www.wikidata.de-de.nina.az
Herald Rea Cox 28 Februar 1907 in Rosedale Indiana 17 August 1986 in Hamilton Montana war ein amerikanischer Mikrobiologe Ab Ende der 1940er Jahre war er einer der Entwickler der Schluckimpfung gegen Kinderlahmung Die Familie der Bakterien Coxiellaceae ist nach ihm benannt Herald Cox am Mikroskop RML 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Quellen 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerald Cox wuchs in Rosedale auf und zog 1917 mit seiner Familie nach Terre Haute wo sein Vater Leo Cox eine Autowerkstatt eroffnet hatte Dort besuchte Herald Cox bis 1924 die Garfield High School und studierte anschliessend Biologie an der Indiana State Normal School Nach seinem Bachelor Abschluss 1928 ging Cox nach Baltimore an die Johns Hopkins University wo er bei dem Immunologen Roscoe R Hyde 1884 1943 zum Sc D promoviert wurde Nach seiner Promotion erfullte er zunachst Lehraufgaben an der Johns Hopkins University und ging dann nach New York City ans Rockefeller Institute for Medical Research Dort arbeitete er unter anderem an Impfstoffen gegen die Westliche Pferdeenzephalomyelitis Im Jahr 1936 wurde Cox vom U S Public Health Service an die Rocky Mountain Labs RML in Hamilton Montana entsandt um dort Therapien fur das von Zecken ubertragene Rocky Mountain Fleckfieber RMSF zu entwickeln Die Letalitatsrate bei dieser durch das Bakterium Rickettsia rickettsii hervorgerufenen Erkrankung lag damals bei 90 Bis 1941 arbeitete Cox dort an der Entwicklung eines sicheren Impfstoffes Im Zuge seiner Arbeit entstanden auch neue Methoden der Kultivierung von Rickettsien und Viren in den Dottersacken von Huhnerembryonen Ausserdem war Cox am RML an der Erforschung des Q Fiebers beteiligt Die Erkrankung war 1935 von Edward Holbrook Derrick 1898 1976 in Brisbane in Australien erstmals beschrieben worden die ebenfalls in Brisbane tatigen Forscher Frank Macfarlane Burnet und Mavis Freeman isolierten den Erreger 1937 aus erkrankten Patienten Cox und seinem Kollegen Gordon Davis 1889 1977 gelang es 1938 am RML die Ubertragungswege der Krankheit zu entdecken den Erreger aus Zecken zu isolieren und einen Impfstoff zu entwickeln Der von Cox und Davis vorgeschlagene Name fur das Bakterium war Rickettsia diaporica die Benennung Coxiella burnetii nach Cox und Burnet wurde erstmals 1943 von Cox Kollegen Cornelius B Philip 1900 1987 vorgeschlagen nachdem sich herausgestellt hatte dass eine nahere Verwandtschaft mit Rickettsia rickettsii gar nicht bestand Im Jahr 2005 wurde auch die das Bakterium enthaltende Familie Coxiellaceae nach Cox benannt Ebenfalls wahrend seiner Tatigkeit am RML entwickelte Cox einen Impfstoff gegen Typhus der starken Einsatz bei den amerikanischen Truppen wahrend des Zweiten Weltkriegs fand Im Jahr 1942 nahm Cox ein Angebot der American Cyanamid Company an und ging zuruck nach New York um dort fur die nachsten 26 Jahre als Leiter der Viren und Rickettsienforschung bei den Lederle Laboratories in Pearl River zu arbeiten Bei Lederle entwickelte Cox unter anderem einen verbesserten Tollwutimpfstoff fur Hunde Seinen wichtigsten Erfolg in den Lederle Laboratories hatte Cox aber als Leiter des Virusforschungsteams das 16 Jahre lang an einem Lebendimpfstoff gegen Polio arbeitete Zu seinem Team gehorte auch Hilary Koprowski dem die Arbeit zunachst entscheidende Impulse verdankte Allerdings kam es zum Zerwurfnis zwischen Cox und Koprowski weil dieser Anfang 1950 ohne Wissen von Cox erste klinische Tests des Polio Impfstoffs aus abgeschwachten Erregern vorgenommen hatte Koprowski verliess das Lederle Forschungsteam im Jahr 1957 Obwohl das Team von Cox den ersten wirksamen Polio Impfstoff entwickelt hatte gelang es nicht mehr das Produkt zur Marktreife zu entwickeln Ein unterdessen von Jonas Salk an der University of Pittsburgh entwickelter intramuskular injizierter Totimpfstoff aus mit Formaldehyd abgetoteten Polioviren wurde bereits 1954 in grossen Versuchsreihen getestet und 1955 zugelassen Parallel arbeitete Albert Sabin an der University of Cincinnati an einen konkurrierenden Lebendimpfstoff Da Salks Impfstoff dessen geringere Wirksamkeit sich erst nach der Zulassung herausstellte nunmehr als etabliert galt griff Sabin zur Durchfuhrung der klinischen Versuche auf ein Angebot der Sowjetunion zuruck Dort wurde sein Impfstoff unter Leitung von Michail Tschumakow 1909 1993 weiterentwickelt und 1958 59 in klinischen Studien erprobt unmittelbar im Anschluss begann der grossflachige Einsatz der Schluckimpfung in der Sowjetunion und den verbundeten Staaten Gleichzeitig wurde in den USA und Westeuropa aufgrund weiterhin bestehender medizinischer Verabreichung lebenden Virenmaterials und nunmehr auch ideologischer Entwicklung in der Sowjetunion Vorbehalte weiter primar auf die Injektionen nach Salk gesetzt Zumindest gelegentlich wurde aber auch auf die Schluckimpfung nach Cox zuruckgegriffen so Mitte 1960 in West Berlin wo man das Eindringen abgeschwachter Polioviren aus dem bereits stark durchimpften Ost Berlin befurchtete aber den Ostblockimpfstoff nicht verwenden wollte 1 Aufgrund der nicht zu ignorierenden Erfolgsquote der Sabin Tschumakow Schluckimpfung empfahl schliesslich der U S Public Health Service im August 1960 die von Sabin entwickelten Virenstamme fur die Schluckimpfung und in den Folgejahren kam dieser Impfstoff weltweit zum Einsatz Das bedeutete auch das Ende der eigenstandigen Entwicklung der Cox Schluckimpfung im Jahr 1963 brachte Lederle selbst einen trivalenten Schluckimpfstoff mit den drei Sabin Stammen unter dem Namen Orimune auf den Markt der in den USA zum meistverwendeten Polio Impfstoff avancierte Im Jahr 1961 wurde Cox fur ein Jahr zum Prasidenten der American Society for Microbiology gewahlt 2 Cox wurde 1968 Leiter der Krebsforschung beim Roswell Park Memorial Institute RPMI und ging 1972 in den Ruhestand den er in Hamilton Montana verlebte Von 1932 bis zu seinem Tod war er mit Marion Curry 1910 1990 verheiratet Das Ehepaar hatte eine Tochter und zwei Sohne Ehrungen Bearbeiten1941 Theobald Smith Award in Medical Science der American Association for the Advancement of Science AAAS 1942 Ehrendoktorwurde der University of Montana 1946 Typhus Medal des Kriegsministers 1951 Howard Taylor Ricketts Award der University of Chicago 1964 Ehrendoktorwurde des Indiana State College 1972 Ehrendoktorwurde des Roswell Park Memorial InstituteQuellen BearbeitenSue Loughlin Rosedale native remembered for combating polio In Tribune Star Terre Haute 25 August 1986 S A3 Tribute Herald Rea Cox In Tribune Star Terre Haute 17 Oktober 1996 Einzelnachweise Bearbeiten Aus dem Schnapsglas In Der Spiegel 19 Juli 1961 https www asm org index php membership 71 membership archives 913 presidents of the societyNormdaten Person LCCN n2016189119 VIAF 3156147907527879210002 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 8 Mai 2022 PersonendatenNAME Cox HeraldALTERNATIVNAMEN Cox Herald Rea Cox H R KURZBESCHREIBUNG amerikanischer MikrobiologeGEBURTSDATUM 28 Februar 1907GEBURTSORT Rosedale Indiana STERBEDATUM 17 August 1986STERBEORT Hamilton Montana Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herald Cox amp oldid 222718744