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Jan Eduard de Quay 26 August 1901 in s Hertogenbosch 4 Juli 1985 in Beers heute zu Cuijk war ein niederlandischer Politiker der Katholischen Volkspartei Er war Mitbegrunder der Kollaborationsbewegung Nederlandsche Unie und bis zu ihrem Verbot durch die deutsche Besatzung ihr Mitvorsitzender Von 1946 bis 1959 war er koniglicher Kommissar fur die Provinz Noord Brabant Von 1959 bis 1963 war er niederlandischer Ministerprasident Jan de Quay 1962 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Ausbildung und Promotion 1 2 Nederlandsche Unie 1 3 Tatigkeiten nach dem Krieg und Ministerprasidentschaft 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenAusbildung und Promotion Bearbeiten Jan de Quay wurde 1901 in s Hertogenbosch als Sohn des Generalleutnants Rudolph Balthazar Antoine Nicolas de Quay geboren Nach seinem Schulabschluss an einer Jesuitenschule in Katwijk folgte ein Studium der Psychologie an der Universitat Utrecht das er teilweise in den Vereinigten Staaten absolvierte 1927 promovierte er mit der Doktorarbeit Het aandeel der sensorische componenten in het verloop van leer en arbeidsproces zu deutsch etwa Der Anteil sensorischer Komponenten im Verlauf des Lern und Arbeitsprozesses zum Doktor der Psychologie Es folgte ein Lektoratsposten an der RK Handelshoogeschool te Tilburg der heutigen Universitat Tilburg der 1933 in eine Professur umgewandelt wurde 1934 wurde er erster technischer Direktor des Economisch Technologisch Instituut der Universitat das sich fur die Forderung der Forschung an technischen und wirtschaftlichen Problemstellungen einsetzte Ein Jahr spater wurde diese Tatigkeit auf die ganze Provinz Noord Brabant ausgeweitet Nederlandsche Unie Bearbeiten In den 1930er Jahren zeigte de Quay noch kaum Ambitionen fur eine politische Karriere Stattdessen war er vor allem in der Jugendforderung engagiert er hielt in dieser Zeit unter anderem den Posten des Hauptkommissars der Katholischen Pfadfinderbewegung und war Mitglied des Niederlandischen Pfadfinderrats Des Weiteren setzte er sich fur eine Verbesserung der nationalen Verteidigungsbereitschaft und fur die Uberwindung der Versaulung der niederlandischen Gesellschaft ein Im August 1939 wurde er kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs als Hauptmann der Reserve zur Armee eingezogen nbsp De Quay links mit Einthoven und Linthorst HomanIm Anschluss an die Kapitulation der niederlandischen Streitkrafte und den Beginn der deutschen Besatzung wurde de Quay Regierungskommissar und spater allgemein Bevollmachtigter fur Arbeitsfragen Obwohl er weder Sympathien fur Deutschland noch fur den Nationalsozialismus hegte sah er die Notwendigkeit sich mit der neuen politischen Situation zu arrangieren und mit der Besatzungsmacht zusammenzuarbeiten Zu diesem Zweck grundete er am 27 Juli 1940 gemeinsam mit dem Politiker Johannes Linthorst Homan und dem Juristen Louis Einthoven die uberparteiliche Kollaborationsbewegung Nederlandsche Unie Die drei Grunder distanzierten sich von der parlamentarischen Demokratie der Vorkriegszeit warben aber fur fortgesetzte Treue zum niederlandischen Konigshaus Oranien Die zunachst von den Besatzern geduldete Unie stellte fur viele Niederlander eine gemassigtere Alternative zur offen faschistischen Nationaal Socialistische Beweging dar weshalb ihr mehrere hunderttausend Menschen beitraten Nach dem Beginn des deutschen Uberfalls auf die Sowjetunion zeigte die Fuhrung der Unie in den Augen der Deutschen nicht genug Unterstutzungsbereitschaft weshalb die Organisation kurz darauf im Dezember 1941 verboten wurde 1 Im Juli 1942 wurde de Quay verhaftet und in einem Internierungslager in Sint Michielsgestel gefangen gehalten Dort schloss er sich einer Gruppe von Inhaftierten mit dem Namen Heeren Zeventien unter der Fuhrung der Politiker Willem Schermerhorn und Willem Banning an die bereits Plane fur die Zukunft der Niederlande nach dem Ende des Krieges schmiedeten Tatigkeiten nach dem Krieg und Ministerprasidentschaft Bearbeiten nbsp Vereidigung des Kabinetts De Quay am 19 Mai 1959 Jan de Quay vorn im ZentrumNach seiner Freilassung im Sommer 1943 tauchte de Quay fur den Rest des Krieges vorsichtshalber unter hielt jedoch Kontakt zu verschiedenen Widerstandsgruppen Im Anschluss an die Befreiung der sudlichen Niederlande im Herbst des folgenden Jahres wurde er gegen den anfanglichen Widerstand von Teilen der Exilregierung in London Vorsitzender des Kollegiums der Generalkommissare fur Landwirtschaft Handel und Industrie das die Wirtschaftstatigkeit in den bereits befreiten Gebieten wieder aufleben lassen sollte Als Mitglied der Roomsch Katholieke Staatspartij dem Vorganger der Katholieke Volkspartij KVP wurde er im April 1945 Kriegsminister in der Regierung von Ministerprasident Pieter Sjoerds Gerbrandy kam jedoch auf Grund seiner Vergangenheit in der Nederlandsche Unie in Konflikt mit sozialdemokratischen Mitgliedern der Koalitionsregierung und musste seinen Posten bereits zwei Monate spater wieder raumen Um den Ruf eines Kollaborateurs loszuwerden regte de Quay gemeinsam mit Einthoven und Linthorst Homan eine offizielle Untersuchung der Tatigkeiten des Fuhrungstrios der Unie an an deren Ende die Feststellung stand dass ihr Handeln allgemein als im Interesse der Niederlande liegend angesehen werden konne Daraufhin ernannte man ihn zum Kommissar der Konigin in Noord Brabant In dieser Position setzte er sich vor allem fur den Ausbau der industriellen Produktion und die Erweiterung des kulturellen Angebots in der Provinz ein Bei den Parlamentswahlen von 1959 erhielt die KVP knapp 32 der Stimmen und wurde damit starkste Partei 2 De Quay wurde nach einer schwierigen Koalitionsbildung Ministerprasident der ersten Regierungskoalition seit Kriegsende an der keine der sozialistischen Parteien beteiligt war dem Kabinett De Quay Seine Amtszeit wurde vor allem von der Frage nach der Zukunft des niederlandischen Westneuguineas bestimmt zu dessen Losung die Regierung 1962 das New Yorker Abkommen mit Indonesien schloss Innenpolitisch konnte de Quays Regierung von einer guten Wirtschaftskonjunktur profitieren Unter anderem fuhrte sie den verpflichtenden freien Samstag in den meisten Branchen ein 3 Trotz fur die KVP erneut erfolgreich verlaufenen Parlamentswahlen im Jahr 1963 stellte sich de Quay nicht erneut als Ministerprasident zur Verfugung Stattdessen hielt er von nun an bis zu seinem Ruckzug aus der Politik 1969 einen Sitz in der Ersten Kammer des Parlaments Zwischenzeitlich war er fur einige Monate stellvertretender Ministerprasident und Verkehrsminister in der Ubergangsregierung von Ministerprasident Jelle Zijlstra Jan de Quay verstarb schliesslich 1985 und hinterliess seine Ehefrau und neun Kinder Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jan de Quay Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie de Quays bei huygens knaw nl niederlandisch Einzelnachweise Bearbeiten Peter Romijn Der lange Krieg der Niederlande Besatzung Gewalt und Neuorientierung in den vierziger Jahren Wallstein Weimar 2017 ISBN 978 3 8353 1813 7 S 56 57 Tweede Kamer 12 maart 1959 In verkiezingsuitslagen nl Abgerufen am 3 September 2019 niederlandisch Kabinet De Quay 1959 1963 In parlement com Abgerufen am 3 September 2019 niederlandisch Liste der Ministerprasidenten der Niederlande seit Durchsetzung der Ministerverantwortlichkeit 1848 Gerrit Schimmelpenninck Dirk Donker Curtius Jacob de Kempenaer Johan Rudolf Thorbecke Floris Adriaan van Hall Justinus van der Brugghen Jan Jacob Rochussen Floris Adriaan van Hall Jacob van Zuylen van Nijevelt Schelto van Heemstra Johan Rudolf Thorbeckeseit Durchsetzung der Parlamentsherrschaft 1866 Isaac Dignus Fransen van de Putte Julius van Zuylen van Nijevelt Pieter Philip van Bosse Johan Rudolf Thorbecke Gerrit de Vries Jan Heemskerk Joannes Kappeyne van de Coppello Constantijn Theodoor van Lynden van Sandenburg Jan Heemskerk AEneas Mackay Gijsbert van Tienhoven Joan Roell Nicolaas Pierson Abraham Kuyper Theo de Meester Theo Heemskerk Pieter Cort van der Lindenseit Einfuhrung des allgemeinen Wahlrechts 1918 1922 Charles Ruijs de Beerenbrouck Hendrik Colijn Dirk Jan de Geer Charles Ruijs de Beerenbrouck Hendrik Colijn Dirk Jan de Geer Pieter Sjoerds Gerbrandyseit Kriegsende 1945 Wim Schermerhorn Louis Beel Willem Drees Louis Beel Jan de Quay Victor Marijnen Jo Cals Jelle Zijlstra Piet de Jong Barend Biesheuvel Joop den Uyl Dries van Agt Ruud Lubbers Wim Kok Jan Peter Balkenende Mark Rutte Normdaten Person GND 119498383 lobid OGND AKS LCCN n2008038924 VIAF 18033221 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quay Jan deALTERNATIVNAMEN Quay Jan Eduard deKURZBESCHREIBUNG niederlandischer Politiker KVP GEBURTSDATUM 26 August 1901GEBURTSORT s HertogenboschSTERBEDATUM 4 Juli 1985STERBEORT Beers Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan de Quay amp oldid 208791874