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Die Internationale Gesellschaft fur sozialistische Studien IGSS International Society for Socialist Studies war von 1956 bis etwa 1960 ein linkssozialistischer Zusammenschluss fur Gedankenaustausch und internationalen Kontakt in der Tradition der britischen Fabier Erklartes Ziel war die Neubelebung des sozialistischen Denkens jenseits der beiden Machtblocke Strategie Positionen Scheitern BearbeitenDie IGSS gilt laut Christoph Junke als erste Organisation der Neuen Linken 1 Sie wurde im Marz 1956 auf Initiative des britischen Historikers George Douglas Howard Cole in Paris gegrundet Cole wurde zum Prasidenten gewahlt Vizeprasident war der franzosische Historiker Ernest Labrousse einer der Sekretare Michel Rocard Bei der Pflege der Kontakte zwischen den verschiedenen nationalen IGSS Sektionen spielte der niederlandische Publizist Frits Kief eine wichtige Rolle Eine deutsche Sektion konstituierte sich am 21 und 22 Oktober 1956 in Wolfsburg Vorsitzender wurde Viktor Agartz Neben anderen Linkssozialisten war auch Gerhard Gleissberg Vorstandsmitglied der deutschen Sektion die publizistische von der Anderen Zeitung unterstutzt wurde 2 Dem IGSS Ziel sollten Produktion und Verbreitung von Flugschriften als Basis der gemeinsamen Diskussion zur Erarbeitung eines zeitgenossischen sozialistischen Grundsatzprogramms dienen Sozialismus verstand die IGSS als internationale Bewegung die die rassistische und nationale Diskriminierung Kolonialismus und Imperialismus ablehnte Sozialismus sei mehr als Wohlfahrtsstaat und ziele auf die vollige Beseitigung der Klassenunterschiede die Zusammenarbeit der Volker und die Errichtung einer klassenlosen Gesellschaft Sozialisten seien Gegner des Krieges und aller Machtblocke Die erste Publikation der deutschen IGSS Sektion war die Broschure Ein neues Bekenntnis zum Weltsozialismus ihres Prasidenten G D H Cole Es folgten Broschuren von Leo Kofler und Viktor Agartz 3 Die Diskussionszusammenhange zerfielen schon nach wenigen Jahren die IGSS Programmatik war zu allgemein die Interessen der unterschiedlichen Sektionen in den Niederlanden gab es zwei mit unvereinbaren Positionen waren zu unterschiedlich Zuerst scheiterte die IGSS in Westdeutschland Schon die Grundung der deutschen Sektion hatte im Schatten des KPD Verbotes vom 17 August 1956 gestanden zudem gab es starke Vorbehalten von Linkssozialisten wie Fritz Lamm und anderen Autoren der Zeitschrift Funken die ihre Einflussmoglichkeiten in der SPD nicht gefahrden wollten und die organisatorische Nahe zu Viktor Agartz mieden Nach dem Landesverrat Prozess gegen Agartz im Jahre 1957 der ihn trotz Freispruchs zur persona non grata der westdeutschen Innenpolitik gemacht hatte stellte die deutsche Sektion ihre Aktivitat ein 4 G D H Cole starb 1959 damit hatte die IGSS ihre zentrale Integrationsfigur verloren und zerfiel Anfang der 1960er Jahre Einzelnachweise Bearbeiten Christoph Junke Streifzuge durch das rote 20 Jahrhundert Hamburg 2014 S 111 Diese und folgende Angaben beruhen wenn nicht anders belegt auf Gregor Kritidis Linkssozialistische Opposition in der Ara Adenauer Ein Beitrag zur Fruhgeschichte der Bundesrepublik Deutschland Hannover 2008 S 393 401 Christoph Junke Die linke Neuformierung 1954 55 und ihr Scheitern 1957 58 in Sozialistische Hefte fur Theorie und Praxis Nr 11 Koln September 2006 Online Version Christoph Junke Die linke Neuformierung 1954 55 und ihr Scheitern 1957 58 in Sozialistische Hefte fur Theorie und Praxis Nr 11 Koln September 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Internationale Gesellschaft fur sozialistische Studien amp oldid 194821231