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Die Humboldt Terrasse befindet sich in der Stadt Salzburg auf der Ostseite des Monchsbergs oberhalb des Klausentors im Bereich zwischen der Altstadt und dem historischen Teil von Mulln Erbaut wurde sie im 17 Jahrhundert als ein Kavalier der Befestigung des Monchsbergs unter Fursterzbischof Paris Lodron und diente als Geschutzstellung Seit langerer Zeit ist die Plattform als Aussichtspunkt eingerichtet Blick von der Humboldt Terrasse auf die Stadt Salzburg auf einer Postkarte der 1950er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Baugeschichte 1 2 Namensgeschichte Der Mythos von Salzburg laut Alexander v Humboldt als einer der drei schonsten Platze der Erde 2 Die Humboldt Terrasse als Aussichtspunkt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBaugeschichte Bearbeiten Angesichts der Bedrohungen des Dreissigjahrigen Kriegs liess Paris Lodron ab 1621 den gesamten Bereich der heutigen Altstadt inklusive der beiden Stadtberge Monchsberg Kapuzinerberg mit immensen Verteidigungsanlagen befestigen wobei im Zuge des Festungsbaus auch teilweise die Monchsbergwande geglattet wurden um Angreifern keine Verstecke zu bieten Als Teil des Bollwerks St Augustin s auch Mullner Schanze das der Verteidigung des Monchsbergs und des Zugangs zur Stadt von Mulln diente wurde an dessen ostlichem Ende oberhalb des Klausentors eine Geschutzplattform errichtet Das Klausentor hiess zu jener Zeit nach der nachstgelegenen Bergkirche Porta Divae Virginis also Tor zur Seligen Jungfrau oder kurz Frauentor sodass die ursprungliche Bezeichnung fur die Geschutzstellung Frauenkavalier bzw spater Klausenkavalier lautete 1 Seine militarische Funktion verlor dieser Platz spatestens mit Beginn des 19 Jahrhunderts als die gesamte Stadtbefestigung aufgrund weiterentwickelter Wehrtechnik obsolet wurde Ab 1862 begann man an verkehrstechnisch wichtigen Stellen nun als hinderlich angesehene Bauten abzureissen auf dem Monchsberg und anderen Orten der Stadt blieben viele der Bauwerke aber zumindest weitgehend im Original erhalten Der Abriss ging Hand in Hand mit einem wirtschaftlichen und kunstlerischen Aufschwung Salzburgs im 19 Jahrhundert Dabei entwickelte sich die Stadt mehr und mehr auch zu einem touristisch vorrangigen Reiseziel 1896 wurde die Geschutzstellung geoffnet und allgemein zuganglich gemacht Namensgeschichte Der Mythos von Salzburg laut Alexander v Humboldt als einer der drei schonsten Platze der Erde Bearbeiten nbsp Inschriftentafel mit dem angeblichen Zitat von Alexander von HumboldtDer heutige Name des Aussichtspunkts erinnert an Alexander von Humboldt und am Zugang zur Plattform ist eine Tafel angebracht auf der ein bis heute kolportiertes Humboldt Zitat uber die Schonheit um Salzburg wiedergegeben wird Humboldt hielt sich vom 26 Oktober 1797 bis zum 24 April 1798 in Salzburg auf um sich auf seine Forschungsreise nach Sudamerika vorzubereiten Er benutzte dabei die grosse naturwissenschaftliche Bibliothek des Salzburger Naturforschers Karl Ehrenbert Freiherr von Moll und er stellte mit dem Physikprofessor Pater Ulrich Schiegg Pol und Luftmessungen an auch unternahm er naturkundliche Wanderungen in der Umgebung im Berchtesgadener Land und im Salzkammergut Angeblich hatte Humboldt in einem Brief gegenuber dem Salzburger Bergrat Mielichhofer einst geaussert Die Gegenden von Salzburg Neapel und Konstantinopel halte ich fur die schonsten der Erde Das Zitat scheint zuerst in der zweiten Auflage eines Fuhrers uber Salzburg von Heinrich Dieter im Jahr 1870 auf und wurde in der Folge in zahlreiche andere Reisefuhrer ubernommen Vorher war der Ausspruch unbekannt Dieses Zitat ubernahm bald darauf Bankier Karl Leitner damaliger Besitzer von Schloss Monchstein auf dem Monchsberg Auf ihn geht auch die Bezeichnung Humboldt Terrasse zuruck Er liess 1896 den Klausenkavalier offnen und brachte dort hundert Jahre nach dem Besuch Humboldts in Salzburg 1897 diesen Lobspruch an Ein solcher Brief von Humboldt an Mielichhofer ist allerdings bis heute unauffindbar ausser Heinrich Dieter hat diesen Brief bzw dieses Zitat niemand gesehen Humboldt war ausserdem niemals in Konstantinopel und zudem erst Jahre nach seinem Salzburgaufenthalt in Neapel gewesen Das Zitat ist sehr wahrscheinlich in Wahrheit eine geringfugige Weiterentwicklung eines Satzes von Alois Weissenbacher den dieser uber den Aigner Park heute im Suden des Stadtgebiets im Jahr 1816 wiedergibt Von Humboldt sind ahnliche Zitate fur andere Stadte bekannt auch gibt es eine Variation des Satzes der sich nicht auf die Schonheit der jeweiligen Stadtumgebung sondern auf die Stadte selbst bezieht Die inhaltlich mit dem angeblichen Humboldt Zitat fast identische Aussage dass Salzburg eine der drei schonsten Stadte sei geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf den Landeskundler Benedikt Pillwein zuruck der in seiner Topographischen Beschreibung des Herzogthums Salzburg 1839 schreibt Nach den Berichten von Reisenden welche Statte und Sitten vieler Menschen gesehen ist Neapel die erste Konstantinopel die zweyte Salzburg die dritte der schonsten Stadte Europas 2 Es wird angenommen dass der Mythos dass der bekannte Naturwissenschaftler Alexander von Humboldt diesen Ausspruch getan habe eine bewusst herbeigefuhrte Legendenbildung im Dienst der Fremdenverkehrswerbung ist 3 Die Humboldt Terrasse als Aussichtspunkt Bearbeiten nbsp Die Humboldt TerrasseDie Humboldt Terrasse befindet sich oberhalb des Klausentors ist aber nicht an hochster Stelle des Bergs Der Zugang befindet sich vom Weg zwischen dem Museum der Moderne und der Mullner Kirche Eine Steintreppe fuhrt zur Aussichtsplattform hinunter in deren Bereich die besagte Tafel mit dem angeblichen Humboldt Zitat angebracht ist Von der Plattform hat man Ausblicke ahnlicher Art hat wie von den haufiger frequentierten Punkten beim Museum und der Mullner Schanze In den 2010er Jahren wurden auf dem Monchsberg an mehreren interessanten Punkten Informationstafeln zum Monchsberg und der Stadt Salzburg installiert auf der Humboldt Terrasse befindet sich eine die sich dem ehemaligen Trompeterschlossl auf dem Kapuzinerberg und der Regulierung der Salzach im 19 Jahrhundert widmet nbsp Blick vom rechten Salzachufer zum Klausentor und zur Humboldt Terrasse nbsp Auf der Humboldt Terrasse nbsp Ausblick auf die Salzach nbsp Blick zum NocksteinLiteratur BearbeitenClemens M Hutter Verewigt in Salzburg Steinerne Zeugen an Hausern und Platzen S 68 69 Verlag Anton Pustet Salzburg 2010 ISBN 978 3 7025 0618 6 Reinhard Medicus Salzburgs Stadtberge und Stadtgarten im Wandel der Zeit Anton Pustet Verlag Salzburg 2021 ISBN 978 3702510053 Christian F Uhlir Hg Salzburger Stadtberge Edition Winterwork Borsdorf 2011 ISBN 978 3 86468 033 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Humboldt Terrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Humboldtterrasse auf Salzburgwiki abgerufen am 7 Januar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Reinhard Medicus Die alten Wehrbauten der Stadtberge In Christian F Uhlir Hg Salzburger Stadtberge Edition Winterwork Borsdorf 2011 ISBN 978 3 86468 033 5 Abschnitt Das Bollwerk St Augustin S 149ff Zit n Christian F Uhlir Die Wiederentdeckung in der Neuzeit In ders Hg Salzburger Stadtberge Edition Winterwork Borsdorf 2011 ISBN 978 3 86468 033 5 S 163 Vgl Christian F Uhlir Die Wiederentdeckung in der Neuzeit In ders Hg Salzburger Stadtberge Edition Winterwork Borsdorf 2011 ISBN 978 3 86468 033 5 S 163 47 80280717 13 03806782 446 Koordinaten 47 48 10 1 N 13 2 17 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Humboldt Terrasse amp oldid 226479299