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Der Judische Friedhof Quedlinburg ist ein Judischer Friedhof in der Stadt Quedlinburg in Sachsen Anhalt der heute als Gedenkstatte genutzt wird EingangstorWeg im Friedhof Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Anlage und Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Friedhofsgelande befindet sich auf einem Hugel oberhalb des Blasii Friedhofs westlich der historischen Quedlinburger Altstadt nordlich des Munzenbergs an der Strasse Zwergkuhle Es umfasst eine Flache von 1520 m 1 Anlage und Geschichte BearbeitenBereits im Mittelalter bestand in Quedlinburg ein judischer Friedhof fur die judische Gemeinde der Stadt Er befand sich innerhalb der Stadtmauer westlich der Strasse Weingarten 1514 mussten alle Juden auf einen Befehl des sachsischen Kurfursten Friedrich III Quedlinburg verlassen Nachdem Anfang des 19 Jahrhunderts eine neue judische Gemeinde entstand wurde im Jahr 1814 2 der Friedhof an seiner heutigen Position neu angelegt Der Friedhof umfasste vermutlich 150 Grabstellen In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Friedhof geschandet Immer wieder wurden Grabsteine umgeworfen allerdings blieben viele Grabsteine erhalten Eine Zerstorung des Friedhofs erfolgte nicht 1943 fand eine Dokumentation der Anlage durch den Landesdenkmalpfleger statt Es wurden noch heute erhaltene Aufnahmen von 14 Grabsteinen aus der Zeit zwischen 1844 47 und 1925 angefertigt So ist das Aussehen des Grabmals der 1844 oder 1847 verstorbenen Susse Eppenstein uberliefert Die breite Stele aus Sandstein lief nach oben in einen geschweiften Rundbogen aus der nach vorne vorkragte Im Giebel des Steins befanden sich gekreuzte Palmwedel Die umfangreiche Grabinschrift war in Hebraisch verfasst und behandelte basierend auf biblischen Zitaten in Reimen die Tuchtigkeit der Verstorbenen Die Gestaltung des Grabsteins fur den 1925 verstorbenen Karl Kulp deutet im Gegensatz hierzu die Entwicklung der Grabmalgestaltung auf dem Friedhof an Kulps Grabmal bestand aus einem hohen starken Pfeiler der von einer steinernen bekranzten Urne bekront wurde Die Grabinschrift war zweisprachig Deutsch und Hebraisch wobei im Text die Trauer der Hinterbliebenen im Vordergrund stand Uber der hebraischen Inschrift war ein Davidstern angeordnet 3 Der Friedhof wurde in der Zeit der DDR ab 1975 gemass einem Plan des Landschaftsarchtekten Mertsch umgestaltet Dabei wurden 1976 gegen den Wunsch der judischen Gemeindeverwaltung aus Magdeburg die bis dahin noch erhaltenen etwa 40 Grabsteine abgeraumt und grossteils entsorgt 4 Die Grabplatten wurden teilweise im Wegebau eingesetzt Die ursprungliche Struktur des Friedhofs ging weitgehend verloren Stattdessen wurde ein einzelner 1 50 Meter hoher Gedenkstein gesetzt und der Friedhof zur Grunanlage Im Jahr 1988 fand man in Strauchern noch drei Bruchstucke ehemaliger Grabsteine Heute wird der Friedhof als Gedenkstatte fur die judischen Opfer des Faschismus genutzt Literatur BearbeitenEberhard Brecht Manfred Kummer Juden in Quedlinburg Juden in Halberstadt 7 ZDB ID 1384201 8 Verein zur Bewahrung Judischen Erbes in Halberstadt und Umgebung Halberstadt 1996 Jutta Dick Marina Sassenberg Hrsg Wegweiser durch das judische Sachsen Anhalt Beitrage zur Geschichte und Kultur der Juden in Brandenburg Mecklenburg Vorpommern Sachsen Anhalt Sachsen und Thuringen 3 Verlag fur Berlin Brandenburg Potsdam 1998 ISBN 3 930850 78 8 S 362 ff Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Anhalt Hrsg Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 7 Falko Grubitzsch unter Mitwirkung von Alois Bursy Mathias Kohler Winfried Korf Sabine Oszmer Peter Seyfried Mario Titze Landkreis Quedlinburg Teilband 1 Stadt Quedlinburg Fliegenkopf Halle 1998 ISBN 3 910147 67 4 S 288 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Quedlinburg Sammlung von Bildern Eintrag zum Judischen Friedhof Quedlinburg auf www alemannia judaica de Initiative Judischer Friedhof Quedlinburg Video zum Judischen Friedhof Quedlinburg auf YoutubeEinzelnachweise Bearbeiten Dick Sassenberg Hrsg Wegweiser durch das judische Sachsen Anhalt 1998 S 393 Dick Sassenberg Hrsg Wegweiser durch das judische Sachsen Anhalt 1998 S 362 Dick Sassenberg Hrsg Wegweiser durch das judische Sachsen Anhalt 1998 S 362 ff Judischer Friedhof Quedlinburg eingesehen am 20 Mai 2023 Judische Friedhofe im Landkreis Harz Ballenstedt Derenburg Ermsleben Halberstadt Harzgerode Quedlinburg Wernigerode 51 789314 11 132992 Koordinaten 51 47 21 5 N 11 7 58 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Quedlinburg amp oldid 236536805