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Hermann Sallmayer 29 Marz oder 31 Marz 1823 in Wien 3 Mai 1886 in Dornbach Wien war ein osterreichischer Schriftsteller Schauspieler Theaterleiter und ab 1879 Herausgeber der Satirezeitschrift Die Bombe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Lyrische und dramatische Werke Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Buchhandlers fuhlte sich schon von seiner fruhesten Jugend an zum Theater hingezogen Einen geregelten Schauspielunterricht hat er nicht genossen seine Ausbildungsstatte war die Buhne Als Mitglied eines durch das Land ziehenden Stegreiftheaters spielte er alle Facher des Schauspiels mit Ausnahme von Rollen die dem Niedrig Komischen Stil zuzuordnen waren 1 Nach diesen Wanderjahren folgten Auftritte an grosseren Provinzbuhnen unter anderem in Regensburg Augsburg Bremen Lemberg Leipzig Wien und London Dabei handelte es sich aber nur um vorubergehende Engagements da sich Sallmayer nicht an eine bestimmte Buhne binden wollte Auch ein gut gemeinter Hinweis Nestroys dass beim Theater in Ofen eine Rolle zu besetzen sei fuhrte zu keinem Abschluss 2 nbsp Grabstatte von Hermann Sallmayer am Dornbacher FriedhofAm 1 Oktober 1856 trat Sallmayer zum ersten Mal in Innsbruck auf Sein Sekretar Wurm in Schillers Kabale und Liebe wurde in der Tagespresse lobend erwahnt Aber nicht nur als Schauspieler sondern auch als Buhnenautor und Schriftsteller erfreute sich der Kunstler in der Tiroler Landeshauptstadt eines guten Rufes Die Dramen Philippine Welser 3 und Frauenherzen stammen aus seiner Feder und wurden sowohl in Innsbruck wie auch an anderen Buhnen mit grossem Erfolg aufgefuhrt 4 Am 26 November 1856 wohnte das erzherzogliche Paar Karl Ludwig von Osterreich und Margarete von Sachsen im k k Nationaltheater Innsbruck der Auffuhrung des Festspiels Ein Tag der Freude fur Tirol bei das der Kunstler eigens fur diesen Anlass geschrieben hatte 5 In den Saisonen 1859 60 und 1861 62 leitete er das standische Theater in Klagenfurt Zur Forderung der heimischen dramatischen Literatur veranstaltete er an diesem Theater ein Preisausschreiben in welchem er demjenigen der ihm binnen eines Jahres ein Drama aus dem Karntner Volksleben prasentierte eine grosszugige Belohnung versprach 6 Nachdem er eine Zeitlang in Marburg a d Drau und Raab gewirkt hatte kehrte er wieder nach Innsbruck zuruck wo er fur zwei Saisonen 1864 65 und 1865 66 die Leitung des Nationaltheaters ubernahm 1866 67 wechselte er an das Landstandische Theater in Linz behielt aber die Leitung der in Innsbruck verpflichteten Operngesellschaft weiter bei Wenn man das an beiden Spielstatten tatige Personal als Korporative begreift waren mehr als 150 Personen in seinem Unternehmen beschaftigt 7 Nach dem Auslaufen des Vertrages wurde sein Kontrakt nicht mehr verlangert da die anfangs noch eifrig beklatschten Vorstellungen gegen Ende der Saison nicht mehr den Erwartungen des Publikums entsprachen 1867 ubernahm Sallmayer die Leitung des Theater in der Josefstadt in Wien Dieses Unternehmen endete trotz anfanglicher kunstlerischer Erfolge in einem finanziellen Fiasko und zog letztlich auch die Versteigerung der Theaterbibliothek und der Garderoben der Theatergesellschaft nach sich 8 Weitere Versuche als Direktor am Thalia Theater in Wien und an dem von ihm 1868 errichteten Sommertheater in Hernals Fuss zu fassen waren ebenso wenig erfolgreich wie 1870 die Grundung eines Sommertheaters in Konigsberg Preussen wo Sallmayer 1870 1871 als Regisseur und Schauspieler am Vereinigten Theater wirkte 1873 wurde er mit der stellvertretenden Leitung des Deutschen Theaters in Budapest betraut zog sich jedoch 1874 von der Buhne zuruck und lebte in der Folge als Schriftsteller und Journalist Sallmayer verfasste eine Reihe von literarischen Arbeiten unter anderem auch die Betrachtung Kunstinstitut oder Vergnugungsort Skizzen uber deutsche Theaterzustande mit besonderem Hinblick auf die Schaubuhne in Osterreich und die kleineren Theaterunternehmungen daselbst 9 Teilweise sind seine Schriften unter einem Pseudonym erschienen Nach der Verurteilung des Herausgebers der Wochenzeitung Die Bombe im Juni 1879 fuhrte Sallmayer das Satireblatt weiter 10 Sallmayer war zweimal verheiratet und lebte zuletzt in Wien wo er im Alter von 64 Jahren verstarb Die Stadt Wien hat ihm in Anerkennung seiner Verdienste am Dornbacher Friedhof ein Ehrengrab gewidmet Zwei Enkelinnen des Kunstlers die Zwillingsschwestern Hermance und Marianne Merten Sallmayer waren in den 1890er Jahren gefeierte Kinderstars 11 Lyrische und dramatische Werke Auswahl BearbeitenEin Kunstlerherz Drama Lemberg 1851 Philippine Welser Schauspiel in 5 Akten Augsburg 1854 Frauenherzen Drama Augsburg 1855 Ein Tag der Freude in Tirol Festspiel Innsbruck 1856 Spiegelbilder Gedichte 1855 Lieder vom Meer Gedichte 1858 Verschneiter Fruhling Lieder und Gedichte 1858 Der Thronstreit Prolog mit Gesang in einem Akt 1867 Der Mensch stammt nicht vom Tier ab polemische Humoreske 1872 Uberraschungen einaktige Bluette 1874 Der Sieg des Geistes Dramatisches Marchen 1875 Fur die Frauen Ernste und heitere Skizzen 1875 Gleiches Recht Lustspiel geschrieben fur das Ringtheater 1878 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Sallmayer Hermann In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 28 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1874 S 118 120 Digitalisat E Lebensaft Sallmayer Hermann Karl In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 9 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1988 ISBN 3 7001 1483 4 S 389 Einzelnachweise Bearbeiten Der Begriff Niedrig Komischer Stil wurde von Johann Christoph Adelung in seinem Werk uber die deutsche Stilkunde gepragt Adelung meint damit einen primitiven und unedlen Stil welcher der Denkungsart der unteren sozialen Schichten entspricht Das Werk kann kostenlos bei Google Books als E Book bezogen werden J Nestroy Brief Nr 65 verfasst am 18 Juli 1851 in Ofen Dramatische Dichtungen mit dem Titel Philippine Welser haben auch Emanuel Schikaneder ca 1780 und Oskar von Redwitz 1859 verfasst Innsbrucker Nachrichten 2 10 und 19 11 1856 Innsbrucker Nachrichten 27 11 1856 Klagenfurter Zeitung 7 April 1860 S 5 Fremdenblatt 12 05 1866 S 6 abgerufen bei Google books am 06 01 2019 Wiener Zeitung 28 03 1904 S 4 Im Druck bei der Wagner schen Buchdruckerei 1865 in Innsbruck erschienen 1 Zum Prozess siehe Die Presse 03 06 1879 S 11 Badener Bezirksblatt 29 Juli 1892 S 2Normdaten Person GND 130139459 lobid OGND AKS VIAF 30636541 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sallmayer HermannALTERNATIVNAMEN Starke Heinrich Enrico Pseudonym KURZBESCHREIBUNG osterreichischer TheaterfachmannGEBURTSDATUM 29 Marz 1823 oder 31 Marz 1823GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 3 Mai 1886STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Sallmayer amp oldid 229210517