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Die Entstehung der ersten judischen Gemeinde in Trnava deutsch Tyrnau ungarisch Nagyszombat lateinisch Tyrnavia einer slowakischen Stadt nordostlich der Hauptstadt Bratislava reicht bis ins 12 13 Jahrhundert zuruck Damit gehort die Stadt Trnava zu einer der altesten judischen Ansiedlungen der Region Die judischen Familien lebten in einem eigenen Viertel und waren im Weinhandel und im Geldverleih tatig Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gemeindeentwicklung 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDie judischen Bewohner waren Feindseligkeiten der mehrheitlich deutschen Bevolkerung ausgesetzt Die judenfeindliche Stimmung fuhrte schliesslich im Jahr 1539 unter Ferdinand I zur Vertreibung der judischen Familien aus der Stadt Trnava Die Synagoge und der judische Friedhof wurden zerstort Die Wiederansiedlung judischer Familien erfolgte in den 1780er Jahren unter Joseph II Die Einwohnerschaft versuchte nach dem Tode des Kaisers erneut die Juden aus der Stadt zu vertreiben Im Verlaufe des 19 Jahrhunderts stieg die Zahl der judischen Bewohner enorm an Im Jahr 1831 errichtete die zunachst kleine Gemeinde eine Synagoge circa 25 Jahre spater wurde eine Schule eingerichtet Ende der 1860er Jahre spaltete sich von der judischen Gemeinde ein orthodoxer Zweig ab der um 1885 eine eigene Synagoge errichtete Im Jahre 1891 92 liess die sogenannte Mehrheits Gemeinde einen Synagogenneubau nach den Planen des Wiener Architekten Jakob Gartner errichten In der auch nach 1900 noch weiter wachsenden Gemeinde deren Angehorige einen beachtlichen Anteil am Wirtschaftsleben der Stadt hatten wurden um die Jahrhundertwende zionistische Organisationen gegrundet Im Jahr 1918 brachen in Trnava antijudische Unruhen aus bei denen Geschafte geplundert wurden Judische Geschaftsleute unter ihnen mehr als 180 Ladenbesitzer 60 Handwerker und 23 Fabrikbesitzer bestimmten in der Zeit zwischen den Weltkriegen das wirtschaftliche Leben der Stadt In den Jahren unmittelbar nach der Grundung des slowakischen Nationalstaates 1939 wurde die antijudische Gesetzgebung dahingehend umgesetzt dass Geschafte und Unternehmen arisiert und Juden zur Zwangsarbeit verpflichtet wurden nbsp Synagoge und Holocaust MahnmalMit der sogenannten Umsiedlung der Juden aus Bratislava erreichten fast 1200 vertriebene Personen Trnava sodass sich hier die judische Bevolkerung auf mehr als 3 600 Menschen vergrosserte 1942 veranlassten die slowakischen Behorden den Beginn der Deportationen in die Ghettos und Vernichtungslager auf polnischem Boden Insgesamt wurden im Laufe des Jahres 1942 mehr als 80 der in Trnava lebenden Juden verschleppt Die circa 600 in der Stadt verbliebenen judischen Bewohner wurden von den deutschen Besatzungsbehorden im September 1944 ebenfalls deportiert Nach Ende des Zweiten Weltkrieges bildete sich in Trnava erneut eine judische Gemeinde Sie existierte nicht lange da ein Grossteil ihrer Angehorigen bis 1949 nach Israel und in andere Lander emigrierte Vor der Status quo ante Synagoge erinnert ein Mahnmal an die Opfer des Holocaust Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder in der Gesamteinwohnerschaft1857 5241900 circa 1 750 circa 15 der Einwohner1910 circa 1 8001930 circa 2 700 einschliesslich umliegender Dorfer1941 circa 3 6001944 Marz circa 630Literatur BearbeitenKlaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum 3 Bande Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08035 2 Online Ausgabe Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judentum in Trnava Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Trnava amp oldid 222936184