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Ibar von Beggerin Ibar mac Lugna latinisiert Iberius 23 April 502 in Beggerin Beigeirinn County Wexford 1 war einer der ersten irischen Bischofe 2 Er hat zu Lebzeiten Patricks gewirkt aber unabhangig von ihm Moglicherweise gehorte er zusammen mit Ailbhe von Emly Ciaran von Seirkieran und Deaglan von Ardmore zu den aus Irland stammenden Priestern die bereits vor Patrick an der Missionierung Irlands beteiligt waren 3 Im County Wexford wo ihm zahlreiche Kirchen gewidmet sind wird er bis heute verehrt 4 Sein Gedenktag ist der 23 April 5 Ibar von Beggerin in einer Glasmalerei der Wallfahrtskirche in Lady s Island Inhaltsverzeichnis 1 Schriftliche Zeugnisse 2 Leben 3 Verehrung 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenSchriftliche Zeugnisse BearbeitenDer Tod Ibars wird in den Annalen von Ulster 6 den Annalen von Tigernach 7 im Chronicon Scotorum 8 und in den Annalen der vier Meister 9 genannt jeweils mit dem Sterbetag Wie McCarthy an mehreren Beispielen nachgewiesen hat konnen Eintrage aus dieser Zeit in den Annalen als verlasslich angesehen werden 10 Sowohl die Martyrologie von Tallaght als auch die Martyrologie des Oengus die beide zwischen 828 und 833 entstanden 11 nennen Ibar fur den 23 April 12 5 Die Martyrologie des Oengus besitzt umfangreiche Glossen die Ibar als Sohn von Lughna und damit dem Clan der Ui Eachach zugehorig ausweisen die im Osten des heutigen County Down beheimatet waren 13 und berichtet von einem Konflikt mit Patrick Der geschilderten Anekdote zufolge hinterliess Ibar leere Vorratsraume als er reichbeladen Armagh verliess Patrick habe darauf zu ihm gesagt er solle nicht in Eriu Irland verbleiben worauf Ibar entgegnete dass Eriu der Name des Platzes sein solle an dem er sich niederlassen werde Und entsprechend nannte er seine Grundung auf einer kleinen Insel in der Bucht von Wexford Becc Eriu altirisch fur Klein Irland neuirisch Beigeirinn anglisiert Beggerin 14 Culleton aussert jedoch den Verdacht dass diese Anekdote auch ihren Ursprung in dem Wunsch Armaghs haben konnte ihren auf Patrick begrundeten Fuhrungsanspruch gegenuber den anderen kirchlichen Zentren in Irland durchzusetzen die ebenfalls fruhe Bischofe vorweisen konnten 15 Zwei Vitae sind fur Ibar uberliefert Die kurzere und auch fruher entstandene Vita findet sich im Book of Leinster Diese macht genealogische Angaben geht auf seine Geburt ein und erwahnt seinen Lehrer Mochta von Louth 16 Sie bestatigt Ibar als Sohn von Lughna ordnet die Familie jedoch dem Clan der Dal nAraidhe zu deren Territorium nordlich dem der Ui Eachach lag 17 Die zweite und sehr viel langere Fassung war uber lange Zeit verschollen Sie war dem protestantischen Erzbischof von Armagh James Ussher bekannt der 1639 einen Auszug daraus veroffentlichte Weiter gelangte der Text an Henry FitzSimon der zum Katholizismus konvertierte Jesuit wurde und den Text an den Jesuitenbruder Jean Bolland in Antwerpen weiterleitete Den Bollandisten erschien die Vita jedoch als zu unglaubwurdig so dass sie in den Archiven verschwand und von dort aus spater als Bestandteil der Collectanea Bollandiana in die Konigliche Bibliothek Belgiens aufgenommen wurde 18 Erst drei Jahrhunderte spater wurde der Text durch den Jesuiten Paul Grosjean wiederentdeckt und 1959 in den Analecta Bollandiana veroffentlicht Eine Ubersetzung ins Englische erfolgte 1999 durch Edward Culleton 19 Diese Vita nennt ebenfalls Lughna als Vater und Mochta von Louth als Lehrer Ibar wird auch in anderen Vitae erwahnt Relevant ist insbesondere die Aufnahme in der Vita des Declan von Ardmore die Ibar neben Ailbhe von Emly Ciaran von Seirkieran und Declan zu den Missionaren zahlt die in Irland bereits vor der Missionierung durch Patrick tatig waren Ebenso wird Ibar erwahnt in der Vita des Ailbhe von Emly wobei Ibar dort den Vorrang Ailbhes anerkennt obwohl Ailbhe junger ist Gemeinsam ist den Vitae der fruhen Missionare im Suden Irlands die Darstellung dass die Missionare sich jeweils nach einem anfanglichen Konflikt der Autoritat Patricks unterwarfen Ailbhes Vita zufolge trafen sich Ailbhe und Ibar mit Patrick in Cashel Da diese Vitae erst sehr spat im 11 oder 12 Jahrhundert entstanden kann in ihnen auch der Versuch gesehen werden die auf diese fruhen Missionare grundenden Traditionen mit der Vorherrschaft Armaghs in Einklang zu bringen Prinzipiell lasst sich das nach dem Kenntnisstand weder ausschliessen noch widerlegen Was wohl jedoch zutrifft ist dass sie alle in der zweiten Halfte des 5 Jahrhunderts missionarisch aktiv waren 20 Leben BearbeitenDas Geburtsjahr Ibars ist nicht uberliefert Einigen Annalen zufolge wurde er fantastische 303 Jahre alt 21 Der kurzeren Vita zufolge wurde er 93 Jahre alt 22 Beide Vitae stimmen darin uberein dass er der alteste Sohn einer kinderreichen Familie war 23 Zwei der Sohne Mo Beooc und Coeman Brecc fanden ebenfalls Eingang in die Martyrologie des Oengus wobei bei Coeman Brecc die Zuordnung nicht klar ist Mo Beooc wird mit dem 16 Dezember als Gedenktag genannt 24 zu dem Namen Coeman gibt es mehrere Eintrage worunter einer Ibar namentlich erwahnt jedoch nicht darauf hinweist dass es sich um Bruder handelt 25 Ubereinstimmend erwahnen die Hagiographien Mochta von Louth als Lehrer Mochta gilt nach der Ende des 7 Jahrhunderts entstandenen Hagiographie des Columban als ein Schuler Patricks der wie Patrick dem noch romisch gepragten Britannien entstammte Den Annalen von Ulster zufolge ist Mochta erst am 19 August 533 verstorben also dreissig Jahre nach dem Tod Ibars 26 Die Christianisierung uberschritt im funften Jahrhundert den Hadrianswall und erreichte die Region in Galloway von wo aus uber die irische See Antrim und Down leicht erreichbar waren 27 Louth das in unmittelbarer Nachbarschaft davon lag entwickelte sich fruh als kirchliches Zentrum das uber Jahrhunderte hinweg Bestand haben sollte und im 12 Jahrhundert augustinisch wurde 28 nbsp Ein Kreuzstein und ein Felsen mit Kreuzzeichen von Beggerin in einer Zeichnung aus der Mitte des 19 Jahrhunderts von George Victor Du NoyerDer langeren Vita zufolge missionierte Ibar zunachst in Meath wo er den Konig und zahlreiche weitere Personen taufte Als seine einzige Grundung ist jedoch nur Beggerin uberliefert 29 Zu Ibars Lebzeiten war es eine Insel in der Bucht von Wexford die ihm und seinen Schulern einen isolierten und geschutzten Standort gewahrte 30 Es handelt sich dabei um die fruheste und bedeutendste Grundung im Herrschaftsgebiet der Ui Chennselaig wobei es Indizien dafur gibt dass die Christianisierung auch von Wales aus erfolgt haben konnte 31 Einer der Vitae fur Abban von Adamstown zufolge war Abban ein Neffe von Ibar und zahlte zu seinen Schulern in Beggerin 32 Nach seinem Tod wurde Ibar in Beggerin unter einem grossen flachen Stein beerdigt 33 In Beggerin entstand dann ein Kloster das bis 1160 dort verblieb 34 Ein flacher Kreuzstein und ein Felsen mit einem Kreuzzeichen sind noch erhalten Sie befinden sich heute jedoch im County Museum in Enniscorthy und im irischen Nationalmuseum 35 Verehrung Bearbeiten nbsp Ruine der Ibar gewidmeten Wallfahrtskirche in Lady s IslandAuch nach der Auflosung des Klosters blieb Beggerin ein Ort an dem Ibar verehrt wurde Reste einer im 13 Jahrhundert errichteten Kirche sind noch dort zu sehen 1400 fiel sie in den Besitz der Augustiner Chorherren des Klosters Selskar in Wexford Der Bericht eines englischen Offiziers von 1682 erwahnt eine kleine holzerne Kapelle mit einer holzernen Statue von Ibar 36 In der von den Wikingern an der Bucht gegrundeten Stadt Wexford ist eine Ibar gewidmete Gemeinde bereits vor der anglo normannischen Invasion im 12 Jahrhundert nachweisbar Die um 1764 errichtete und bis heute bestehende anglikanische Kirche in Wexford ist ebenfalls Ibar gewidmet 37 Zwei weitere Ibar gewidmete Kirchen finden sich in der Wallfahrtsgemeinde Lady s Island im Suden Wexfords Die Augustiner Chorherren aus Ferns errichteten bereits im Mittelalter auf der Halbinsel des Sees eine Ibar gewidmete Wallfahrtskirche von der nur noch ein Giebel erhalten ist An der Nordspitze des Sees findet sich die Ruine einer Ibar gewidmeten Gemeindekirche 38 Literatur BearbeitenRichard Sharpe Medieval Irish Saints Lives An Introduction to Vitae Sanctorum Hiberniae Clarendon Press Oxford 1991 ISBN 0 19 821582 7 James F Kenney The sources for the Early History of Ireland Ecclesiastical 2 Auflage Four Courts Press Dublin 1997 ISBN 1 85182 115 5 Edward Culleton Celtic and Early Christian Wexford Four Courts Press Dublin 1999 ISBN 1 85182 515 0 S 81 96 Padraig o Riain A Dictionary of Irish Saints Four Courts Press Dublin 2011 ISBN 978 1 84682 318 3 S 381 382 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Ibar Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Culleton S 85 das Sterbejahr wird belegt durch den Eintrag M500 2 in den Annalen der vier Meister die Jahresangabe wurde nach dem Tabellenwerk von Daniel P Mc Carthy korrigiert Culleton S 81 Culleton S 84 o Riain S 382 Culleton S 85 a b Whitley Stokes Hrsg The Martyrology of Oengus the Culdee Henry Bradshaw Society London 1905 S 108 Eintrag U500 2 Eintrag T502 2 Eintrag CS500 Eintrag M500 2 D P Mc Carthy The Irish Annals Their genesis evolution and history Four Courts Press Dublin 2008 ISBN 978 1 84682 048 9 S 159 163 Padraig o Riain Feastdays of the Saints A History of Irish Martyrologies Societe des Bollandistes Brussel 2006 ISBN 2 87365 018 4 S 1 J B L Tolhurst Hrsg The Martyrology of Tallaght Henry Bradshaw Society London 1927 S 35 Culleton S 84 o Riain S 381 Whitley Stokes Hrsg The Martyrology of Oengus the Culdee Henry Bradshaw Society London 1905 S 119 Culleton S 84 Culleton S 81 Culleton S 86 o Riain S 381 Culleton S 81 82 Sharpe S 375 379 394 Codex 7773 folio 550 551 in der neuen Numerierung Codex 3444 siehe S 430 in Tome V Histoire Hagiographie nos3047 3594 Memento des Originals vom 17 Oktober 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot opteron1 kbr be PDF 32 7 MB des Catalogue des manuscrits de la Bibliotheque royale de Belgique Culleton S 89 96 Culleton S 84 Kenney S 310 313 315 Sharpe S 115 116 o Riain S 382 Eintrag M500 3 Culleton S 86 Culleton S 86 92 Whitley Stokes Hrsg The Martyrology of Oengus the Culdee Henry Bradshaw Society London 1905 S 261 Culleton S 87 Glosse zum 12 Juni Whitley Stokes Hrsg The Martyrology of Oengus the Culdee Henry Bradshaw Society London 1905 S 149 o Riain S 465 466 Eintrag U535 1 Jahreszahl wurde nach dem Tabellenwerk von McCarthy korrigiert Adomnan von Iona Life of St Columba Hrsg Richard Sharpe Penguin London 1995 ISBN 0 14 044462 9 S 55 244 245 T M Charles Edwards Early Christian Ireland Cambridge University Press Cambridge 2000 ISBN 0 521 03716 6 S 185 186 Aubrey Gwynn R Neville Hadcock Medieval Religious Houses in Ireland Longman London 1970 ISBN 0 582 11229 X S 185 186 Culleton S 83 Culleton S 143 Billy Colfer Wexford A Town and its Landscape Cork University Press Cork 2008 ISBN 978 1 85918 429 5 S 24 Culleton S 98 Culleton S 86 Aubrey Gwynn R Neville Hadcock Medieval Religious Houses in Ireland Longman London 1970 ISBN 0 582 11229 X S 30 Michael J Moore Archaeological Inventory of County Wexford Stationery Office Dublin 1996 ISBN 0 7076 2326 X S 117 Culleton S 144 Billy Colfer Wexford A Town and its Landscape Cork University Press Cork 2008 ISBN 978 1 85918 429 5 S 33 Michael J Moore Archaeological Inventory of County Wexford Stationery Office Dublin 1996 ISBN 0 7076 2326 X S 133 135 PersonendatenNAME Ibar von BeggerinALTERNATIVNAMEN Iberius IobharKURZBESCHREIBUNG irischer Bischof und HeiligerGEBURTSDATUM 5 JahrhundertSTERBEDATUM 23 April 502STERBEORT Beggerin County Wexford Irland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ibar von Beggerin amp oldid 221247294