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Hippolytus Bohlen 21 August 1878 in Dossel bei Warburg Westfalen als Johannes Bartholomaus Bohlen 7 August 1950 in Fulda war ein Franziskanerpater und Buhnenautor Redakteur und Vertreter des Jugendschrifttums Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Literarische Werke 2 2 Apostolatsschriften 3 Familie 4 Ehrungen 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenJohannes Bohlen war der alteste Sohn des Bauern und Schmieds Antonius Bohlen und dessen Frau Cacilia Ashauer in der Warburger Borde Nach der Schulausbildung in der Auslandsschule in Harreveld bei Lichtenvoorde in Holland die die Franziskaner der Provinz vom hl Kreuz Saxonia im Kulturkampf gegrundet hatten trat er 1896 in das Noviziat der 1894 wiedererrichteten Thuringischen Franziskanerprovinz von der hl Elisabeth Thuringia in Fulda ein und erhielt den Ordensnamen Hippolyt Nach der Ablegung der Einfachen Profess 1897 begann das Studium der Humaniora in Ottbergen bei Hildesheim 1900 studierte Fr Hippolytus in den Ordenshochschulen in Sigmaringen und Salmunster Philosophie 1900 folgte die Feierliche Profess vor P Felix Schulze Bokum 1902 in Beuron die Tonsur und Niederen Weihen durch den Rottenburger Bischof Paul Wilhelm von Keppler 1903 absolvierte Fr Hippolytus das Theologiestudium in Fulda 1903 wurde er zum Subdiakon 1904 zum Diakon und 1905 zum Priester geweiht Seine berufliche Laufbahn begann er 1906 1916 als Lektor und Rektor in der Auslandsschule der thuringischen Franziskaner in Watersleyde bei Sittard Holland die diese 1895 von der Saxonia ubernommen hatten Er unterrichtete Geschichte Lateinische Literatur und Geographie Hier entwickelte P Hippolytus sein Talent als Regisseur und Verfasser von Stubendramen die bald aus dem Bereich der Ordensschule hinauswuchsen indem sie von katholischen Vereinen aufgefuhrt wurden 1911 studierte P Hippolytus in Munchen die Geschichte der franziskanischen Missionen in Osteuropa und Japan Funf Schauspiele und zwei Missionsschriften wurden von verschiedenen Verlagen herausgegeben 1916 ubernahm er aufgrund der kriegsbedingten Schliessung der Auslandsschule die Aufgabe des Guardians in Kelkheim Taunus und eines Definitors der Ordensprovinz Er redigierte die Zeitschriften fur die Mitglieder des Dritten Ordens und die Apostolatsschriften Deinem Heiland Deinem Lehrer und Dem Herrn entgegen die in gebundener Form 1925 und 1929 herausgegeben wurden 1921 ubernahm er die Herausgabe des St Antonius Kalenders den er bis zu dessen Verbot durch die Nationalsozialisten 1941 betreute 1921 bis 1928 arbeitete P Hippolytus als Rektor in Hadamar wo er die Gymnasiasten und Ordensanwarter betreute Die Zeit nutzte er zum Aufbau von Vereinen zur Forderung der Jugend Theatergruppen und Rhetorikstudien im Kreis des Chrysologus Den Hohepunkt seiner Karriere als Schauspielautor und Regisseur erreichte er mit der Hadamarer Stadtgeschichte Johann Ludwig des Volkes und des Friedens Hort deren Auffuhrung einem Volksfest mit offentlichen Spielszenen und Festumzugen gleichkam Auch das grosse Franziskusspiel das den Autor auf zahlreiche Buhnen des Rheinlandes und Westfalens und selbst nach Erl in Tirol fuhrte wurde in Hadamar auf dem Monchsberg vor dem ehemaligen Franziskanerkloster dem spateren Jesuitenkloster und der heutigen Gedachtnisstatte der Vergasung Behinderter im Dritten Reich aufgefuhrt Zwei weitere Spielorte standen zur Verfugung fur das Stadtspiel und das Spiel uber die Missionierung des Lahntals Am Kreuz von Habuch Hadamar Der Herold des grossen Konigs wurde in mehr als 30 deutschen Stadten in Osterreich der Tschechoslowakei und in Japan Franziskanermission aufgefuhrt Bekannt wurde der Autor auch durch seine Autobiografie Eine Jugend voll Sonne die in drei Auflagen erschien und selbst 1946 47 nachgedruckt wurde 1928 1934 war P Hippolytus Redakteur in Fulda in einer Aussenstelle des Klosters auf dem Frauenberg Hier wurde er zum geistigen Vater der Fuldaer Heimatspiele auf der Naturbuhne am nahen Kalvarienberg Zur Auffuhrung gelangten mit grossem Erfolg auch das von ihm verfasste Stuck Herrin der Wartburg und das Sturmispiel in funf Aufzugen Das Kreuz auf dem Eichloh 1934 1938 leitete er wieder die Redaktion in Kelkheim Hier erfuhr er die Bedrangungen der Nationalsozialisten die ihm einen Prozess machen wollten weil er die Bezeichnung Schriftleiter zu Unrecht trage Diese Anklage wurde 1936 eingestellt Doch 1938 als der Pater wieder in Fulda arbeitete folgten Drohungen wegen der Aufnahme von Anzeigen verbotener Zeitschriften im St Antonius Kalender 1938 wurden seine Werke bei der Gleichschaltung des Matthias Grunewald Verlags eingestampft bzw der Autor konnte sie zuruckkaufen Am 20 Dezember 1940 wurden die Franziskaner im Rahmen des nationalsozialistischen Klostersturmes vom Frauenberg vertrieben im Kloster Ottbergen konnte der Pater noch sieben Monate arbeiten bis er am 11 August 1942 auch von hier vertrieben wurde Der Inhaftierung wegen des Verbreitens verbotener Schriften konnte er entgehen weil er schon einmal vertrieben worden war Nach einem Jahr des seelsorglichen Wirkens im Incognito in der Warburger Borde wurde er 1942 vom Provinzkapitel der Thuringia das im Ulmer Konvent tagte nach Weggental bei Rottenburg versetzt Eingesetzt war P Hippolytus dort als Magister der Laienbruder Bibliothekar und Vikar also stellvertretender Hausoberer Nach der Ruckkehr ins Kloster in Fulda war der Autor als Chronist und Seelsorger tatig bis er 1950 in Fulda starb Werke BearbeitenLiterarische Werke Bearbeiten Kampf und Sieg St Ludwig von Toulouse Bonn 1908 St Johannes a Capistrano Der zweifache Sieger Die Befreiung Belgrads 1456 Gesch Schauspiel in funf Akten Munchen 1909 Des Konigs Sturz Aus Munsters trubster Zeit Schauspiel in funf Aufzugen Warendorf in W 1911 Thangmar Manuskript 1911 Um das Erbe des grossen Konstantin Munchen 1913 Eine Jugend voll Sonne Geschichte einer Jugend Wiesbaden 1919 192 1922 Mainz 1947 Sonntagsstimmen Wiesbaden 1921 Kelkheims Rettung 1921 maschinenschriftlich in Auszugen PA Fulda Johann Ludwig des Volkes und des Friedens Hort Gesch Schauspiel im Auftrage des Festausschusses Wiesbaden 1924 in Aus Hadamars Vergangenheit Festbuch zur Sechs Jahrhundertfeier der Stadt Hadamar 1924 Ein Stadtjubilaum Ein Ruckblick auf Hadamars Sechsjahrhundertfeier Wiesbaden 1925 Um den Liebenstein Ein Bornhoferspiel in 3 Akten in Festschrift zur Erinnerung an die feierliche Kronung des Gnadenbilds der Schmerzhaften Mutter zu Bornhofen 1925 Der Herold des grossen Konigs Franziskusspiel in funf Aufzugen und einem Nachspiel Wiesbaden 1925 Sonnenwarts Ein Madchenbuch Wiesbaden 1925 Rufe des Lebens Ein Jungmannerbuch Wiesbaden 1927 Kaspar Onkel und ich nach dem plattdeutschen Roman Kaspar Ohm un ick von John Brinckmann Wiesbaden 1927 Am Kreuz von Habuch Ein Lubentiusspiel fur die Freilichtbuhne Wiesbaden 1928 Die Herrin der Wartburg Elisabethspiel zu der Heiligen 700 Todestage Wiesbaden 1930 Das Kreuz im Eichloh Spiel um den hl Sturmius Fulda 1931 St Franziskus Ein Legendenkranz Fulda 1938 Apostolatsschriften Bearbeiten Eucharistisches Kinderapostolat Anregungen aus der Praxis zeitgemasser katholischer Jugendpflege Wiesbaden 1929 Deinem Heiland Deinem Lehrer Zeitschrift des Jungmannerapostolats Dem Herrn entgegen Blatt fur Kommunionkinder Eucharistische Monatsblatter fur die weibliche Jugend 1919 Der glaubige Jungmann 1919 St Antonius Kalender Zugleich Jahrbuch fur die Terziaren des heiligen Franziskus die Mitglieder des Gebetsvereins zu Ehren des hl Antonius sowie Kreuzfahrer Vereins Fulda 1919 Sankt Antonius Kalender Missions Kalender Jahrbuch fur die Terziaren des hl Franziskus u die Mitglieder des Gebetsvereins des hl Antonius Fulda 1919 41 Sankt Antonius Monatsschrift fur den Dritten Orden und den Franziskan Missionsverein Wiesbaden 1938 Allgemeine Deutsche Terziarenzeitung Zeitschrift des Dritten Ordens Der deutsche Terziar Monatsschrift fur den Dritten Orden Wiesbaden 1926 Bei St Franziskus Missionsschriften Die Europaischen Franziskanermissionen von der Grundung des Ordens bis auf unsere Tage in Watersleyder Jahresbericht 1910 11 3 35 Die Franziskaner in Japan einst und jetzt in Aus allen Zonen 13 Bd Trier 1912 Familie BearbeitenVater Antonius Bohlen 9 Marz 1853 5 Januar 1923 in Dossel bei Warburg Ehe am 10 November 1877 in Dossel mit Cacilia Ashauer 26 Januar 1853 5 Dezember 1918 Kinder Johannes Bartolomeus Franziskanerpater Hippolytus Bohlen 21 August 1878 in Dossel 7 September 1950 in Fulda Maria Anna 10 Februar 1880 in Dossel 22 Januar 1956 in Bad Driburg Anton Joseph 4 Dezember 1881 in Dossel 24 Januar 1945 bei Willebadessen gefallen Therese 1885 in Dossel Josef 17 Marz 1888 in Dossel 17 November 1968 ebenda Cacilia 28 Februar 1890 in Dossel 21 April 1975 ebenda Elisabeth 28 Juni 1893 Dossel 31 Mai 1965 in Erwitzen bei Nieheim Mathilde 7 Marz 1899 in Dossel 24 Februar 1990 ebenda Ehrungen Bearbeiten1928 Ehrenburgerwurde in HadamarLiteratur BearbeitenKeiters Katholischer Literatur Kalender Essen 1911 S 563 P Ansgar Pollmann Ein Dramatiker im Gewande des hl Franziskus in BM 1925 S 453 Festschrift zur Erinnerung an die feierl Kronung des Gnadenbilds der Schmerzhaften Mutter zu Bornhofen 1925 S 225 478 Festschrift zum Franziskusspiel in Erl M Gladbach 1926 Kurschners Deutscher Literatur Kalender Berlin 1939 S 79 Amtliches Mitteilungsblatt der Stadt Hadamar 16 September 1950 Festschrift von Kloster und Kirche Frauenberg Fulda 1963 S 238 Festschrift Watersleyde 70 Jahre Kolleg W S 35 73 79 81 Ottokar Bonmann Bohlen Johannes Hippolytus In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 377 Digitalisat O Bonmann in LThK II 558 1958 1986 Michael Werner Das Franziskanerkloster Frauenberg im Dritten Reich Rhon V o J S 74 Das Bistum Hildesheim 1933 1945 1971 S 73 431 434 Karl Josef Stahl Hadamar Stadt und Schloss Hadamar 1974 S 185 187 216 313 75 Jahre Kirche u Kloster St Franziskus Kelkheim Kelkheim 1984 S 25 28 52 Harald Focke Alltag der Gleichgeschalteten Reinbek 1985 S 181 349 352 B Opfermann Das Bistum Fulda im Dritten Reich Fulda 1987 S 89f Erler Heimatbuch Oberaudorf 1988 S 250 261 273 Michael Mott Wo einst Fuldaer Burger dem Abt Sturmi nach dem Leben trachteten Fuldaer Freilichtspiele auf dem Kalvarienberg Die Herrin der Wartburg Bald wieder Auffuhrungen in Fuldaer Zeitung 18 Juli 1991 S 10 Serie DENK mal Provinzialat d Thur Franziskanerprovinz 100 Jahre Wiedererrichtung der Thuringia Fulda 1994 S 157 250 259 315 Ulrich v Hehl Priester unter Hitlers Terror Reihe A Qu 37 Paderborn 1998 S 665 Irmgard Gehle Hippolytus Bohlen In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 25 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 332 7 Sp 89 93 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Irmgard Gehle Literatur im Spiegel der Katholischen Inferioritat mit besonderer Berucksichtigung des Volksschauspiels Renaissance der katholischen Dichtung Verlag Traugott Bautz Nordhausen 2006 Irmgard Gehle Nationale und religiose Poesie Identitatssuche nach Reichsgrundung Kulturkampf und Antimodernismus Verlag Traugott Bautz Nordhausen 2007 Irmgard Gehle Hrsg Ein Dramatiker im Gewand des hl Franziskus P Hippolytus Bohlen Ordens und Volksschauspiele Neuauflage in 2 Banden Verlag Traugott Bautz Nordhausen 2008Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hippolytus Bohlen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Virtuelle Ausstellung Dossel Memento vom 1 August 2016 im Internet Archive Normdaten Person GND 127440941 lobid OGND AKS LCCN no97066398 VIAF 25046651 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bohlen HippolytusALTERNATIVNAMEN Bohlen Johannes BartholomausKURZBESCHREIBUNG deutscher Autor und FranziskanerGEBURTSDATUM 21 August 1878GEBURTSORT Dossel WestfalenSTERBEDATUM 7 August 1950STERBEORT Fulda Kloster Frauenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hippolytus Bohlen amp oldid 222935909