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Der Judische Friedhof befindet sich im Stadtteil Rheydt in Monchengladbach Nordrhein Westfalen in der Eifelstrasse judischer Friedhof 2010 Der judische Friedhof wurde vor 1840 angelegt Er ist unter Nr E 027 am 24 August 1994 in die Denkmalliste der Stadt Monchengladbach eingetragen worden 1 Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenDer Friedhof ist von der Eifelstrasse aus zu erreichen Die etwa 2700 Quadratmeter grosse und von einer Backsteinmauer umgebene Friedhofsanlage wird heute noch belegt Auffallig ist dass eine grossere Anzahl von Grabsteinen Mazewa fehlt Wahrend der NS Zeit wurden diese Denkmaler widerrechtlich von Rheydter Steinmetzbetrieben abgeraumt und einer neuen Verwendung zugefuhrt Gegliedert ist die Friedhofsflache in sechs unterschiedlich grosse Parzellen Die beiden nordlichen an der Eifelstrasse gelegenen Stucke wurden erst seit dem Zweiten Weltkrieg belegt Der Ursprung des Friedhofs geht auf die ostliche Teilflache des mittleren Bereiches zuruck die schon vor 1840 ersten Bestattungen gedient haben muss Hier dominieren einheitlichen tradierten Gestaltungkriterien unterworfene Grabsteine Ihre Schlichtheit verweist auf die Gleichheit aller Menschen nach dem Tode Die meist hochrechteckigen Steine schliessen mit einem Dreiecksgiebel Wellengiebel einem Walm bzw Zeltdach Aufsatzen und oder Seitenbogen ab Daneben kommen auch niedrige Denkmaler vor die an ein aufgeschlagenes Buch erinnern Errichtet wurden diese Grabdenkmaler vorwiegend aus einem hellbraunen Sandstein Ruhrsandstein Inschrifttafeln sind in der Regel aus weissem Marmor vertieft in die Grabsteine eingesetzt Sie tragen auf der Stirnseite hebraische oder hebraisch deutsche auf der Ruckseite deutsche oder keine Inschriften Die erste Erweiterung ab 1900 bezog die sudlich der erstbelegten Parzelle gelegene Flache ein Nach der Jahrhundertwende weisen die Grabsteine infolge der Sakularisierungstendenzen und der Liberalisierung des judischen Glaubens weniger einheitliche Formen auf Neben den uberlieferten Grabsteinformaten wurden zunehmend hohe schmale Stelen und Obeliske aus magmatischen basischen Gesteinen z B Diabase aufgestellt Die Grabinschriften sind bei den kurz vor 1900 errichteten Steinen auf der Stirnseite in Hebraisch oder Hebraisch Deutsch auf der Ruckseite in Deutsch verfasst oder fehlen nach 1900 finden sich daneben auch zunehmend deutsche Texte auf beiden Seiten bzw nur auf der Stirnseite Nach 1913 wurden die beiden westlichen Flurstucke in die Friedhofsnutzung einbezogen Auch jetzt kommen noch die uberlieferten Grabsteinformate mit Ausnahme der Obeliske zur Aufstellung es entwickelt sich jedoch ein grosserer Variationsreichtum der in aufwandigeren breitgelagerten Grabsteinen und monumentalen Denkmalern fur Familiengrabstatten mundet Demgegenuber herrschten bisher Einzelgrabstatten als Zeichen dass alle irdischen Bindungen durch den Tod aufgelost sind vor Inschriften lassen sich jetzt nur noch auf den Stirnseiten der Grabdenkmaler in Deutsch oder Hebraisch Deutsch nachweisen Zum Gedenken an die judischen Toten des Ersten Weltkrieges wird auf dieser Parzelle auch ein Kriegerehrenmal aufgestellt Es tragt die Inschrift 1914 1918 ZUR ERINNERUNG AN DIE IM KRIEGE GEFALLENEN IN FREMDER ERDE RUHENDEN SOHNE UNSERER GEMEINDE KAN JOS GOLDSTEIN MUSK MAX KLEIN LDST SAM MOLL MUSK ALB SELIGMANN LDST FERD STERN LT MAX STERN MOGEN SIE RUHEN IN FRIEDEN Fast alle der in der zweiten Halfte des 19 Jh aufgestellten Grabsteine verzeichnen die zivilrechtlichen Namen in lateinischer Schrift und die Geburts bzw Sterbedaten in arabischen Ziffern und nach christlicher Zahlung Ausschliesslich hebraische Texte und Angaben nach judischer Zahlung sind die Ausnahme Symbole auf den Denkmaler fehlen seit dem Beginn des 20 Jh zeigen die Denkmaler den Schild Davids der die Zugehorigkeit zum Judentum darstellt Hebraisch beschrankt sich auf die Formeln Hier ruht po nikba Seine Ihre Seele sei eingebunden in das Bundel des ewigen Lebens tanzeba Grabeinfassungen kommen vor und die Grabstatten sind gelegentlich mit Kieselsteinen bedeckt Seit dem Zweiten Weltkrieg sind querrechteckige Grabsteine oder schraggestellt Inschriftplatten als Ersatz fur verlorene Denkmaler die Regel Erst seit dieser Zeit werden die Grabstatten auch bepflanzt Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmaler in MonchengladbachLiteratur BearbeitenPaul Clemen Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Dritter Band Nr IV Schwann Dusseldorf 1893 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Ddiekunstdenkmle00clemgoog MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D abgerufen am 2 Juni 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kathe Limburg Bernd Limburg Denkmale in der Stadt Monchengladbach In unterwegs amp daheim Homepage von Kathe und Bernd Limburg 18 Juli 2011 abgerufen am 20 Marz 2023 Rheydt Eifelstrasse In Ubersicht uber alle Projekte zur Dokumentation judischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Nordrhein Westfalen Einzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste der Stadt Monchengladbach PDF Stadt Monchengladbach 8 Juni 2021 abgerufen am 20 Marz 2023 Judische Friedhofe in Monchengladbach Giesenkirchen Odenkirchen Rheindahlen Rheydt Wanlo Westend Wickrath 51 16829 6 436246 Koordinaten 51 10 5 8 N 6 26 10 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Rheydt amp oldid 232005827