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Der Hot Club Leipzig kurz HCL war ein uberregional bekannter informeller Jazzclub in Leipzig der in den 1930er Jahren von Kurt Michaelis Hot Geyer initiiert wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenDer Club hatte kein festes Clublokal man traf sich nach vorheriger Verabredung im Stamm Cafe in einer der Wohnungen der Interessierten und hielt dort die Jazzabende ab 1 Die Mitglieder hatten einen Spitznamen Nickname das gehorte zum Stil der Zeit und stellte sich spater als grosser Vorteil heraus Der am Nebentisch sitzende Gestapo Spitzel kannte die Klar Namen nicht nbsp Hot Club Leipzig Fruhe Mitglieder 1937Die Jazz Freunde versammelten sich an sogenannten blauen Montagen um ein mit der Aufziehkurbel zu bedienendes Koffergrammophon und horten amerikanische britische und deutsche Jazz Aufnahmen 2 Weiterhin knupften die Mitglieder Kontakte zu Hot Clubs und Jazzbegeisterten in anderen Stadten und Landern Einige Mitglieder fuhren bereits 1930 nach Berlin in das deutsche Mekka des Jazz um die Kapellen von Dajos Bela und Lud Gluskin zu erleben Zwei Jahre spater war ein Auftritt von Louis Armstrong in London ihr Ziel 1934 besuchten sie London zum zweiten Mal dort lernten sie Max Abrams den Schlagzeuger von Jack Hylton kennen und auch den Plattensammler und spateren Schallplattenhandler und Schlagzeuger Carlo Krahmer der 1936 zum Gegenbesuch nach Leipzig kam Michaelis selbst korrespondierte auch mit Leonard Feather der die Nachrichten uber die zunehmende Unterdruckung des Jazz in Deutschland im Melody Maker veroffentlichte und mit amerikanischen Plattensammlern wie Ross Russell so dass die Mitglieder des Hot Club auch uber aktuelle Konzerte etwa das Carnegie Hall Concert 1938 von Benny Goodman durch briefliche Mitteilungen informiert waren 3 Unter der nationalsozialistischen Herrschaft galten die Aktivitaten des HCL als illegal Aus den Kreisen des HCL gingen spater namhafte Jazz Grossen wie Jutta Hipp hervor Zu den Mitgliedern des HCL gehorten in der zeitlichen Reihenfolge ihres Kommens nbsp Hot Club Leipzig Session at R C Sport Club 1945Kurt Michaelis Hot Geyer Fiddlin Joe Joachim Frommann Stefan Krywes Scheer Klude Robert Schramm Teddie Frohwalt Neubert Drums Schutterfurst Rhythm Doc Salm Joachim Leipziger Georgie Catsaros Cliff Rossmeisl Lutz Warschauer Peter Fuchs Herby Herbert Becke Bass Ibse Hans Gross Siggi Michel Ingfried Henze H J Beugel Lammy Sathoff Maria Becke Rausch Jutta Hipp Wespe Hertha Thomas Willi Lichtinger Gerhardt Wienstroht Charlie Rohmann Bienenkorb Eva Landmann Evi Stampa Pfeifer Tom Haller Pee Wee Morell Bohrmann Kuli Schmidt Roger Rossmeisl Hans Krayer Dieter Jors Rolf Wiedemann Alt Werner Tautz 4 Piano Rolf Kuhn Clar Albert Leyko Tenor Herbert Beck Tenor Herzog Bass Erling Corneliussen Tenor Alf Corneliussen Posaune Piano Wolfgang Doleys Guitar Tom Thomas Buhe Guitar Walter Eichenberg Trump Fips Fleischer Harry Passage Rolf Keller Gotz Wagner Wolfgang Schultz Rolf Melzer Wolfgang Arndt Drums Hans Reinhold Trump Dieter Resch Rolf Cratzschik Wolfgang Gunther Rolf Weller Teddy Gopner Mit zunehmender Dauer des Krieges waren immer mehr Mitglieder zum Wehrdienst eingezogen die jungen Frauen wurden zum stabilen Element denn sie konnten nicht einberufen werden Die Mitglieder horten nun nicht nur Jazzplatten und die Programme der BBC sondern grundeten auch eine eigene informelle Band die vor allem Swing spielte 5 Am 18 April 1945 wurde Leipzig von amerikanischen Truppen 6 besetzt Nun hofften alle sich aus der Illegalitat befreien und wieder richtig auch offentlich Jazz und Swing spielen zu konnen Im Ballsaal des Hotel Furstenhof etablierte sich auch bald die erste Band Die Freude 7 aber wahrte nur kurz Nach den Vereinbarungen der Konferenz von Jalta 8 ubernahm schon am 2 Juli 1945 die sowjetische Militaradministration die Herrschaft in Leipzig die Amerikaner zogen sich nach Bayern zuruck einige Musiker des Hot Club folgten sogleich oder etwas verzogert um in den Clubs der Amerikaner aufzutreten Aus den Hot Clubs in Deutschland formierte sich in den 1950er Jahren die Deutsche Jazz Foderation Literatur BearbeitenJulius Becke Really the Blues Eine Jugend 1927 1948 Rainer Bratfisch Freie Tone Die Jazzszene in der DDR Ch Links Berlin 2005 Michael H Kater Gewagtes Spiel Jazz im Nationalsozialismus Kiepenheuer amp Witsch Koln 1995 J Kurz Swinging Democracy Jugendprotest im 3 Reich Geschichte der Jugend Bd 21 Munster 1995 D Peukert Edelweisspiraten Meuten Swing Jugendsubkulturen im Dritten Reich In Gerhard Huck Hrsg Sozialgeschichte der Freizeit Wuppertal 1980 S 307 327 Bernd Polster Hrsg Swing Heil Jazz im Nationalsozialismus Berlin 1989 F Ritter Hrsg Heinrich Himmler und die Liebe zum Swing Erinnerungen und Dokumente Leipzig 1994 E Stiller Von Swing bis Edelweiss Lebenswelten von Jugendlichen In Geschichte Lernen Sammelband Nationalsozialismus Velber 2000 Weblinks BearbeitenDie Geschichte der Hot Clubs Sandra Muller Julika Stark Heinz Fritz das Geschenk und andere Verdachtige Jugend im Nationalsozialismus als Mystery PDF Kultur In der Berliner Kulturszene der dreissiger Jahre spielten PDF 1 3 MB Siehe auch BearbeitenDie Swing JugendEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Oft traf man sich im Geyer Horst wie die Gohliser Wohnung von Kurt Michaelis unter den Freunden hiess oder ab Ende 1938 bei Goethe Papa Franz Neubert dem Vater des Schlagzeugers Teddie Frohwalt Neubert Diese Treffen hatten etwas Rituelles an sich Jacketts und Krawatte waren als Kleidung vorgeschrieben Tee und Kekse wurden gereicht Michael H Kater Gewagtes Spiel S 152ff Brilliant Musik Werner Tautz Michael H Kater Gewagtes Spiel S 280f 2 Infanterie Division Brennender Panzer Man erhoffte sich furderhin unter amerikanischer Verwaltung zu stehen mit den Russen wollte man eher nichts zu tun haben Hierin wurde vereinbart dass ein Teil Berlins die Westzonen gegen die von den Amerikanern eroberten Ostgebiete eingetauscht wurden 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