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Das Hotel Monopol ist ein denkmalgeschutztes Gebaude in der Braunschweiger Altstadt im Stadtbezirk Innenstadt Das Bauwerk wurde von Constantin Uhde entworfen und 1889 im Stil des Historismus errichtet Gesamtansicht Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 4 Trivia 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Hotel liegt auf der Ostseite des Friedrich Wilhelm Platzes 4 Ecke Bruchtorwall 1 direkt gegenuber dem nach den Zerstorungen des Zweiten Weltkrieges wieder hergestellten und erhalten gebliebenen Kopfgebaudes des Alten Bahnhofs der sich auf der anderen Seite der Oker befindet Beschreibung Bearbeiten nbsp Ansicht der Sudfassade 1898 Hofzimmermeister C Gerecke erteilte dem bekannten Braunschweiger Architekten Uhde im Februar 1889 den Auftrag zum Bau eines Hotels Der Bau war zunachst wegen seiner Grosse im Vergleich zur ihn umgebenden Bebauung umstritten wurde aber dennoch planmassig als Ziegelbau mit Putzgliederung im Stil der Neorenaissance ausgefuhrt 1 Das Monopol ist ein nahezu symmetrischer viergeschossiger Eckbau Das Erdgeschoss ist mit Werkstein gegliedert und mit grossen hohen aneinander gereihten Rundbogenfenstern deutlich von den vertikal gegliederten Obergeschossen mit Ziegelwanden abgesetzt Die Ecklage des Hauses wurde ursprunglich durch einen turmbekronten Erker betont Nach Kriegszerstorungen ist er heute in der Hohe deutlich reduziert Auch die vier Zwerchhauser der Seitenrisalite und das Mansarddach wurden zerstort Die beiden Fassaden haben jeweils funf Fensterachsen und je zwei Risalite Die drei Obergeschosse sind mit ihren Putzelementen und Fensterrahmungen jeweils unterschiedlich und abwechslungsreich gestaltet Diese Vielgliederigkeit und Vielartigkeit unterschiedlicher Fassadengestaltungselemente sorgte alsbald fur Kritik so bezeichnete der Kunsthistoriker Karl Steinacker den Hotelbau 1906 als im Ubrigen nicht einwandfrei 2 Geschichte BearbeitenDas Hotel hiess ursprunglich Metropol 1912 wurde es verkauft und der neue Eigentumer benannte es in Monopol um und liess im Erdgeschoss drei Ladengeschafte einbauen damit der Betrieb des Hotels gesichert war 3 Es befand sich 70 Jahre direkt gegenuber dem Braunschweiger Kopfbahnhof und war damit ein bekannter unmittelbarer Anlaufpunkt fur Reisende Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde die Umgebung des Hotels vor allem der Bahnhof durch alliierte Bombenangriffe zum Teil schwer in Mitleidenschaft gezogen Am 28 Marz 1945 wurde das Hotel bei einem Bombenangriff schwer beschadigt als eine Brandbombe das Gebaude fast zerstorte 3 Es konnte aber in etwas veranderter Bauform erhalten werden Der Bahnhof war zum einen durch Bombenangriffe schwer beschadigt zum anderen waren Verkehrsplaner der Auffassung dass ein Kopfbahnhof unzeitgemass sei So wurde der Bahnhof 1960 stillgelegt und ca einen Kilometer weiter am 1 Oktober 1960 der neue Braunschweiger Hauptbahnhof im Sudosten der Stadt eroffnet Durch den Umzug des Bahnhofs verlor der gesamte Bereich rund um den Friedrich Wilhelm Platz schlagartig an wirtschaftlicher Bedeutung da der Publikumsverkehr durch Pendler erheblich nach liess und die Verkehrsstrome grosstenteils umgeleitet wurden Auch das Hotel Monopol hatte darunter zu leiden es verlor seinen einzigartigen Standortvorteil Die Kriegsschaden waren zwar beseitigt worden aber wirtschaftlich wurde der Betrieb wegen ausbleibender Kundschaft unrentabel so dass das Monopol in den 1970ern schliessen musste Nach vielen wechselnden Mietern war das Haus schliesslich fast zu einer Ruine verkommen 1986 konnte es der letzte Hoteleigentumer an die Stadt Braunschweig verkaufen 3 Nach umfassenden Sanierungsarbeiten 1989 1990 wurde es als Buro und Geschaftshaus genutzt Nach weiteren Umbaumassnahmen sollte das Gebaude als Luxushotel wiedereroffnet werden was aber unterblieb Laut einem Bericht der Braunschweiger Zeitung vom 7 Marz 2023 sind die Investitionsplane gescheitert und das Gebaude soll zwangsversteigert werden Trivia BearbeitenIm Nebenhaus auf dem Bruchtorwall lebte von 1907 bis 1910 die Schriftstellerin Ricarda Huch In den 1950ern logierte Uwe Seeler Fussballspieler des Hamburger SV gelegentlich im Monopol 1974 wurde der damalige Hoteleigentumer von zwei Jugendlichen ermordet die Geld fur ihre Fahrt nach Frankreich brauchten Die Beute betrug 90 DM 3 Der Braunschweiger Autor Alexander Wallasch veroffentlichte als Alexander Wall 2006 seinen Erstlingsroman Hotel Monopol Literatur BearbeitenJurgen Hodemacher Braunschweigs Strassen ihre Namen und ihre Geschichten Band 1 Innenstadt Elm Verlag Cremlingen 1995 ISBN 3 927060 11 9 S 80 81 Wolfgang Kimpflinger Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Band 1 1 Stadt Braunschweig Teil 1 Hameln 1993 ISBN 3 87585 252 4 S 235 236 Christina Krafczyk Constantin Uhde Bauen in Braunschweig Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Landesgeschichte Band 50 Braunschweigischer Geschichtsverein Hrsg Appelhans Verlag Braunschweig 2016 ISBN 978 3 944939 20 9 S 296 Norman Mathias Pingel Hotels In Luitgard Camerer Manfred Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Hrsg Braunschweiger Stadtlexikon Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 1992 ISBN 3 926701 14 5 S 110 111 Ann Claire Richter Ein Hotel mit Geschichte und Uwe Seeler als Ubernachtungsgast In Braunschweiger Zeitung 29 November 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hotel Monopol Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadt Braunschweig Hotel MonopolEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Kimpflinger Baudenkmale in Niedersachsen Band 1 1 Stadt Braunschweig Teil 1 S 236 zitiert nach Christina Krafczyk Constantin Uhde Bauen in Braunschweig S 296 a b c d Ann Claire Richter Ein Hotel mit Geschichte und Uwe Seeler als Ubernachtungsgast 52 259839 10 519783 Koordinaten 52 15 35 4 N 10 31 11 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hotel Monopol Braunschweig amp oldid 231729450