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Himmelsau licht und blau ist ein geistliches Volks und Kinderlied Als katholisches Lied zur Sakramentsverehrung ist es erstmals 1767 belegt doch lasst der Charakter des Textes eine Entstehung bereits im 17 Jahrhundert vermuten Von den heutigen Kirchengesangbuchern enthalt es nur das Evangelische Gesangbuch Nr 507 als okumenisches Lied gekennzeichnet hier ohne Sakramentsbezug im Themenbereich Natur und Jahreszeiten Himmelsau licht und blau als Fronleichnamslied bei Franz von Pocci und Guido Gorres 1835 Inhaltsverzeichnis 1 Erstbeleg und Rezeption 2 Text 3 Melodien 4 Trivia 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseErstbeleg und Rezeption BearbeitenDas Gesang und Gebetbuch Heil und Hulfs Mittel zum thatigen Christenthum erschien 1767 in Brux in Bohmen und war fur die Schulerinnen des von der Konigin Kurfurstin Maria Josepha gegrundeten Josephinenstifts in Dresden bestimmt Laut Titelblatt 1 enthielt es neu und alte Gesange und das Sakramentslied durfte zu den alteren gehoren entstanden aus dem Geist gegenreformatorischer Volksmission Die Verbindung von Schopfungsbetrachtung und Sakramentsverehrung entspricht der Situation der Fronleichnamsprozession Schon im Erstbeleg hat das Lied sieben Strophen und der Text stimmt weitgehend mit dem heute gebrauchlichen uberein Lediglich die Anfangszeile lautet Himmel blau dich beschau und die vorletzte Strophe handelt von der Hollen glut und ihrer Schmertzen wut Die Schlusszeile jeder Strophe heisst so vielmal ehret dieses Sacrament In den Deutschen katholischen Gesangen aus alterer Zeit Frankfurt am Main 1833 2 ist dann aus dem Himmel blau die Himmelsau geworden und aus der Hollenglut der Sonnenschein die Schlussaufforderung lautet so vielmahl sey gelobt das Sakrament Der Bezug auf die Anbetung der eucharistischen Brotgestalt schloss eine protestantische Rezeption des Liedes aus Die Anderung in so vielmal sei gepriesen unser Gott erscheint jedoch erstmals in dem katholischen Andachtsbuch fur Jungfrauenvereine Funfzig leichte zweistimmige Lieder religiosen geselligen und erheiternden Inhalts das 1853 im lutherischen Nurnberg gedruckt wurde 3 1860 findet sich das Lied so in Harfenklange Eine Sammlung geistlicher Lieder fur gemischten Chor Basel Biel In volkstumlichen Liedersammlungen der folgenden Jahrzehnte taucht das Lied sowohl mit als auch ohne Sakramentsbezug auf mit ihm etwa noch 1926 in Was singet und klinget Lieder der Jugend Wulfingerode Sollstedt In offizielle Kirchengesangbucher gelangte es jedoch kaum Ausnahmen sind u a die Diozesangesangbucher fur Trier 1847 und Augsburg 1859 Otto Riethmuller nahm das Lied 1932 in der sakramentlosen Fassung in sein Liederbuch fur die deutsche evangelische Jugend Ein neues Lied auf Doch findet es sich nicht im Evangelischen Kirchengesangbuch 1950 das sonst stark an Riethmuller anknupft Erst das Evangelische Gesangbuch von 1993 mit seiner grosseren Wertschatzung geistlichen Volksguts gab ihm einen Platz In den Gotteslob Ausgaben von 1975 und 2013 fehlt es Text BearbeitenDas Lied betrachtet in naivem Ton die Unzahlbarkeit der Sternlein Staublein Graslein Zweiglein Tropflein Funklein Stundlein und fordert dazu auf diese Unermesslichkeit der Schopfung 4 zum Mass fur das Lob des unendlichen Schopfers bzw des im Sakrament gegenwartigen Jesus Christus zu nehmen 1 Himmels Au licht und blau wieviel zahlst du Sternlein Ohne Zahl sovielmal soll mein Gott gelobet sein 2 Gottes Welt wohl bestellt wieviel zahlst du Staublein Ohne Zahl sovielmal soll mein Gott gelobet sein 3 Sommerfeld uns auch meld wieviel zahlst du Graslein Ohne Zahl sovielmal soll mein Gott gelobet sein 4 Dunkler Wald grun gestalt wieviel zahlst du Zweiglein Ohne Zahl sovielmal soll mein Gott gelobet sein 5 Tiefes Meer weit umher wieviel zahlst du Tropflein Ohne Zahl sovielmal soll mein Gott gelobet sein 6 Sonnenschein klar und rein wieviel zahlst du Funklein Ohne Zahl sovielmal soll mein Gott gelobet sein 7 Ewigkeit lange Zeit wieviel zahlst du Stundlein Ohne Zahl sovielmal soll mein Gott gelobet sein 5 Melodien Bearbeiten source source Wolfgang Kindl EG 507 Himmels Au licht und blauDem Druck von 1767 ist eine schlichte zweiteilige Melodie mit Bass beigegeben Die heute allgemein rezipierte mit Punktierung und Melismen aufgelockerte Melodie ist im Evangelischen Gesangbuch mit der Angabe Luxemburg 1847 versehen Sie findet sich jedoch bereits 1835 im Fest Kalender in Bildern und Liedern geistlich und weltlich von F G v Pocci G Gorres und ihren Freunden Trivia BearbeitenAxel Hacke erwahnt in seinem Buch Der weisse Neger Wumbaba 2004 die Anfangszeile des Liedes als Beispiel fur kindliche Textmissverstandnisse Himmelssau licht und blau wieviel zahlst du Sternlein Literatur BearbeitenWolfgang Herbst 507 Himmelsau licht und blau In Martin Evang Ilsabe Alpermann Hrsg Liederkunde zum Evangelischen Gesangbuch Nr 25 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 ISBN 978 3 525 50348 5 S 92 95 doi 10 13109 9783666503481 92 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Himmelsau licht und blau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Michael Fischer Himmelsau licht und blau 2007 In Populare und traditionelle Lieder Historisch kritisches LiederlexikonEinzelnachweise Bearbeiten Digitalisat Digitalisat Digitalisat Auch die Ewigkeit wird als unendlich lange Zeit beschrieben Textfassung Evangelisches Gesangbuch Nr 507 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Himmelsau licht und blau amp oldid 212040968