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Jacob Wittich latinisiert Jacobus Wittichius 11 Januar 1677 in Aachen 1 18 Oktober 1739 in Leiden war ein deutscher Philosoph und Mathematiker Jacob WittichDissertatio juridica 1727 Leben BearbeitenJacob war der Sohn des einstigen Professors der Rechte sowie Rhetorik und Rektors 1652 1653 am Akademischen Gymnasium Duisburg Tobias Wittich 2 Sein Vater wurde spater kurfurstlicher Rat und Agent in Aachen wo Jacob das Licht der Welt erblickte Spater wurde sein Vater Resident des Kurfursten von Brandenburg und soll 1689 in Nijmegen gestorben sein Sein Vater war ein Bruder des Professors der Theologie an der Universitat Leiden Christoph Wittich 1625 1687 Beide stammten aus einer Familie welche ihre Wurzeln im lutherischen Glauben hatten Jacobs Grossvater Christoph Wittich 3 erlebte im Dreissigjahrigen Krieg den Ubergang der brandenburgisch schlesischen Kirche zur reformierten Kirche und um moglichen Einschrankungen zu entgehen schloss er sich dem reformierten Bekenntnis an Seine Kinder fanden in den reformierten Bildungseinrichtungen ein aufstrebendes neues Bekenntnis vor welches vom philosophisch naturlichen Denken Rene Descartes beeinflusst und von der Foderaltheologie des Johannes Coccejus gepragt war Diese Einflusse wirkten auch auf Jacob Wittich welcher am 21 September 1693 an der Universitat Duisburg in den Matrikeln der Hochschule erfasst wurde Im Folgejahr wechselte er an die Universitat Harderwijk wo er sich unter dem Rektor einstigen Lehrer in Duisburg und Cartersianer Theodor van Graeff 1701 am 7 September 1694 immatrikulierte um ein Studium der Theologie zu absolvieren 4 In Harderwijk hatte er 1696 unter Johannes Meyer 1651 1725 die Abhandlung Disquisitionis theologicae de vaticiniis Bileami ex Num XXII XXIII XXIV pars secunda Harderwijk 1696 verteidigt Am 20 September 1697 immatrikulierte er sich an der Universitat Franeker 5 wo er unter anderem die Vorlesungen von Hermann Alexander Roell besuchte Weitere Studien betrieb er ab dem 21 Dezember 1702 an der Universitat Leiden 6 wo er in Burchard de Volder einen pragenden Lehrer gefunden haben durfte Zuruckgekehrt nach Duisburg erwarb er 1704 den akademischen Grad eines Doktors der Philosophie 7 wirkte dann als Dozent der Philosophie und Mathematik an der Hochschule 8 und ubernahm 1707 als Nachfolger von Adrian Ludolph Becker 1633 1704 die Professur der Philosophie und Mathematik daselbst 9 1710 hatte er seinen Rucktritt von seiner Professur eingereicht da der Senat der Universitat seiner Cartesianischen Philosophie gegenuber tiefgehendes Unverstandnis gegenuber gebracht hatte 10 Jedoch scheint er noch einige Zeit seinen Duisburger Lehrstuhl behalten zu haben In Duisburg gab er 1711 sein Werk de natura Dei heraus und avancierte 1711 12 zum Rektor der Hochschule 11 1717 kam er fur die Besetzung des Lehrstuhls der mathematischen Wissenschaften an der Universitat Groningen in Betracht Jedoch geriet er hier in einen literarischen Streit uber seine lateinische Dissertation die Natur Gottes de natura Dei in welcher er die Position der reformierten Orthodoxie hinterfragt hatte Darauf hin hatte er sich Anthonius Driessen 1684 1748 gegenuber verdachtig gemacht ein Anhanger Baruch de Spinoza zu sein Obwohl sich Taco Hajo van den Honert Theologe fur Wittich einsetzte eskalierte der Streit uber mehrere literarische Veroffentlichungen der weitere reformiert orthodoxe Theologen im Laufe der Zeit mit einbezog Zu jenem Streit gehoren seine Veroffentlichungen Responsionem ad Scrupulos 1718 Abstersio calummiarum quibus ejus disputatio de natura Die non ita pridem inquinata fuit a Cl Antonio Drissen 1718 und Wysgeerige Verhandeling van de nature Gods welke Jacob Wittich thans Phil Doct amp Prof Ord Te Leiden in den jare MDCCXI te Duisberg uytgegeven en verdedigt heest Synde deselve nu door den Aucteur in het nederduyts vertaalt mer anmerkingen tot oplossing van des Heeren Driessen Beschuldigungen verrykt en voorsien met een Voorreden en Bywegsel waarin tot en proevje eenige stukken worden bygebracht tot ontdekking van des Heeren Drissens lasterlyke Wyse in het bekandeln van Goddelyke Saken 1719 Wittich bekam aufgrund dieses Streits nicht den Lehrstuhl in Groningen Vielmehr erging an ihn am 24 Juni 1718 ein Ruf als Professor der Philosophie an die Universitat Leiden Diese Aufgabe ubernahm er am 19 September 1718 mit seiner Einfuhrungsrede de celsitudine et evidentia in quibus illa philosophiae partibus inveniatur in welcher er ebenfalls Drissens Meinung angriff Nachdem nach einigen Jahren die Streitigkeiten beendet worden waren er sich noch mit Disputatio metaphysica de cogitatione ipsa mente 1719 hervorgetan hatte ubertrug man ihm am 26 September 1725 den Lehrstuhl der Ethik 12 Als Willem Jacob s Gravesande 1734 auf den Lehrstuhl der Philosophie gewechselt war ubernahm er am 12 Juli 1734 den Lehrstuhl fur Mathematik und Astronomie womit die Leitung der Sternwarte Leiden verbunden war Aus diesem Anlass hatte er die Rede de infinito prout in eo Geometrae versantur gehalten Zudem beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war 1727 28 sowie 1735 36 Rektor der Alma Mater Bei der Niederlegung beider Rektorrate hatte er die Reden de affectibus animi 1728 und de indignitate et inutilitate tormentorum in quaestionibus reorum 1736 1738 abgehalten Literatur BearbeitenWittich Jacob In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 57 Leipzig 1748 Sp 1893 1901 Abraham Jacob van der Aa Biographisch Woordenboek der Nederlanden Verlag J J van Brederode Haarlem 1877 Bd 20 S 401 Online niederlandisch Antonius van der Linde Benedictus Spinoza Bibliografie Verlag Martinus Nijhoff Den Haag 1871 S 68 f Online Einzelnachweise Bearbeiten Nicht Aken wie Johann Christian Poggendorff in seinem Biographisch Literarisches Handworterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften Verlag Johann Ambrosius Barth Leipzig 1863 Bd 2 Sp 1345 Online schreibt Aken ist die niederlandische Bezeichnung fur Aachen was unter anderem seine Immatrikulationen in Duisburg wo als Herkunftsort Aquisgranensis Aachen angibt bestatigt wird Auch nicht 1671 wie AA schreibt sondern 1677 siehe C A Siegenbeek van Heukelom Lamme Album Scholasticum Academiae Lugdono Batavae MDLXXV MCMXL Brill Archive Leiden 1941 S 178 Jan Christiaan Kobus Willem G H de Rivecourt Beknopt biographisch handwoordenboek van Nederland A E C van Someren Zutphen 1861 Bd 3 S 490 Online Matthijs Siegenbeek Geschiedenis der Leidsche hoogeschool van hare oprigting in den jare 1575 tot het Jaar 1825 S und J Luchtmans Leiden 1832 2 Bd S 180 Online August Christian Borheck Geschichte der Lander Cleve Mark Julich Berg und Ravensberg nach Teschenmacher und anderen nebst einer Geschichte der Stadt Duisburg am Rhein 2 Bd S 108 Online Christoph Wittich 9 November 1588 in Liegnitz 27 Marz 1649 in Brieg studierte in Frankfurt Oder wurde ordiniert am 14 April 1612 als Pfarrer in Granowiz Liegnitz Dezember 1616 Hofdiakon Liegnitz bei S Johannes 1628 Hofprediger Brieg trat zum reformierten Glauben uber 1639 Administrator Vizesuperintendent Brieg 1646 emeritiert Siegismund Justus Ehrhardt Presbyterologie des Evangelischen Schlesiens Verlag Johann Gottfried Pappasche Liegnitz 1782 Bd 2 S 64 Online D G van Epen Album Studiosorum Academiae Gelro Zutphanicae MDCXLVIII MDCCCXVIII Jacobum Hoekstra Den Haag 1904 Georg Becker Die deutschen Studenten und Professoren an der Akademie zu Franeker Verlag der Meilenstein Soest 1943 Online oder PDF Memento vom 7 Marz 2014 im Internet Archive oder S J Fockema Andreae Th J Meijer Album Studiosorum Academiae Franekerensis 1585 1811 1816 1844 Verlag T Wever Franeker 1968 S 272 Nr 9687 G du Rieu Album studiosorum Academiae Lugduno Batavae 1575 1875 Martin Nijhoff Den Haag 1875 S 773 gt Francesco Trevisani Descartes in Deutschland Die Rezeption des Cartesianismus in den Hochschulen Nordwestdeutschlands Lit Verlag Wien Zurich Munster 2011 ISBN 978 3 643 90054 8 S 106 Onlineleseprobe Johann Hildebrand Withof Die Chronik der Stadt Duisburg von den Anfangen bis zum Jahre 1742 Books on Demand Norderstedt 2008 ISBN 978 3 8370 2530 9 S 482 Onlineleseprobe ALBUM STUDIOSORUM DUISBURG Neuausgabe Francesco Trevisani Descartes in Deutschland Die Rezeption des Cartesianismus in den Hochschulen Nordwestdeutschlands Lit Verlag Wien Zurich Munster 2011 ISBN 978 3 643 90054 8 S 182 Rektorratsliste Duisburg chronologisch C A Siegenbeek van Heukelom Lamme Album Scholasticum Academiae Lugdono Batavae MDLXXV MCMXL Brill Archive Leiden 1941 S 178Normdaten Person GND 1055335358 lobid OGND AKS LCCN nr2002031584 VIAF 20063204 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wittich JacobALTERNATIVNAMEN Wittichius JacobusKURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph und MathematikerGEBURTSDATUM 11 Januar 1677GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 18 Oktober 1739STERBEORT Leiden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacob Wittich amp oldid 234099448