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Hermann Friedrich Ulrichs 30 Juli 1809 in Bremen 3 Dezember 1865 in Vegesack war Schiffsbaumeister und Werftbesitzer Seine Schiffswerft gilt zusammen mit der Werft von Johann Lange als Vorlaufer der 1893 gegrundeten Werft Bremer Vulkan Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Werft am Fahrgrund 1 2 Werft in Bremerhaven 1 3 Nachentwicklungen 1 4 Ehrungen 2 Literatur 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenUlrichs wurde als Sohn des Bremer Grosskaufmanns Bartholomaus Ulrichs 1762 1839 Inhaber der Reederei Grovermann amp Co und dessen Ehefrau Marie Elisabeth Achelis geboren Der Philologe Prof Heinrich Ulrichs war sein alterer Bruder Er lernte in Danemark das Schiffbauhandwerk und absolvierte danach eine praktische Ausbildung in USA Er war 1848 bis 1852 und abermals 1855 bis 1865 Mitglied der Bremischen Burgerschaft sowie 1858 bis 1862 Bauherr der Vegesacker Kirchengemeinde 1 Werft am Fahrgrund Bearbeiten nbsp Ehemaliges Ulrichssches Wohnhaus in der Weserstrasse Zustand vor 2010Im Alter von 29 Jahren beschloss er eine eigene Werft zu grunden Nachdem er in Bremerhaven damit gescheitert war kaufte er 1838 am nordwestlichen Ende von Vegesack dem sogenannten Fahrgrund ein kleines Stuck Land direkt am Ufer der Weser Da dieses Areal fur eine moderne Werft zu klein war erwarb er 1840 zusatzlich ein grosseres Gelande in Fahr auf der hannoverschen Seite des Fahrgrunds So erhielt er die Moglichkeit auch Schiffe fur hannoversche Rechnung zu bauen Damit besass der kleine Ort Vegesack zu dieser Zeit drei Werften namlich die von Lange und Ulrichs dazwischen die Werft von Peter Sager 1840 baute Ulrichs neben dem Werftgelande an der Weserstrasse 65 sein Wohnhaus die spatere Nawatzki Villa Allein die alte Fassade wurde 2011 in das Neubau Projekt UlrichsVilla integriert Ulrichs konzentrierte sich von Anfang an auf den Bau grossere Schiffe nach 1844 wurden fast ausschliesslich Segler zwischen 200 und 400 Last gebaut Die wichtigsten Auftraggeber waren die grossen Bremer Reedereien wie die seines Vaters die B Grovermann amp Comp sowie J W F Iken amp Co Konitzky amp Thiermann und nicht zuletzt D H Watjen und Co Als 1848 der Bremer Arnold Duckwitz als Reichsminister Admiral Brommy mit dem Aufbau einer Kriegsflotte beauftragte wurde Ulrichs einer der Berater Er erhielt bald darauf den Auftrag zum Bau zweier Ruder Kanonenboote zwei weitere wurden auf der Werft von Johann Lange gebaut Werft in Bremerhaven Bearbeiten Nach dem Ausbau der Vegesacker Werft kam Ulrichs auf seine ursprungliche Idee zuruck einen Werftbetrieb in Bremerhaven aufzubauen Hier lockte vor allem das lukrative Reparaturgeschaft 1842 wurde ihm und anderen Schiffsbaumeistern ein Gelande zugewiesen das als Holzlagerplatz und fur kleine Schiffszimmerarbeiten genutzt werden konnte 1850 erhielt er ein grosseres Gelande auf dem rechten Ufer der Geeste der nun auch fur Schiffsneubauten geeignet war 1854 lief hier das erste Schiff vom Stapel und 1865 erfolgte die Inbetriebnahme eines Doppeltrockendocks nachdem Ulrichs das bisher gepachtete Gelande 1862 kauflich erworben hatte Zu seinen Lebzeiten wurde auf seinen beiden Werften insgesamt 77 Schiffe gebaut Detaillierte Listen aller Neubauten mit Schiffsbiographien und zahlreichen Abbildungen finden sich bei P M Pawlik 2 Nachentwicklungen Bearbeiten Nach seinem Tod bemuhte sich Ulrichs Witwe Gesine Helene geborene Christoffers 1819 1890 die Werft im Familienbesitz zu halten Die Sohne ubernahmen die Werftleitung Carl Ulrichs 1843 1883 in Vegesack und Hermann Ulrichs 1844 als technischer Direktor in Bremerhaven Ab 1871 begann Carl Ulrichs den Werftbetrieb in Vegesack auf Eisenschiffbau umzustellen Die Firma wurde 1884 in die Aktiengesellschaft Bremer Schiffbaugesellschaft vormals H F Ulrichs ab 1891 nur noch Bremer Schiffbaugesellschaft umgewandelt 1895 ubernahm der Bremer Vulkan die Werft in Vegesack und Fahr Der Bremerhavener Werftstandort wurde 1895 von der Seebeck Werft von Georg Seebeck erworben Ehrungen Bearbeiten Die Strasse Ulrichs Helgen im Vegesacker Ortsteil Fahr Lobbendorf verlauft entlang der Mauer an der ehemaligen Vulkan Werft Literatur BearbeitenSophie Hollanders Vegesack Alte Bilder einer Hafenstadt Doll Verlag Bremen 1984 ISBN 3 88808 016 9 Werftgeschichte Bremer Vulkan Schiffschronik zum 150jahrigen Bestehen der Vulkan Werft Bremen 1955 Peter Michael Pawlik Von der Weser in die Welt Band 1 Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 33 Hamburg 1993 S 257 317 Peter Michael Pawlik Von der Weser in die Welt Band 3 Verlag H M Hauschild Bremen 2008 S 451 481 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon Edition Temmen Bremen 2001 ISBN 3 86108 616 6 Siehe auch BearbeitenBremer Werften Werften in BremerhavenEinzelnachweise Bearbeiten Diedrich Steilen Kirche zu Vegesack Vegesack 1921 S 41 P M Pawlik Von der Weser in die Welt Band 1 1993 S 260 fur Vegesack Fahr Band 3 2008 S 454 fur Bremerhaven PersonendatenNAME Ulrichs Hermann FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher SchiffbaumeisterGEBURTSDATUM 30 Juli 1809GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 3 Dezember 1865STERBEORT Vegesack Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Friedrich Ulrichs amp oldid 239455934