlangt hatten sollte 1853 in den Niederlanden die bischofliche Hierarchie der romisch katholischen Kirche wiederhergestellt werden Dagegen protestierten Evangelische mit der Losung Protestanten weest nu wakker want gedenk een Jan de Bakker Evangelische seid nun tapfer wenn ihr gedenkt an Jan de Bakker Nach Jan van Woerden wurde in seiner Heimatstadt eine Strasse benannt An der Grote Kerk St Jacobskerk in Den Haag befindet sich eine Gedenktafel In dem an der reformierten Freien Universitat von Amsterdam gesungenen Studentenlied Carmen AntiThomaticon wird van Woerden als ein Kampfer gegen die romische Herrschaft gedeutet Die Evangelische Kirche in Deutschland ehrt Jan van Woerden mit einem Gedenktag im Evangelischen Namenkalender am 15 September 3 Literatur BearbeitenKarl Friedrich Ulrichs PISTORIUS Johannes In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 7 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 048 4 Sp 646 648 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Alberdingk Thijm Bakker Jan de In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 778 f Weblinks BearbeitenNanne van der Zijpp Pistorius Johannes In Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Petrus Franciscus Maria Fontaine Postlutheran Reformation I In The Light and the Dark A cultural history of dualism Bd 23 Gopher Publishers Utrecht 2006 archiviert vom Original am 30 September 2007 abgerufen am 19 Marz 2022 englisch OCLC 469252123 Nanne van der Zijpp Sacramentists In Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online 1959 archiviert vom Original am 29 Juni 2012 abgerufen am 19 Marz 2022 englisch Joachim Schafer Jan van Woerden In Okumenisches Heiligenlexikon 19 November 2014 abgerufen am 19 Marz 2022 Normdaten Person GND 138541841 lobid OGND AKS VIAF 90823670 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Woerden Jan vanALTERNATIVNAMEN Woerden de Bakker Jan van Jan de Bakker Pistorius JohannesKURZBESCHREIBUNG niederlandischer Priester und MartyrerGEBURTSDATUM 1499GEBURTSORT WoerdenSTERBEDATUM 15 September 1525STERBEORT Den Haag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan van Woerden amp oldid 221309705