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Ijen fruhere Schreibweise Idjen ist der Name eines Vulkankomplexes in Jawa Timur der ostlichsten Provinz der indonesischen Insel Java Am bekanntesten in diesem riesigen Komplex dessen Basisdurchmesser 75 km betragt ist der von kahlen Wanden eingeschlossene Kratersee Kawah Ijen der von manchen Geologen und Mineralogen als das grosste Saurefass der Erde bezeichnet wird und auch der grosste ubersauerte See der Welt ist 1 Mit seinem saurehaltigen turkisfarbigen Wasser und seiner heftig dampfenden Solfatare ist er ein zwar eindrucksvolles aus Sicherheitsgrunden aber nicht immer frei zugangliches Touristenziel IjenKratersee des IjenHohe 2769 m 1999 Lage Insel Java IndonesienKoordinaten 8 3 29 S 114 14 31 O 8 0580555555556 114 24194444444 2769 Koordinaten 8 3 29 S 114 14 31 OIjen Indonesien Typ SchichtvulkanLetzte Eruption 1999Erstbesteigung 1789 In sudwestlicher unmittelbarer Nachbarschaft erhebt sich der 3332 m hohe Schichtvulkan Gunung Raung Inhaltsverzeichnis 1 Sprachliche Hinweise 2 Geografie 2 1 Das Ijen Hochland 2 2 Der Ijen Vulkan 2 2 1 Geschichte der Ausbruche erste Besuche von Wissenschaftlern 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseSprachliche Hinweise BearbeitenDie Karten und Profilansichten sind teilweise in der niederlandisch indischen Kolonialzeit entstanden Das niederlandische oe entspricht dem heutigen u Koekoesan Kukusan Goenoeng Gunung Raoeng Raung dj entspricht dem heutigen j Das Dorf Jambu am Sudhang des Merapi in dessen Nahe sich ein Observatorium befindet ist auf der Karte des Ijen Gebirges mit dem Namen Djamboe eingezeichnet In der Nachkolonialzeit wurde j in y geandert Beispiel Banjoepoetih Banyuputih indonesisch Gunung Berg Geografie Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte von Java mit Kennzeichnung der Lage des Ijen Vulkankomplexes Die prahistorische Trummerlawine am Gunung Raung nach einer Skizze im Catalogue of the active Volcanoes of Indonesia von Neumann van Padang S 156 nbsp Massstabsgerecht ohne Uberhohung gezeichnete Ansichten des Ijen Gebirges aus verschiedenen Richtungen Die obere Ansicht zeigt das Gebirge von Norden Unter dem Namen G Kendeng ist der Durchbruch des Banyuputih zu erkennen In der Mitte eine Ansicht von Suden Die untere Ansicht zeigt das Gebirge von Westen Der Bereich doorsnede stellt einen Langsschnitt durch die Schlucht des Banyuputih dar In De Geologie en Geomorphologie van den Idjen von G L L Kemmerling 1921 nbsp Blick aus Sudosten von Banyuwangi auf das Ijen Gebirge gezeichnet von Emil Stohr im Oktober 1858 Links in grosser Entfernung der breite Gipfel des 3332 m hohen Gunung Raung mit seinem riesigen Krater hinter dem im Nordosten die Spitze des 2950 m hohen Gunung Suket emporragt Es folgen nach Osten der Gunung Pendil 2200 m der Gunung Rante 2644 m der mit einer Rauchwolke gekennzeichnete Gunung Ijen 2386 m und als ostlicher Eckpfeiler der Gunung Merapi 2799 m auf dessen Osthang die Spuren des Bergsturzes von 1792 zu erkennen sind Veroffentlicht in Die Provinz Banjuwangi in Ost Java mit der Vulkangruppe Idjen Raun Reiseskizzen von Emil Stohr Frankfurt a M Christian Winter 1874 nbsp Satellitenaufnahme der NASA vom 9 September 2014 Wie ein turkis farbiger Edelstein leuchtet der Ijen Kratersee Links der vegetationslose Gipfel des Raung nbsp Ijen und Umgebung nbsp Reliefkarte des Ijen Massivs nbsp Ijen Gebirge nbsp Orografisch hydrografische Skizze des Ijen Plateaus mit Darstellung der sekundaren prahistorischen Vulkane Fahrstrassen und Kaffeegarten nach dem Stand von 1930Das Ijen Hochland Bearbeiten Von einem ursprunglichen wahrscheinlich im Jungpleistozan entstandenen Zwillingsvulkan dessen Hohe von dem niederlandischen Vulkanologen Georg Laure Luis Kemmerling auf 4000 m geschatzt worden ist blieb nach dessen Einsturz eine ellipsenformige Caldera ubrig die mit einem Durchmesser von bis zu 16 Kilometern eine der grosseren Calderen der Erde ist Etwa 80 Kubikkilometer vulkanische Asche und Bims wurden bei diesem Einsturz ausgeworfen sie bilden eine 100 bis 150 m dicke Schicht die sich uberwiegend auf den nordlichen Aussenhangen der Caldera abgelagert hat Spatere vulkanische Aktivitaten haben dazu gefuhrt dass diese Caldera nur noch zum Teil vorhanden ist Fast vollstandig erhalten ist der nordliche halbkreisformige Calderarand das bis zu 1717 m hohe Kendeng Gebirge durch dessen Mitte sich der Banyuputih Fluss eine schwer zugangliche teilweise uber 500 m tiefe Schlucht gegraben hat und die nordliche Halfte des Calderabodens das von etwa 900 m bis 1500 m nach Suden ansteigende Ijen Hochland Die tiefste Stelle dieses Hochlands liegt in 850 m Meereshohe in der Nahe der Ortschaft Blawan In dieses mit Tuffen und losen Auswurfen bedeckte vulkanische Plateau haben sich die Flusse tief eingegraben Am bedeutendsten ist der saurehaltige Banyupahit Bitteres Wasser der den Kratersee Kawah Ijen entwassert Sowohl der Banyupahit als auch seine Zuflusse der bei Blawan von links kommende Kali Sat und der etwas weiter unterhalb von rechts kommende Kali Sengon haben schluchtartige bis zu 200 Meter tiefe Taler mit teilweise senkrechten Wanden ausgewaschen Geloste Mineralien aus heissen Quellen am Kali Sengon und am Banyupahit verleihen dem saurehaltigen Wasser durch chemische Reaktionen eine milchig helle Farbe weshalb der Banyupahit ab hier den Namen Banyuputih Weisser Fluss erhalten hat Abgebrochene Lavaschichten werden durch Wasserfalle uberwunden Ein solcher Wasserfall des Banyuputih unmittelbar vor seinem Durchbruch durch das Kendeng Gebirge hat den Boden der ursprunglich horizontalen Caldera in etwa 780 m Meereshohe aufgeschlossen Der gegenwartige Anstieg des Calderabodens nach Suden wurde von mehreren sekundaren Vulkanen aufgeschuttet deren Ringwalle und Kegel das Landschaftsbild des sudlichen Ijen Hochlands pragen Die sudliche Halfte der ursprunglichen Caldera wurde unter einer Vulkanreihe begraben die auf einer ost westlich verlaufenden Bruchlinie entstanden ist Der bedeutendste in dieser Reihe ist der Ijen Merapi ein Zwillingsvulkan auf dem Ostrand der Caldera Der altere 2799 m hohe Stratovulkan Gunung Merapi nicht zu verwechseln mit dem hochaktiven Merapi in Mitteljava ist erloschen Auf seiner Westflanke befindet sich der tatige 2386 m hohe Gunung Ijen mit dem Kratersee Kawah Ijen Der Ijen Vulkan Bearbeiten nbsp Gipfelregion des Zwillingsvulkans Ijen Merapi Die Tiefenlinien im See verandern sich bei jedem Ausbruch und besitzen deshalb keinen zuverlassigen Informationswert nbsp Kawah Ijen mit Schwefelablagerungen gelb nbsp nbsp Die Oberflache des Ijen in 3D animiert nbsp Blick vom oberen Ijen Plateau nach Osten Dampfwolken steigen aus dem Kawah Ijen der im Hintergrund vom erloschenen Gunung Merapi uberragt wird Juli 2006 nbsp Blick von Osten uber den Kawah Ijen nbsp Blaue Schwefel Flammen in der Caldera des IjenDie Hauptattraktion des Ijen Komplexes ist der Krater des Gunung Ijen mit dem weltbekannten See Kawah Ijen Dieser Krater weist zwischen dem westlichen und ostlichen Teil grosse morphologische Unterschiede auf Im Westen reichen die Rippen auf den ausseren Hangen des Vulkans bis zum Rand des Kraters was die Erosion des westlichen Rands beschleunigt hat Im Norden Osten und Suden enden die Rippen unterhalb des Kraterrands der hierdurch eine wesentlich hohere Stabilitat besitzt und einen gut erhaltenen ringsum annahernd gleich hohen Ringwall darstellt Daruber hinaus bestand der westliche Teil aus Produkten die den erodierenden Kraften wenig Widerstand geleistet haben Der aus festerem Material bestehende ostliche Teil wird dagegen zusatzlich von zwei alteren Kraterwallen und vom benachbarten Merapi unterstutzt Hinzu kommt eine mehrfache Verlagerung des Ausbruchspunktes Die alteste Baueinheit wurde auf den Karten Zwillingsvulkan Ijen Merapi und Kawah Ijen mit K3 bezeichnet Dieser Krater ist nur noch als ein schmales Plateau auf dem Sudhang des Vulkans zu erkennen Danach wurde K3 uberlagert vom Krater K2 im ostlichen Teil des heutigen Kraters Die jungste Baueinheit ist der Krater K1 und hier insbesondere die Hange im westlichen Teil zu beiden Seiten des Uberlaufs des Sees Das hat dazu gefuhrt dass der westliche Kraterrand weitgehend zerstort wurde und der Uberlauf des Kratersees sich hier befindet Die Zerstorung dieses Randes erfolgte jedoch nicht nur durch Erosion sondern auch durch einen Lavastrom der nicht nur in einem grossen kuppelformigen Pfropfen links hinter dem Uberlauf zu sehen ist sondern an vielen Stellen auch weiter abwarts noch nachgewiesen wurde und durch phreatische Eruptionen die einen Teil des Kratersees ausgeworfen haben Die dabei entstandenen Schlammstrome Lahare haben die Bresche im westlichen Rand vertieft und das Niveau der Oberflache des Sees auf die gegenwartige Hohe von 2148 m uber dem Meeresspiegel reduziert Deutlich sind noch die Spuren des Lahars von 1817 zu erkennen der langs des Banyupahit dem Oberlauf des Banyuputih das Ijen Plateau uberflutet hat durch die Schlucht des Banyuputih im Nordrand der Caldera in die Kustenebene stromte und ostlich der Stadt Asembagus facherartig wie ein Delta in das Meer geflossen ist Der im Ijen Krater eingebettete See Kawah Ijen ist 960 m lang 600 m breit und bis zu 200 m tief Seine Oberflache betragt 41 Hektar Deutliche Zusammenhange bestehen zwischen den unterschiedlichen Niederschlagsmengen der Hohe des Seespiegels und der Wassertemperatur Zwischen der trockenen Jahreszeit von Mai bis Oktober und der feuchten Jahreszeit von November bis April differiert die Hohe des Seespiegels um bis zu vier Meter Demzufolge schwankt auch das Volumen des Sees von 32 Millionen bis etwa 36 Millionen Kubikmeter Die intensive blau grune Farbe des Kawah Ijen wird hervorgerufen durch seinen hohen Gehalt an Alaun Schwefel und Gips Der Alaungehalt wird auf uber 100 000 Tonnen geschatzt Das Wasser dieses Sees ist extrem sauer Analysen in den Jahren 2005 und 2006 haben im See einen pH Wert unter 0 3 im Abfluss Banyupahit 0 4 bis 0 5 festgestellt Zuflusse mit neutralem Wasser erhohen den pH Wert bis zum Durchbruch des Banyuputih im nordlichen Calderarand je nach Wasserfuhrung auf 3 0 bis 3 5 Die Temperatur des Seewassers unterliegt starken Schwankungen Langfristig wurde eine steigende Tendenz festgestellt Im Oktober 2000 wurden 32 C in den Folgejahren 35 C bis 45 C gemessen Der bisher hochste Wert betragt 48 1 C gemessen am 13 Juli 2004 Stand November 2007 Fast immer entwickeln sich Dampfschwaden auf dem See da die Wassertemperatur hoher als die Lufttemperatur ist Am Sudostufer des Sees befindet sich eine der aktivsten Solfataren der Erde die mit 190 bis 240 C heissen Fumarolen die bedeutendste Schwefelansammlung Indonesiens mit bis zu 8 Meter dicken Schwefelbanken abgelagert hat Im Jahre 1968 fand die offizielle Eroffnung einer Schwefelmine statt Schwefeldampfe werden durch ein ausgeklugeltes System von etwa 10 m langen und 50 cm dicken Rohrleitungen zu tiefer liegenden Entnahmestellen geleitet wo der Schwefel als 110 bis 120 C heisse zahflussige orange bis rotfarbige Masse austritt und erst nach Abkuhlung sich in ein leuchtendes Gelb verwandelt Arbeiter aus der lokalen Bevolkerung brechen mit Eisenstangen den Schwefel ab Trager befordern die abgebrochenen Stucke mit zwei Bambuskorben innerhalb von zwei Stunden auf den 200 m hoher liegenden Kraterrand und in Folge von dort mit mehreren von einem wohlhabenden Indonesier gespendeten Handwagen zu Tal 2 Bis zu sechs Tonnen Schwefel werden auf diese muhsame Weise taglich zu einer Sammelstelle getragen eine Menge die taglich von der Solfatare wieder ausgeglichen wird Durch Uberhitzung entzundet sich gelegentlich der Schwefel von selbst und fliesst als hellblau brennender Strom in den See dessen Leuchtkraft insbesondere im Dunkel der Nacht ein mystisch anmutendes Schauspiel bietet Der Schwefelabbau ist einer der Schauplatze des Dokumentarfilms Workingman s Death von Michael Glawogger aus dem Jahr 2005 in dem unmenschliche Arbeitsbedingungen thematisiert werden Fruher floss nach heftigen Regenfallen das saurehaltige Wasser des Kawah Ijen uber die Bresche im westlichen Kraterrand vereinigte sich auf dem Ijen Plateau mit den Zuflussen des Banyupahit stromte mit dem Banyuputih durch die Schlucht im nordlichen Calderarand und richtete grosse Schaden in der von Reisfeldern und Zuckerplantagen bestandenen nordlichen Kustenebene an Im Jahre 1921 hat man in den Uberlauf des Kawah Ijen eine Schleuse gebaut die das eigenmachtige Abfliessen des sauren Wassers verhindert Die Mauern dieser Schleuse bestehen aus Schwefelblocken da andere Baumaterialien dem sauren Wasser nicht standhalten Des Weiteren wurden alle Bewasserungsableitungen des Banyuputih mit Schleusen versehen Ubersteigt der Seespiegel ein kritisches Niveau werden die Schleusen des Banyuputih geschlossen Im Falle eines grosseren phreatischen Ausbruchs sind jedoch diese Schutzmassnahmen wirkungslos Die im November 1936 herabgeflossenen Lahare konnte die Schleuse am Kawah Ijen nicht aufhalten Die Quelle des Abflusses des Kawah Ijen des Banyupahit befindet sich talabwarts unterhalb dieser Schleuse hier hat sich das saure Wasser des Sees durch den Aschenmantel des Vulkans einen unterirdischen Lauf gebahnt Geschichte der Ausbruche erste Besuche von Wissenschaftlern Bearbeiten 1792 verursachte ein vulkanisches Erdbeben einen Bergsturz auf dem Osthang des Merapi der mit vernichtender Gewalt uber die ostliche Kustenebene hinwegfegte und nordlich von Banyuwangi das Meer erreichte Die alteste Uberlieferung eines phreatischen Ausbruchs des Ijen datiert aus dem Jahre 1797 verzeichnet in Thomas Horsfields mineralogischer Karte von Java Der Name des Berges wurde irrtumlich mit Tashem angegeben Die ersten Europaer die den Kraterrand erreichten waren im Jahre 1789 der Kommandant des Forts Utrecht in Banyuwangi Clemens de Harris und ein Begleiter von dem anstelle seines Namens nur die fur einen lange in Niederlandisch Indien gedienten Europaer gebrauchliche Bezeichnung Oudgast uberliefert ist Aus den Erzahlungen dieses Oudgastes geht hervor dass die beiden Manner an der Sudostseite des Kraters mit Hilfe von Rotangtauen bis zum Ufer des Sees in der Nahe der Solfataren hinabgestiegen sind In ihrem in vielerlei Hinsicht widerspruchlichen Bericht veroffentlicht im Oktober 1820 im Mitteilungsblatt Bataviasche Courant ist nur der letzte Satz von Bedeutung Seit 1790 wird der gesamte Schwefel der in den Pulvermuhlen in Semarang und Batavia verarbeitet wird aus dem Idjen geholt Am 20 September 1805 besuchte der franzosische Botaniker Jean Baptiste Leschenault de La Tour den Ijen Bis auf den hochsten Kraterrand war der Berg mit uppigem Waldwuchs bedeckt und selbst an den steilen Innenwanden des Kraters zogen sich Gebusche mit Farnkrautern bis auf den Grund hinab Nur in der Sudwestecke des Grundes befand sich ein grunlich weisser See mit dampfend heisser Oberflache Drei Viertel des Grundes war mit heisser Asche bedeckt und aus Spalten und Lochern entwichen Schwefeldampfe 1806 untersuchte der amerikanische Naturforscher Thomas Horsfield den Ijen Er bestatigte im Wesentlichen die Beobachtungen seines Vorgangers und untersuchte als Erster den Abfluss des Sees Elf Jahre spater vom 24 Januar bis zum 18 Februar 1817 flossen Lahare nicht nur uber das Ijen Hochland sondern auch nach Osten in Richtung Banyuwangi ab die Zahl der dabei ums Leben gekommenen Menschen ist nicht bekannt Die Vegetation wurde bis 600 m unterhalb des Gipfels vernichtet Vier Jahre spater fand der deutsche Botaniker Kaspar Georg Karl Reinwardt den Berg noch vollig kahl wahrend Franz Wilhelm Junghuhn im Jahre 1844 Gras und Strauchwerk und sogar bis 16 m hohe Kasuarinen an den Aussenhangen antraf nbsp Ruine des Pondok Bunder runde Hutte erbaut in den 1930er Jahren als Beobachtungs station zur Sicherung der Bewasserung im Art deco Stil in der Nahe des Ijen Sees Ende Februar bis Mitte Marz 1917 schien der See zu kochen Schlamm wurde 8 bis 10 m uber die Seeoberflache geworfen 1921 und 1923 fanden Gasausbruche statt Bei einem weiteren heftigen phreatischen Ausbruch vom 5 bis 25 November 1936 stromten Lahare mit ahnlicher Heftigkeit wie im Jahre 1817 zu Tal Die Vegetation wurde dabei so nachhaltig vernichtet dass der Kraterrand des Ijen bis heute kahl geblieben ist Als Folge dieses Ausbruchs wurde eine noch heute als Ruine erhaltene Beobachtungsstation Pondok Bunder runde Hutte erbaut die mit 3 Mann besetzt war 1952 wurde kochender Schlamm und Schwefel aus dem See geschleudert die dabei entstandene Dampfwolke war uber 1 000 Meter hoch Am 13 April 1962 stiegen Gasblasen mit giftigem Kohlendioxid und Schwefeldioxid bis 10 m Durchmesser im See empor Funf Tage spater wallte das Wasser 10 Meter hoch und anderte seine Farbe 1976 erstickten bei einem Gasausbruch 49 von 50 Schwefelarbeitern 1989 starben weitere 25 Schwefelarbeiter Vom 16 bis 28 Marz 1991 fanden Erderschutterungen statt erneut wallte das Wasser auf und anderte seine Farbe Ahnliche Eruptionen mit giftigen Gasausbruchen ereigneten sich 1993 1994 1997 und 1999 Der Vulkan gilt als so unberechenbar dass Gefahrenzonen von 8 und 12 Kilometern Durchmesser festgelegt worden sind Mogliche Bahnen von Glutwolken und Laharen verlaufen weit uber diese Gefahrenzonen hinaus bis in die nordlichen und ostlichen Kustenebenen Auf dem Sudhang des Merapi in der Nahe des Dorfes Jambu wird der Ijen von einem Observatorium uberwacht das seit 1991 eine zunehmende Aktivitat mit Erderschutterungen und Gasausbruchen registriert Siehe auch BearbeitenListe von Vulkanen in IndonesienLiteratur BearbeitenFranz Wilhelm Junghuhn Java seine Gestalt Pflanzendecke und innere Bauart Leipzig Arnoldische Buchhandlung 2 Band 1854 1 Auflage und 1857 unveranderte 2 Auflage S 691 721 Von S 707 bis 710 eine ausfuhrliche Beschreibung des 1817 stattgefundenen Ausbruchs des Ijen Emil Stohr Die Provinz Banjuwangi in Ost Java mit der Vulkangruppe Idjen Raun Reiseskizzen Frankfurt a M Christian Winter 1874 In Abhandlungen der Senckenberg schen naturforschenden Gesellschaft Band IX G L L Kemmerling H W Woudstra De geologie en geomorphologie van den Idjen en analyse van merkwaardige watersoorten op het Idjen hoogland Uitgegeven van de Koninklijke Natuurkundige Vereeniging bij G Kolff amp Co Batavia Weltevreden 1921 162 Seiten mit Karten und Abbildungen N J M Taverne Vulkaanstudien op Java Vulkanologische Mededeelingen No 7 Herausgeber Dienst van den Mijnbouw in Nederlandsch Indie S Gravenhage Algemeene Landsdrukkerij 1926 S 99 102 M Neumann van Padang Catalogue of the active volcanoes of Indonesia Catalogue of the active volcanoes of the World including solfatara fields Part I International Volcanical Association Napoli 1951 S 156 159 Crater lakes of Java Dieng Kelud and Ijen Excursion guide book IAVCEI General Assembly Bali 2000 S 25 43 A Lohr A Laverman M Braster N Straalen W Roling Microbial Communities in the World s Largest Acidic Volcanic Lake Kawah Ijen in Indonesia and in the Banyupahit River Originating from It In Microbial Ecology vol 52 Nov 2006 S 609 618 A J Lohr T A Bogaard A Heikens M R Hendriks S Sumarti M J van Bergen C A van Gestel N M van Straalen P Z Vroon B Widianarko Natural pollution caused by the extremely acidic crater lake Kawah Ijen East Java Indonesia In Environ Sci Pollut Res Int Institute of Ecological Science Vrije Universiteit De Boelelaan 1085 NL 1081 HV Amsterdam vol 2005 Afl 12 2 S 89 95 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ijen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ijen Volcanic Complex englisch PDF Datei 1 09 MB Ijen im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Schwefelabbau am Kawah Ijen Erster Teil eines Films uber den Schwefelabbau auf YouTube Zweiter Teil eines Films uber den Schwefelabbau auf YouTube Kawah Ijen Inmitten der Schwefelholle Leben mit Vulkanen ARTE auf YouTube Nachts am Kawah Ijen The Boston Globe 8 Dezember 2010Einzelnachweise Bearbeiten Largest hyperacid lake Abgerufen am 13 April 2021 deutsch Abtransport von Schwefel zum Kraterrand SPON abgerufen am 26 September 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ijen amp oldid 235274993