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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Hirsch Katastrophe ereignete sich durch den Einsturz des Gasthauses Hirsch im wurttembergischen Nagold am 5 April 1906 bei dem Versuch das Bauwerk anzuheben Hierbei starben mehr als 50 Personen und weitere rund 100 Personen wurden zum Teil schwer verletzt Der Gasthof kurz vor dem EinsturzDie grosse Opferzahl ergibt sich aus der Tatsache dass wahrend der Arbeiten kein Zutrittsverbot fur das Gebaude oder die unmittelbare Umgebung fur die vielen Schaulustigen bestand die zum Teil selbst spontan die Winden mitbedienten Viele der spateren Toten befanden sich wahrend der Anhebung auf einer Feier in der Gaststatte im ersten Obergeschoss oder im Stockwerk daruber um sich mit dem Gebaude anheben zu lassen Der Leiter des Projektes der Bauunternehmer Erasmus Ruckgauer der mit der von ihm ausgearbeiteten Methode zuvor bereits rund 80 Hauser erfolgreich anhob bei einem weiteren Gebaudezusammensturz uberlebte leicht verletzt und wurde spater aufgrund seiner vielzahligen Versaumnisse zu einer mehrmonatigen Haftstrafe verurteilt die er aufgrund einer schweren Erkrankung und seines bald darauf folgenden Todes allerdings nicht mehr antreten konnte Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Vorgeschichte 3 Methode 4 Ereignisse 4 1 Unglucksursache 5 Reaktionen 6 Prozess und Schicksal Ruckgauers 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGebaude BearbeitenDer Gasthof wurde 1852 errichtet nachdem der Vorgangerbau in der Nacht zum 23 September 1850 dem Nagolder Innenstadtbrand zum Opfer gefallen war Er stand auf dem Grundstuck an der Ecke Hirschstrasse Marktstrasse gegenuber dem Rathaus 1868 wurde er durch einen Anbau erweitert so dass er 1906 etwa 24 Meter lang 11 25 Meter breit und 650 Tonnen schwer war Das Gebaude besass ein Souterrain zwei volle Stockwerke und einen Kniestock Der Unterstock war aus Sandsteinquadern gemauert der Rest des Hauses bestand aus ausgemauertem und verputztem Riegelfachwerk Der Eingang befand sich auf der der Marktstrasse zugewandten Seite Das Erdgeschoss enthielt eine Remise und Holzstalle Zwei Wirtschaftszimmer sowie die Kuche und eine Privatwohnung waren im ersten Stock untergebracht im zweiten Stock befanden sich ein grosserer Saal sowie Wirtschafts und Fremdenzimmer Geschmuckt war das Haus mit einer plastischen Darstellung eines Hirsches als Wirtshauszeichen Vorgeschichte BearbeitenHirschwirt Klein hatte das Gebaude am 27 Dezember 1905 an seinen Schwiegersohn Theodor Neudeck verkauft Dieser hatte kurz zuvor eine Erbschaft angetreten und wollte das Gasthaus in dem mehrere Vereine verkehrten umgestalten Insbesondere sollte ein hoherer Saal eingebaut werden Im Zuge der Veranderungen sollte das Wirtshaus um etwa 1 60 Meter angehoben werden Die Plane fur die Umgestaltung fertigte Stadtbaumeister Josef Lang an der auch die Bauarbeiten uberwachen sollte Die Anhebung des Gebaudes wurde jedoch in einem gesonderten Auftrag vergeben Erasmus Ruckgauer erstellte am 22 Februar 1906 ein Angebot in dem er ausdrucklich die Verantwortung fur etwaige Unfalle die auf sein Verschulden oder das seiner Angestellten zuruckzufuhren seien nicht jedoch fur Zufalle oder durch unsichtbare Konstruktionsfehler vorkommende Schaden ubernahm 1 Die Hebung sollte 4000 Mark kosten Im Marz 1906 wurden die von Josef Lang vorgelegten Plane vom Gemeinderat gebilligt Hinsichtlich der Gebaudehebung wurde ausserdem die Sperrung eines Teils der Marktstrasse am Tag der Hebung fur Fuhrwerke beschlossen ferner eine Abschrankung des Gebaudes in einem Abstand von bis zu vier Metern das Anbringen von Warntafeln und die nachtliche Beleuchtung zwischen Hebung und Untermauerung Diese sollte nach dem Konzept Ruckgauers erst erfolgen wenn die Gesamthohe der Hebung erreicht sein wurde Ferner behielt sich die Baubehorde weitere Anordnungen vor Der Wirtshausbetrieb blieb auch fur die Zeit der Anhebung des Gebaudes gestattet da weder Josef Lang noch Erasmus Ruckgauer davor gewarnt hatten Ruckgauer hatte zu diesem Zeitpunkt bereits rund 80 Gebaude gehoben gedreht oder transloziert wobei lediglich der Versuch das Cafe Waldburg in Lichtental bei Baden Baden zu heben missgluckt war und mit dem Einsturz des Gebaudes geendet hatte In Nagold durfte besonders die erfolgreiche Hebung des Gasthofs Zum Grunen Baum in Altensteig bekannt gewesen sein Methode BearbeitenRuckgauer nutzte ein System das in den 1890er Jahren in den USA entwickelt worden war Er pflegte vor seinen Gebaudehebungen keine genaueren Erkundigungen uber den Zustand des jeweiligen Hauses einzuziehen eine Begehung des Inneren hielt er fur ausreichend Die Gebaude wurden soweit ein solcher Bedarf erkannt wurde vor der Hebung ausgebessert dann von ihrem Fundament abgetrennt und mit einem Balkenrost unterfangen Das Gebaude wurde dann mit Spriessen und Streben umschlossen und mit Gleitrollen versehen Ferner wurde das Gewicht des Hauses berechnet und es wurden je nach Bedarf Winden aufgestellt Zwischen den Windenplatten und dem Rost wurden Rundholzer senkrecht eingestellt Ereignisse Bearbeiten nbsp Der eingesturzte GasthofDie Hebung des Gasthauses sollte am Donnerstag dem 5 April 1906 erfolgen Ab 7 00 Uhr morgens wurde daran gearbeitet Neudeck hatte vertragsgemass die Bedienungsmannschaft an den Winden zu stellen Erasmus Ruckgauer hatte nur seinen Zimmerpolier Kubler sowie sieben eingewiesene Arbeiter mitgebracht Neudeck griff auf etwa 20 Personen zuruck die unter Zimmermeister Benz arbeiteten Dazu kamen 25 Arbeiter des Baugeschafts Beutler und Drescher sowie 20 bis 30 Mitglieder des Turnvereins und des Liederkranzes sowie weitere Personen die sich zum Teil offenbar spontan an der Bedienung der Winden beteiligten Zuletzt waren ungefahr 100 Personen an den Winden beschaftigt Die Kontrolle sollten neben Kubler noch Benz und Drescher sowie die Arbeiter Zugermaier und Luz fuhren In der Anklageschrift wurde das Treiben jedoch spater mit einem Ameisenhaufen verglichen gezahlt und gemessen worden sei nicht oder nicht mit der notwendigen Sorgfalt 2 Die aussere Kontrolle teilten sich Erasmus Ruckgauer und einige weitere Personen Auch hier fehlte es laut der Anklage an einer verlasslichen Organisation 3 Laut Baurat Schmid konnte man schon um 8 00 Uhr morgens feststellen dass der Anbau an der Marktstrasse im Verhaltnis zum restlichen Haus zu tief lag Eine dreiviertel Stunde spater war er vom Flugelbau des Hauses abgeruckt um 9 00 Uhr begannen die Firstziegel sich zu verschieben und eine halbe Stunde spater stand die hintere Wand des Treppenhauses ab Diverse Risse wurden beobachtet Etwa um 10 30 Uhr war ein Knall zu horen Der sudliche Giebel nahm zeitweise eine hangende Position ein gegen 11 00 Uhr wich das Treppenhaus von den Standern ab so dass erfahrene Arbeiter sich weigerten an dieser Stelle noch tatig zu werden Um 12 30 Uhr befand sich der sudliche Giebel 5 bis 6 cm tiefer als der nordliche die Hebung im Kuchenbereich ging zu diesem Zeitpunkt laut Schmid nicht vorwarts und unter dem linken Kuchenfenster sei ein erster Stein aus der Wand gefallen Durch weiteres Heben habe sich eine Verschiebung des Gebaudes ergeben An der Grenze zum Anbau seien Dachziegel herabgesturzt danach sei die nordostliche Eckpforte im ersten Stock eingebrochen Wenige Minuten spater habe das Gebaude erst eine Schwenkung nach Suden und dann nach Norden vollfuhrt und sei dann trichterartig eingesturzt wobei die hintere Dachhalfte in den Hof der sudliche Giebel in die Hirschstrasse gefallen sei Die eine Aussenwand der Langseite sei dabei in die Marktstrasse gedruckt worden Abgesehen von den etwa 100 Arbeitern befanden sich zum Zeitpunkt des Einsturzes noch weitere Personen in dem Gasthof da der Wirtshausbetrieb im ersten Stock der uber eine Nottreppe erreichbar war fortgefuhrt wurde und sich auch im Saal im zweiten Stock Menschen aufhielten die sich mit dem Gasthaus anheben lassen wollten Oberamtsarzt Dr Fricker gab die Zahl der Todesopfer des Einsturzes mit 52 an Die Mehrheit dieser Menschen erstickte unter den Trummern und im Bauschutt Auf der Tafel in der Grabkapelle die spater fur die Opfer errichtet wurde werden allerdings 53 Namen genannt Gottlob Muller starb offenbar an den Spatfolgen des Unglucks erst im Dezember 1906 Ferner wurden knapp 100 Verletzte gezahlt Unmittelbar nach dem Einsturz begannen Bergungsarbeiten Die Toten wurden im Rathaus aufgebahrt die Verletzten zum Teil ebenfalls ins Rathaus gebracht Aus Freudenstadt und Calw wurden Verbandsstoffe Tragbahren und Instrumente mit Hilfszugen angeliefert Ruckgauer der auf die verschiedenen Warnzeichen abwiegelnd reagiert hatte und selbst mit verschuttet worden war hatte Verletzungen erlitten konnte aber noch am selben Tag im Auto seines Schwiegersohns nach Stuttgart zuruckfahren Unglucksursache Bearbeiten Baurat Schmid aus Stuttgart der den Fall spater untersuchte erklarte der Gasthof habe sich nicht in hebungsfahigem Zustand befunden Insbesondere seien die Balken die auf dem Erdgeschoss geruht hatten speziell unter der Kuche und dem Abtritt morsch und zum Teil gebrochen gewesen und auch im ersten Stock hatten sich im Bereich der Kuche des Treppenhauses und des Abtritts morsche Holzteile befunden Lang habe einige Stellen ausbessern lassen was aber schon im Vorfeld von einigen Arbeitern fur nicht ausreichend angesehen worden sei Auch hatten sich in dem Gebaude schadhafte Kamine befunden Der Rost der unter der Decke des Erdgeschosses eingelegt worden sei habe aus drei verschiedenen und verschieden hohen Teilen bestanden und somit nicht dazu dienen konnen das Haus sicher zusammenzuhalten Dieses sei auch nicht versteift und durch zusatzliche Verbindungen der einzelnen Teile gesichert worden Auch die Zahl der verwendeten Stander insgesamt 18 sei zu gering gewesen und die Verteilung der 85 Winden von der Maschinenfabrik Esslingen sei willkurlich gewesen Beanstandet wurden auch die Kugelgelenke der Winden die Ruckgauer als seine personliche Spezialitat angepriesen hatte Reaktionen Bearbeiten nbsp Die erste Meldung im Schwabischen MerkurWenige Stunden nach dem Ungluck trafen Beileidstelegramme des Konigs und der Konigin in Nagold ein abends erschien Innenminister Johann von Pischek als Vertreter der Regierung vor Ort Auch Regierungsprasident Friedrich von Hofmann als Vertreter des Schwarzwaldkreises fuhr noch am Tag des Unglucks nach Nagold ebenso Oberstaatsanwalt Cless vom Landgericht Tubingen der mit dem Oberamtsrichter Sigel die Ermittlungen aufnahm In den folgenden Tagen erschienen ausgiebige Presseberichte und es entwickelte sich ein reger Katastrophentourismus Am Palmsonntag 1906 fuhren so viele Fahrzeuge nach und durch Nagold dass der Strassenstaub wie gerippt erschien von den Gleisen 4 Die Buchdruckerei des Amtsblattes Gesellschafter verkaufte Sonderausgaben und Ansichten des Ungluckshauses Wenig spater brachte der Verlag I Junginger eine Broschure mit dem Titel Die Katastrophe in Nagold heraus in der von 55 Todesopfern die Rede war Besonders wurde des Schicksals der Magd der Familie Neudeck gedacht die kurz vor dem Ungluck von dem Einsturz des Gasthauses getraumt haben soll und unter den Toten war Neben grausigen Details der einzelnen Todesfalle wurde auch von wunderbaren Rettungen berichtet Am 7 April trat der Gemeinderat zusammen und beschloss nicht nur an der fur denselben Abend geplanten Beisetzung der Nagolder Opfer auf dem Friedhof bei der Egidiuskirche teilzunehmen sondern auch ein gemeinschaftliches Grab mit Umzaunung und Denkmal das nicht vor dem Jahr 2000 angetastet werden durfe uber die Stadt zu finanzieren Auch die Kosten fur die Trauermusik sowie fur den Wagen in dem Hofmarschall von Neurath und Staatsminister von Pischek abgeholt werden sollten sollte die Stadt tragen Ferner sollten die Aufraumarbeiten an der Unglucksstelle vorangetrieben und Personen die durch das Ungluck in dringende Not geraten waren rasch unterstutzt werden Die gemeinschaftliche Beerdigung der Opfer aus Nagold fand am fruhen Abend des 7 April 1906 statt Fur die Hinterbliebenen und gesundheitlich Geschadigten wurde eine Spendenaktion ins Leben gerufen und ein Hilfsverein gegrundet der fur die Auszahlung von Renten an die Opfer zustandig war Bis in die 1940er Jahre wurden Auszahlungen getatigt fur 1942 sind noch sechs Witwen und sechs Verletzte als Anspruchsberechtigte vermerkt Neben den freiwilligen Leistungen die Spender aufbrachten wurden Folgekosten des Unglucks auch von der Stadt Nagold getragen Sie zahlte zunachst 596 Mark fur die Behandlung der Verletzten und 437 Mark fur die Beseitigung von Trummern die den Verkehr in der Marktstrasse behinderten Diese wurden zunachst auf die Insel gebracht dann aber in die stadtischen Garten an der Calwer Strasse transportiert da sie bei Hochwasser sonst eine Gefahr dargestellt hatten Um diese Kosten wieder auszugleichen versuchte die Stadt das noch verwertbare Bauholz aus dem eingesturzten Gasthof fur sich nutzbar zu machen wogegen Theodor Neudeck aber Einspruch erhob Schadensersatzanspruche der wurttembergischen Baugewerksgenossenschaft an die Stadt Nagold wurden zunachst mit 67 155 Mark beziffert In einem Vergleich einigte man sich schliesslich auf 30 000 Mark Ferner sollte nach dem Beschluss des Gemeinderates vom 7 April 1906 das Grabmal auf dem Nagolder Friedhof von der Stadt finanziert werden Man setzte die Kosten dafur auf 1000 bis 1500 Mark fest allerdings in der Hoffnung dass sich der Aufwand der unteren Grenze nahere 5 Regierungsbaumeister Schuster legte einen Entwurf vor der mit kleinen Anderungswunschen gebilligt und von Stadtbaumeister Lang ausgefuhrt wurde Am 13 Oktober 1907 wurde die Anlage eingeweiht Die Graber der Nagolder Opfer sind mit einheitlichen Steinplatten bezeichnet und um die Kapelle herum angeordnet in deren Innerem sich eine Tafel mit den Namen der Todesopfer befindet Zwei Grabsteine fur Mitglieder der Bauunternehmerfamilien sind aufwandiger gestaltet und stehen an der Ruckseite der Kapelle Vom Gasthof Hirsch in Nagold ist der Gasthausausleger mit der plastischen Darstellung eines Hirsches erhalten geblieben und aus den Trummern geborgen worden Er existiert noch als Wirtshauszeichen des Gasthofs Hirsch in Uberberg Dieses Haus war 1905 abgebrannt und 1906 neu errichtet worden 6 nbsp Die Kapelle auf dem Nagolder Friedhof nbsp Inschrift im Giebelfeld nbsp Die Namen der Toten nbsp Einer der einheitlich gestalteten Grabsteine nbsp Stadtschultheiss Brodbeck war zur Zeit der Katastrophe im AmtProzess und Schicksal Ruckgauers Bearbeiten nbsp Arztliches Zeugnis uber die Haftunfahigkeit RuckgauersRuckgauer ausserte sich am 16 April 1906 in einem Schreiben an Baurat Schmid uber den Unglucksfall Darin gab er den Personen die sich innerhalb des Gebaudes aufgehalten und bewegt hatten die Schuld am Einsturz Ich und meine Leute haben die Eindringlinge von unserem Arbeitsplatz ausgewiesen aber fur Gaste und Freunde des Gasthofbesitzers Neudeck welche alsbald in die Wirtschaft im 1 Stock wollten hatte ich keine Gewalt Diese Leute kamen teils weit her und wollten sich mit dem Gasthof in dessen Wirtschaft heben lassen veranlasst durch die Zeitungsposaune und das Ausschreiben einer Metzelsuppe wovon ich vorher nichts wusste 7 Aber nicht die Gaste im ersten Stock sondern die im zweiten seien eigentlich die Ausloser des Unglucks gewesen Sie seien zwischen den Fenstern hin und hergerannt und hatten so den Bau ins Schwanken gebracht bis er schliesslich in sich zusammengebrochen sei Ebenso argumentierte Ruckgauer dann auch vor Gericht Sein Werkfuhrer Kubler ausserte sich vor Gericht ahnlich Auch ein Zeuge berichtete er habe bei fruheren Besuchen von Tanzveranstaltungen im Gasthof Hirsch wahrgenommen dass der Boden des Saales im zweiten Stock leicht ins Schwanken zu bringen gewesen sei Uneinigkeit herrschte bei den vernommenen Zeugen uber etwaigen Alkoholkonsum Ruckgauers am Tag der Hebung Der Wirt des Grunen Baumes in Altensteig Louis Kappler erklarte jedoch am 3 April 1903 als sein Wirtshaus gehoben worden sei habe Ruckgauer eine Einladung zum Wein mit der Begrundung er musse jetzt bei seiner Arbeit sein abgelehnt Eine verminderte Schuldfahigkeit Ruckgauers aufgrund Alkoholgenusses wurde vom Gericht denn auch nicht angenommen obwohl sein Hausarzt ihn als Gewohnheitstrinker und Sanguiniker beschrieben hatte 8 Ruckgauer wurde schliesslich zu sechs Monaten Gefangnisstrafe verurteilt 9 Die Hauptverhandlung fand vom 15 bis zum 20 Oktober 1906 vor der Strafkammer des Landgerichts Tubingen statt einen Revisionsantrag stellte die Verteidigung im November desselben Jahres scheiterte aber damit Ruckgauer sollte am 6 Mai 1907 seine Strafe in Rottenburg antreten Es wurde jedoch ein Strafaufschub erwirkt weil Ruckgauer zu diesem Zeitpunkt schwer krank war Er litt an einem Leberleiden mit Gelbsucht und Bauchwassersucht sowie allgemeinem Krafteverfall Schon wahrend der Gerichtsverhandlung hatte er einen gebrochenen Eindruck gemacht Ruckgauer selbst machte den erbarmungswurdigen Eindruck eines ausserlich und innerlich vollkommen zusammengebrochenen Mannes Immer mehr krummte sich sein Rucken immer tiefer sank der Kopf vornuber alle Fragen beantwortete er mit matter tonloser Stimme schrieb ein Zeuge des Gerichtsverfahrens 10 Ruckgauer starb am 31 Mai 1907 Literatur BearbeitenHermann Scheurer Die Hirsch Katastrophe in Nagold vom 5 April 1906 Geiger Horb 1992 ISBN 3 89264 666 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hirsch Katastrophe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artikel im Schwobablattle PDF 545 kB Artikel zur Friedhofskapelle Bericht uber ein Kunstprojekt zur Hirsch Katastrophe PDF 1 4 MB Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Scheurer Die Hirsch Katastrophe in Nagold vom 5 April 1906 Geiger Horb 1992 S 10 Scheurer Die Hirsch Katastrophe 1992 S 15 Scheurer Die Hirsch Katastrophe 1992 S 16 Nagolder Amtsblatt Gesellschafter zitiert nach Scheurer Die Hirsch Katastrophe 1992 S 26 zitiert nach Scheurer Die Hirsch Katastrophe 1992 S 66 Scheurer Die Hirsch Katastrophe 1992 S 66 zitiert nach Scheurer Die Hirsch Katastrophe 1992 S 35 f Scheurer Die Hirsch Katastrophe 1992 S 41 f Scheurer Die Hirsch Katastrophe 1992 S 47 Julius Brugel zitiert nach Scheurer Die Hirsch Katastrophe 1992 S 55 48 551616666667 8 7230222222222 Koordinaten 48 33 5 8 N 8 43 22 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hirsch Katastrophe amp oldid 222399128