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Jakob Altenberg 4 Februar 1875 in Grzymatow Skralat Galizien 13 Januar 1944 in Wien war ein osterreichischer Geschaftsmann Altenberg war ein Geschaftspartner des jungen Adolf Hitler in dessen Wiener Zeit 1909 1913 In der Hitler Forschung erlangte Altenberg der ein Jude war eine gewisse Bedeutung da die gute Beziehung in der er zu Hitler stand verschiedentlich als Beleg fur die These gewertet wird dass Hitler in seiner Wiener Zeit anders als spater von ihm selbst behauptet noch kein Antisemit war Leben und Bedeutung fur die Hitler Forschung BearbeitenJakob Altenberg wurde 1875 als Sohn des judischen Ehepaars Moses und Sarah Altenberg in Galizien geboren Als junger Mann kam Altenberg nach Wien wo er das Handwerk des Vergolders erlernte Spater legte er seinen judischen Glauben ab und heiratete 1902 eine katholische Wiener Gastwirtstochter Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor die Tochter Adele 1896 und der Sohn Jakob junior 1902 Im Jahr 1898 eroffnete Altenberg sein erstes Geschaft als Rahmenhandler und Vergolder in der Wiedner Hauptstrasse 37 Binnen weniger Jahre avancierte er von einem kleinen Handler zum Betreiber einer erfolgreichen Rahmenwerkstatt und einer gut gehenden Kette von Rahmen und Kunstgeschaften in denen Bilderrahmen Bilder und kleinere Kunstgegenstande Figuren etc feilgeboten wurden Zusatzlich zu seiner Hauptniederlassung in der Wiedner Hauptstrasse konnte Altenberg spater noch drei weitere Filialen grunden unter anderem ein Geschaft in der Mariahilfer Strasse In den Jahren 1909 bis 1913 stand Altenberg in geschaftlichem Kontakt mit dem jungen Adolf Hitler der zu dieser Zeit als Maler in Wien lebte Hitler belieferte Altenbergs Laden bis zu seiner Ubersiedlung nach Deutschland im Mai 1913 regelmassig mit selbst gemalten Bildern die er entweder selbst oder uber Geschaftspartner wie Reinhold Hanisch oder Josef Loffner die wie er selbst das Mannerwohnheim in der Meldemannstrasse lebten an Altenberg verkaufte Die von dem spateren deutschen Diktator angefertigten Bilder in der Regel Aquarelle wurden von Altenberg teilweise als Bildware zum Zimmerschmuck teilweise aber auch als Beigabe zur attraktiveren Gestaltung der von ihm angebotenen Bilderrahmen die sich mit einem Fullstuck leichter verkauften als wenn sie leer angeboten wurden weiter verkauft Die Geschaftsbeziehung zwischen Hitler und Altenberg war ungeachtet von Altenbergs judischer Abstammung gut Dafur spricht nicht nur die Dauer des geschaftlichen Kontakts den beide zueinander unterhielten sondern auch Aussagen von Hanisch und Hitler selbst Hanisch bestatigte das gute Verhaltnis Hitlers zu Altenberg in seinen 1939 in der amerikanischen Zeitschrift The Republican veroffentlichten Erinnerungen und Hitler selbst hat sich spater ausschliesslich in positiver Weise uber die Person Altenbergs geaussert 1 Dieser Umstand sowie die spatere Aussage Altenbergs nie eine antisemitische Ausserung aus Hitlers Mund gehort zu haben 2 werden dementsprechend in der Hitler Forschung haufig als Bestatigung dafur gesehen dass Hitler wahrend seiner Wiener Zeit noch kein Antisemit oder zumindest kein aggressiver Rassenantisemit war sondern dies erst wahrend des oder unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg geworden sein muss so etwa von Brigitte Hamann in ihrem Buch Hitlers Wien Insbesondere Hitlers eigene Behauptung in seinem 1925 erschienenen Buch Mein Kampf dass er bereits in Wien ein uberzeugter Antisemit gewesen sei wird vor dem Hintergrund seiner Beziehung zu Altenberg und anderen Wiener Juden wie den Mannerheimbewohnern Loffner und Neumann und dem Handler Morgenstern stark angezweifelt Hamann interpretiert diese Behauptung etwa als eine Zweckluge die Hitler aus politischem Kalkul verbreitet hatte um den Eindruck zu erwecken dass sein Antisemitismus das Produkt einer geradlinigen Entwicklung ohne Bruche und Widerspruche gewesen sei Nach dem Ende der Geschaftsbeziehung zu Hitler fuhrte Altenberg dem die historische Forschung zudem eine der wenigen Beschreibungen von Hitlers Erscheinungsbild wahrend seiner Wiener Zeit verdankt 3 seine Geschafte noch knapp funfundzwanzig Jahre lang fort Nach dem deutschen Einmarsch in Osterreich 1938 wurden Altenbergs Geschafte arisiert und sein Vermogen bis auf eine Minimalrente beschlagnahmt Die zwei zum Zeitpunkt des Anschlusses noch in seinem Geschaftslager verbliebenen Hitler Bilder musste Altenberg 1938 fur ein geringes Entgelt an das Hauptarchiv der NSDAP verkaufen Altenberg entging nach 1942 wegen seiner arischen Ehefrau der Deportation Er starb 1944 in Wien Altenbergs Sohn Jakob Jacques begrundete das Unternehmen des Vaters nach dem Zweiten Weltkrieg in bescheidenem Umfang mit nur einem Laden neu Einzelnachweise Bearbeiten James Giblin The Life and Death of Adolf Hitler 2002 S 14 Hans Mommsen The Third Reich Between Vision and Reality 2001 S 34 Mommsen vermerkt an selber Stelle zudem dass die Preise die Altenberg Hitler fur seine Bilder zahlte angemessen gewesen seien Ian Kershaw Hitler 1889 1936 Hubris 1999 S 56 PersonendatenNAME Altenberg JakobKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Geschaftsmann und Geschaftspartner des jungen Adolf HitlerGEBURTSDATUM 4 Februar 1875GEBURTSORT Grzymatow Skralat GalizienSTERBEDATUM 13 Januar 1944STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Altenberg amp oldid 224179070