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Der Gemeine Violettporling Trichaptum abietinum Syn Hirschioporus abietinus 1 ist eine Pilzart aus der Ordnung der Borstenscheiblingsartigen Hymenochaetales Aufgrund der sehr dunnen lederig zahen und mehr oder weniger violettrandigen Fruchtkorper wird er auch Violetter Lederporling genannt Die ansonsten grauliche Oberflache ist feinsamtig bis filzig strukturiert Die schmale Rohrenschicht weist sehr kleine Poren auf die jung ebenfalls violett gefarbt sind spater jedoch braunlich verblassen Der sehr haufige und weit verbreitete Porenpilz wachst ganzjahrig an toten Asten und Stammen verschiedener Nadelbaume am haufigsten an Fichte Bisweilen wird er auch Tannen Tramete genannt eine Ubersetzung des nicht mehr verwendeten wissenschaftlichen Artnamens Trametes abietina Gemeiner ViolettporlingGemeiner Violettporling Trichaptum abietinum SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse unsichere Stellung incertae sedis Ordnung Borstenscheiblingsartige Hymenochaetales Familie incertae sedisGattung Violettporlinge Trichaptum Art Gemeiner ViolettporlingWissenschaftlicher NameTrichaptum abietinum Pers Fr Ryvarden Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Artabgrenzung 3 Okologie 4 Verbreitung 5 Bedeutung 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp An senkrechten Flachen bildet der Gemeine Violettporling Trichaptum abietinum Hutchen aus nbsp Junge noch vollig violette Fruchtkorper des Gemeinen ViolettporlingsMakroskopische Merkmale Bearbeiten Der Gemeine Violettporling bildet an der Unterseite von Stammen sehr dunne und flach am Substrat anliegende Belage die oft grosse Flachen bedecken An senkrechten Stellen und an Astchen entstehen zudem schmale Konsolen oder Hute die bis zu 3 cm weit vom Holz abstehen Die dunnen lederig zahen Hutchen sind meist dachziegelartig ubereinander oder seitlich verwachsen Die weisslich graue Oberseite ist filzig behaart und konzentrisch gezont Die Fruchtkorper verkahlen im Alter und zeigen durch Algenbewuchs oft eine grune Farbung Der Rand ist scharfkantig und oft violett getont Die netzig porige Rohrenschicht auf der Hutunterseite besteht aus sehr kurzen ungefahr 1 2 mm langen und dunkelbraunen Rohren Die Rohren munden in feine rundliche bis langliche oder eckige Poren Auf einen Millimeter kommen etwa 3 5 Poren Die jung violett gefarbten Poren verfarben im Alter violettbraun bis gelbbraun Das sehr dunne Fleisch hat eine lederartig zahe Konsistenz und einen unbedeutenden Geruch und Geschmack 2 3 Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Die weissen Sporen zeigen keine Jodfarbreaktion Sie sind glattwandig zylindrisch bis leicht gebogen und messen 6 8 2 3 Mikrometer Die keulenformigen Basidien sind 13 15 µm lang 5 6 µm breit und tragen je 4 Sterigmen Die reichlich vorhandenen Zystiden ragen meist nicht uber die Basidien hinaus und sind an den Spitzen mit Kristallen besetzt Das dimitische Hyphensystem setzt sich aus generativen Hyphen und Skeletthyphen zusammen Die generativen Hyphen sind 2 4 µm breit dunnwandig und durchscheinend Sie tragen Schnallen an den Septen und verzweigen kaum Die dickwandigen 2 5 5 µm breiten Skeletthyphen sind ebenfalls farblos und selten verzweigt aber nicht septiert 2 4 Artabgrenzung BearbeitenDer Gemeine Violettporling ist durch seine violette Farbe und den sehr dunnen Fruchtkorpern leicht zu erkennen Von Weitem erinnert er an einen Rindenpilz bis man bei naherem Betrachten die feinen Poren entdeckt Der ahnliche Zahnformige Violettporling Trichaptum fuscoviolaceum unterscheidet sich durch sein groberes in plattenformige Zahnchen aufgelostes Hymenophor Diese seltenere Art wachst vorwiegend auf Kiefernholz an Moorrandern 2 5 Okologie BearbeitenDer Gemeine Violettporling kommt in allen Nadel mit Nadelbaumen durchmischten Laubwaldern sowie in den entsprechenden Forsten vor vollig unabhangig davon wie nahrstoffreich oder kalkhaltig der Boden ist Man findet ihn auch auf Kahlschlag Fluren Lichtungen an Wald oder Moorrandern und in Parkanlagen Als Erstzersetzer besiedelt er stehende oder liegende abgestorbene Stamme oder dickere Aste die meist noch berindet sind Man findet ihn aber auch an Stumpfen und Strunken Der Pilz verbleibt auf seinem Substrat bis es vollig vermorscht ist und bildet immer wieder neue Fruchtkorper oder Zuwachszonen aus Als Substrat dient in erster Linie Nadelholz insbesondere Fichtenholz Weit seltener wachst er auf Weisstannen oder Kiefernholz an Laubholz findet man den Pilz nur sehr selten In niederschlagreichen Jahren werden die einjahrigen Fruchtkorper bereits ab Ende Mai bis Juni gebildet sonst erst spater im Sommer Man kann die ledrig zahen Fruchtkorper das ganze Jahr uber finden aber in trockenen Jahren konnen sie im Spatfruhling leicht ubersehen werden da noch keine neuen Fruchtkorper gebildet wurden und die abgestorbenen und vertrockneten Uberreste aus dem Vorjahr die Farbe der Baumrinde annehmen 6 Verbreitung BearbeitenDer Gemeine Violettporling ist meridional bis boreal verbreitet man findet ihn also vom Mittelmeerraum bis in die nordlichen Nadelwalder hinein Er wurde in Asien Kleinasien Kaukasus Sibirien Zentralasien Iran Pakistan Indien Nepal Tibet China Korea Japan und Philippinen in Nord und Mittelamerika Guatemala Venezuela Kolumbien Kuba Mexiko USA Kanada Nordafrika Marokko Algerien den Kanarischen Inseln und auf Madeira nachgewiesen In Europa kommt der Pilz im Suden von Portugal Spanien Italien uber Slowenien und Rumanien bis nach Griechenland vor Im Nordwesten reicht sein Verbreitungsgebiet bis zu den Hebriden im Norden ist er in ganz Fennoskandinavien verbreitet und dringt ostwarts bis zum Ural vor Lediglich aus Albanien und Island gibt es keine Nachweise In Deutschland und Osterreich zahlt er zu den haufigsten Porlingen an Nadelholzern Er ist von der Kuste bis weit in die Alpen hinein verbreitet und uberall haufig Man findet den Gemeinen Violettporling vom Flachland bis in das hohere Bergland 6 7 Bedeutung BearbeitenAls Erstzersetzer von totem Nadelholz spielt der Pilz im Waldokosystem eine wichtige Rolle Die lederig zahen Fruchtkorper sind nicht essbar Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Kwan Soo Ko Hack Sung Jung Phylogenetics of Trichaptum Based on Mitochondrial Small Subunit rDNA Sequences In Journal of Microbiology Band 36 Nr 4 Microbiological Society of Korea 1997 S 259 263 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Synonyme von Trichaptum abietinum In Species Fungorum speciesfungorum org Index Fungorum abgerufen am 29 November 2011 a b c Ewald Gerhart Pilze Rohrlinge Porlinge Bauchpilze Schlauchpilze und andere Spektrum der Natur BLV Intersivfuhrer Band 2 BLV Verlagsgesellschaft Munchen Wien Zurch 1985 ISBN 3 405 12965 6 S 118 Hans E Laux Hrsg Der Kosmos PilzAtlas Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 440 10622 5 S 250 Trichaptum abietinum in der MycoBank In mycobank org Abgerufen am 29 November 2011 Marcel Bon Hrsg Pareys Buch der Pilze Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 440 09970 9 S 318 a b German Josef Krieglsteiner Hrsg Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 1 Allgemeiner Teil Standerpilze Gallert Rinden Stachel und Porenpilze Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3528 0 S 593 Weltweite Verbreitung von Trichaptum abietinum In data gbif org Abgerufen am 29 November 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trichaptum abietinum Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeiner Violettporling amp oldid 216040956