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Jan Spieker eigentlich Johann Spieker 1782 in Rahden 1 August oder September 1828 im Goldenstedter Moor war ein umherziehender Handler der auf seinem Weg durch das Grosse Moor starb dort vor Ort bestattet wurde und dessen Uberreste im Jahre 1978 als Moorleiche wieder ausgegraben wurden 1 Reste der ursprunglich grunen Wolljacke einige Knopfe und Munzen Jan Spiekers in der Ausstellung im Moortunnel des NIZ Goldenstedt Leihgaben des Landesmuseum fur Natur und Mensch Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Ableben 2 Fundgeschichte 3 Nachwirkungen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben und Ableben BearbeitenJan Spieker war verheiratet und ein umherziehender Handler ein so genannter Kiepenkerl der die landliche Bevolkerung mit allerlei Kleinwaren versorgte welche er in einer Kiepe auf dem Rucken transportierte Am 14 August 1828 als er zuletzt lebend gesehen wurde war er auf dem Weg durch das Goldenstedter Moor von Lutten nach Drebber zu seiner Kundschaft Am 24 September wurde seine Leiche zwischen den Dorfern Lutten und Barnstorf aufgefunden Am 26 September wurde sie vor Ort gerichtlich untersucht Da eine Uberfuhrung auf einen Friedhof nicht moglich war wurde er an Ort und Stelle in einer im Moor ausgehobenen Grube beigesetzt Ein Eintrag in seinem katholischen Gebetbuch ermoglichte eine sichere Identifizierung Seine Habseligkeiten darunter auch das Gebetbuch wurden ihm in ein Tuch eingeschlagen ins Grab beigegeben Seine Grabstelle wurde mit einem Zaun umgeben und einem Kreuz aus Eichenholz gekennzeichnet Die Gemarkung tragt den Namen bi Jan Spieker in n Moore 2 3 Fundgeschichte BearbeitenIn den 1950er Jahren begann der Abbau von Weisstorf im Goldenstedter Moor lediglich die Grabstelle Jan Spiekers wurde als freistehende Torfsaule im Abbaugebiet stehen gelassen 1978 bedrohte schliesslich der weitere Nasstorfabbau die Grabstelle bei dem der restlich verbliebene Torf bis auf den anstehenden Sandgrund abgebaut werden sollte Um das Grab vor der endgultigen Zerstorung zu bewahren wurde es von Archaologen um Hajo Hayen ausgegraben Die seit den 1950er Jahren exponiert stehende Grabstelle in der Torfsaule wurde von oben und seitlich in Schichten bis auf die Grabgrube abgetragen schliesslich wurde das Grab freigelegt Aufgrund der Austrocknung der Grabstelle war von seiner Leiche nur noch ein Buschel Haare erhalten Zahlreiche Fliegenpuppen und Kaferreste zeigten an dass die Leiche durch eindringende Luft und Insekten zerstort wurde Bei der Leiche wurden eine grune gut erhaltene Wolljacke einige Munzen drei Sorten Knopfe und die Reste seines Gebetbuches gefunden Entsprechend den historischen Gerichtsakten und dem Goldenstedter Sterberegister ermoglichte dieses Gebetbuch die sichere Identifizierung und somit ist Jan Spieker eine der wenigen Moorleichen deren wirklicher Name bekannt ist Seine Jacke wurde im Block mit dem sie umgebenden Torf geborgen im Textilmuseum Neumunster freiprapariert und untersucht Westlich der Grabstelle wurde noch das Loch des Grabkreuzes gefunden jedoch waren Kreuz und Zaun bei der Ausgrabung nicht mehr vorhanden 2 3 Im Jahre 2004 wurden an der Universitat Groningen im Rahmen einer 14C Datierungsreihe an zahlreichen europaischen Moorleichen auch Proben von Jan Spiekers Haaren und Kleidung analysiert Das Ergebnis dieser Untersuchung bestatigte die historischen Daten 4 Das Schicksal des Jan Spieker wird in einer kleinen Ausstellung im Moortunnel des Naturschutz und Informationszentrums Goldenstedt dargestellt Dort werden seine Jacke einige Knopfe und Munzen als Leihgaben des Landesmuseums fur Natur und Mensch in Oldenburg Oldenburg und viele weitere Informationen zur Okologie und Nutzung von Mooren prasentiert Nachwirkungen BearbeitenDie einsam gelegene Grabstelle Jan Spiekers inspirierte den Vechtaer Dechant Ludwig Averdam zu seinem Gedicht Bei Jan Spieker im Moor das er 1930 veroffentlichte 5 Um das Gedenken an Jan Spieker wachzuhalten verkehrt seit 2008 zwischen dem Haus im Moor in Arkeburg Gemeinde Goldenstedt und dem Barnstorfer Umwelt Erlebnis Zentrum BUEZ in der warmen Jahreszeit eine Jan Spieker genannte Wegebahn 6 Literatur BearbeitenFrank Both Mamoun Fansa Hrsg Faszination Moorleichen 220 Jahre Moorarchaologie Zabern Philipp von Darmstadt 2011 ISBN 978 3 8053 4360 2 S 109 114 Hajo Hayen Die Moorleichen im Museum am Damm In Veroffentlichungen des Staatlichen Museums fur Naturkunde und Vorgeschichte Oldenburg Band 6 Isensee Oldenburg 1987 ISBN 3 920557 73 5 S 69 73 Hajo Hayen Klaus Tidow Die Wolljacke des Jan Spieker In Archaologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland Band 5 1982 ISSN 0170 5776 S 69 73 Hajo Hayen Untersuchung einer Moorleiche In Archaologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland Band 1 1978 ISSN 0170 5776 S 14 16 Einzelnachweise Bearbeiten a b Hajo Hayen Untersuchung einer Moorleiche In Archaologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland Band 1 1978 ISSN 0170 5776 S 14 16 a b Hajo Hayen Die Moorleichen im Museum am Damm In Veroffentlichungen des Staatlichen Museums fur Naturkunde und Vorgeschichte Oldenburg Band 6 Isensee Oldenburg 1987 ISBN 3 920557 73 5 S 69 73 a b Frank Both Mamoun Fansa Hrsg Faszination Moorleichen 220 Jahre Moorarchaologie Zabern Philipp von Darmstadt 2011 ISBN 978 3 8053 4360 2 S 109 114 Johannes van der Plicht Wijnand van der Sanden A T Aerts H J Streurman Dating bog bodies by means of 14C AMS In Journal of Archaeological Science Band 31 Nr 4 April 2004 ISSN 0305 4403 S 471 491 doi 10 1016 j jas 2003 09 012 englisch ub rug nl PDF 388 kB abgerufen am 2 Juni 2010 Ludwig Averdam Bei Jan Spieker im Moor Gedicht Nicht mehr online verfugbar Samtgemeinde Barnstorf archiviert vom Original am 18 Oktober 2010 abgerufen am 1 Dezember 2011 Gedicht von 1930 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www barnstorf de Kiepenkerl gab Bahn den Namen Nicht mehr online verfugbar Naturschutz und Informationszentrum Goldenstedt archiviert vom Original am 15 September 2010 abgerufen am 1 Dezember 2011 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot transfer 21 nibis de Weblinks BearbeitenTK25 Blatt 3216 Goldenstedt 1898 In GeoGREIF Geographische Sammlungen der Universitat Greifswald Abgerufen am 1 Dezember 2011 Lage der Wege im Moor vor dem Einsetzen des industriellen Torfabbaus Kiepenkerl gab Bahn den Namen Naturschutz und Informationszentrum Goldenstedt abgerufen am 1 Dezember 2011 PersonendatenNAME Spieker JanALTERNATIVNAMEN Spieker JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher umherziehender Handler Kiepenkerl dessen Leiche 1978 als Moorleiche wiederentdeckt wurdeGEBURTSDATUM 1782GEBURTSORT RahdenSTERBEDATUM August 1828 oder September 1828STERBEORT Goldenstedter Moor Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan Spieker amp oldid 228133059