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Der Judische Friedhof Hohenlimburg im Hagener Stadtteil Hohenlimburg Nordrhein Westfalen wurde 1886 errichtet Der judische Friedhof liegt im Hohenlimburger Ortsteil Elsey an der Heidestrasse und ist ein geschutztes Baudenkmal Judischer Friedhof Elsey 2015 Judischer Friedhof Elsey 2022 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAlter Friedhof Im Urkataster von 1821 ist ein rund 2300 m grosser Kirchhof der Judenschaft zu Limburg an der Heidestrasse am Hang des Muhlenbergs in der bis 1902 selbstandigen Gemeinde Elsey verzeichnet vermutlich wurde er schon im 18 Jahrhundert genutzt Der Friedhof wurde 1903 geschlossen um 1930 waren dort noch Grabsteine zu finden Das Gelande wurde in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts u a als Sportplatz genutzt bei Bauarbeiten aufgefundene Grabsteine wurden auf den neuen Begrabnisplatz umgesetzt Neuer Friedhof Ein Nachbargrundstuck mit einer Grosse von 1166 m das sich bereits 1860 im Besitz der judischen Gemeinde befand wird 1885 in der Grundsteuermutterrolle der Gemeinde Elsey als neuer Begrabnisplatz der judischen Gemeinde Hohenlimburg ausgewiesen Zwischen 1887 und 1938 erfolgten dort insgesamt 95 Bestattungen die letzte im Dezember 1938 Das Grundstuck wurde 1941 zu Gunsten der Stadt Hohenlimburg enteignet 1952 wurde die JTC als neue Eigentumerin eingetragen spater der Landesverband der Judischen Gemeinden von Westfalen Lippe Ein auf der Mittelachse angelegter Treppenweg erschliesst den nach Sudosten ausgerichteten Graberkomplex 62 Grabsteine sind dort zu finden von denen zwolf vom alten Friedhof stammen Boning vermutet 1988 einen Verlust von 45 Grabsteinen Ein Grabstein weist auf den Soldatentod von Sally Rosenberg und Louis Schonebaum im Ersten Weltkrieg hin Ein Gedenkstein erinnert an vier Angehorige der Familie Meyer die in Vernichtungslagern ermordet wurden Auf den unteren und oberen Teilen des Friedhofs sind Grabstellen von mindestens 60 sowjetischen Kriegsgefangenen sowie ost und sudosteuropaischen Zwangsarbeitern zu finden die zwischen 1941 und 1945 in Hohenlimburg zu Tode kamen drei 1945 errichtete Gedenksteine erinnern an sie In den 1980er Jahren als sich die Burgeraktion fur den Erhalt der Synagoge in Hohenlimburg einsetzte wurde der Friedhof zweimal geschandet 1995 wurde er in die Denkmalliste der Stadt Hagen aufgenommen 1 2 Es handelt sich um einen geschlossenen Friedhof auf dem seit Ende 1938 keine Beisetzungen mehr stattfinden In der judischen Gemeinde Hohenlimburg gab es fruher wie in anderen Gemeinden auch eine Chewra Kadischa Heilige Bruderschaft deren Aufgabe es war die Sterbenden zu betreuen und den Hinterbliebenen die Aufgaben die mit einer Bestattung verbunden sind zu erleichtern bzw abzunehmen nbsp Grabstein fur Simon KannBesonders hervorzuheben ist auf dem Friedhof der gut erhaltene Grabstein des Predigers Lehrers und Kantors Simon Kann 1863 1933 Uber der Inschrift befindet sich ein von einem Schleier halb verdecktes Gefass Urne Kanne das vielleicht in Beziehung zu dem Namen Kann steht Als Kannejuden wurde Juden levitischer Herkunft bezeichnet da es zu ihren Pflichten gehorte die Hande der Priester Kohanim mit Wasser aus einer Kanne zu ubergiessen ehe diese den Segen erteilten Die Ubersetzung des hebraischen Textes lautet Hier ist begraben der Hirte und Lehrer seiner Gemeinde Raw Schimon Sohn des Raw Mosche Er verschied am heiligen Sabbat am 10 Ijjar 5693 Moge seine Seele eingebunden sein in das Bundel des Lebens Der Spruch unten auf dem Grabstein Licht ist gesaet dem Gerechten ist ein Zitat aus Ps 97 11 Diese Psalmstelle hat Simon Kann hunderte von Malen im Gottesdienst rezitiert Der Psalm sagt dass nach Antritt von Gottes Herrschaft die Frommen in ungetrubtem Gluck frohlocken 3 Siehe auch BearbeitenSynagoge HohenlimburgLiteratur BearbeitenAdalbert Boning Der judische Friedhof Hohenlimburg Hagen 1988 Schriftenreihe der Gesellschaft fur christlich judische Zusammenarbeit Hagen und Umgebung e V und des Reiner Padligur Verlages Klaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum Band 2 Grossbock Ochtendung Gutersloher Verlagshaus 2008 ISBN 978 3 579 08078 9 Online Ausgabe Ralf Blank und Stephanie Marra Ortsartikel Hagen Hohenlimburg In Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg Hrsg von Frank Gottmann Munster 2016 S 373 383 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Elsey Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tatort Hohenlimburg Das Pogrom 1938 und die Zerstorung der judischen Gemeinde Volksbund Kriegsgraberstatten Judischer Friedhof Hohenlimburg Heidestrasse Geschichte der judischen Gemeinde HohenlimburgEinzelnachweise Bearbeiten Ralf Blank und Stephanie Marra Ortsartikel Hagen Hohenlimburg In Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg Hrsg von Frank Gottmann Munster 2016 S 382 Zentralarchiv zur Erforschung der Juden in Deutschland Judische Friedhofe in Westfalen D H 1 Adalbert Boning Hermann Zabel Hrsg Gedenkschrift zu Ehren der ehemaligen judischen Mitburger Hohenlimburgs Erweiterter Nachdruck 1988 Padligur Verlag S 125 12651 35512 7 56676 Koordinaten 51 21 18 4 N 7 34 0 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Elsey Hagen amp oldid 236488316