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Im Osten nichts Neues mit dem Untertitel Das Buch d Krieges wie er war ist ein Erfahrungsbericht aus dem Ersten Weltkrieg geschrieben von Carl August Gottlob Otto Das Buch erschien 1929 erstmals beim Sanitas Verlagshaus in Zirndorf Nurnberg und in Leipzig bei R Gieglers Buchhandlung in einem Umfang von 302 Seiten In diesem Jahr kam auch Erich Maria Remarques Roman Im Westen nichts Neues heraus Inhaltsverzeichnis 1 Titel 2 Inhalt 3 Folgerungen 4 Kritik 5 Ausgabe 6 EinzelnachweiseTitel BearbeitenDer Autor erzahlt im Prasens im Stil eines Ich Erzahlers und wendet sich durch zahlreiche direkte Anreden an die Leser wodurch die Fiktion deutlich wird Der Titel des Buches spielt auf eine standig wiederkehrende Formel in den amtlichen Kriegsberichten von der Front an In seinem Buch versucht der Autor diese Leerstelle in der amtlichen Verlautbarung mit Stoff aus dem Leben der Soldaten an der Front zu fullen Er wahlt anders als Remarque nicht die Form des Romans mit allen Moglichkeiten fiktionaler Darstellung und emotionaler Aufladung sondern die eines dokumentarischen Sachberichts in dem die Kampfbilder und Kriegsgeschehnisse die Leiden und Muhsale der Soldaten wie sie sich taglich an vielen Schauplatzen zugetragen haben sachlich beschrieben werden Durch detaillierte Beschreibung von allen Aspekten der Kriegsmaschinerie mit ihren Grausamkeiten und Entartungen der psychischen und physischen Belastungen der einzelnen Soldaten ihrer Entbehrungen Leiden und Verrohung durch den Krieg entsteht ein lebendiges Bild von den unendlichen sich immer wiederholenden Schrecken des Krieges Inhalt BearbeitenIn das Zentrum des Buchs ruckt der Autor exemplarisch einen Soldaten und dessen Erlebnisse wobei es offenbleibt ob das Buch autobiographische Elemente enthalt Der Soldat meldet sich freiwillig wird ausgebildet kommt an die Westfront wird an die Ostfront transportiert wird verwundet kommt wieder an die Ostfront erlebt die Revolution und die Zeit nach der Revolution Der Handlungsstrang fuhrt aber nicht dazu dass das Werk wie ein Roman erscheint es ist eher eine Aneinanderreihung von Themen die nacheinander angegangen werden Angesprochen werden Einberufung Ausbildung Schutzengraben Feldpost Eisernes Kreuz Patrouillen Nahkampf Schlachtfeld Lebensmittel Lause Erfrierungen Verwundete Tote krank spielen Etappe Erpressung G V garnisonsverwendungsfahig Selbstverstummelung Frauen Krankenschwestern unterlassene Hilfeleistung Sterbehilfe Fronturlaub Geisterbeschworung Salz uneheliche Kinder Fraternisierung Selbstmord Kommandos Fernsprechtruppe Fliegerbomben Amputationen Homosexualitat Schrapnells Giftgas Atheismus Dum Dum Geschosse Schlaf Hunger Liebe Osterreicher Impotenz Impfung Todesahnung Sturmangriff Tanks Exekutionen Karbid Zufall Kriegslist Patrioten Gruppen Diebe Leichenfledderer Betrug Hunger Vorboten der Revolution Spionin Kriegskoller schlechte Verpflegung Revolution Kriegsende Gegen Ende des Buches kommt der Soldat zu der Meinung dass es diejenigen besser getroffen hatten die im Krieg gefallen sind Die Uberlebenden hatten nicht den Dank des Vaterlandes bekommen sondern seien in mehrfacher Hinsicht nach dem Krieg benachteiligt gewesen So hatten sie jahrelang nichts erreicht ihr Leben verschwendet die Konkurrenten um Arbeitsplatze seien nun junger und billiger fur ein normales Leben seien sie nicht mehr tauglich Otto schliesst den Erfahrungsbericht mit den Worten Das ist eine nicht abzuleugnende Folge des verlorenen Krieges Unsere Jahrgange sind die Opfer uber deren Leichen besonders die Generationen nach uns Jahrzehnte lang gehen werden Folgerungen BearbeitenOtto leitet sein Werk ein mit den Worten In dem Werk sind keine besonderen Daten genannt um nicht nur ein einseitiges Interesse von datlich festgelegten Ereignissen zu erwecken Darauf kommt es auch gar nicht an Der Inhalt des Buches bezieht sich auf alle Kriegsschauplatze des Weltkrieges Kampfbilder und Kriegsgeschehnisse wie hier geschildert haben sich zu gleicher Zeit taglich an hunderten Stellen aller Kriegsschauplatze abgespielt Tendenzlos soll hierdurch das Bild des Krieges vermittelt werden wie er wirklich war Nach dem Erfahrungsbericht spekuliert Otto uber den nachsten zukunftigen Krieg Hier prognostiziert er dass Giftgas eine bedeutendere Rolle als im Ersten Weltkrieg spielen wird Kritik BearbeitenIn einer Dissertation zu kriegskritischen Texten heisst es dass das Buch durchaus an den Erfolg von Remarques Roman anknupfen wollte Weiter heisst es Einfachste Dinge des militarischen Lebens werden erklart und Figuren und Probleme sind schematisch bzw typisierend angelegt Der zentrale Konflikt zwischen faktischer Kriegsaffirmation und innerer Distanz zum Krieg ist allerdings weitgehend entscharft der Protagonist wird fast ausschliesslich als Opfer des ubermachtigen Systems Militar gezeigt Die Darstellung uberrascht nur durch ihren Anhang in dem ein Gaskrieg bzw chemischer Krieg thematisiert wird Weitaus deutlicher als Remarque bedient Otto den Mythos von der verlorenen Generation 1 Ausgabe BearbeitenCarl A G Otto Im Osten nichts Neues Das Buch des Krieges wie er war 1929 Einzelnachweise Bearbeiten Haretiker I Kriegskritische Texte Memento vom 18 Juli 2014 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Im Osten nichts Neues amp oldid 222308510