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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Intergruppenkonflikt von lat inter zwischen und confligere kampfen ist die Bezeichnung fur einen Konflikt der zwischen verschiedenen sozialen Gruppen auftritt im Unterschied zu Intragruppenkonflikten die sich auf die Konflikte innerhalb einer Gruppe beziehen Inhaltsverzeichnis 1 Konfliktarten 2 Faktoren 2 1 Vorurteile als Personlichkeitsmerkmal 2 2 Sundenbocktheorie 2 3 Zielkonflikte 2 4 Theorie von Serif 1966 2 5 Theorie der sozialen Identitat von Tajfel und Turner 1986 2 6 Verzerrte Wahrnehmung 3 Konfliktmanagement 3 1 Kontakthypothese 3 2 Erweiterter Kontakteffekt 3 3 Konfliktreduktion durch Revision der Kategoriengrenzen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKonfliktarten BearbeitenIn der Konfliktforschung werden mehrere Arten unterschieden Verteilungskonflikt Die Ziele der Parteien sind gleich aber stehen sich unvereinbar gegenuber Zielkonflikt Aufgrund unterschiedlicher Bewertung resultieren unterschiedliche Ziele Beurteilungskonflikt Die Wege zur Zielerreichung unterscheiden sich Rollenkonflikt Widerspruchlich empfundene Rollen Machtkonflikt Als ungleich empfundene Machtverteilung Informationskonflikt Unterschiedliche Information Wertkonflikt Unterschiedliche Wertvorstellung und WerthaltungDie Intergruppenkonflikte konnen unterschiedliche Ursachen haben Ressourcenknappheit Finanzen Informationen Ungleichgewicht der gegenseitigen Abhangigkeit eine Gruppe ist zu sehr von der anderen Gruppe abhangig Hohe Dominanz einer Gruppe Vorgesetzte Untergebene Konkurrierende Ziele Interessen Management Betriebsrat Unterschiede in der Wahrnehmung Benachbarte Gruppen arbeiten nach unterschiedlichen Regeln andere Arbeitszeit Qualitatskontrolle Kompetenzuberschneidungen Matrixorganisationen Reorganisationsmassnahmen Fusion PersonalabbauFaktoren BearbeitenVorurteile als Personlichkeitsmerkmal Bearbeiten Vorurteile sind in der Regel negative Einstellungen gegenuber allen oder den meisten Mitgliedern einer anderen Gruppe Eine mogliche Folge konnte die Feindseligkeit gegenuber anderen Gruppen sein Sundenbocktheorie Bearbeiten Carl I Hovland und Robert Sears beobachteten einen starken Zusammenhang zwischen der Verschlechterung der Wirtschaftslage und den Fallen von Lynchjustiz Aufgrund dieser Beobachtung entwickelten sie die Frustrations Aggressions Hypothese Diese besagt dass die Aggressionen sich meist nicht gegen den wirklichen Ausgangspunkt richten sondern auf leicht zugangliche Ziele umgelenkt werden Das konnen oft Mitglieder einer anderen Gruppe sein Dies kann wiederum zu Intergruppenkonflikten fuhren Dieser Zusammenhang konnte allerdings nie empirisch nachgewiesen werden Ausserdem muss die Frustration nicht zwingend zum Ausbruch der Aggression fuhren Auch die Annahme dass das Intergruppenverhalten hauptsachlich durch Emotionen bestimmt wird ist nicht plausibel Zielkonflikte Bearbeiten Geht ein Ziel zu Lasten einer anderen Person oder Gruppe so wird die Gruppe auch allein dieses Ziel unabhangig von der anderen Gruppe versuchen durchzusetzen Als Beispiel konnen die Verhandlungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern genommen werden wenn es darum geht das Gehalt oder den Lohn zu erhohen Theorie von Serif 1966 Bearbeiten Der Sozialpsychologe Muzaffer Serif formulierte 1966 eine Theorie fur das Intergruppenverhalten Diese besagt dass Intergruppeneinstellungen und verhalten von Gruppenmitgliedern ein objektives Interesse einer Gruppe gegenuber der anderen Gruppe widerspiegeln Entsteht durch das objektive Interesse ein Konflikt und kreuzen sich dadurch Interessen kommt es zu einem Wettbewerb der von Vorurteilen bis hin zu feindseligem Verhalten fuhrt Die Eigengruppe wird dabei immer als dominierend und besser im Vergleich zu der anderen Gruppe angesehen Theorie der sozialen Identitat von Tajfel und Turner 1986 Bearbeiten Aufbauend auf der Theorie von Sherif entwickelten Henri Tajfel und John C Turner die Theorie der sozialen Identitat die ebenfalls das Entstehen von Intergruppenkonflikten beleuchtet Grundlage dieser Theorie ist die Annahme dass Individuen nach einer positiven sozialen Identitat streben Das heisst dass die Gruppe zu der sie sich zugehorig fuhlen oder der sie zugeschrieben werden im Vergleich mit relevanten Fremdgruppen ein moglichst hohes Prestige haben soll Das soziale Zugehorigkeitsgefuhl wird manifestiert durch die Aufwertung und Bevorzugung der Eigengruppe und durch die bewusste Abgrenzung zu Eigenschaften der Fremdgruppe und Benachteiligung ihrer Angehorigen Konflikte zwischen den Gruppen entstehen vor allem wenn bestimmte Ressourcen Macht Wohlstand Ansehen umstritten sind 1 Verzerrte Wahrnehmung Bearbeiten Die Selbst Wahrnehmung einer Gruppe unterliegt verschiedenen Einflussen denen sich ein jeder nur schwer widersetzen kann Insbesondere in Intergruppenkonflikten also in bereits bestehenden Konfliktsituationen kommt es zu einer verzerrten Wahrnehmung Hier lassen sich nach Forsyth verschiedene Kernvorurteile festmachen 2 Ingroup Heterogenitat Die Selbstwahrnehmung findet als Individuen statt Die ganze Gruppe erscheint diversifiziert und komplex Outgroup Homogenitat Die rivalisierende bzw konkurrierende Gruppe erscheint aus der subjektiven Konkurrenzgruppensicht homogen z B im Verhalten und Auftreten Linguistik Das Verhalten der konkurrierenden Gruppe wird anders kommuniziert als das eigene Gleiche Handlungen konnen in diesem Fall z B negativer dargestellt werden Law of smaller numbers Das Verhalten und bestimmte Eigenschaften einzelner Mitglieder werden auf die ganze Gruppe ubertragen Bild der Vorurteile Vorurteile und falsche Ruckschlusse tragen zu einem falschen Bild der Outgroup bei Gruppenmeinung Die Meinung der Gruppe wird auf die einzelnen Mitglieder ubertragen unabhangig davon wie sie zustande gekommen sind Werden diese Vorurteile angesprochen und Gegenstand der professionellen Konfliktreduktion lassen sich Konflikte einfacher verstehen und Ausloser aber auch Verstarker festmachen Konfliktmanagement BearbeitenKontakthypothese Bearbeiten Die Kontakthypothese nach Gordon Allport besagt dass durch Kontakt von Mitgliedern unterschiedlicher Gruppen Vorurteile und Feindseligkeiten abgebaut werden Dieser Effekt ist aber an die Bedingung geknupft dass der Kontakt nur mit der Verbindung von Kooperation stattfindet 3 Es wurden bisher besonders gute Beobachtungen der Konfliktreduktion gemacht wenn es positivere Intergruppeneinstellungen gibt und der Kontakt mit typischen Fremdgruppenmitgliedern zustande kommt 4 Zudem haben Wissenschaftler herausgefunden dass die Kontakthypothese zu positiveren Intergruppeneinstellungen fuhrt wenn der Kontakt zwischen Mitgliedern verschiedener Gruppen zustande kommt die als typisch fur ihre Gruppe angesehen werden Die Kritik an der Kontakthypothese folgt aus demselben Argument des Grundgedankens der Hypothese Wenn Intergruppenkontakte einen Einstellungswandel erlauben dann lassen sich im Prinzip sowohl positive als auch negative Einstellungen generalisieren was bedeutet dass durch Kontakt auch die Situation verschlechtert werden konnte wenn die kooperative Begegnung fehlschlagt Erweiterter Kontakteffekt Bearbeiten Eine neue Weiterentwicklung der Kontakthypothese mit dem Namen Erweiterte Kontakteffekt sagt aus dass wenn einem Gruppenmitglied bekannt ist dass die ubrigen Gruppenmitglieder eine Freundschaft zu den Fremdgruppenmitgliedern pflegen das dazu beitragen kann dass Vorurteile gegenuber der Fremdgruppe abgebaut werden Eine Erklarung fur dieses Verhalten liegt darin dass die eigenen Gruppenmitglieder als Vorbilder angesehen werden und normative Informationen daruber liefern wie sie sich verhalten sollten Beispiele fur die Kontakthypothese Runder Tisch Workshops Integrativer Unterricht soziale WohnprojekteDie Kontakthypothese ist unter geeigneten Bedingungen erfolgreich Dabei wird zwischen funf Kriterien unterschieden Zum einen ist es sinnvoll dass Mitglieder der verschiedenen Gruppen Kooperation zulassen und bereit sind gemeinsam an einem Ziel kooperativ zu arbeiten Des Weiteren wird als grundlegend angesehen dass die Individuen einem gleichen Status angehoren und aus diesem Grunde ca gleichermassen befugt und gleichberechtigt sind um auf diese Art und Weise Konflikte gemeinsam abzubauen Zudem sollte die Situation des Kontakts so ausgelegt sein dass nicht nur oberflachliche Kontakte gefordert werden sondern diese tiefgrundig angelegt sind Insgesamt sollte in der Situation eine freundliche und hilfsbereite Stimmung herrschen Dazu kommt ausserdem dass Konflikte am besten durch Kontakte beglichen werden konnen wenn der Kontakt bzw die gemeinsame Aktivitat zu einem Erfolg fuhrt Konfliktreduktion durch Revision der Kategoriengrenzen Bearbeiten Die soziale Kategorisierung tragt mit dazu bei dass diskriminierendes Verhalten und Urteile ausgelost werden Auf Grundlage dessen sollen Konflikte reduziert werden indem sich Mitglieder verschiedener Gruppen dahingehend umdefinieren dass sie einer einzigen ubergeordneten Kategorie angehoren und so die vorherigen Fremdgruppenmitglieder als Mitglieder der eigenen Gruppe betrachtet werden Dabei zeigte sich dass die Beurteilung einer einzigen Gruppe besser war als die Beurteilung der vorherigen Fremdgruppe Eine weitere Moglichkeit Konflikte zu reduzieren ist soziale Kategorien so zu arrangieren dass sie sich uberschneiden Die Grundregel der Kategorisierung besagt dass die Diskriminierung in solchen uberkreuzten Situationen gegenuber den ursprunglichen Kategorien abnimmt Literatur BearbeitenErika Regnet Konflikte in Organisationen Formen Funktion und Bewaltigung Gottingen Stuttgart 1992 Muzafer Sherif B White H O J Jack Status in experimentally produced groups In American Journal of Sociology 60 1955 S 370 379 Wolfgang H Staehle Management 8 Auflage Munchen 1999 Charles Stangor Social Groups in Action and Interaction Chapter 13 Cooperation and Conflict Between Groups 2004 S 311 334 Henri Tajfel John Turner The Social Identity Theory of Intergroup Behavior In Stephen Worchel William Austin Psychology of Intergroup Relations Nelson Hall Publishers Chicago 1986 S 7 24 Heinrich Wottawa Iris Gluminski Psychologische Theorien fur Unternehmen Gottingen 1995 Weblinks BearbeitenWas ist ein Konflikt Bundeszentrale fur politische Bildung Einzelnachweise Bearbeiten Henri Tajfel John C Turner The Social Identity Theory of Intergroup Behavior In Stephen Worchel William Austin Hrsg Psychology of Intergroup Relations Nelson Hall Chicago 1986 S 7 24 Intergroup Relations In Donelson R Forsyth Group Dynamics Brooks Cole Belmont 1999 S 375 408 Kapitel 13 R Brown Beziehungen zwischen Gruppen In W Stroebe K Jonas M Hewstone Hrsg Sozialpsychologie 4 Auflage Springer Berlin 2002 ISBN 3 540 42063 0 S 537 576 Gordon Allport The Nature of Prejudice 1971 Originaltitel The Nature of Prejudice 1954 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Intergruppenkonflikt amp oldid 226018216