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J U Bencker war eine k u k Hof Handschuh Fabrik in Karolinenthal dem spateren Viertel Karlin in Prag 1 J U Bencker k u k Hof Handschuh Fabrik in Prag Karolinenthal vor 1900 Geschichte BearbeitenIm Jahre 1834 kam Johann Ulrich Bencker aus Erlangen in Bayern nach Prag wo er bis 1847 als Gehilfe in verschiedenen Handschuh Unternehmungen arbeitete Zu Beginn des Jahres 1848 machte er sich mit seinen wenigen Ersparnissen selbststandig In den ersten Jahren seiner Unabhangigkeit arbeitete er in gemieteten Lokalen vorerst nur mit einem spater zwei Lehrlingen Gehilfen wurden erst nach Jahren verwendet Schon 1853 errichtete J U Bencker eine eigene Gerberei Die erste vor Ort um aus gleichmassig gegerbtem Leder von exakter Farbung seine Abnehmer mit stets gleichmassiger Ware bedienen zu konnen Damit legte er den Grund zu der Bedeutung der Firma die spater weit uber den Grenzen von Osterreich hinaus reichte Die Fabrik im Karolinental wurde 1868 erbaut Erst nach Vollendung der Bauarbeiten war es moglich der Handschuherzeugung eine wesentliche Ausdehnung zu geben Einen wesentlichen Beitrag trug die vorerst nur probeweise Einstellung einer Handschuhnahmaschine die im Jahre 1869 von Rudolf in Chemnitz konstruiert wurde Nachdem sich diese Nahmaschine zur Verfertigung von Handschuhen in grosserem Umfang vorteilhaft eignete wurden nach und nach mehrere angeschafft und wurde das Nahen per Hand ganz aufgegeben 1898 standen uber dreissig dieser Handschuhnahmaschinen in Betrieb Einen weiteren Schritt brachte die Einfuhrung einer Handschuh Schneidemaschine die Bencker auf der Weltausstellung Paris 1867 sah und sie als einer der ersten in Prag einsetzte wo sie damals noch unbekannt war Bencker liess Industriellen seiner Branche die Interesse zeigten seine Fabriken besichtigen und informierten sie uber die Herstellungsweise Durch sein Entgegenkommen unterstutzte er somit die gesamte Branche Durch die Einfuhrung von Maschinen konnte die Produktion die fruher per Hand ging sich entfalten und wurde exportfahig Durch das Wachstum zahlte Prag um die Jahrhundertwende zu den grossten Handschuh Industriebezirken Im Jahre 1895 wurden im Prager Bezirk Handschuhe im Wert von uber acht Millionen Gulden erzeugt In den ersten Jahren des Betriebes erstreckte sich das Absatzgebiet der Firma uber Osterreich Ungarn und Deutschland Sie war eine der ersten welche die Ausfuhr uberhaupt speziell nach Amerika 1864 aufnahm Als in Amerika die bisher bei Handschuhen am Kontinent noch unbekannten grellen Anilinfarben wie Grun Blau Lila Orange usw in Mode kamen war die Fabrik langere Zeit hindurch die einzige am Platze welche mit Zuhilfenahme eines tuchtigen Chemikers entsprechend gefarbtes Leder herstellte und Waren in diesen Farben nach Amerika lieferte Durch die Tariffe von Prasident William McKinley wurde die Ausfuhr von Handschuhen nach Amerika sehr erschwert Nach Deutschland und Russland waren es auch hohe Zolle welche den Export bedeutend schadigten Um 1900 lieferte die Firma nach allen Weltteilen teils durch Importhauser teils auch durch 15 eigene Vertreter und durch Reisende Ende der 1870er Jahre bei der Einfuhrung der Hilfsmaschinen wurden jede Woche durchschnittlich 50 Dutzend Handschuhe erzeugt Ende 1890 wurde in der Woche eine Anzahl von 150 bis 200 Dutzend erzeugt Der Grund war dass der Inhaber die Erzeugung gediegener hochqualitativer Ware der mittelmassigen Massenherstellung vorzog 1874 nahm Johann Ulrich Bencker seinen einzigen Sohn Karl der seit 1867 bereits im Unternehmen tatig war als offentlicher Gesellschafter in die Firma auf und uberliess ihm 1885 die Firmenleitung Karl Bencker fuhrte das Unternehmen im Geiste seines Vaters weiter Um den direkten Verkehr mit den Konsumenten zu ermoglichen wurden im Jahre 1876 in Dresden 1881 in Stuttgart und 1889 in Prag Detailgeschafte eroffnet Im Jahre 1891 wurde der Firmeninhaber von Kaiser Franz Joseph I mit dem Titel eines k u k Hoflieferanten ausgezeichnet Um 1900 wurden 200 Personen beschaftigt Zwei davon waren nahezu 50 Jahre hindurch und eine Anzahl von Arbeitern von 40 Jahren abwarts ohne Unterbrechung im Betrieb tatig Alle gehorten gesetzmassig der Genossenschaftskrankenkasse ebenso dem Genossenschafts Invalidenfonds an Den hierfur vorgeschriebenen dritten Teil der Beitrage leistete die Firma die Unfallsversicherungsgebuhr wurde jedoch ganz von ihr erlegt Einzelnachweise Bearbeiten J U Bencker In Dargebracht von den Industriellen Oesterreichs unter dem hohen Protectorate Seiner K und K Hoheit des Durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand Hrsg Die Gross Industrie Oesterreichs Festgabe zum glorreichen funfzigjahrigen Regierungs Jubilaum Seiner Majestat des Kaisers Franz Josef I Band 4 Leopold Weiss Wien 1898 X Bekleidungs Industrie S 427 428 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title J U Bencker amp oldid 203473600