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Das Herodianische Quartier הפרוור ההרודיאני ist eine antikes Villenviertel in der Altstadt von Jerusalem Die archaologische Statte ist als Wohl Museum of Archaeology fur die Offentlichkeit zuganglich der Eingang befindet sich an der Ha Kara im St 1 Das archaologische Museum bildet eine Einheit mit dem daruber gebauten Wohl Torah Centre Yeshivat haKotel einer bekannten Ausbildungsstatte des Judentums modern orthodoxer Ausrichtung Die Yeshivat haKotel uber der Ausgrabungsstatte ist ein markanter architektonischer Akzent in der Jerusalemer Altstadt Es handelt sich beim Herodianischen Quartier um ein Areal von etwa 2700 m Wohnflache aus herodianischer Zeit 37 v Chr bis 70 n Chr einen Teil des Gelandes das Nahman Avigad im Judischen Viertel der Altstadt archaologisch untersucht hat Ein weit kleineres Areal das Haus der Familie Qathros ist ebenfalls als Museum zuganglich Andere Bereiche der herodianischen Oberstadt wurden nach ihrer archaologischen Untersuchung modern uberbaut Alle Gebaude der herodianischen Oberstadt wurden bei der Eroberung Jerusalems durch die Romer im Jahr 70 n Chr durch einen Grossbrand zerstort Inhaltsverzeichnis 1 Menora Graffito 2 Das West Haus 3 Das mittlere Doppelhaus 4 Das Peristyl Haus 5 Die herrschaftliche Villa 6 Das Sud Haus 7 Weblinks 8 Literatur 9 EinzelnachweiseMenora Graffito Bearbeiten nbsp Graffito einer Menora Unter den interessantesten Funden die Avigad 1969 im Judischen Viertel machte ist das aus zwei Teilstucken von etwa 25 15 cm Grosse bestehende Graffito eines siebenarmigen Leuchters Menora Die beiden Fragmente stammen aus dem Fullmaterial des Fussbodens in einem Haus das in den 30er Jahren des 1 Jahrhunderts n Chr gebaut wurde Uber den ursprunglichen Ort der Darstellung und was sie moglicherweise dekorierte lasst sich daher nichts mehr sagen 1 Jedenfalls stammt das Graffito aus einer Zeit als das Original im Jerusalemer Tempel noch an seinem Platz stand Dies ist interessant im Blick auf den Fuss des Leuchters Die bekannte Darstellung auf dem Titusbogen in Rom diente als Grundlage fur moderne Rekonstruktionen es ist aber fraglich ob der wuchtige sechseckige Sockel uberhaupt zur Menora gehorte oder nur ihr Untersatz zum Herumtragen beim Triumphzug war 2 Rachel Hachlili nimmt an dass die Menora im Tempel eine schwere kegelformige Basis hatte die auch notig war damit der Leuchter einen stabilen Stand hatte 3 Bei ihrer Rekonstruktion kommt dem Graffito aus dem Herodianischen Quartier besondere Bedeutung zu weil es mit einer naturlich recht kleinen Menora Darstellung auf einer hasmonaischen Munze ubereinstimmt nbsp Kleinfunde dokumentieren den Wohlstand der Bewohner des Herodianischen Quartiers Das West Haus Bearbeiten nbsp Weil Steingefasse im Gegensatz zu Keramik keine kultische Unreinheit annehmen wurden sie in priesterlichen Haushaltungen gerne verwendet Bei diesem Gebaude ist das Untergeschoss mit einer Grundflache von etwa 17 21 m erhalten 4 allerdings nicht vollstandig in der Ausstellung zu sehen Drei Zisternen sicherten die Wasserversorgung Vier Mikwen in schlichter oder reprasentativer Ausfuhrung zeigen dass die rituelle Reinheit im Leben der Bewohner einen hohen Stellenwert hatte Es durfte sich um Priesterfamilien gehandelt haben fur die in dieser Hinsicht ein hoher Standard galt Es gibt zusatzlich zu den vier Mikwen auch einen Raum mit einer Art Badewanne der deutlich macht dass Korperhygiene und kultische Reinheit zwei durchaus verschiedene Dinge waren 5 Die Bader gruppieren sich um einen zentralen grossen Raum nebst Vorraum Bemerkenswert ist ein mehrfarbiges fast quadratisches Mosaik im Vorraum den Rand bildet ein rot schwarzes Wellenmuster laufender Hund das zentrale teilweise zerstorte Motiv ist eine Rosette In ihren vier Zwickeln sind Palmen und ein Parfumflakon dargestellt 6 Dem Bilderverbot entsprechend vermieden die Bewohner des Quartiers bei der Ausstattung ihrer Wohnungen Darstellungen von Menschen oder Tieren Das mittlere Doppelhaus Bearbeiten nbsp Mittleres Doppelhaus SteintischeHierbei handelt es sich um zwei selbstandige kleinere Wohnungen Die sudlichere Wohneinheit wird durch eine byzantinische Kanalisation zerschnitten Im zentralen Raum werden Einrichtungsgegenstande von verschiedenen Fundorten prasentiert darunter sind ein runder und ein rechteckiger Steintisch besonders auffallend 7 Das Peristyl Haus BearbeitenVon dieser einst luxuriosen Anlage ist nur wenig ubrig geblieben Saulenfragmente ein farbiges Freskofragment und ein in Opus sectile Technik verlegter Steinfussboden 8 In der Ausstellung werden an dieser Stelle Architekturfragmente prasentiert die an verschiedenen Stellen im Schutt gefunden wurden das passt insofern gut weil alle diese Stucke die gleiche Wohnkultur der Jerusalemer Oberschicht dokumentieren nbsp Wanddekoration in der herrschaftlichen Villa Die herrschaftliche Villa BearbeitenFur dieses Gebaude mit etwa 600 m Wohnflache scheint die Bezeichnung Palast palatial mansion angemessen Um einen Innenhof gruppieren sich im Erdgeschoss Reprasentations und Wohnraume im Kellergeschoss gibt es Zisternen Lagerraume und Mikwen Eindrucksvoll ist der westliche Bereich des Erdgeschosses mit bis zu 3 m hoch erhaltenen Wanden Die Wande der grossen Halle 6 5 11 m imitierten Bossenquader durch weissen Stuck eine Innenarchitektur fur die es in Pompeji Vergleichsmaterial gibt Darunter entdeckten die Ausgraber eine altere Wandbemalung mit orientalischen Blumenmotiven 9 Der Vorraum dieser Halle wurde durch den Brand bei der Zerstorung Jerusalems besonders stark beschadigt trotzdem blieb hier die farbige Wandmalerei so gut erhalten wie sonst nirgendwo im Herodianischen Quartier Auch diese Wanddekoration erinnert an Raume in Pompeji Das Sud Haus BearbeitenDiese ehemalige Villa prasentiert sich dem Besucher so wie die Ausgraber sie freilegten die Funde wurden also nicht umgruppiert die Raume nicht mit Fundstucken eingerichtet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons The Herodian Quarter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gesellschaft fur die Rekonstruktion und Entwicklung des Judischen Viertels The Herodian QuarterLiteratur BearbeitenMax Kuchler Jerusalem Ein Handbuch und Studienreisefuhrer zur Heiligen Stadt Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2007 ISBN 978 3 525 50170 2 S 581 589 Peter Hirschberg Israel und die palastinensischen Gebiete EVA Leipzig 2011 ISBN 978 3 374 02841 2 S 225 227 Rachel Hachlili The Menorah the Ancient Seven armed Candelabrum Origin Form and Significance Brill Leiden Boston Koln 2001 ISBN 90 04 12017 3 S 42 43 Einzelnachweise Bearbeiten Jens Schroter Jurgen Zangenberg Texte zur Umwelt des Neuen Testaments Tubingen 2013 ISBN 978 3 8252 3663 2 S 658 Oliver Gussmann Das Priesterverstandnis des Flavius Josephus Mohr Siebeck Tubingen 2008 ISBN 978 3 16 149562 5 S 165 Rachel Hachlili The Menorah 2001 S 26 Max Kuchler Jerusalem 2007 S 582 Peter Hirschberg Israel 2011 S 225 Max Kuchler Jerusalem 2007 S 583 584 Max Kuchler Jerusalem 2007 S 587 Max Kuchler Jerusalem 2007 S 586 587 Max Kuchler Jerusalem 2007 S 587 31 775 35 233333 Koordinaten 31 46 30 N 35 14 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herodianisches Quartier amp oldid 201876138