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Die Ingelrii Gruppe besteht aus etwa 20 bekannten 1 mittelalterlichen Schwertern aus dem 10 bis 12 Jahrhundert mit tauschierter Klingeninschrift INGELRII Sie ist vergleichbar mit der alteren wesentlich besser belegten Ulfberht Gruppe 9 bis 11 Jahrhundert etwa 170 bekannte Exemplare Zeichnungen zweier Schwerter der Ingelrii Gruppe nach Anders Lorange Den yngre jernalders svaerd 1889 Oben das in der Isac bei Nantes gefundene Schwert datiert auf das 10 Jahrhundert mit Klingeninschrift nach Lorange INGELRED FIT Unten das in der Fyris bei Uppsala gefundene hochmittelalterliche 11 oder 12 Jahrhundert Schwert mit Inschrift INGEL AH und charakteristischem Ornament auf der Ruckseite der Klinge Inschriftenschwerter BearbeitenDie Inschriften Ingelrii und Ulfberht werden als Namen von Klingenschmieden gedeutet 2 also eine Herstellerangabe die aber wahrend mehr als 200 Jahren weit uber die Lebenszeit der ursprunglichen Namenstrager als eine Art Qualitatsmarke weiterverwendet wurde Im Vergleich zu den Ulfberht Inschriften sind die Ingelrii Inschriften im Allgemeinen besser lesbar und erscheinen ohne Kreuzzeichen 1 Peirce 2002 deutet das Auftreten der Ingelrii Klingen im 10 Jahrhundert als die Grundung eines Konkurrenzunternehmens zur Ulfberht Schmiede Es stammen allerdings nicht alle Stucke aus einer einzigen Werkstatt anscheinend wurden qualitatvolle Namen auch imitiert bzw gefalscht 3 Inschriften auf Schwertern wurden aufgebracht indem man sie mit einem Stichel aushob und tauschierte Dazu wurden andersfarbige Metalldrahte hineingehammert und die Oberflache anschliessend verschliffen Vergleichbar sind die Gicelin Schwerter des Hochmittelalters drei Schwerter mit Varianten der Inschrift GICELIN ME FECIT 4 nebst einigen anderen me fecit Inschriften aus dem Hochmittelalter wie BENNO ME FECIT Fund aus der Schwinge bei Stade oder NISO ME FET Individuelle Ingelrii Schwerter BearbeitenBeispiele von Ingelrii Schwertern sind Statens Historiska Museum Stockholm ein Schwert aus dem fruhen 10 Jahrhundert gefunden in Sigridsholm nordlich von Stockholm Die Inschrift INGRLRIIMEFECIT etabliert den Eigennamen Ing e lrii als Herstellerangabe 5 Das Schwert von Flemma Norwegen Inschrift INGELRIH FECIT 6 Ein Schwert aus dem 10 Jahrhundert gefunden in der Isac bei Nantes in Privatbesitz Inschrift INGELRED oder INGELRII 7 gefunden in London in der Themse bei Temple Inschrift INGELRII 3 British Museum 1856 7 11404 London gefunden in der Themse bei Kings Reach 10 oder 11 Jahrhundert Knauf Petersen Typ Z Inschrift INGELRII 8 British Museum 1891 09 05 3 London gefunden in der Themse bei Kew datiert auf das 10 Jahrhundert Lange 75 3 cm Knauf Petersen Typ Q Auf der Vorderseite der Klinge die Inschrift INGELRII die Ruckseite der Klinge war auch beschriftet nun aber kaum lesbar versuchsweise gelesen als SITANBI oder IBNATIS 9 London Museum A2373 gefunden in der Themse bei Vauxhall Wandsworth Reach Lange 88 2 cm Klinge 74 2 cm Inschrift INGELRII 10 Kelvingrove Art Gallery and Museum Glasgow A 1966 17 10 Jahrhundert Lange 70 0 cm Gewicht 1 060 kg Inschrift INGELRII 11 Statens Historiska Museum Stockholm ein Schwert aus dem 11 oder 12 Jahrhundert gefunden in der Fyris bei Uppsala mit schwer leserlicher Inschrift INGEL AH und charakteristischer Ornamentik auf der Klingenruckseite Das gut erhaltene Schwert aus dem Teufelsmoor Niedersachsen datiert auf das 11 Jahrhundert Niedersachsisches Landesmuseum Hannover Lange 83 cm Inschrift INGELRII 12 Schwert aus Marin Kanton Neuenburg Schweizerisches Landesmuseum Inschrift INGELRII Ein in der Nahe von Dresden gefundenes Schwert tragt auf der einen Seite der Klinge die Inschrift INGELRII auf der anderen HOMODEI viz homo dei eine Bezeichnung fur Kreuzfahrer 1 Ein exzeptionelles Beispiel gefunden bei Wisbech tragt auf der einen Seite der Klinge die Inschrift INGELRII und auf der anderen Seite die Inschrift ULFBERHT 13 Bayerisches Nationalmuseum Munchen gefunden in der Donau nahe Hilgartsberg Quellen Bearbeiten a b c R Ewart Oakeshott The Archaeology of Weapons 1960 S 145 Ulfberht ist ein gut belegter frankischer Name Forstemann Altdeutsches Namenbuch s v Vulfbert belegt seit dem 8 Jahrhundert Ingelrii dagegen scheint eine verderbte Form eines Namens in Ingel Engil zu sein Forstemann Altdeutsches Namenbuch s v Angil interpretiert als Ingelred der Name des Waffenschmieds in Jahresbericht Schweizerisches Landesmuseum Zurich Band 19 1910 Lorange 1889 fuhrt allerdings zum Vergleich den Namen eines Munzmeisters des Konig Ethelred r 978 1013 4 an belegt INGELRI bzw INGLRI Ein Munzmeister der mit INGELRIES signiert ist bereits zur Regierungszeit von Eadgar 959 975 belegt Pagan Edgar King of the English 2014 S 202 Der angelsachsische Name wird interpretiert als Ingalric Martin Biddle Winchester Studies 8 The Winchester Mint And Coins and Related Finds from the Excavations of 1961 71 Oxford 2012 S 582 P Dalton in Rulership and Rebellion in the Anglo Norman World c 1066 c 1216 Essays in Honour of Professor Edmund King Ashgate Publishing Ltd 2015 S 42 a b Peirce 2002 S 8 J Schwietering Meister Gicelin Zeitschrift fuer historische Waffenkunde 7 1915 1917 Fund aus dem Sigridsholmssjon Gemeinde Sigtuna heute am ostlichen Ende der Piste 08 26 des Flughafens Stockholm Arlanda Peirce 2002 S 8 Historiskt geografiskt och statistiskt Lexikon ofver Sverige Volume 6 S 70 T Petersen Aarsskrift for Nordmar Historielag 1925 S 31 H E Davidson 1998 The Sword in Anglo Saxon England Its Archaeology and Literature p xviii xx Boydell amp Brewer Ltd INGELRED nach Lesung von Wegeli 1904 mit Abbildung spater auch zitiert als INGELRII Ewart Oakeshott The Sword in the Age of Chivalry 1964 S 27 Fig 5 britishmuseum org Peirce 2002 S 80 David M Wilson Some neglected late Anglo Saxon swords Medieval Archaeology 9 1965 S 52 glasgowmuseums com Gefunden wohl um die Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert zwischen Worpswede und Adolphsdorf im Teufelsmoor im Landkreis Osterholz in Niedersachsen die Fundsumstande sind aber unbekannt Erwerb durch das Landesmuseum in Hannover 1933 Gesamtl Die breite Klinge endet flachbogenartig und tragt auf jeder Seite eine flache Mittelrinne Die Griffangel war ursprunglich mit einem Griff aus organischem Material verkleidet Aufgesetzt sind eine breite gerade Parierstange und ein dicker in etwa linsenformiger Knauf beide aus Eisen Auf der Vorderseite tragt die Klinge die tauschierte Inschrift INGELRII auf der Ruckseite die typischen symmetrischen schriftahnlichen Balkenornamente G Jakob Friesen Ein hochmittelalterliches Schwert mit Inschriften aus dem Teufelsmoor In Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Bd 31 Das Elb Weser Dreieck III Exkursionen Bremerhaven Cuxhaven Worpswede 1976 The Archaeological Journal 124 125 Royal Archaeological Institute 1968 S 179 H E Davidson 1998 The Sword in Anglo Saxon England Its Archaeology and Literature p xviii xx Boydell amp Brewer Ltd Roger Lecoq Les epees Ingelrii Histoire medievale 41 Mai 2003 10 11 Peirce Ian G 2002 Swords of the Viking Age p 80 Boydell Press Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ingelrii amp oldid 225756303