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Eine Baustutze oder Teleskopstutze ist in der Bautechnik ein demontables und variables Stutzelement meist aus verzinkten oder lackierten Stahlrohren das in der DIN EN 1065 normiert ist Durch einen Steck und Schraubmechanismus lasst sich die Lange stufenlos einstellen Die zulassige Belastbarkeit in Richtung der Langsachse einer typischen Baustutze liegt bei 20 kN 2040 kg Eine mit Spriessen und Stegtragern abgestutzte Elementdecke noch ohne AufbetonVerstellmechanismus Manschette mit Innengewinde und zwei seitlichen Ringosen In einer der Osen befindet sich ein unverlierbarer Hebel in die andere kann ein Stab eingesteckt werden Uber der Manschette besitzt diese Stutze einen zusatzlichen Ring mit schragen Flachen die den durch die Locher des inneren Rohrs gesteckten hier U formigen Bolzen anheben wenn die seitlichen Nasen mit dem Hammer angeschlagen werden Weitere Bezeichnungen sind Spriess Baustempel Schraubstutze oder je nach vorgesehenem Einsatzzweck auch Deckenstutze Schalungsstutze und Schwerlaststutze Tur und Fensterstutzen sind kurzer da diese dazu gedacht sind in Wandoffnungen verspannt zu werden Leichtere Ausfuhrungen etwa zum Abstutzen von Trockenbauplatten wahrend des Ausrichtens und Befestigens werden als Montagestutzen Spannstutzen Schnellspannstutzen Einhandspanner oder Einhandstutzen bezeichnet Anwendung BearbeitenBaustutzen werden meist vertikal zum Abstutzen von Deckenschalungen oder Elementdecken vor dem Betonieren eingesetzt aber auch schrag oder horizontal etwa zum Abstutzen von Wandschalungen und im Grabenverbau In der Regel bestehen Baustutzen aus zwei Rohren von denen das obere einen geringeren Durchmesser besitzt und in das untere Rohr eingesteckt werden kann Beide Stahlrohre sind an einem Ende mit einem Stutzenfuss versehen der bei Schalungsstutzen auch uber ein Gelenk mit der Stutze verbunden sein kann Das untere Rohr besitzt am oberen Rand ein Aussengewinde mit einer Gewindehulse die auf und ab geschraubt werden kann um die Lange der Stutze einzustellen und die Stutze zu verspannen Zur Voreinstellung der Lange besitzt das obere Rohr ublicherweise eine Reihe von Bohrungen Zum Einbau wird die Stutze bis auf die benotigte Lange ausgezogen und durch die unterste zugangliche Bohrung wird ein Bolzen gesteckt Der Bolzen liegt an der Gewindehulse an so dass eine Feineinstellung der Lange der Stutze durch Drehen der Hulse vorgenommen werden kann Oft wird die Stutze verspannt indem zunachst die Gewindehulse per Hand angezogen und anschliessend durch einige Schlage mit dem Hammer noch ein wenig weiter geschraubt wird Die Hulsen robusterer Stutzen haben seitliche Flanken oder Nasen die zum Anschlagen mit dem Hammer gedacht sind An den Nasen konnen auch spezielle Spannschlussel angesetzt werden Manche leichte Stutzen besitzen lediglich seitliche Laschen aus Flachstahl in die eine Stange oder ein Werkzeug wie ein Maurerhammer oder eine Brechstange eingeschoben werden um die Stutze zu spannen Die groben Gewinde der Baustutzen eignen sich nur bedingt um Lasten anzuheben Beim Anziehen der Stutze kann ein gewisser Druck aufgebracht werden wenn Stangen zur Betatigung der Schraubhulse in die Locher gesteckt werden die sich an der Seite der meisten Schraubhulsen befinden Oft ist in einem der Locher ein kurzer Hebel vorinstalliert der durch Aufstecken von Stahlrohren verlangert werden kann Geeignet sind zollige Wasserrohre ab der Grosse 3 4 Beim Anziehen der Stutze kann ein hoherer Druck erzielt werden wenn das freiliegende Gewinde am Schaft des ausseren Rohrs zunachst gereinigt und gefettet wird Wenn Fachwerkschwellen oder ahnliche Bauteile geringfugig angehoben werden sollen etwa um darunterliegende Bauteile auszutauschen sollten zum Heben zunachst Spindeln oder hydraulische Pressen verwendet werden die nach dem Setzen der Stutzen wieder entfernt werden konnen Ausrichtung der Stutze BearbeitenWenn aufgrund von Platzproblemen nur eine beschrankte Anzahl an Stutzen eingesetzt werden kann so dass die einzelnen Stutzen bis an die Belastungsgrenze belastet werden mussen die Fussplatten der Stutzen so ausgerichtet werden dass kein Biegemoment in die Stutzen eingebracht wird Eine Stutze mit fest angeschweissten Fussplatten darf also nur dann mit der zulassigen Traglast belastet werden wenn beim Aufstellen darauf geachtet wird dass uber die Stutzenfusse genau rechtwinklig zur Achse der Stutze aufsitzen Andernfalls besteht die Gefahr dass die Stutze fruhzeitig durch Knicken versagt Im Idealfall stutzen sich der obere und untere Stutzenfuss auf Flachen ab die zueinander parallel liegen z B Boden und Decke eines Raums Gibt es keine solchen Flachen sollte eine Auflage fur die Stutzenfusse geschaffen werden die auch unter Belastung genau rechtwinklig zur Stutzenachse liegt z B durch Verwendung von Hartholzkeilen die im passenden Winkel zugeschnitten werden Die meisten Stutzenfusse sind ausreichend steif so dass anstelle einer vollflachigen Auflage auch lediglich die vordere und hintere Kante der Fussplatte aufgelagert werden kann Auch hier mussen die Auflagekanten wieder rechtwinklig zur Stutzenachse ausgerichtet sein Werden unterschiedlich starke Holzklotze zur Unterstutzung der beiden Kanten der Fussplatte oder Holzkeile verwendet so wird die dickere Holzunterlage starker nachgeben als die flache wodurch ebenfalls ein Biegemoment in der Stutze entsteht Da Nadelholz starker nachgibt als Hartholz sollte auch zur flachigen Unterstutzung der Fussplatte mit starker geneigten Keilen vorzugsweise Buche oder Eiche verwendet werden Die gleichmassige Auflage der Stutzenfusse kann gepruft werden indem die beidseitig anliegende aber noch nicht verspannte Stutze um ihre Langsachse gedreht und dabei der Drehpunkt an beiden Enden beobachtet wird Nur selten liegt der Drehpunkt genau im Zentrum der Stutzenfusse Er darf sich jedoch nicht eindeutig an einer Aussenkante des Fusses befinden Insbesondere durfen die Drehpunkte nicht an beiden Enden der Stutze auf der gleichen Seite liegen liegen die Drehpunkte an den beiden Enden der Stutze gegenuber so gleichen sich die dadurch hervorgerufenen Biegemomente teilweise gegeneinander aus Die Auflagen der beiden Stutzenfusse bzw die Ausrichtung der Stutze mussen solange variiert werden bis der Drehpunkt entweder nahe dem Zentrum der Fussplatte liegt oder schon bei geringer Drehung der Stutze hin und her wandert und somit anzeigt dass der Fuss zumindest annahernd gleichmassig aufgelagert ist Im Zweifel ist es besser den Stutzenfuss durch ein punktformiges Auflager z B einen Hartholzklotz oder ein linienformiges Auflager z B eine Holzleiste mittig zu unterstutzen als zwei flachige Auflagen zu verwenden die nicht parallel zueinander stehen wobei eine geringe Abweichung von einem bis hochstens zwei Winkelgrad noch zu tolerieren ist Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spriesse verschiedene Anwendungen Teleskopstutze Anwenderhinweise abgerufen am 21 August 2020 Patent EP0665348B1 Teleskopstutze fur Bauschalungen Angemeldet am 19 Dezember 1994 veroffentlicht am 29 Oktober 1997 Erfinder Gerhard Dingler Euro Baustutzen nach DIN EN 1065 abgerufen am 21 August 2020 Aufbau und Verwendungsanleitung abgerufen am 21 August 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baustutze amp oldid 236068331