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Herbert Danler 24 November 1928 in Fulpmes 19 Juli 2011 in Telfes im Stubai war ein osterreichischer akademischer Maler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werdegang 3 Wirken 4 Wurdigung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1949 erlangte Danler an der Oberrealschule in Innsbruck heute Bundesrealgymnasium Innsbruck am Adolf Pichler Platz die Matura Zwischen 1949 und 1952 erlernte er zunachst das Malerhandwerk im Betrieb seines Vaters in Fulpmes und besuchte die Meisterschule fur das Malerhandwerk in Baden bei Wien An der Akademie der bildenden Kunste Wien studierte Danler von 1952 bis 1957 bei Franz Elsner und Herbert Boeckl und belegte die Studienfacher Bildnerische Erziehung und Werkerziehung Bei Elsner stand die Forderung einer freien Kunstlerpersonlichkeit im Vordergrund dessen bevorzugte Motive waren Landschaften Stillleben Portrats und Tierbilder Boeckl der innovative Vorstellungen eines neuen Landschaftsbildes definierte pragte Herbert Danler stark bei diesem war auch der fur alle Studenten verpflichtende Abendakt zu besuchen 1 Auch mit Hans Weber Tyrol teilte er viele kunstlerische Ansichten 2 Ausserdem studierte er Geschichte an der Universitat Wien 1957 erhielt er sein Diplom fur Malerei und den Meisterschulpreis 3 sowie den Begabtenforderungspreis des Bundesministeriums fur Unterricht Kunst und Kultur 4 1958 heiratete er Theresia Huber aus Schwaz mit der er insgesamt sechs Kinder hatte 5 Werdegang BearbeitenVon 1957 bis 1984 war Danler Kunsterzieher am Bundesrealgymnasium in Landeck wo er zahlreiche seiner Schuler genauso fur die Kunst begeistern konnte wie die vielen Teilnehmer seiner Seminare an der Landecker Volkshochschule Zu seinen Schulern zahlten unter anderem Chryseldis Hofer Mitterer Norbert Pumpel und Elmar Peintner Von 1962 bis 1971 lehrte er zusatzlich auch an der Padagogischen Akademie Zams dem Vorlaufer der nunmehrigen Kirchlichen Padagogischen Hochschule Edith Stein in Stams 3 4 Viele Jahre war er auch Vorsitzender der Tiroler Kunsterzieher Nach seiner aus gesundheitlichen Grunden erfolgten Pensionierung verliess er im Jahr 1984 Landeck und wirkte seit 1985 als freischaffender Kunstler in Telfes im Stubai 6 Zum Abschied verlieh ihm die Stadtgemeinde Landeck das Kulturehrenzeichen Wirken Bearbeiten1972 war Herbert Danler Grundungsmitglied der Galerie Elefant in Landeck das Elefanten Logo stammte von ihm 3 Diese von Monika Lami 2018 bis 1999 betriebene erste Privatgalerie zwischen Innsbruck und Bregenz wurde nicht nur zum unverzichtbaren Forum fur Oberlander Kulturschaffende sondern brachte die zeitgenossische Kunst auch einem breiteren Publikum naher Die Kunstlergruppe um Monika Lami bestimmte in den Anfangsjahren das Ausstellungsprogramm und traf auch die Entscheidung uber die Aufnahme neuer Mitglieder 7 1999 wurde Herbert Danler das Ehrenzeichen des Landes Tirol verliehen 2008 erhielt er das Goldene Ehrenzeichen der Gemeinde Telfes im Stubai 8 Schwerpunkt seines Schaffens sind Werke welche die heimische Hochgebirgslandschaft und Bergarchitektur im heimatlichen Stubaital des Oberinntals und seiner Seitentaler vor allem aber des mediterran anmutenden Vinschgaus zeigen zu seinen Lieblingsmotiven gehorte zum Beispiel die Ruine Hochgalsaun im Vinschgau 9 Sein Augenmerk galt vor allem armen vom Tourismus noch nicht vereinnahmten hochalpinen Talern 10 die er in ihrer archaischen Schwere darstellte Der uber Generationen gewordenen und bewahrten Architektur gibt er in seiner Malerei eine Selbstverstandlichkeit der Verbundenheit und Einheit mit der Natur und stilisiert sie mit grosser Sensibilitat zur Darstellung und Sehnsucht der vergangenen Zeit die unserer Idealisierung Empfindung und Vorstellung der alpenlandischen Tradition entspricht so eine Wurdigung seines kunstlerischen Schaffens 11 Der Kunstler versuchte zwar die Bekanntschaft der Bewohner der Umgebung einzugehen Allerdings schenkte er der menschlichen Figur im Bild keine direkte Aufmerksamkeit und hielt ihn dennoch im Kern der Aussage evident 12 Der Duktus seiner archaischen impulsiv vor dem Objekt entstandenen Zustandsbilder ist expressiv kippt in den spaten 70er Jahren bisweilen fast ins Abstrakte 12 In seinen gemalten Architekturen kommen sowohl archaische Schonheit und Kraft aber auch existentielle Erfahrungen eines schmerzhaften Verlustes zum Ausdruck 13 Danlers Schaffen in den 70er Jahren ist gekennzeichnet vom Bestreben die in der Realitat vorgefundenen Motive in die nach seinem momentanen Empfinden gultigen Formenwerte zu zergliedern und mit diesen Bausteinen neue Raumordnungen im Bild zu schaffen 14 Der Farbauftrag ist stark pastos die Farben sind kraftig das Wirkliche reduziert er im Laufe seiner kunstlerischen Tatigkeit schliesslich immer starker zu wuchtigen Metaphern 15 Komprimiert in einer tonigen Farbigkeit zu schwerblutig daherkommenden Ikonen Typisch sind starke Konturen flachige Komposition ausser bei einigen ungewohnt expressiv fast wild angelegten Grossformaten 16 Danlers Handschrift im Fruhwerk durch ungebrochene Farbigkeit gekennzeichnet wechselte in den spaten Jahren ins Dekorative formal Stereotype farblich Blutleere 17 vor allem in Ocker Braun Grau und Weisswerte im Stile des Kubismus gekennzeichnet durch den Willen zur Reduktion zur Abstrahierung der Formen und zur durch Stille erzeugten Monumentalitat Nur in seinen Aquarellen und Gouachen outet er sich als intuitiver auch das Zufallige zulassender Spieler mit Farben und Licht Dabei konnten tektonische im Atelier gebaute breit hingestrichene temperamentvolle Landschaften entstehen 18 In diesen vor dem Motiv entstandenen Impressionen geht es Danler nicht um ein exaktes Abbild sondern um Stimmungen beim Akt des Malens auf deren Grundlage wunderbar luftige Papierarbeiten entstehen konnten 19 Zahlreiche seiner Olbilder mit ihren erdigen Farben und kraftigen Konturen stellen nunmehr so wie seine Steindrucke Zeugnisse einer verfallenden Hochgebirgsarchitektur dar wie es sie heute nicht mehr gibt 20 Abgesange an eine fast untergegangene Welt 21 In der Radierung brachte es Danler zu einer Meisterschaft die archaischen Lebensumstande schonungslos vor Augen zu fuhren und zum nostalgisch durchpulsten Nachrufer auf das Gestern zu werden 22 Die duale Problematik um Schonheit Kultur und Verlust Entwurzelung pragt die kunstlerische Arbeit Danlers und hat ihn nie losgelassen er gibt ihr intuitiv instinktiv Ausdruck in seinen Bildern 23 Dem Untergang der bauerlichen Architektur den einsamen Gehoften kleinen Weilern alten Berghofen und Bauernhausern Burgen und Kapellen hat er ein bleibendes und eindrucksvolles Denkmal gesetzt und steht damit in wurdiger Nachfolge zu grossen Tiroler Kunstlerpersonlichkeiten wie Albin Egger Lienz Alfons Walde Paul Flora Gerhild Diesner oder Max Weiler 24 Der bedeutenden Tiroler Kunstlerpersonlichkeit ging es letztlich um wesentliche menschliche Erfahrungen und um das Unveranderliche der menschlichen Existenz gepragt vom Bewusstsein uber das Kommen und Gehen der Generationen und deren reale geistige und kulturelle Hinterlassenschaften als Relikte eines kollektiven Erinnerns Jeder Fortschritt ist denn auch zweischneidig weil stets von einem Verlust begleitet dem Verlust uberkommener Werte und Traditionen verbunden mit neuen Ideologien und einer Veranderung der Sozialstrukturen 25 Danler unternahm zahlreiche Malreisen unter anderem nach Spanien Griechenland in die Turkei nach Marokko Venedig und nach Kalabrien Seine Werke wurden in zahlreichen Einzelausstellungen und vielen Ausstellungsbeteiligungen nicht nur in Nord und Sudtirol sondern auch in Wien der Schweiz und Deutschland prasentiert 26 Besonders erwahnenswert ist eine seiner letzten grossen Ausstellungen Herbert Danler ein Lebenswerk im Jahr 2008 in der Saulenhalle des Parlaments in Wien 27 Wurdigung BearbeitenIn Telfes wurde der Herbert Danler Weg nach ihm benannt Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Herbert Danler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website von Herbert Danler Bildergalerie Auswahl bei GALERIE amp KUNSTHANDEL HARTL Bildergalerie Auswahl bei arcadja auctions Bildergalerie Auswahl bei artnetEinzelnachweise Bearbeiten Sabine Schuchter Norbert Strolz In Tirol Sommer 2018 S 20 https www stayinart com herbert danler a b c Kunstlerprofil bei KunsthandelStorck abgerufen am 29 Mai 2012 a b Kunstlerprofil bei Kunsthalle Hosp abgerufen am 29 Mai 2012 https www dolomitenstadt at 2015 12 04 adventkalender lienz 2015 das vierte fenster http herbert damaszener com Sabine Schuchter Norbert Strolz In Tirol Sommer 2018 S 25 http www fulpmes tirol gv at system web sonderseite aspx menuonr 223955978 amp detailonr 223955978 https www dolomitenstadt at 2015 12 04 adventkalender lienz 2015 das vierte fenster Edith Schlocker in der Tiroler Tageszeitung vom 7 Februar 2015 S 12 Archivlink Memento des Originals vom 1 Marz 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und 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