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Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten ist der im September 2008 erschienene dritte Roman von Christian Kracht Er wurde in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorabgedruckt Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Ubersetzungen 3 Rezeption 4 Sonstiges 5 Adaption 6 Literatur 7 Auszeichnungen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenIn Krachts Roman wird von einer Schweizer Sowjetrepublik SSR erzahlt die sich seit 96 Jahren im Krieg mit dem faschistischen Deutschland und England befindet Von Osten und Sudosten rucken koreanische und hindustanische Armeen heran In Europa gibt es offenbar keine demokratischen Staaten mehr Diese Geschichte von der Endzeit aller Zivilisationen in Europa eine Dystopie spielt zu Beginn des 21 Jahrhunderts sie ist also eine Alternativweltgeschichte zur Geschichte im 20 Jahrhundert Lenin blieb im Schweizer Exil da Russland einer kontinentalen Explosion zum Opfer gefallen ist Hierbei wird auf das Tunguska Ereignis Bezug genommen welches in der Alternativwelt eine weitaus grossere Zerstorung verursacht hat Zur Revolution und zur Errichtung einer kommunistischen Republik kam es deshalb nicht in Russland sondern in der Schweiz Von dort aus fuhrten die Kommunisten einen fast hundertjahrigen Krieg gegen die nordlichen faschistischen Lander sie befreiten Ostafrika aus der Kolonialherrschaft und machten es zu ihrem Einflussgebiet Hier rekrutierten sie auch ihre Soldaten fur den Krieg in Europa Auf diese Weise wurde der im Nyasaland geborene Erzahler zum Schweizer Offizier ausgebildet Die Romanhandlung beginnt In Neu Bern wo der Protagonist als Politischer Kommissar den Auftrag erhalt den auffallig gewordenen judischen Oberst Brazhinsky ausfindig zu machen und zu verhaften Dieser besass in der Stadt ein Geschaft das mit antisemitischen Parolen beschmiert wurde Von der ortlichen Divisionarin Favre erfahrt der Erzahler von einer neuen Form der Kommunikation der sogenannten Rauchsprache deren Beherrschung Brazhinsky erlangt habe und danach ins Reduit aufgebrochen sei Favre und der Erzahler kommen sich naher und haben Geschlechtsverkehr kurz darauf wird sie von einer deutschen Artilleriegranate getotet Der Kommissar bricht daraufhin in Richtung Reduit auf Zwei von ihm als Voraustrupp geschickte Appenzeller Soldaten findet er bald tot in einem Waldchen Als er dort auf den Zwerg Uriel trifft verliert er durch eine Droge das Bewusstsein Uriel fesselt vorsichtshalber den Kommissar Er bestreitet der Morder der Appenzeller zu sein Brazhinsky habe die Manner mit seiner Rauchsprache umgebracht Uriel lebt als Einsiedler und besitzt eine der letzten noch existenten Bibeln Dem Erzahler gelingt es sich loszumachen Uriel niederzuschlagen und zu entkommen Aus einem verlassenen Dorf hort der Kommissar Hilferufe Bei seinem Versuch ein Feld zu uberqueren tritt er auf eine Mine und kann sich um ihre Explosion zu verhindern nicht mehr vorwartsbewegen Er erschiesst zwei deutsche Partisanen die kurz zuvor ein Madchen vergewaltigten und dann umbrachten Dann wird er von Uriel der ihm gefolgt war gerettet indem dieser fur ihn die Position auf der Mine einnimmt und ihm aus christlicher Motivation heraus das Leben rettet und sein eigenes opfert Schliesslich im Reduit angekommen will der Erzahler Brazhinsky endgultig verhaften Dieser demonstriert nun zum ersten Mal die Rauchsprache eine Mischung aus Telepathie und Telekinese und geht nicht weiter auf die Verhaftung ein Stattdessen will er dem Erzahler nun ebenfalls die Rauchsprache beibringen Spater gibt er sich als Ehemann Favres zu erkennen und erklart dass er die antisemitischen Schmierereien an seinem Geschaft selbst angebracht habe Der Erzahler wird von Brazhinskys Charisma anfanglich in den Bann gezogen nach und nach erkennt er allerdings die Dekadenz und den Verfall die im ausserlich starken Reduit vorherrschen Das Reduit ist marode und vieles was man dem Erzahler beigebracht hat z B die Wunderwaffe entpuppt sich als Propagandalugen Als ihm klar wird dass der Oberst wahnsinnig ist beschliesst er die Festung zu verlassen Brazhinsky versucht daraufhin ihn zu ermorden scheitert und sticht sich selbst die Augen aus Wahrend des finalen Angriffs deutscher Luftschiffe auf das Reduit verlasst der Erzahler den Ort durch einen sudlichen Ausgang und kehrt uber Genua nach Afrika zuruck wo sich mit dem Untergang der SSR auch die dortige Schweizer Ordnung auflost und die Einheimischen aus den fur sie gebauten modernen Stadten in die Dorfer Savannen und Ebenen zuruckgehen Das letzte Kapitel des Buches zeigt den Architekten dieser Stadte Jeanneret der verzweifelt uber die Undankbarkeit der Menschen durch die verlassenen Strassen irrt und sich an einer von ihm entworfenen Laterne erhangt Ubersetzungen BearbeitenDer Roman wurde in das Russische ins Bulgarische ins Niederlandische ins Schwedische ins Polnische ins Franzosische ins Koreanische ins Norwegische und ins Kroatische ubersetzt 1 2 3 Rezeption BearbeitenIm Feuilleton wird Krachts Roman kontrovers beurteilt uneingeschranktes Lob z B von Krekeler und Dath gemischte Bewertung u a bei Hildebrandt und Seibt negative Beurteilung von Behrendt Elmar Krekeler schreibt in seiner Besprechung in der Welt Kracht menetekelt eine Geschichte hin die einer Albtraumlogik folgt in der deswegen alles moglich ist und alles merkwurdig plausibel so irre wie es scheint Eine Traumgeschichte unter der sich wie im Schachteltraum immer wieder Subtraume offnen Eine schwarzromantische Geschichte vom Ende aller Moral aller Gesellschaft Und man gibt sich diesem Albtraum hin Man kann nicht anders Mit kantigen kalten Satzen stanzt Kracht eines jener Bucher in die Literaturlandschaft die es braucht damit man den Kopf frei bekommt Von Popliteratur erkennt Krekeler keine Spuren mehr stattdessen Bezuge auf Friedrich Glauser und Joseph Conrad und Ludwig Wittgenstein und Ernst Junger ein paar Comic Hefte Gothic Novels drei Bande Sprachtheorie afrikanische Mythen ein bisschen Steampunk und Bergliteratur Kitsch ein paar Drogen versteckte Witze die afrikanischen Tagebucher Krachts unter anderem vom Aufstieg auf den Kilimandscharo und Unmengen literarische Eiswurfel 4 Dietmar Dath Frankfurter Allgemeine Zeitung 15 10 2008 5 nimmt den Autor vor Rezensenten in Schutz die seine antihistorische Fantastik abwerten und ernennt Kracht zum abgebruhtesten waffenlosen Militarschriftsteller schlechthin Listig umschiffe er die Ortungsgerate der Literaturkritik und biege in einem Akt in sich ruhenden Grossenwahns die Geschichte um Mit historischer Unerschrockenheit verhelfe er dem Bolschewismus zum Sieg uber das Burgertum wenn auch bloss in der Schweiz Dieter Hildebrandt zeigt sich in seiner Buchbesprechung fur Die Zeit 9 10 2008 6 unangenehm beruhrt von Nahkampfvokabular Landserlakonik und Schutzengrabenromantik die ihn an Jungers Stahlgewitter erinnert Mit Stahlgewitter fur die VIP Lounge fasst er die ebenso zynische wie virtuose Vorfuhrung einer Haltung in der die Lust am Untergang auf volle Drohnung gebracht wird weil man seinen Dom Perignon langst lieber aus der Feldflasche trinkt Gustav Seibt Suddeutsche Zeitung vom 20 09 2008 7 ist einerseits von der Sprache des stilversessenen Autors begeistert mit der es ihm geradezu muhelos gelinge magische Wirkung zu erzeugen aber andererseits vermisst er den sinnvollen Zusammenhang Uberhaupt lose sich nach und nach alles auf in Albernheit und hohnischen Nippes aus dem mal Ernst Junger und mal der Ekel am Menschlichen klinge Alles in allem sei der Roman ein gedankliches Durcheinander trotz hoher stilistischer Gaben Fur Eva Behrendt Frankfurter Rundschau vom 23 09 2008 8 kippt die Schweizer Geschichtsparodie nach dem Vorbild von Conrads Herz der Finsternis schliesslich in der Alpenfestung Reduit in eine Heilsgeschichte um Kracht habe sich offenbar einen durchgedrehten Scherz erlauben wollen der bei ihr allerdings nicht gezundet hat E infach schwachsinnig lautet ihr Resume Sonstiges BearbeitenDer Titel des Romans ubersetzt eine Zeile des irischen Volksliedes Danny Boy Adaption BearbeitenVon Regisseur Armin Petras wurde Krachts Roman erstmals in Deutschland als Theaterstuck adaptiert Die Inszenierung wurde im Juli 2010 im Stuttgarter Staatstheater uraufgefuhrt Bereits einen Monat fruher kam eine Theaterfassung von Corinna von Rad am Theater Basel auf die Buhne 9 Literatur BearbeitenJohannes Birgfeld Claude D Conter Hrsg Christian Kracht Zu Leben und Werk 2009 Verlag Kiepenheuer und Witsch ISBN 346204138X Stefan Bronner Das offene Buch Zum Verhaltnis von Sprache und Wirklichkeit in Christian Krachts Roman Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten 2009 Heft 2 Deutsche Bucher Forum fur Literatur Weidler BuchverlagAuszeichnungen Bearbeiten2009 Phantastik Preis der Stadt WetzlarWeblinks BearbeitenSammlung von Rezensionen auf perlentaucher de Rezension auf schoenerlesen deEinzelnachweise Bearbeiten http www worldcat org oclc 682148217 http moonji com auth 6748 http www worldcat org oclc 975612449 Elmar Krekeler Schweizer Imperialismus Christian Kracht macht Ernst Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten ist ein grandioser Schauerroman von dunkler Grosse Die Welt 20 September 2008 Literarische Welt S 3 Zitiert in Perlentaucher Das Kulturmagazin https www perlentaucher de buch christian kracht ich werde hier sein Zitiert in Perlentaucher Das Kulturmagazin https www perlentaucher de buch christian kracht ich werde hier sein Zitiert in Perlentaucher Das Kulturmagazin https www perlentaucher de buch christian kracht ich werde hier sein Zitiert in Perlentaucher Das Kulturmagazin https www perlentaucher de buch christian kracht ich werde hier sein Anke Durr Endzeit Theater Yoda in den Alpen In Spiegel Online 26 Juni 2010 abgerufen am 9 Juni 2018 Romane von Christian Kracht Faserland 1979 Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten Imperium Die Toten Eurotrash Normdaten Werk GND 7741675 2 lobid OGND AKS VIAF 195681853 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten amp oldid 236259915