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Der Handelshof ist ein ehemaliges Messehaus in der Innenstadt von Leipzig das heute grosstenteils als Hotel genutzt wird Es steht in unmittelbarer Nahe zum Alten Rathaus an der Ostseite des Naschmarktes und nimmt einen ganzen Hauserblock zwischen Naschmarkt Grimmaischer Strasse Reichsstrasse und Salzgasschen ein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Fleischbanke in der Reichsstrasse um 1896 fur den Bau des Handelshofs abgerissen nbsp Nordseite des Handelshofs vom Salzgasschen aus 2018 nbsp Nordseite des Handelshofs links Alte Handelsborse Mitte und Altes Rathaus rechts angeschnitten im Jahr 1950 nbsp Die notdurftig reparierte Fassade des Messehauses Handelshof in der Grimmaischen Strasse im Jahr 1950 bei der Leipziger Fruhjahrsmesse Der Handelshof wurde in den Jahren 1908 und 1909 als zweites Mustermessehaus nach dem Stadtischen Kaufhaus im Auftrag der Stadt Leipzig erbaut Von 1565 bis 1907 befand sich auf dem kleinteilig parzellierten Areal mit einer Breite von etwa 52 und einer Tiefe von etwa 84 Metern der mehrfach umgebaute sogenannte Burgkellerblock mit dem namensgegebenen Burgkeller sowie unter anderem den stadtischen Fleisch und Brotbanken Die Stadt hatte es bereits ab 1874 nach und nach aufgekauft da dort zunachst das Neue Rathaus entstehen sollte das dann aber an Stelle der Pleissenburg errichtet wurde 1905 wurde ein Architekturwettbewerb fur den Handelshof Neubau ausgelobt in dem der Entwurf der Leipziger Architekten Georg Weidenbach und Richard Tschammer Buro Weidenbach und Tschammer mit dem ersten Preis pramiert wurde 1 Hierbei sollte sich angesichts der zentralen Lage der Flache in der Innenstadt und den umliegenden Barock und Renaissancebauten der Entwurf moglichst harmonisch in das historische Altstadtbild integrieren Bis zum Baubeginn 1907 wurde die teilweise Jahrhunderte alte Vorbebauung abgerissen Nach dem Entwurf von Weidenbach und Tschammer entstand ein grosszugiger aufwandig gestalteter und reprasentativer Bau Der Handelshof war in Erd Zwischen und drei Obergeschosse gegliedert umschloss zwei grosse Lichthofe und bekam Ausgange zu den vier angrenzenden Strassen bzw zum Naschmarkt Dort wurde die Fassade durch acht Meter hohe Rundbogen gegliedert und war im Zeitgeist mit historisierenden Architekturmotiven und mit reicher Bauplastik des Leipziger Bildhauers Bruno Wollstadter versehen Das Erdgeschoss war von Beginn an grosstenteils fur den Einzelhandel vorgesehen In den Obergeschossen die lediglich durch massive Stahlbetrontrager getragen werden waren mehr als 300 kleinere und variabel gestaltbare Bereiche fur Messeaussteller zu finden Die gesamte Ausstellungsflache betrug etwa 9 000 Quadratmeter Der Ausstellerschwerpunkt lag im Bereich der Textilien und Haushaltswaren An der Seite des Salzgasschens wurde der Handelshof 1925 aufgestockt vor allem die ursprungliche Dachkonstruktion bekam hier dadurch ein neues Aussehen Nach dem schweren Luftangriff auf Leipzig am 4 Dezember 1943 wurde das Gebaude erheblich beschadigt und brannte teilweise aus wurde aber schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs zumindest provisorisch wiederhergestellt Die komplette Wiederherstellung zog sich bis in die 1960er Jahre hin begleitet durch ausserlich sichtbare Umbauten Die Fassadengestaltung vor allem im Erdgeschoss wurde im Zeitgeschmack nach einem Entwurf von Rudolf Rohrer vereinfacht einhergehend mit dem Entfernen eines Teils des alten bauplastischen Schmucks Die zerstorten Turmaufbauten wurden nicht wieder hergestellt Der Handelshof diente weiterhin als Messepalast ausgestellt wurden in der DDR vor allem Rundfunk und Fernsehgerate Die letzte Messe im Handelshof fand 1991 statt im gleichen Jahr kaufte die Leipziger Messe das Gebaude Von 1998 bis 2004 diente der Handelshof auf der Seite der Grimmaischen Strasse als Interim fur das Museum der bildenden Kunste als dessen Neubau entstand Die Leipziger Messe hat den Handelshof im Juli 2005 an ein Joint Venture verkauft das aus der Leipziger Stadtbau AG und dem britischen Finanzinvestor Patron Capital bestand und als Handelshof GmbH firmierte Diese liess den Handelshof von 2007 bis 2011 denkmalgerecht sanieren Im Juni 2011 wurde der Verkauf der Immobilie an einen deutschen Investor bekannt gegeben 2 Zwei Monate zuvor am 14 April 2011 wurde in dem ehemaligen Messehaus das Steigenberger Grandhotel Leipzig mit 163 Zimmern 13 Suiten einer Prasidentensuite Veranstaltungsraumen und einem Restaurant eroffnet Das Erdgeschoss beherbergt wie schon in der ursprunglichen Konzeption vorgesehen Einzelhandelsgeschafte und Restaurants Literatur BearbeitenWerner Starke Die Leipziger Messehauser Gestalt und Geschichte Leipziger Messeamt Leipzig 1961 SWB Online Katalog 085742015 S 19 Wolfgang Hocquel Die Architektur der Leipziger Messe Verlag fur Bauwesen Berlin 1994 ISBN 3 345 00575 1 S 101 104 Alberto Schwarz Der Handelshof Vom Messepalast zum Grandhotel In Leipziger Blatter 57 2010 ISSN 0232 7244 S 30 32 Handelshof Leipzig Neugestaltung eines Messepalastes hrsg von der Leipziger Stadtbau AG Leipzig 2011 ISBN 978 3 00 034902 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Handelshof Leipzig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Handelshof im Leipzig Lexikon Steigenberger Grandhotel LeipzigEinzelnachweise Bearbeiten Wettbewerb um Entwurfe fur die Erbauung eines Geschafts und Wohnhauses in Leipzig In Leipziger Bauzeitung Wochenschrift fur alle Zweige des Bauwesens 1906 Nr 4 S 27 34 Handelshof in Leipzig bekommt neuen Eigentumer Ehemaliges Messehaus an privaten Investor verkauft Nicht mehr online verfugbar In LeipzigInfo de 21 Juni 2011 archiviert vom Original am 22 Dezember 2014 abgerufen am 22 Dezember 2014 51 34025 12 37625 Koordinaten 51 20 24 9 N 12 22 34 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Handelshof Leipzig amp oldid 238048307