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Histon Code ist ein Begriff aus dem Wissenschaftsgebiet Epigenetik Die Histon Code Hypothese besagt dass die Ubersetzung von genetischer Information welche in der DNA codiert ist teilweise durch Histonmodifikationen kontrolliert wird Histonmodifikationen sind chemische Abanderungen an speziellen Eiweiss Molekulen den Histonen Der Histon Code ist Teil des epigenetischen Codes 1 Die Wirkung der Histone bzw Histonmodifikation ist stark mit dem Grad der DNA Methylierung verwoben 2 Histone assoziieren sich mit der DNA zu Nukleosomen die sich ihrerseits zu Chromatinfasern bundeln die wiederum das eher bekannte Chromosom bilden Histone sind globulare Proteine mit einem flexiblen N Terminus der als der Schwanz bezeichnet wird und aus dem Nukleosom hervorsteht Viele der Histonschwanz Modifikationen korrelieren sehr gut mit der Chromatinstruktur Sowohl der Status der Histonmodifikationen als auch die Chromatinstruktur korrelieren gut mit den Genexpressionsniveaus Details der Genexpressionsregulation durch Histon Modifikationen siehe Tabelle unten Inhaltsverzeichnis 1 Die Hypothese 1 1 Modifikationen 2 Komplexitat des Histon Codes 3 Einzelnachweise 4 WeblinksDie Hypothese BearbeitenDie Histon Code Hypothese besteht im Kern darin dass die Histon Modifikationen eher dazu dienen andere Proteine zu rekrutieren anstatt nur die Histon DNA Wechselwirkung zu stabilisieren bzw zu destabilisieren Diese Proteine die durch spezifische Erkennung mithilfe von spezialisierten Domanen an den modifizierten Histonen rekrutiert werden wirken dann aktiv um die Chromatinstruktur aktiv zu verandern oder die Transkription zu fordern Wahrend es allgemein akzeptiert wird dass Modifikationen an den Histonschwanzen wie Methylierung Acetylierung ADP Ribosylierung Ubiquitinierung Citrullinierung und Phosphorylierung die Chromatinstruktur verandern bleiben die genauen Mechanismen bis jetzt unklar mit denen diese Veranderungen an den Histonschwanzen die DNA Histon Wechselwirkungen beeinflussen Daher bleibt die Vorstellung dass Kombinationen von Histonmodifikationen die Wechselwirkungen zum Chromatin nach einer Abbildungsvorschrift Code leiten bisher eine Hypothese Einige konkrete Beispiele wurden jedoch detailliert aufgeklart Zum Beispiel ist die Phosphorylierung der Serinreste 10 und 28 auf dem Histon H3 ein Marker fur die chromosomale Kondensation Ahnlich ist die Kombination der Phosphorylierung des Serinrestes 10 und der Acetylierung eines Lysinrestes 14 am Histon H3 ein charakteristisches Zeichen der aktiven Transkription Modifikationen Bearbeiten Gut charakterisierte Modifikationen an Histonen umfassen 3 MethylierungEs ist bekannt dass sowohl Lysin als auch Argininreste methyliert sind Methylierte Lysine sind die am besten verstandenen Markierungen des Histoncodes da spezifisch methyliertes Lysin gut mit den Genexpressionszustanden ubereinstimmt Die Methylierung der Lysine H3K4 und H3K36 ist mit der Transkriptionsaktivierung korreliert wahrend die Demethylierung von H3K4 mit der Stummschaltung der genomischen Region korreliert Die Methylierung der Lysine H3K9 und H3K27 korreliert mit der Transkriptionsrepression 4 Insbesondere ist H3K9me3 stark mit dem konstitutiven Heterochromatin korreliert 5 Acetylierung durch HAT Histon Acetyltransferase Deacetylierung durch HDAC Histondeacetylase Die Acetylierung definiert mehr oder weniger die Offenheit des Chromatins da acetylierte Histone das Chromatin nicht so gut packen konnen wie deacetylierte Histone Phosphorylierung UbiquitinierungEs gibt viele weitere Histon Modifikationen und sensible Massenspektrometrie Ansatze haben den Katalog vor kurzem enorm erweitert 6 Eine sehr eingrenzende Zusammenfassung eines Histon Codes ist in der folgenden Tabelle als Beispiel angegeben Die Nomenklatur der Histon Varianten H3K4 usw wird unter Histonmodifikation beschrieben Akt GenaktivierungRepr Genrepression siehe auch Genaktivitat Typ derModifikation HistonH3K4 H3K9 H3K14 H3K27 H3K79 H3K122 H4K20 H2BK5Monomethylierung Akt 7 Akt 8 Akt 8 Akt 8 9 Akt 8 Akt 8 Dimethylierung Akt Repr 4 Repr 4 Akt 9 Trimethylierung Akt 10 Repr 8 Repr 8 Akt 9 Repr 8 Repr 4 Acetylierung Akt 10 Akt 10 Akt 11 Akt 12 H3K4me3 ist in transkriptionell aktiven Promotoren angereichert 13 H3K9me3 wird in konstitutiv unterdruckten Genen gefunden H3K27me findet sich in fakultativ repressiven Genen 8 H3K36me3 wird in aktiv transkribierten Genkorpern gefunden H3K9ac wird in aktiv transkribierten Promotoren gefunden H3K14ac findet sich in aktiv transkribierten Promotoren H3K27ac unterscheidet aktive Enhancer von blockierten Enhancern H3K122ac ist in blockierten Promotoren angereichert und wird auch in einer anderen Sorte eines moglichen Enhancers gefunden dem H3K27ac fehlt Komplexitat des Histon Codes BearbeitenAnders als dieses vereinfachte Modell ist jeder reale Histoncode bisweilen sehr komplex So kann jeder der vier Standardhistone gleichzeitig an mehreren verschiedenen Stellen mit mehreren verschiedenen Modifikationen modifiziert werden Um eine Vorstellung von dieser Komplexitat zu geben Histon H3 enthalt neunzehn Lysine die als methyliert bekannt sind wobei jedes un mono di oder tri methyliert sein kann Wenn Modifikationen unabhangig sind ermoglicht dies 4 hoch 19 oder 280 Milliarden verschiedene Lysin Methylierungsmuster also weit mehr als die maximale Anzahl von Histonen in einem menschlichen Genom 6 4 Gb 150 bp 44 Millionen Histone wenn sie sehr dicht gepackt sind Dies schliesst weder die Lysin Acetylierungen bekannt fur H3 an neun Resten noch die Arginin Methylierungen bekannt fur H3 an drei Resten oder die Threonin Serin Tyrosin Phosphorylierungen bekannt fur H3 an acht Resten ein ganz zu schweigen von Modifikationen anderer Histone Jedes Nukleosom in einer Zelle kann daher einen anderen Satz von Modifikationen aufweisen was die Frage aufwirft ob es gemeinsame Muster von Histonmodifikationen gibt Bei einer aktuellen Studie von etwa 40 Histon Modifikationen an menschlichen Gen Promotoren mit uber 4000 verschiedenen Kombinationen wurden uber 3000 Kombinationen an nur an einem einzigen Promotor gefunden Andererseits wurden einschliesslich eines Satzes von 17 Histonmodifikationen Muster entdeckt die zusammen an uber 3000 Genen vorhanden sind 14 Es treten also Muster von Histon Modifikationen auf die aber sehr kompliziert sind Derzeit habe wir nur fur die Bedeutung einer relativ kleinen Anzahl von Modifikationen ein detailliertes biochemisches Verstandnis Strukturelle Determinanten der Histon Erkennung durch lesende schreibende und loschende Elemente Readers Writers Erasers des Histon Codes wurden durch eine wachsende Zahl von experimentellen Daten aufgezeigt 15 Einzelnachweise Bearbeiten T Jenuwein C Allis Translating the histone code In Science 293 5532 2001 S 1074 1080 doi 10 1126 science 1063127 PMID 11498575 Bilian Jin Yajun Li Keith D Robertson DNA Methylation Superior or Subordinate in the Epigenetic Hierarchy In Genes Cancer 2 6 Jun 2011 S 607 617 doi 10 1177 1947601910393957 PMC 3174260 freier Volltext PMID 21941617 B Strahl C Allis The language of covalent histone modifications In Nature 403 6765 2000 S 41 45 doi 10 1038 47412 PMID 10638745 a b c d Jeffrey A Rosenfeld Zhibin Wang Dustin Schones Keji Zhao Rob DeSalle Michael Q Zhang Determination of enriched histone modifications in non genic portions of the human genome In BMC Genomics 10 31 Marz 2009 S 143 doi 10 1186 1471 2164 10 143 PMC 2667539 freier Volltext PMID 19335899 Philip Hublitz Mareike Albert Antoine Peters Mechanisms of Transcriptional Repression by Histone Lysine Methylation In The International Journal of Developmental Biology Basel 10 1387 28 April 2009 S 335 354 ISSN 1696 3547 M Tan H Luo S Lee F Jin J S Yang E Montellier u a Identification of 67 histone marks and histone lysine crotonylation as a new type of histone modification In Cell 146 6 2011 S 1016 1028 doi 10 1016 j cell 2011 08 008 PMC 3176443 freier Volltext PMID 21925322 E V Benevolenskaya Histone H3K4 demethylases are essential in development and differentiation In Biochem Cell Biol 85 4 August 2007 S 435 443 doi 10 1139 o07 057 PMID 17713579 a b c d e f g h i A Barski S Cuddapah K Cui T Y Roh D E Schones Z Wang G Wei I Chepelev K Zhao High resolution profiling of histone methylations in the human genome In Cell 129 4 Mai 2007 S 823 837 doi 10 1016 j cell 2007 05 009 PMID 17512414 a b c D J Steger M I Lefterova L Ying A J Stonestrom M Schupp D Zhuo A L Vakoc J E Kim J Chen M A Lazar G A Blobel C R Vakoc DOT1L KMT4 recruitment and H3K79 methylation are ubiquitously coupled with gene transcription in mammalian cells In Mol Cell Biol 28 8 April 2008 S 2825 2839 doi 10 1128 MCB 02076 07 PMID 18285465 PMC 2293113 freier Volltext a b c C M Koch R M Andrews P Flicek S C Dillon U Karaoz G K Clelland S Wilcox D M Beare J C Fowler P Couttet K D James G C Lefebvre A W Bruce O M Dovey P D Ellis P Dhami C F Langford Z Weng E Birney N P Carter D Vetrie I Dunham The landscape of histone 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