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Izydora Dambska 3 Januar 1904 in Lwiw Polen 18 Juni 1983 in Krakau Polen war eine polnische Philosophin Erkenntnistheoretikerin Ubersetzerin und Hochschullehrerin Sie gehorte mit Daniela Tennerowna Gromska Maria Kokoszynska Lutmanowa und Seweryna Luszczewska Romahnowa zu der dritten Generation der Lemberg Warschau Schule LWS Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Studienzeit 3 Tatigkeiten wahrend des Zweiten Weltkrieges 4 Hochschullehrerin und Zensierung 5 Ehrungen 6 Veroffentlichungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben und Werk Bearbeiten nbsp Exlibris von DambskaDambska war die jungste von drei Tochtern einer adeligen Familie Dambski die das Godziembawappen als Familienwappen fuhren durfte Ihr Vater Stanislaw Dambski war Senator der Zweiten Republik Polen und ihre Mutter Antonina stammte aus Otok Dambska legte 1922 ihre Matura am Privaten Realgymnasium der Ursulinenschwestern in Lemberg ab Anschliessend studierte sie bis 1927 Philosophie in Lemberg bei Kazimierz Twardowski und nahm auch an Seminaren von Kazimierz Ajdukiewicz Roman Ingarden und Mscislaw Wartenberg teil 1 Noch als Studentin versammelte Dambska eine Gruppe von Twardowskis Studenten und leitete zusatzliche Ubungen Studienzeit Bearbeiten1927 promovierte sie bei Twardowski in Philosophie mit der Dissertation La theorie du jugement de M Edmond Goblot Twardowski beauftragte sie mit der Vollendung der von ihm begonnenen Ubersetzung von Leibniz Dissertation Neue Uberlegungen zur menschlichen Vernunft die sie nach dem Zweiten Weltkrieg beendete 37 Jahre spater ubersetzte sie Twardowskis Dissertation anhand des Manuskripts ins Polnische In den folgenden Jahren war sie eine der herausragendsten Ubersetzerinnen der Klassiker der Philosophie ins Polnische und der Werke polnischer Philosophen Von 1930 bis 1931 setzte sie ihre Studien in Osterreich bei Moritz Schlick in Deutschland bei Hans Reichenbach Physiker und in Frankreich u a bei Edouard Le Roy fort Nach ihrer Ruckkehr nach Lemberg begann sie in der Universitatsbibliothek und an weiterfuhrenden Schulen zu arbeiten war im philosophischen Milieu aktiv und besuchte auslandische Kongresse In den Jahren von 1937 bis 1940 arbeitete sie als Psychologin am Psychotechnischen Institut in Lemberg dann bis 1941 in der Bibliothek des Anti Tuberkulose Instituts Nach Twardowskis Tod 1938 leitete sie gemeinsam mit ihrer Freundin Gromska die von Twardowskis gegrundete philosophische Zeitschrift Ruch Filozoficzny Tatigkeiten wahrend des Zweiten Weltkrieges BearbeitenWahrend des Krieges organisierte Dambska eine geheime Universitatsausbildung und arbeitete von 1941 bis 1944 in der Bibliothek des Nationalinstituts Ossolineum in Lemberg Zusammen mit ihrer Schwester Lesia diente sie in der Heimatarmee in dem von den Deutschen anerkannten Hauptwohlfahrtsrat und sammelte dort auch Informationen uber feindliche Truppenbewegungen und Transporte fur den Geheimdienst Unter deutscher und spater russischer Besetzung der Stadt war sie Dozentin an der geheimen Jan Kazimierz Universitat Nach der Trennung Lembergs von Polen bestand die Gefahr von dem sowjetischen NKWD verhaftet zu werden da dieser den Zentralen Wohlfahrtsrat falschlicherweise als eine kollaborative Organisation ansah Tatsachlich leistete dieser Dienst vielen Polen Hilfe indem er Gelder aus auslandischen Quellen hauptsachlich aus den USA und dem Internationalen Roten Kreuz dem Vatikan und aus London erhielt Dambska floh daher mit ihren Schwestern uber Krakau nach Danzig wo sie Kuratorin der Stadtbibliothek wurde Hochschullehrerin und Zensierung BearbeitenSie habilitierte sich 1946 an der Universitat Warschau und lehrte von 1946 bis 1949 an der Universitat Warschau und ubernahm fur ein Jahr die Stelle einer ausserordentlichen Professorin in Posen Von 1950 bis 1956 wurde ihr ebenso wie Henryk J Elzenberg Roman Ingarden Ossowski und Tatarkiewicz sowohl die universitaren Lehre als auch der Moglichkeit ihre Werke zu veroffentlichen entzogen Von 1957 bis 1964 war sie Professorin am Lehrstuhl fur Geschichte der Philosophie an der Jagiellonen Universitat und begann mit Ingarden die Krakauer Philosophie neu aufzubauen Nach Ingardens Pensionierung 1963 wurde sie aus politischen Grunden entlassen und ihr wurde zum zweiten Mal der Lehrstuhl und die Lehrmoglichkeit entzogen Trotz ihres Widerspruchs wurde sie am 1 Juli 1964 an das Institut fur Philosophie und Soziologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften versetzt wo sie wissenschaftliche Forschung betreiben konnte jedoch individuell und ohne Kontakte zu jungen Menschen Informationen uber sie wurden zensiert Eine weitere Form der Repression war die 10 jahrige Verzogerung durch den Staatsrat bei der Verleihung des Professorentitels Vor ihrer Emeritierung wurde ihr der Titel einer ordentlichen Professorin verliehen Von 1975 bis 1983 engagierte sie sich in der Burgerbewegung gegen Verfassungsanderungen protestierte gegen die Verfolgung von Arbeitern unterzeichnete die Grundungserklarung der Gesellschaft fur wissenschaftliche Studiengange und trat der Solidarnosc bei 1977 wurde ihr Name auf eine spezielle Liste von Personen gesetzt die unter besonderer Zensurkontrolle standen Sie durfte nicht in den Medien erscheinen und ihre Artikel wurden nur in Fachzeitschriften veroffentlicht Vor ihrer Emeritierung wurde ihr der Titel einer ordentlichen Professorin verliehen Dambska starb am 18 Juni 1983 in Krakau Sie wurde auf dem Friedhof in Rudna Wielka bei Rzeszow begraben Ehrungen Bearbeiten nbsp Der nach Izydora Dambska benannte Raum im Collegium Broscianum der Jagiellonen Universitat mit einem Portrat von Izydora Dambska nbsp Eingang zum Izydora Dambska Raum im Collegium Broscianum der Jagiellonen Universitat1969 wurde sie als erste Frau in das Institut International de Philosophie berufen 1973 erhielt sie den Alfred Jurzykowski Preis der Jurzykowski Foundation 1975 erhielt sie fur ihre staatsburgerlichen Verdienste das Kreuz der Heimatarmee als ihre einzige Auszeichnung 1984 erhielt Dambska den Pater Idzi Radziszewski Preis vom Vorstand der Wissenschaftlichen Gesellschaft der Katholischen Universitat Lublin Papst Johannes Paul II schrieb nach ihrem Tod ein Kondolenzschreiben fur herausragende wissenschaftliche Leistungen im Geiste des christlichen Humanismus 2 Veroffentlichungen BearbeitenDambska hinterliess fast 300 Werke darunter 11 Bucher uber 100 grossere Artikel mehrere Ubersetzungen von Werken von Wladyslaw Witwicki Gottfried Wilhelm Leibniz Rene Descartes Teofrast Twardowski Sextus Empiricus Wladyslaw Tatarkiewicz sowie mehrere Dutzend Rezensionen und mehrere hundert Vortrage und ausseruniversitare Vorlesungen Daruber hinaus erstellte sie in den Jahren von 1937 bis 1983 in Zusammenarbeit mit der in Paris herausgegebenen Bibliographie de la Philosophie uber 1500 bibliographische Notizen zu polnischen philosophischen Publikationen fur diesen Verlag 3 Literatur BearbeitenAnna Brozek Jacek Jadacki Izydora Dambska The First Lady of the Twentieth Century Polish Philosophy In The Lvov Warsaw School Past and Present Springer 2018 Anna Brozek Jacek Jadacki Editorial Afterword Izydora Dambska A Steadfast Thinker In Knowledge Language and Silence Brill 2016 ISBN 978 90 04 31267 8 Weblinks BearbeitenBiografie bei Encyclopedia Izydora Dambska w obronie ludzkiego rozumu polnisch Youtube Video Prof Izydora Dambska we wspomnieniach prof Wladyslawa Strozewskiego polnisch Adam Redzik Polish Universities During the Second World War Encuentros de Historia Comparada Hispano Polaca Spotkania poswiecone historii porownawczej hiszpansko polskiej Conference PDF 2004Einzelnachweise Bearbeiten Izydora Dambska 1904 1983 In Stowarzyszenie Historykow Starozytnosci Abgerufen am 2 Juli 2022 polnisch Telewizja Polska S A 30 rocznica smierci Izydory Dambskiej Abgerufen am 2 Juli 2022 polnisch Izydora Dambska Abgerufen am 2 Juli 2022 polnisch Normdaten Person GND 124198155 lobid OGND AKS LCCN n84235720 VIAF 23068093 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dambska IzydoraKURZBESCHREIBUNG polnische Philosophin Logikerin und HochschullehrerinGEBURTSDATUM 3 Januar 1904GEBURTSORT Lwiw PolenSTERBEDATUM 18 Juni 1983STERBEORT Krakau Polen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Izydora Dambska amp oldid 237556418