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Hermann Kanzler 28 Marz 1822 in Weingarten 6 Januar 1888 in Rom war papstlicher General Pro Minister der Waffen und Oberkommandierender der Papstlichen Armee im Kirchenstaat Er wurde als Baron von Kanzler geadelt General Hermann Kanzler ab 1865 Papstlicher Pro Minister der Waffen und Oberkommandierender der papstlichen Streitkrafte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Werdegang in Deutschland 1 2 In papstlichen Diensten 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerdegang in Deutschland Bearbeiten Hermann Kanzler wurde 1822 in Weingarten bei Karlsruhe als Sohn des Steuerperaquators Max Anton Kanzler geboren Spater verzog die Familie nach Bruchsal wo der Junge aufwuchs Er diente bei den Dragonern in Karlsruhe Gemass ortlicher Tradition quittierte sein Rittmeister verargert uber die kirchenfeindliche Haltung der badischen Regierung seinen Dienst und trat in die papstliche Armee ein Dabei habe er seinen Burschen den Korporal Kanzler bewogen mit ihm nach Rom zu gehen und ebenfalls papstlicher Soldat zu werden Im Dezember 1843 nahm Hermann Kanzler seinen Abschied vom Grossherzoglich Badischen Militar In papstlichen Diensten Bearbeiten Hermann Kanzler trat 1845 in den papstlichen Heeresdienst kampfte 1848 gegen Osterreich wurde 1859 zum Obersten des 1 Regiments der papstlichen Armee ernannt und vom Oberbefehlshaber Lamoriciere 1860 zum General befordert als Auszeichnung fur sein kuhnes Durchbrechen von Pesaro nach Ancona durch das piemontesische Korps Seit Oktober 1865 war er Oberkommandierender der papstlichen Streitkrafte und papstlicher Prominister der Waffen Er befehligte die papstlichen Truppen bei ihrem Sieg am 3 November 1867 in der Schlacht von Mentana uber die zahlenmassig unterlegenen Truppen Garibaldis 4700 Garibaldi Freiwillige gegen etwa 12000 Soldaten auf papstlich franzosischer Seite Spater leitete er die Scheinverteidigung von Rom im September 1870 bei welcher Papst Pius IX zwar vor der Welt seine unverausserlichen Rechte als Staatsoberhaupt demonstrieren aber gleichzeitig moglichst kein Blut vergiessen wollte Die papstliche Armee leistete daher nur symbolischen Widerstand Als am 20 September die erste Bresche in die Mauer an der Porta Pia geschossen war wurde der Kampf auf Befehl des Papstes an seinen Oberbefehlshaber Hermann Kanzler sofort eingestellt Der Kirchenstaat hatte nach uber 1000 Jahren aufgehort zu existieren und der Papst besass kein eigentliches Staatsgebiet mehr Er betrachtete sich unter nomineller Wahrung seiner Rechte als Gefangener im Vatikan Italien respektierte die Vatikanstadt mit dem Papst als quasi exterritorial ohne dass der Rechtsstatus formell geklart wurde Deshalb blieb General Hermann Kanzler bis zu seinem Tode am 6 Januar 1888 im Vatikan und fuhrte nominell sein Amt als Prominister der Waffen und Oberbefehlshaber der papstlichen Truppen weiter es hatte wegen der fehlenden staatlichen Souveranitat aber nur noch symbolischen Charakter Erst 1929 wurde der Streit zwischen dem Heiligen Stuhl und Italien beigelegt Der Papst verzichtete auf die historischen Rechte am Kirchenstaat und Italien erkannte die Vatikanstadt als souveranen Zwergstaat an Hermann Kanzler trug den papstlichen Adelstitel eines Barons von Kanzler Seine Frau entstammte der uralten romischen Grafenfamilie Vannutelli aus der auch zwei Kardinale hervorgingen Er sass lange Zeit im Verwaltungsrat des Campo Santo Teutonico und war mit dessen Direktor Anton de Waal befreundet 1 Hermann Kanzlers Sohn Baron Rudolf Kanzler 7 Mai 1864 war vatikanischer Archaologe und seit 1896 Mitglied der Papstlichen Kommission fur Christliche Archaologie Er galt als tuchtigster Kenner der Topographie des alten Rom und war fuhrend an Ausgrabungen unter dem Petersdom und in den Katakomben beteiligt Literatur BearbeitenMeyers grosses Konversations Lexikon Ausgabe 1908 S 583 Andreas Niedermayer Die Streiter fur den apostolischen Stuhl im Jahre 1867 Verlag fur Kunst und Wissenschaft Frankfurt am Main 1867 S 7 Klemens August Eickholt Roms letzte Tage unter der Tiara Erinnerungen eines romischen Kanoniers Herder Verlag Freiburg 1917 S 20 und an mehreren anderen Stellen Klemens August Eickholt war papstlicher Offizier a D Julius Dorneich Franz Josef Buss und die katholische Bewegung in Baden Herder Verlag Freiburg 1979 S 349 Karl Heinz Lutz Das badische Offizierskorps 1840 1870 71 Kohlhammer Verlag Stuttgart 1997 S 204 Die Katholische Kirche unserer Zeit und ihre Diener in Wort und Bild Band 1 Allgemeine Verlagsgesellschaft Berlin 1899 S 142 579 und 671 Einzelnachweise Bearbeiten Albrecht Weiland Der Campo Santo Teutonico in Rom und seine Grabdenkmaler Der Campo Santo Teutonico in Rom herausgegeben von Erwin Gatz Band 1 Herder Freiburg im Breisgau 1988 ISBN 3 451 20882 2 S 381 f Normdaten Person GND 1012276724 lobid OGND AKS LCCN nb2014011304 VIAF 34688486 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kanzler HermannKURZBESCHREIBUNG papstlicher Minister General und Oberbefehlshaber der Truppen ZuaveGEBURTSDATUM 28 Marz 1822GEBURTSORT Weingarten Baden STERBEDATUM 6 Januar 1888STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Kanzler amp oldid 236928785